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Die Synagoge der Rue Notre Dame de Nazareth ist die alteste noch erhaltene Synagoge von Paris Sie wurde 1852 eingeweiht und 1986 zum Monument historique Kulturdenkmal erklart Sie befindet sich in der Rue Notre Dame de Nazareth Nr 15 im 3 Arrondissement Die nachste Metrostation ist Temple der Linie 3 Fassade zur Rue Notre Dame de Nazareth Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Fassade 2 2 Innenraum 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits im Jahr 1810 besassen die aschkenasischen Pariser Juden zwei Synagogen Eine befand sich in der Rue du Temple und die andere in der Rue des Archives beide im Maraisviertel in dem sich im 18 Jahrhundert eine grossere Zahl Juden angesiedelt hatten 1819 erwarb die judische Gemeinde ein zwischen den Strassenzugen Rue du Vertbois und Rue Notre Dame de Nazareth gelegenes Grundstuck und bekam vom franzosischen Konig Ludwig XVIII die Erlaubnis dort eine Synagoge zu errichten Mit dem Bau wurde der Architekt Sandrie de Jouy beauftragt Es war die erste Synagoge des 1808 unter Napoleon geschaffenen Konsistoriums von Paris Hinter der Synagoge zur heutigen Strasse Rue Vertbois befand sich die noch bescheidenere Synagoge der portugiesischen Juden Beide Gebaude waren bereits 1840 baufallig geworden 1850 wurden sie geschlossen und wenig spater abgerissen Die portugiesischen Juden errichteten 1851 eine neue Synagoge in der Rue Lamartine 1852 wurde die Synagoge der Rue Notre Dame de Nazareth eingeweiht die nach den Planen des Architekten Alexandre Thierry 1810 1890 gebaut worden war Zunachst war sogar der Dresdner Architekt Gottfried Semper im Gesprach der zu der Zeit in Paris im Exil lebte und bei dem Baron Jakob Rothschild einen Entwurf in Auftrag gegeben hatte Bis zum Bau der Synagoge der Rue de la Victoire blieb die Synagoge der Rue Notre Dame de Nazareth die Hauptsynagoge von Paris Sie bot 1 200 Platze und war fur die sehr schnell auf 15 000 Mitglieder angewachsene judische Gemeinde schon bald zu klein geworden Seit der grossen Zuwanderung nordafrikanischer Juden im 20 Jahrhundert gehort die Synagoge dem sefardischen Ritus an Architektur Bearbeiten nbsp Der Toraschrein Parochet Ner Tamid und die BimaDer Entwurf Thierrys sah eine platzsparende Eisenkonstruktion vor eine Losung die fur ein sakrales Bauwerk zunachst schockierend wirkte Fassade Bearbeiten Die Synagoge ist von der Rue Notre Dame de Nazareth durch eine mit drei Portalen durchbrochene Mauer abgetrennt Uber dem mittleren Portal ist der Wahlspruch der franzosischen Republik Liberte Egalite Fraternite Freiheit Gleichheit Bruderlichkeit angebracht Dahinter schliesst sich ein heute uberdachter Innenhof an Die Fassade der Synagoge ist von einer Rosette mit Davidstern durchbrochen Auf dem Giebel sind die Gesetzestafeln angebracht und darunter eine Uhr bei der die Zahlen durch die Symbole der Tierkreiszeichen ersetzt sind In den sechseckigen Eckturmen auf beiden Seiten der Fassade fuhren Treppen zu den zwei Etagen der Frauenemporen Innenraum Bearbeiten nbsp FrauenemporeZwei Reihen von sechs Arkaden die von schmalen Saulen aus Gusseisen getragen werden offnen die Emporen zum Mittelschiff Wie die zwolf Obergadenfenster sollen sie die Zwolf Stamme Israels symbolisieren Anlehnungen an die romanische Architektur sind die gewundenen Saulen mit ihren verzierten Kampferkapitellen Decke und Wande sind bemalt und mit Symbolen und biblischen Namen in hebraischen Schriftzeichen versehen Der Chor ist vier Stufen erhoht und durch ein vergoldetes Gitter abgetrennt Ausstattung BearbeitenDie Bima die von den sefardischen Juden als Tevah bezeichnet wird befindet sich in der Mitte des Chores und nicht wie in den orthodoxen Synagogen in der Mitte des Schiffes Als Abschluss des Chores ruht auf neun Stufen der Toraschrein aus weissem Marmor Auf einem Baldachin daruber sind die Gesetzestafeln angebracht Orgel BearbeitenDie Synagoge besitzt eine Orgel was in orthodoxen Synagogen nicht gestattet ist Das Instrument wurde Ende des 19 Jahrhunderts erbaut Der Orgelbauer ist nicht bekannt Die Orgel hat elf Register auf zwei Manualen und Pedal Die Trakturen sind mechanisch 1 I Grand Orgue C f3Bourdon 16 Montre 0 8 Bourdon 0 8 Prestant 0 4 Doublette 0 2 II Recit expressif C f3Gambe 8 Flute harmonique 0 8 Trompette 8 Clairon 4 Pedale C f1Soubasse 0 16 Flute 0 8 Koppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenJean Colson Marie Christine Lauroa Hrsg Dictionnaire des Monuments de Paris Paris 2003 1 Auflage 1992 ISBN 2 84334 001 2 S 771 Dominique Jarrasse Guide du Patrimoine Juif Parisien Parigramme Paris 2003 ISBN 978 2 84096 247 2 S 45 49 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge der Rue de Notre Dame de Nazareth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Synagogue Nazareth in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Synagogue Nazareth franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel franzosisch Synagogen in Paris Belleville Buffault Cadet Chasseloup Laubat Copernic Gaston de Caillavet Montevideo Montmartre Notre Dame de Nazareth Pavee Roquette Saint Lazare Tournelles Victoire 48 866853 2 360128 Koordinaten 48 52 0 7 N 2 21 36 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge der Rue Notre Dame de Nazareth amp oldid 218215488