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Gross Borstel ist ein Stadtteil der Freien und Hansestadt Hamburg Er liegt sudlich des Flughafens im Bezirk Hamburg Nord Wappen von Hamburg Gross Borstel Stadtteil von HamburgLage in Hamburg Koordinaten 53 36 49 N 9 58 57 O 53 61366 9 98259 Koordinaten 53 36 49 N 9 58 57 OFlache 4 5 km Einwohner 10 812 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 2403 Einwohner km Postleitzahl 22297 22335 22453 22529Vorwahl 040Bezirk Hamburg NordVerkehrsanbindungBundesstrasseQuelle Statistisches Amt fur Hamburg und Schleswig Holstein Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Name 3 Geschichte 4 Statistik 5 Politik 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 Bauwerke 6 2 Naturdenkmaler 7 Wirtschaft und Infrastruktur 7 1 Verkehr 7 2 Ansassige Unternehmen 7 3 Offentliche Einrichtungen 8 Personlichkeiten 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie westliche Grenze von Gross Borstel ist der Bach Tarpenbek dahinter beginnt der Bezirk Eimsbuttel mit dem Stadtteil Niendorf Die nordliche Grenze bildet der Hamburger Flughafen im Stadtteil Fuhlsbuttel Im Osten endet Gross Borstel an der Alsterkrugchaussee B 433 und grenzt an den Stadtteil Alsterdorf Im Suden reicht Gross Borstel uber die Tarpenbek hinaus bis zur Guterumgehungsbahn dahinter liegen die Stadtteile Eppendorf und Lokstedt Die Tarpenbek verlasst Gross Borstel Richtung Sudosten unter der B 433 und fliesst unter der Guterumgehungsbahn weiter nach Eppendorf wo sie in den Eppendorfer Muhlenteich und schliesslich in die Alster mundet Name BearbeitenAls Dorf wurde Gross Borstel erstmals im 11 Jahrhundert erwahnt Im Laufe der Jahrhunderte weist der Name vielfaltige Varianten auf so wurde er als Burstolde Burstelde Borstel Bossel Calebostel und Kahle Borstel in offiziellen und in privaten Urkunden ausgeschrieben Die Grundbedeutung geht dabei auf Burstal zuruck bur bedeutet Haus und stel bedeutet Stelle nicht Stall 1 Geschichte BearbeitenDas holsteinische Dorf Gross Borstel kam 1325 durch Kauf in den Besitz des Klosters Herwardeshude und gehorte damit zum ausserhalb der Stadtmauern gelegenen hamburgischen Landgebiet 2 Nach Auflosung des Klosters im Jahr 1530 gelangte Gross Borstel in den Besitz des Klosters St Johannis 3 Nach der Neueinteilung der hamburgischen Landgebiete im Jahr 1830 gehorte Gross Borstel zur Landherrenschaft der Geestlande Am 1 Januar 1913 wurde Gross Borstel durch Eingemeindung ein Stadtteil Hamburgs 4 Das im Nordosten des Stadtteils gelegene Geholz Borsteler Jager das 1830 mit dem St Johannischen Klosterbesitz an die Stadt gekommen war wurde 1836 von der Stadt als Halbhufe an den letzten Forster und Jager Cornelius Wehling veraussert Zu diesem Geholz gehorte auch die Dienstwohnung des Forsters die 1803 von Bilsen nach Gross Borstel verlegt worden war In diesem Gebaude wurde von Wehling das uber die Borsteler Grenzen hinaus bekannte Wirtshaus Zum Borsteler Jager eingerichtet Wehlings Sohn verkaufte Geholz und Gastwirtschaft 1902 an den wohlhabenden Kaufmann Alfred Beit der es nach seinem Tode der