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Georgi Konstantinowitsch Riesenkampff geborener Georgi Gubenko russisch Georgij Konstantinovich Rizenkampf urozh Georgij Gubenko 1886 in Jerewan Gouvernement Eriwan Russisches Kaiserreich heute Armenien 30 Mai 1943 in der Siedlung Jawas Rajon Subowa Poljana Mordwinische ASSR Sowjetunion war ein russischer bzw sowjetischer Wasserbauingenieur und Hochschullehrer 1 2 Georgi Konstantinowitsch RiesenkampffLeben BearbeitenGeorgi Gubenkos Vater war Friedensrichter und starb 1888 Nach einigen Jahren heiratete die Mutter den Generalleutnant im Ruhestand Konstantin Alexandrowitsch Riesenkampff Bruder von Generalleutnant Nikolai Alexandrowitsch Riesenkampff der dem Jungen seinen Familien und Vatersnamen gab 2 Nach dem Abschluss an der Realschule in Tiflis gewann Riesenkampff 1903 im Wettbewerb einen Studienplatz am Sankt Petersburger Institut fur Verkehrsingenieure in der Fakultat fur Wasserwege 2 Als Student reiste er nach Deutschland und studierte kurze Zeit an der Technischen Hochschule zu Berlin und an der Technischen Hochschule Karlsruhe Im Sommer 1906 besuchte er Osterreich Ungarn die Schweiz und Italien um die dortigen Wasserbau Anlagen und Kraftwerke kennenzulernen 1909 erhielt er fur sein Wasserbau Diplomprojekt am Sankt Petersburger Institut fur Verkehrsingenieure einen Preis 1 Im Kaukasus Verkehrsbezirk wurde Riesenkampff nur kurzzeitig eingesetzt Ab 1910 arbeitete er in der Abteilung fur Landverbesserungen des Landwirtschaftsministeriums 1 Auch war er Gasthorer an der Universitat St Petersburg in der Physikalisch Mathematischen Fakultat 2 1912 wurde er Leiter der Prospektionsarbeiten fur die Bewasserung der Hungersteppe Der Hauptkanal wurde im Oktober 1913 eroffnet 1915 wurde er ins Landwirtschaftsministerium versetzt wo er die Verwaltung fur Wasserbauarbeiten grundete Daneben lehrte er am Petrograder Polytechnischen Institut und am Institut fur Verkehrsingenieure 2 Nach der Oktoberrevolution war Riesenkampff an der Aufstellung des Staatsplans zur Elektrifizierung Russlands beteiligt 1 Er legte Anfang 1918 Lenin einen Bericht uber den Zustand der Bewasserungslandwirtschaft in Turkestan vor Mit Sownarkom Dekret wurde am 17 Mai 1918 die Sonderverwaltung fur Irrigationsarbeiten in Turkestan IRTUR mit dem Vorsitzenden Riesenkampff und dem Politkommissar A A Nikitinski eingerichtet 2 Bis Oktober 1918 wurde in Petrograd und Moskau das Personal fur die IRTUR Expedition zusammengestellt und von der jeweiligen Tscheka gebilligt Beide Gruppen wurden mit den Planen und der Ausrustung nach Astrachan geschickt um uber das Kaspische Meer nach Turkestan zu kommen Pjotr Kobosew bevollmachtigter Vertreter des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees und des Sownarkom fur Turkestan Ehrenvorsitzender des Turkestanischen Zentralen Exekutivkomitees und Mitglied des Revolutionsmilitarrats der Republik fuhrte die Expedition Als die Expedition Saratow erreichte schickte Kobosew wegen der britischen zentralasiatischen Intervention im Russischen Burgerkrieg die Expedition nur bis Samara um uber Orenburg nach Turkestan zu gelangen das demnachst von der Roten Armee besetzt wurde 3 Die 230 kopfige Expedition kam im November 1918 in Samara an und wurde im Grand Hotel untergebracht Am 29 November 1918 durchsuchte die Tscheka des Gouvernements Samara Gubtscheka das Grand Hotel ohne Ergebnis Trotz der von Lenin Swerdlow Rykow und Bontsch Brujewitsch unterschriebenen Anweisung zur Unterstutzung der Expedition gab es am folgenden Tag die ersten Verhaftungen Als sich Riesenkampff als Expeditionsleiter mit einer schriftlichen Erklarung an die Gubtscheka wandte wurde am 2 Dezember 1918 das gesamte Expeditionspersonal einschliesslich der Boten und Koche verhaftet und ins Gouvernementsgefangnis eingeliefert 3 Grunde waren vermutete konterrevolutionare Tatigkeiten sowie die Anwesenheit des Leitungsassistenten fur den Bau von Staudammen und Kanalen Georgi Tachtamyschew der Verkehrsminister in der Provisorische Regierung gewesen war und des Buchhalters der fruheren monarchistischen Zeitung Semschtschina Stanislaw Glinka Jantschewski was der Tscheka in Petrograd und Moskau vorher bekannt war Am 3 Dezember schickte Kobosew ein Telegramm mit Beschwerde uber das ortliche Tscheka