www.wikidata.de-de.nina.az
Der Karakumkanal heute nach dem Ehrennamen des ehemaligen turkmenischen Prasidenten Saparmyrat Nyyazow Turkmenbasy Kanal und fruher Turkmenischer Hauptkanal genannt turkmenisch Garagum kanaly russisch Karakumskij kanal ist ein Kanal in Turkmenistan KarakumkanalLage Karakumkanal Turkmenistan Kerki Murgab Asgabat Bereket Turkmenbasy Kizyl AtrekKarte von TurkmenistanLange 1445 kmErbaut 1954 1967 1 bis Gokdepe Stausee 38 15 16 N 57 49 9 O 38 254361111111 57 819138888889Ausgebaut 1970er 1988 2 Beginn Fluss Amudarja vor Kerki 37 35 0 N 65 43 0 O 37 583333333333 65 716666666667Ende vor Kizyl Atrek Stadt 37 41 43 N 54 48 11 O 37 695277777778 54 803055555556 2 nahe dem Kaspischen MeerHafen AsgabatAbzweigungen Kreuzungen Murgab 37 41 25 N 61 59 4 O 37 690222222222 61 9845 Hari Rud 37 2 21 N 60 47 4 O 37 039166666667 60 784583333333Talfahrt Richtung WestenAbflussmenge etwa 12 3 bis 13 4 km jahrlichKarakumkanalDer 1 445 km lange Kanal verlauft zwischen dem Fluss Amudarja bei Kerki und dem Vorfeld des Kaspischen Meers durch die Wuste Karakum und am Nordrand des Gebirgszugs Kopet Dag an der Grenze zum Iran Mindestens bis in die Gegend der Oasensiedlung Merw nahe Mary wurde der Kanal auf dem Bett des Kelifer Usboi gebaut der weitere Verlauf des Usboi ist unbekannt es wurden aber beim Kanalbau zahlreiche weitere Zeugnisse ausgetrockneter Flussarme gefunden von denen nicht alle dem in dieser Gegend weit verzweigten Kelifer Usboi zugeordnet werden konnten 5 Auch bei Nebit Dag Balkanabat trifft der Kanal auf das Bett des Westlichen Usboi einem anderen Arm der ab der Sarykamysch Senke mit dem Turkmenischen Hauptkanal von Taxiatosh kommend identisch gewesen ware Mit dem Bau wurde 1954 1 durch die Sowjetunion begonnen um damit den steigenden Wasserbedarf durch den in der Umgebung forcierten Anbau von Baumwolle und Reis zu decken Der Kanal der auf nahezu seiner Halfte von kleineren Booten befahren werden kann war der grosste der Sowjetunion Die Wasserentnahme aus dem Amudarja fuhrte zur Verdoppelung der bewasserten Landflache hatte jedoch auch gewaltige negative Folgen Inhaltsverzeichnis 1 Nebenwirkungen 2 Differenzierung zum Turkmenischen Hauptkanal 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseNebenwirkungen BearbeitenDer Karakumkanal ist Ursache fur 40 Prozent des Wasserverlusts des Aralsees und damit massgeblich fur die weitgehende Austrocknung des Sees Durch ihn werden dem Amudarja jahrlich etwa 12 bis 13 km Wasser entzogen das entspricht einem durchschnittlichen Abfluss von 400 m s Als Folge erreichte der Fluss den See nur noch zeitweilig und seit den 1990er Jahren gar nicht mehr so dass dieser durch die resultierende Austrocknung stark schrumpft und eine Sandwuste hinterlasst Durch die Verdunstung und die regionalen Winde wird der Salzstaub auf die naheliegenden Felder getragen und macht diese unfruchtbar Die ansassigen Bauern versuchen durch Uberdungung den aufgetretenen Wassermangel auszugleichen und verseuchen so das Grundwasser Dies erhohte drastisch die Kindersterblichkeit in der Region die Sauglingssterblichkeit ist mit etwa 10 eine der hochsten weltweit und fuhrt ebenso zur Verendung zahlreicher Tierherden Durch den ausgetrockneten Boden kommt es immer wieder zu Uberschwemmungen Die Fischerei spielt in der einst uberaus fischreichen Region keine nennenswerte Rolle mehr Weil der Kanal bis Bereket fruherer Name Gazanjyk 39 15 N 55 31 O 39 241666666667 55 516666666667 offen verlauft und zudem uber kein betoniertes Bett verfugt verdunstet oder versickert etwa die Halfte der in ihm hindurchgeleiteten Wassermenge Die