Stadt uberliess Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Tanzsaal zunachst ein Kino bis 1964 und eine Diskothek eingerichtet Von 1996 an war eine Fluchtlingsunterkunft dort untergebracht Heute befindet sich dort eine Kindertagesstatte 5 Der Hamburger Flughafen war zunachst als Flughafen Hamburg Gross Borstel bekannt da er direkt angrenzte Mit dem Ausbau entstand das Terminal mit der Abfertigung auf der Ostseite des Platzes und der Flughafen wurde in Anlehnung an den dort angrenzenden Stadtteil in Hamburg Fuhlsbuttel umbenannt An der Sudseite des Flughafens und damit angrenzend an Gross Borstel befindet sich seitdem das Betriebsgelande der Lufthansa Technik mit den grossen Wartungshallen oft auch noch als Luftwerft bezeichnet und so vor Ort ausgeschildert Das Stadtentwicklungsprojekt Gross Borstel 25 war umstritten Die Bebauung ist unter dem Namen Tarpenbeker Ufer Anfang des Jahres 2022 abgeschlossen worden Auf dem Gelande der ehemals am Niendorfer Weg ansassigen Firma Struver ist der Petersen Park geplant Im sudlichen Areal sind knapp 400 Wohnungen davon 125 offentlich geforderte Mietwohnungen sowie 210 Eigentumswohnungen eine Kindertagesstatte mit 120 Platzen und eine Pflegeeinrichtung geplant Im nordlichen Areal sollen ausschliesslich Gewerbebetriebe angesiedelt werden Statistik BearbeitenAnteil der unter 18 Jahrigen 18 6 Hamburger Durchschnitt 16 6 2020 6 Anteil der uber 64 Jahrigen 18 9 Hamburger Durchschnitt 18 0 2020 6 Auslanderanteil 15 8 Hamburger Durchschnitt 17 7 2020 6 Arbeitslosenquote 6 2 Hamburger Durchschnitt 6 4 2020 6 Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen betragt in Gross Borstel 42 631 Euro jahrlich 2013 der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 39 054 Euro 7 Politik BearbeitenFur die Wahl zur Hamburgischen Burgerschaft gehort Alsterdorf zum Wahlkreis Fuhlsbuttel Alsterdorf Langenhorn Bei den Burgerschaftswahlen 2020 2015 2011 2008 2004 und 2001 ergaben sich folgende Ergebnisse Wahljahr SPD Grune 1 CDU Linke 2 AfD FDP Ubrige2020 39 2 27 0 0 9 3 0 8 7 0 5 2 0 4 8 0 5 8 2015 48 3 12 8 14 0 0 8 0 0 5 5 0 7 5 0 3 9 2011 52 2 11 5 18 8 0 6 7 0 6 6 0 4 3 2008 34 6 0 9 8 42 1 0 5 9 0 5 2 0 2 4 2004 33 2 12 2 44 7 0 3 1 0 6 8 2001 40 1 0 8 0 23 9 0 0 3 0 5 7 22 0 3 1 Bis 2011 als Grune GAL 2 2001 als PDS 3 Darunter 18 6 fur die Schill Partei Bei den Wahlen zur Bezirksversammlung gehort der Stadtteil zum Wahlkreis Gross Borstel Alsterdorf Ohlsdorf Fuhlsbuttel Bei Bundestagswahlen zahlt Gross Borstel zum Bundestagswahlkreis Hamburg Nord Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten nbsp Das StavenhagenhausDas Stavenhagenhaus 53 6093734 9 9729837 ist ein barocker Backsteinbau aus dem fruhen 18 Jahrhundert Seit 1651 hatten wohlhabende Hamburger Burger den Frustberg in Gross Borstel zu ihrem Sommersitz gewahlt Etwa 50 Jahre spater war der Park im Besitz des Platwerkers Tuchhandlers Eybert Tiefbrunn der an die Stelle der alten Reetdachkate ein herrschaftliches Backsteinhaus das heutige Stavenhagenhaus errichtete Uber der Eingangstur ist das Relief seines Familienwappens zu sehen