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Die Grosse Synagoge in der Rue de la Victoire Nr 44 im 9 Arrondissement von Paris ist die grosste Synagoge Frankreichs Im Franzosischen wird sie auch als Synagogue de la Victoire oder als Grande Synagogue de Paris bezeichnet Sie wurde 1874 eingeweiht und 1987 zum Monument historique Kulturdenkmal erklart Die nachste Metrostation ist Notre Dame de Lorette an der Linie 12 Fassade der Grossen SynagogeGiebel mit Gebotstafeln Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Fassade 2 2 Innenraum 2 3 Chor 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste Synagoge des Konsistoriums von Paris die Synagoge der Rue Notre Dame de Nazareth war bereits wenige Jahre nach ihrer Einweihung zu klein geworden Im Jahr 1865 vereinbarte die Stadt Paris mit dem Konsistorium den Bau von zwei weiteren Synagogen Die Stadt Paris verpflichtete sich die Halfte der Baukosten fur beide Synagogen zu ubernehmen und stellte zwei Grundstucke zur Verfugung eines in der Rue des Tournelles im Maraisviertel in dem sich im 18 Jahrhundert eine grossere Zahl Juden angesiedelt hatte und eines in der Rue de la Victoire im 9 Arrondissement das sich seit der Julimonarchie zu einem neuen Geschaftsviertel von Paris entwickelt hatte Auch der judische Bankier James de Rothschild hatte sich im 9 Stadtbezirk in der Rue Laffitte niedergelassen 1867 wurde mit dem Bau der Synagoge an der Rue de la Victoire begonnen die mit Unterbrechung durch den Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 71 erst 1876 fertiggestellt wurde Die Einweihung der Synagoge erfolgte bereits 1874 Als Architekt war Alfred Philibert Aldrophe 1834 1895 beauftragt worden der auch die Synagogen von Versailles und Enghien les Bains in der Ile de France gebaut hatte Am 21 April 1890 wurden Alfred Dreyfus und Lucie Hadamard 1869 1945 in der Grossen Synagoge vom damaligen Grossrabbiner von Frankreich Zadoc Kahn getraut der sich spater in der Dreyfus Affare sehr fur Alfred Dreyfus einsetzte Am Sonntag vor dem judischen Neujahrsfest Rosch ha Schana findet jeweils in dieser Synagoge zum Gedenken an die Opfer der Deportationen im Zweiten Weltkrieg eine Zeremonie statt Architektur BearbeitenDie Synagoge an der Rue de la Victoire bietet Platz fur 1 800 Personen Sie ist 38 Meter hoch 44 Meter lang und 17 Meter breit In ihrer Grosse und ihrem Aufbau erinnert sie an eine Kathedrale Fassade Bearbeiten nbsp FassadeDie Fassade flankieren zwei dreistockige Treppenturme die von rundbogigen Fensteroffnungen Zwillings und Drillingsfenstern wie Rosetten durchbrochen sind und die Fassade nicht uberragen Der Mittelteil wird von einem Giebel bekront der von einer grossen Rosette durchbrochen ist und in dessen ausseren Bogen eine hebraische Inschrift mit den Worten Jakobs eingemeisselt ist Dies ist das Haus Gottes und die Pforte des Himmels Den oberen Abschluss des Giebels bilden die Gesetzestafeln Das Erdgeschoss und die mittlere Etage sind durch drei grosse rundbogige Arkaden gegliedert wobei die Offnungen der mittleren Etage mit schmalen Dreierarkaden und Rosetten versehen sind Dahinter befindet sich der Versammlungsraum des Konsistoriums Auf dem Gesims zwischen erster und zweiter Etage steht in Hebraisch der Vers aus dem Buch Jesaja Ich werde sie mit Freude erfullen in meinem Bethaus denn mein Haus wird das Bethaus aller Volker genannt werden ein Bibelzitat das im 19 Jahrhundert in Frankreich haufig an den Giebeln von Synagogen zu finden ist Von der Vorhalle im Erdgeschoss fuhren Treppen zu den Frauenemporen Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum der Synagoge Photographie aus der Anfang des 20 Jahrhunderts