andere Halfte des Wassers wird hauptsachlich zur landwirtschaftlichen Nutzung entzogen Ab Bereket fuhrt ein Zweig Richtung Sudwest nach Kizyl Atrek auch Gyzyletrek genannt Ein weiterer Zweig fuhrt nach Balkanabat 2 Die wichtigste Stadt am Karakumkanal ist Asgabat die Hauptstadt von Turkmenistan Der Kanal wird in verschiedenen Abschnitten von der Transkaspischen Eisenbahn begleitet Bei den nahe beieinander liegenden Stadten Murgap und Mary kreuzt er den Fluss Murgab Differenzierung zum Turkmenischen Hauptkanal BearbeitenIm Jahr 1950 wurde in der Sowjetunion noch ein zweiter grosser Kanal auf dem heutigen Gebiet Turkmenistans geplant der Turkmenische Hauptkanal Dieses Bauprojekt war Teil von Stalins Grossem Plan zur Transformation der Natur Dieser sah unter anderem vor durch grossangelegte Bewasserungsanlagen die landwirtschaftlichen Bedingungen entscheidend zu verbessern Das Vorhaben wurde durch eine langanhaltende Durre im Jahr 1946 und die daraus resultierende Hungersnot hervorgerufen Dieser fielen bis zu einer Million Menschen zum Opfer Der Name wird falschlicherweise haufig in Verbindung gebracht mit dem Karakumkanal Der Turkmenische Hauptkanal sollte jedoch im Norden des Landes verlaufen und den Aralsee von der Einmundung des Amudarja mit dem Kaspischen Meer bei Krasnowodsk heute Turkmenbasy verbinden Die geplante Lange betrug 1100 km zum Vergleich die des Panamakanals betragt rund 82 km Der Turkmenische Hauptkanal war hauptsachlich fur die Elektrizitatsgewinnung vorgesehen Dazu sollten die Wassermassen aus dem Norden uber den Aralsee fliessend durch mehrere Wasserkraftwerke geleitet werden Durch die grossangelegte Wasserwirtschaft sollte der nordliche Teil des Landes zur nutzbaren landwirtschaftlichen Flache gemacht werden um vor allem mehr Baumwolle erzeugen zu konnen Nach Stalins Tod im Jahr 1953 wurde die Realisierung dieses Grossbauprojektes wegen ihrer Unwirtschaftlichkeit eingestellt Gleichzeitig wurde im Zuge der Entstalinisierung ein Grossteil ahnlicher Projekte abrupt beendet Ein Jahr darauf begann man an anderer Stelle mit dem Bau des Karakumkanals Um im Volk eine breite Zustimmung fur das staatliche Handeln zu erhalten erschienen im Bauzeitraum einige literarische Werke zu dieser Thematik Diese sollten die Erbauung sowie die spatere Nutzung des Kanals ausserst wertvoll darstellen und als Leitsymbol zur Neugrundung Turkmenistans dienen Zu den bekanntesten Werken zahlen die Produktionsromane Durst von Yuri Trifonov und Ein Tropfen Wasser ein Kornchen Gold des turkmenischen Schriftstellers Berdy Kerbabayev Literatur BearbeitenHerbert Grund Die Energiewirtschaft der Sowjetunion Duncker amp Humblot Berlin 1952 Julia Obertreis Imperial Desert Dreams Cotton Growing and Irrigation in Central Asia 1860 1991 V amp R unipress Gottingen 2017 ISBN 978 3 8471 0786 6Weblinks BearbeitenTurkmenistan Administrative Divisions and Transportation System 1996 JPG Bild 261 kB eine von der CIA erstellte Karte die den Karakumkanal in seiner ganzen Lange bis zum Kaspischen Meer aufzeigt OpenStreetmap Das Ende des Kanals bei Kizyl Atrek Gyzyletrek in der Nahe des Kaspischen MeeresEinzelnachweise Bearbeiten a b Encyclopaedia Britannica Karakum Canal a b c Artikel Karakumkanal in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D058979 2a 3D 2b 3DKarakumkanal Amu Darya In Microsoft Encarta online Qaraqum Canal in der englischsprachigen Wikipedia Wladimir Kunin Bezwinger der Wuste Brockhaus Leipzig 1957Normdaten Geografikum GND 4449148 7 lobid OGND AKS VIAF 315128487 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karakumkanal amp oldid 231428704