das die Jahreszahl 1703 tragt Eine verspatete Eigentumsubertragung von seinem Vorganger Johann John auf Eybert Tiefbrunn im Jahr 1704 liess zunachst den Eindruck entstehen dass bereits Johann John der Erbauer des Backsteinhauses sei Ein Dokument des Klosters St Johannes besagt jedoch dass Tiefbrunn schon 1702 eine Anzahl Baume im Frustbergpark fur den Bau des Hauses fallen liess und damit auch im Besitz des Parks gewesen sein muss Er hinterliess mit diesem Herrenhaus ein baugeschichtlich seltenes Beispiel eines Barockhauses aus seiner Zeit Von 1794 bis 1822 war das Herrenhaus Sommersitz der Familie Gossler und ein Treffpunkt der Hamburger Gesellschaft Im 19 Jahrhundert gehorten zu dem Anwesen 6 05 Hektar Land Seit 1928 29 ist die Stadt Hamburg Eigentumerin der Bau steht seit 1937 unter Denkmalschutz Der Grundbesitz schrumpfte bis 1957 auf 4 800 Quadratmeter zusammen 1962 wurde das Haus zu Ehren des niederdeutschen Dichters Fritz Stavenhagen auf den Namen Stavenhagenhaus getauft Es dient als Stadtteilkulturzentrum und Veranstaltungsort fur Musikkonzerte 8 Bis Marz 1998 befand sich im ersten Stock eine offentliche Bucherei In den Jahren 1927 29 erbaute Fritz Schumacher in der Borsteler Chaussee 301 das erste staatliche Altenheim in Hamburg An der Ecke Borsteler Chaussee Schrodersweg steht die Kirche St Peter ein das Zentrum des Stadtteils pragendes Gebaude das typisch fur den Kirchenbau der Nachkriegszeit in Hamburg ist Siehe auch St Peter Hamburg Gross Borstel Naturdenkmaler Bearbeiten nbsp Das Eppendorfer Moor im MaiIn Gross Borstel liegt das grosste innerstadtische Moor Europas das Eppendorfer Moor Es ist heute ein 27 Hektar grosser Erlen und Birkenbruchwald mit ehemaligen Nieder und Hochmoorflachen wo u a Restbestande von Glockenheide Gagelstrauch und Rasensimse vorkommen Die offenen Moorflachen sind durch Wassermangel und der dadurch hervorgerufenen Bewaldung sowie falscher Pflege stark bedroht Dies zeigt u a das Verschwinden der letzten Moorpflanzen wie dem Lungenenzian der 2019 hier ausgestorben ist Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten An der Ostgrenze des Stadtteils verlauft in nord sudlicher Richtung die B 433 hier Alsterkrugchaussee die die Bundesstrasse 5 und den Ring 2 mit dem Flughafen und dem Ring 3 verbindet Gross Borstel hat ausser der Guterumgehungsbahn die den Stadtteil im Suden begrenzt keine Bahnlinie An den offentlichen Personennahverkehr ist der Stadtteil mit folgenden Buslinien im Hamburger Verkehrsverbund angeschlossen 23 U Niendorf Markt U Billstedt X35 Am Licentiatenberg Sorenkoppel 392 Teufelsbruck U S Ohlsdorf 114 Lufthansa Basis Bf Dammtor 214 U Lattenkamp U Lattenkamp 292 U Ochsenzoll U Lattenkamp Von 1903 bis 1966 verband eine Strassenbahnlinie Gross Borstel mit der Hamburger Innenstadt 1903 1906 Linie 24 1906 1910 Linie 17 1910 1925 Linie 13 1925 1929 Linie 6 1929 1943 Linie 8 1944 1954 Linie 14 1954 1966 Linie 18 Die Endhaltestelle lag in der Borsteler Chaussee gegenuber der Einmundung Warnckesweg Ansassige Unternehmen Bearbeiten Auf dem Flughafengelande das an Gross Borstel grenzt