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Die Synagoge der Rue Copernic oder Synagoge der Union Liberale Israelite de France ULIF ist eine Synagoge des liberalen Judentums und steht in der Rue Copernic Nr 24 im 16 Arrondissement von Paris Die nachste Metrostation ist Victor Hugo an der Linie 2 Schild uber dem Hauseingang Rue Copernic Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Attentate 1941 und 1980 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEiner der Begrunder des liberalen Judentums in Frankreich war Alphonse Pereyra Er richtete 1902 gegen den Widerstand des Konsistoriums einen Betsaal in seinem Wohnhaus in der Rue Greuze Nr 17 ein Als durch das Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat die Konsistorien aufgelost wurden entstand 1907 die Union Liberale Israelite de France liberale israelitische Vereinigung Frankreichs ULIF Sie mietete neben einem Wasserreservoir in der Rue Copernic ein Hotel particulier um dort einen Betsaal einzurichten und holte den Rabbiner Louis Germain Levy der zuvor in Dijon tatig war in die Gemeinde Am 1 Dezember 1907 anlasslich des Chanukkafestes wurde der neue Betsaal eingeweiht Der Rabbiner Louis Germain Levy formulierte die Grundsatze der Vereinigung die Versohnung von Tradition und Fortschritt von Glaube und Vernunft und die Offnung fur alle geistigen Stromungen Die Vertreter des liberalen Judentums ubernahmen den Sonntag als Feiertag und Franzosisch als Sprache fur den Gottesdienst Sie hoben die Trennung zwischen Manner und Frauen auf erlaubten gemischte Ehen und uberliessen es den Glaubigen sich fur oder gegen die Beschneidung zu entscheiden Die liberalen Bestrebungen trugen wesentlich zur Assimilierung der Juden bei 1921 kaufte die ULIF das Gebaude in der Rue Copernic mit dem Plan im Hof eine Synagoge zu errichten Sie beauftragte den Architekten Marcel Lemarie der den Bau von 1923 bis 1924 ausfuhrte 1968 kaufte die ULIF das Erdgeschoss des Nachbarhauses Rue Copernic Nr 22 hinzu und liess die Synagoge vergrossern Das Gebaude wurde um zwei Stockwerke erhoht in denen Buros und Unterrichtsraume eingerichtet wurden Der alte Betsaal blieb erhalten er wird als Saal fur das Kiddusch genutzt Architektur Bearbeiten nbsp Synagoge der Rue Copernic Blick auf Bima und ToraschreinDie Synagoge ist auf rechteckigem Grundriss errichtet Die Bima befindet sich vor dem Toraschrein Der Innenraum ist im Art Deco gestaltet Vom Originaldekor sind noch Friese mit floralen Motiven erhalten und eine hebraische Inschrift mit vergoldeten Buchstaben Ein Oberlichtfenster und eine durchfensterte Kuppel beleuchten den Raum Attentate 1941 und 1980 BearbeitenBei den Attentaten auf Pariser Synagogen am 3 Oktober 1941 wurde auf die Synagoge der Rue Copernic ein Bombenanschlag verubt Am 3 Oktober 1980 einem Freitagabend an dem Simchat Tora gefeiert wurde gab es bei einem palastinensischen Terroranschlag vier Tote und 46 Verletzte An die Namen der Getoteten Jean Michel Barbe Philippe Bouissou Hilario Lopez Fernandez Aliza Shagrir erinnert eine Marmortafel an der Strassenseite Es handelte sich um das erste Attentat gegen Juden seit dem Holocaust 1 Der konservative franzosische Premierminister Raymond Barre gab zu dem antisemitischen Mordanschlag folgende Erklarung ab Cet attentat odieux qui voulait frapper les Israelites qui se rendaient a la synagogue et qui a frappe des Francais innocents qui traversaient la rue Copernic Dieses verabscheuungswurdige Attentat sollte die in der Synagoge versammelten Juden treffen hat aber unschuldige Franzosen getroffen die in der Rue Copernic unterwegs waren 2 Die Aussage des Spitzenpolitikers stiess auf heftige offentliche Kritik so dass sich Barre in der Nationalversammlung erklaren musste Eine der Uberlebenden des Attentats Corinne Adler kommentiert Barres Aussagen Donc nous en tant que juifs francais nous ni etions francais ni innocents Demzufolge waren wir als franzosischen Juden weder Franzosen noch unschuldig 3 Literatur BearbeitenJean Colson Marie Christine Lauroa Hrsg Dictionnaire des Monuments de Paris Editions Hervas Paris 2003 1 Auflage 1992 ISBN 2 84334 001 2 S 771 Dominique Jarrasse Guide du Patrimoine Juif Parisien Parigramme Paris 2003 ISBN 978 2 84096 247 2 S 129 131 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge der Rue Copernic Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien ULIF franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Association francaise des Victimes du Terrorisme AFVT 2018 la voix des victimes Corinne AFVT Ugoprod Zeitzeugenaussage Corinne Adler Herausgegeben vom Franzosischen Verband der Terrorismus Opfer AFVT Produziert von Ugoprod Veroffentlicht auf Youtube Dauer 5 Minuten 26 Sekunden Zitat ab Minute 1 30 Television francaise 1 TF1 Actualite Derniere vom 3 Oktober 1980 Institut national de l audiovisuel INA Archivierter Nachrichtenbeitrag Dauer 2 Min 15 Sek Abruf am 19 Februar 2021 Association francaise des Victimes du Terrorisme AFVT 2018 la voix des victimes Corinne AFVT Ugoprod Zeitzeugenaussage Herausgegeben vom Franzosischen Verband der Terrorismus Opfer AFVT Produziert von Ugoprod Veroffentlicht auf Youtube Dauer 5 Minuten 26 Sekunden Zitat ab Minute 1 40 Corinne Adler berichtet in dem Video daruber hinaus wie sie den Anschlag erlebt hat Synagogen in Paris Belleville Buffault Cadet Chasseloup Laubat Copernic Gaston de Caillavet Montevideo Montmartre Notre Dame de Nazareth Pavee Roquette Saint Lazare Tournelles Victoire Normdaten Geografikum GND 7673262 9 lobid OGND AKS 48 869401 2 288847 Koordinaten 48 52 9 8 N 2 17 19 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge der Rue Copernic amp oldid 229076349