erschienenen Jewish EncyclopediaEntsprechend dem Mittelteil der Fassade und dem dreiteiligen Portal hat das Mittelschiff die dreifache Breite der beiden Seitenschiffe Uber den Seitenschiffen schliessen sich zwei Reihen ubereinanderliegender Emporen an Das Mittelschiff ist in funf Joche gegliedert die den funf Arkaden entsprechen durch die sich das Mittelschiff im Erdgeschoss und auf der ersten Etage zu den Seitenschiffen offnet Uber den Arkaden der ersten Etage verlauft ein Fries auf dem in hebraischer Schrift die Zehn Gebote stehen Daruber schliesst sich ein Triforium an das sich bis in den Chor fortsetzt Rosetten bilden die Obergadenfenster des Langhauses Aufgrund der romanischen Stilelemente wie den Rundbogen der Arkaden und Fensteroffnungen und dem von Gurtbogen unterfangenen Tonnengewolbe wird das Gebaude dem Typ der neoromanischen Synagogen zugeordnet Der viergeschossige Wandaufriss entspricht der fruhen Gotik Chor Bearbeiten Ein monumentaler Rundbogen offnet das Langhaus zum erhoht gelegenen Chor Vor dem Chor befindet sich die Bima die von den sephardischen Juden als Tevah bezeichnet wird und die in den orthodoxen Synagogen in der Mitte des Schiffes steht Dahinter fallt ein achtarmiger Leuchter Chanukkia aus Silber ins Auge eine Spende von Gustave de Rothschild Den zentralen Abschluss des Chores bildet die Adikula mit dem Toraschrein zu dem zehn Marmorstufen fuhren Die Adikula wird von einer Rosette beleuchtet und ihren Giebel kronen die Gebotstafeln Die hebraischen Buchstaben יהוה JHWH in der Mitte des Giebels stehen fur den Namen Gottes Die funf grossen Arkaden des Chores symbolisieren die funf Bucher der Tora Pentateuch die Moses zugeschrieben werden Auf den zwolf grossen Fenstern sind die Symbole der Zwolf Stamme Israels dargestellt und auf den Rosetten deren Mitte der Davidstern bildet verweisen Szenen auf Abraham Moses David Jesaja und Esra Rechts neben dem Chor befindet sich ein rechteckiger Raum der sogenannte kleine Tempel fur die taglichen Gebete und daneben in einem kleinen Innenhof eine Laubhutte Sukka in dem das Laubhuttenfest Sukkot gefeiert wird Orgel BearbeitenDie Orgel wurde 1875 von dem Orgelbauer Joseph Merklin erbaut und 1960 von Gutschenritter uberarbeitet Das Instrument hat 26 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind elektrisch 1 I Grand Orgue C g3Bourdon 16 Bourdon 0 8 Montre 0 8 Salicional 0 8 Flute harmonique 0 8 Prestant 0 4 Doublette 0 2 Plein jeu IVCornet VBombarde 16 Trompette 0 8 Clairon 0 4 II Recit expressif C g3Bourdon 8 Principal 8 Gambe 8 Voix celeste 8 Prestant 4 Flute douce 4 Doublette 2 Cymbale IITrompette 8 Clairon 4 Pedale C f1Soubasse 16 Basse 0 8 Flute 0 4 Trombone 16 Literatur BearbeitenJean Colson Marie Christine Lauroa Hrsg Dictionnaire des Monuments de Paris Paris 2003 ISBN 2 84334 001 2 S 773 1 Auflage 1992 Dominique Jarrasse Guide du Patrimoine Juif Parisien Parigramme Paris 2003 ISBN 978 2 84096 247 2 S 70 76 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosse Synagoge Paris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grande Synagogue de Paris in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Grande Synagoge de Paris Communaute de la Victoire franzosisch Musikalische Archivfonds der Grossen Synagoge von ParisEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel franzosisch Synagogen in Paris Belleville Buffault Cadet Chasseloup Laubat Copernic Gaston de Caillavet Montevideo Montmartre Notre Dame de Nazareth Pavee Roquette Saint Lazare Tournelles Victoire 48 875555555556 2 3363888888889 Koordinaten 48 52 32 N 2 20 11 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosse Synagoge Paris amp oldid 235447322