befindet sich eine Werft der Deutschen Lufthansa Offentliche Einrichtungen Bearbeiten Das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Gross Borstel befindet sich im Geschwister Beschutz Bogen 20 Personlichkeiten BearbeitenWalter Barsch 1914 1996 Psychologe Sonderpadagoge und Erziehungswissenschaftler war Lehrer in Gross Borstel Sabine Gova 1901 2000 Kunsthistorikerin in Gross Borstel geboren Gert Marcus 1914 2008 deutsch schwedischer Maler und Bildhauer in Gross Borstel geboren Friedrich Schaper 1869 1956 Maler und Grafiker lebte bis zu seinem Lebensende in Gross Borstel Paul Storm 1880 1951 Maler lebte bis zu seinem Lebensende in Gross BorstelSiehe auch BearbeitenKlein Borstel Liste der Strassen und Brucken in Hamburg Gross Borstel Liste der Kulturdenkmaler in Hamburg Gross Borstel Liste der Stolpersteine in Hamburg Gross BorstelLiteratur BearbeitenTraute Matthes Walk Gross Borstels Lustgarten Die Geschichte der Parks und ihrer Bewohner Teil 1 Kommunalverein von 1889 in Gross Borstel r V Hamburg 2006 ISBN 978 3 00 019888 5 Traute Matthes Walk Gross Borstels Lustgarten Die Geschichte der Parks und ihrer Bewohner Teil 2 Kommunalverein von 1889 in Gross Borstel r V Hamburg 2012 ISBN 978 3 00 038860 6 Hakim Raffat Grabhugel Kriegerdenkmal Nachdenkmal Denkmal Trilogie auf dem Licentiatenberg in Hamburg Gross Borstel 1 Auflage 2008 Herausgegeben vom Stadtteilarchiv Eppendorf Vertrieb Abera Verlag Hamburg ISBN 978 3 934376 86 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hamburg Gross Borstel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gross Borstel auf hamburg de Kommunal Verein von 1889 in Gross Borstel r V Einzelnachweise Bearbeiten Horst Beckershaus Die Namen der Hamburger Stadtteile Woher sie kommen und was sie bedeuten Hamburg 2002 ISBN 3 434 52545 9 S 46 Franklin Kopitzsch Daniel Tilgner Hrsg Hamburg Lexikon 2 durchgesehene Auflage Zeiseverlag Hamburg 2000 ISBN 3 9805687 9 2 S 186 Zit nach Diersen Aus der alten Landherrenschaft Hamm und Horn S 7 f Wilhelm Melhop Historische Topographie der Freien und Hansestadt Hamburg von 1895 1920 Mit Nachtragen bis 1923 unter Benutzung amtl Quellen Band 1 Otto Meissners Verlag Hamburg 1923 DNB 560722532 S 595 Traute Matthes Walk Der Borsteler Jager In Gross Borsteler Bote Heft Oktober 2011 S 16 ff Digitalisat a b c d Statistisches Amt fur Hamburg und Schleswig Holstein Hrsg Hamburger Stadtteil Profile Berichtsjahr 2020 Gross Borstel S 83 statistik nord de PDF Statistisches Amt fur Hamburg und Schleswig Holstein Hrsg Hamburger Stadtteil Profile 2016 NORD regional Band 19 2018 ISSN 1863 9518 Online PDF 6 6 MB abgerufen am 12 Februar 2018 Das Stavenhagenhaus in Stadtteilgeschichte auf der Webseite von Gross BorstelStadtteile im Bezirk Hamburg Nord der Freien und Hansestadt Hamburg Alsterdorf Barmbek Nord Barmbek Sud Dulsberg Eppendorf Fuhlsbuttel Gross Borstel Hoheluft Ost Hohenfelde Langenhorn Ohlsdorf Uhlenhorst Winterhude Normdaten Geografikum GND 4640704 2 lobid OGND AKS VIAF 245415993 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hamburg Gross Borstel amp oldid 231791466