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Johann Vogel 16 Februar 1881 in Oberartelshofen an der Pegnitz 6 Oktober 1945 in London war ein deutscher Politiker Er war von 1931 bis 1933 Vorsitzender der SPD bzw von 1933 bis 1945 Vorsitzender der SPD im Exil Hans Vogel ca 1920 Das Grab von Hans Vogel und seiner Ehefrau Dina auf dem Westfriedhof Nurnberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Politische Tatigkeit im Kaiserreich und der Weimarer Republik 3 Widerstand und Exil 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenNach dem Besuch der Volksschule in Furth absolvierte Vogel Sohn eines Kleinhandlers und Schuhmachers von 1894 bis 1897 eine Lehre zum Holzbildhauergehilfen Bereits 1897 trat er der Gewerkschaft der Bildhauer bei Als Geselle war er bis 1908 in verschiedenen Gegenden Deutschlands tatig Politische Tatigkeit im Kaiserreich und der Weimarer Republik BearbeitenVogel war von 1907 bis 1911 Vorstandsmitglied des sozialdemokratischen Wahlvereins in Furth Ab 1908 arbeitete er als Sekretar des Bezirksverbandes Franken Von 1912 bis 1918 war er Mitglied der Zweiten Kammer des Bayerischen Landtages unterstutzte bei Kriegsbeginn die Haltung der Parteifuhrung die den Krieg als vaterlandische Verpflichtung sah Burgfriedenspolitik und nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg als Funker bei der Funk Abteilung der 105 Infanterie Division teil Ende 1919 wurde Vogel Abgeordneter der Weimarer Nationalversammlung und blieb bis Juni 1933 Mitglied des Reichstages der Weimarer Republik Er gehorte dem Ausschuss zur Vorberatung des Entwurfs einer Verfassung des Deutschen Reichs der Nationalversammlung an In der Zeit der Novemberrevolution unterstutzte Vogel als Mitglied des Nurnberger Arbeiter und Soldatenrates die Positionen Friedrich Eberts im Rat der Volksbeauftragten und setzte sich fur die Bildung einer Nationalversammlung und gegen eine Raterepublik ein wodurch er in Gegnerschaft zur Munchner Raterepublik geriet Nachdem Vogel seit 1920 Mitglied des Parteiausschusses gewesen war folgte 1927 auf dem Kieler Parteitag die Wahl in den Parteivorstand als Sekretar 1931 wurde er in Leipzig zusammen mit Arthur Crispien und Otto Wels Vorsitzender der SPD Am 29 Juli 1928 hielt er in Osnabruck die Weihrede fur das Ebert Erzberger Rathenau Mahnmal welches dort vom Reichsbanner errichtet wurde 1 Widerstand und Exil BearbeitenNach der nationalsozialistischen Machtubernahme ging Vogel 1933 nach Saarbrucken das zu dieser Zeit als Hauptstadt des Saargebietes unter Verwaltung des Volkerbundes stand Schon am 2 Juni 1933 wechselte er nach Prag um im Mai 1938 ins Pariser Exil zu gehen wo er die Auslandsorganisation der SPD Sopade fuhrte Auch in Frankreich verscharfte sich der Druck auf die Exilanten bald im Juni 1940 musste Vogel nach kurzer Internierung uber Sudfrankreich Spanien und Portugal nach Grossbritannien fluchten Bereits am 29 Marz 1934 veroffentlichte der Deutsche Reichsanzeiger die zweite Ausburgerungsliste des Deutschen Reichs in der seine Ausburgerung bekanntgemacht wurde 2 Nach dem Tode von Wels 1939 war Vogel in Paris alleiniger Sopade Vorsitzender Nach der Flucht nach London versuchte er die Reste der emigrierten deutschen Sozialisten im Rahmen der Union deutscher sozialistischer Organisationen in Grossbritannien zu vereinigen Vogel wird heute haufig nach dem Exil Crispiens 1933 und dem Tod Wels 1939 als Parteivorsitzender der SPD bis 1945 betrachtet Diese Einschatzung beruht auf seinen fuhrenden Positionen innerhalb der Sopade als Funktionar Vorsitzender einer allgemein anerkannten Auslandszentrale der SPD mit anerkanntem Fuhrungsanspruch fur die deutsche Sozialdemokratie war er aber spatestens seit Beginn des Londoner Exils wohl nicht mehr Vogel lehnte den Gedanken an eine Einheitsfront und damit das Zusammengehen mit Sozialisten kommunistischer Pragung auch in Zeiten der Verfolgung stets ab Am Wiederaufbau der SPD unter Kurt Schumacher nach dem Krieg konnte er nicht mehr teilnehmen sprach sich aber fur ein parlamentarisch demokratisches System fur Nachkriegsdeutschland aus Nach Vogel ist die Hans Vogel Strasse in Furth benannt Literatur BearbeitenStefan Appelius Gegen den Strom Hans Vogel 1881 1945 In Einsichten und Perspektiven Bayrische Zeitschrift fur Politik und Geschichte 1 2009 bayern de Memento vom 14 August 2009 im Internet Archive Reiner Mockelmann Wartesaal Ankara Ernst Reuter Exil und Ruckkehr nach Berlin BWV Berlin 2013 ISBN 978 3 8305 3143 2 S 216 ff Biographisches Lexikon des Sozialismus Band I Verlag J H W Dietz Nachf Hannover S 316 318 Vogel Hans in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 782ff Weblinks BearbeitenJohann Vogel In bda koepenick de Abgerufen am 17 Mai 2022 Vor 125 Jahren 16 02 1881 Hans Vogel geboren In fes de 16 Februar 2006 archiviert vom Original am 21 Mai 2016 abgerufen am 17 Mai 2022 Kurzbiografie und weiterfuhrende Links Hans Vogel in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Teilnachlass Hans und Dina Vogel im Deutschen Exilarchiv der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig Hoffmeyer Chronik der Stadt Osnabruck 6 Auflage Meinders amp Elstermann Belm 1995 ISBN 3 88926 006 3 S 519 Michael Hepp Hrsg Die Ausburgerung deutscher Staatsangehoriger 1933 45 nach den im Reichsanzeiger veroffentlichten Listen Band 1 Listen in chronologischer Reihenfolge De Gruyter Saur Munchen New York London Paris 2010 ISBN 978 3 11 095062 5 S 4 Erstausgabe 1985 Nachdruck Parteivorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Alwin Gerisch Paul Singer August Bebel Hugo Haase Friedrich Ebert Philipp Scheidemann Otto Wels Hermann Muller Arthur Crispien Hans Vogel Kurt Schumacher Erich Ollenhauer Willy Brandt Hans Jochen Vogel Bjorn Engholm Rudolf Scharping Oskar Lafontaine Gerhard Schroder Franz Muntefering Matthias Platzeck Kurt Beck Franz Muntefering Sigmar Gabriel Martin Schulz Andrea Nahles Norbert Walter Borjans Saskia Esken Lars Klingbeil Siehe auch Sozialdemokratische Partei Deutschlands Parteivorsitzende Normdaten Person GND 123546915 lobid OGND AKS LCCN nb2012024938 VIAF 57523437 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vogel HansALTERNATIVNAMEN Vogel JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher Holzbildhauer und Politiker SPD MdRGEBURTSDATUM 16 Februar 1881GEBURTSORT Oberartelshofen an der PegnitzSTERBEDATUM 6 Oktober 1945STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Vogel Politiker 1881 amp oldid 234313877