Verhalten und Aufforderung zur Entsendung intelligenterer Tscheka Vertreter an Lenin worauf am 6 Dezember Lenins Befehl kam Riesenkampff und die Expeditionsmitglieder freizulassen nur die Personen in Haft zu halten gegen die Beweise vorlagen und sofortigen Vollzug zu melden 4 Riesenkampf und die meisten Expeditionsmitglieder wurden freigelassen und wohnten weiter im Grand Hotel Die eingesetzte Prufungskommission stellte in Samara am 21 Dezember 1918 keine konterrevolutionaren Tatbestande fest Im Januar 1919 wurden alle Akten und die noch in Haft befindlichen Personen nach Moskau gebracht Am 25 Februar wurde der Fall wegen fehlender Grunde als erledigt abgeschlossen 4 Trotzdem blieben einige wenige Personen darunter Glinka Jantschewski in Haft 3 Als die von Admiral Koltschak gefuhrte weisse Armee Samara angriff wurde das Grand Hotel Anfang April 1919 Lazarett Darauf befahl Lenin den Befehlshabern in Samara die schnelle Evakuierung der sehr wichtigen Expedition nach Saratow 5 Die IRTUR setzte nun ihre Arbeit fort Es wurde die Volksuniversitat Turkestan in Taschkent organisiert und dort eine Fakultat fur Melioration und ein Lehrstuhl fur Bewasserung gegrundet den Riesenkampff dann als gewahlter Professor leitete 1920 wurde er zum Professor am Lehrstuhl fur Wasserbau in der Fakultat fur Melioration des Moskauer Instituts fur Vermessung gewahlt Er untersuchte weiter die verschiedenen Regionen Zentralasiens Seine Ergebnisse waren die Grundlage fur die Wasserkraftwerke am Tschirtschik und weitere Wasserkraftwerke in der Usbekischen Sozialistischen Sowjetrepublik 2 Dank des Antrags Riesenkampffs wurde 1921 in Petrograd das Forschungsinstitut fur Melioration das spatere Allrussische Wedenejew Forschungsinstitut fur Wasserbau WNIIG gegrundet in dem er dann als Direktor arbeitete und forschte 2 Er schlug ein Projekt fur den Bau des spateren Karakumkanals vor und uberarbeitete sein Projekt fur die Bewasserung der Hungersteppe Im selben Jahr wurde er Professor am Lehrstuhl fur Melioration des Petrograder Polytechnischen Instituts 1 Wie viele andere Professoren wurde Riesenkampff am 11 September von der OGPU 1929 wegen Sabotage und antisowjetischer Aktivitaten verhaftet und am 23 August 1931 vom OGPU Kollegium nach Artikel 58 des Strafgesetzbuches der RSFSR zum Tod durch Erschiessen ersetzt durch 10 Jahre Gulag Haft verurteilt 1 6 Er wurde als Projektierer beim Bau des Weissmeer Ostsee Kanals eingesetzt und 1932 freigelassen um zum technischen Leiter der Wasserbau Sonderabteilung in Moskau ernannt zu werden wo er das Grosse Wolga Projekt entwickelte 2 Das Projekt fuhrte zum Bau des Wolga Don Kanals bei dem Riesenkampff 1935 1938 Chefingenieur war 1 Er arbeitete dann am Manytsch Wasserweg Projekt beriet beim Bau von Wasserbau Anlagen an der Kura und arbeitete im Volkskommissariat fur die Flussschifffahrtsflotte Riesenkampff wurde 1942 erneut verhaftet und zu 10 Jahren Lagerhaft verurteilt 6 Seine letzte Adresse war die Siedlung Jawas in der Mordwinischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik 1 Weblinks BearbeitenKatalog der Russischen Nationalbibliothek Rizenkampf Georgij KonstantinovichEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h AO VNIIG im B E Vedeneeva Rizenkampf Georgij Konstantinovich abgerufen am 29 Mai 2023 a b c d e f g h i Muzej energii Rizenkampf Georgij Konstantinovich 1886 1943 abgerufen am 29 Mai 2023 a b c Larisa Vladimirovna Borisova Voennyj kommunizm nasilie kak element hozyajstvennogo mehanizma In Moskovskij obshestvennyj nauchnyj fond 2001 ceriya Nauchnye doklady Nr 126 29 Mai 2006 1 abgerufen am 29 Mai 2023 a b V I Lenin i VChK Sbornik dokumentov 1917 1922 gg Politizdat Moskau 1975 Leninskij sbornik XL Politizdat Moskau 1985 a b Besmertny Barak Rizenkampf Georgij Konstantinovich abgerufen am 30 Mai 2023 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 30 Mai 2023 PersonendatenNAME Riesenkampff Georgi KonstantinowitschALTERNATIVNAMEN Rizenkampf Georgij Konstantinovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer bzw sowjetischer Wasserbauingenieur und HochschullehrerGEBURTSDATUM 1886GEBURTSORT JerewanSTERBEDATUM 30 Mai 1943STERBEORT Jawas Rajon Subowa Poljana Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georgi Konstantinowitsch Riesenkampff amp oldid 236499982