www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Gaillon Begriffsklarung aufgefuhrt Gaillon ist eine franzosische Gemeinde mit 6833 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Departement Eure in der Region Normandie Das Stadtbild wird von der machtigen Toranlage des Renaissance Schlosses auf dem Bergvorsprung oberhalb der Stadt beherrscht GaillonGaillon Frankreich Staat FrankreichRegion NormandieDepartement Nr Eure 27 Arrondissement Les AndelysKanton Gaillon Hauptort Gemeindeverband Seine EureKoordinaten 49 10 N 1 20 O 49 160277777778 1 3358333333333 Koordinaten 49 10 N 1 20 OHohe 8 144 mFlache 10 19 km Einwohner 6 833 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 671 Einw km Postleitzahl 27600INSEE Code 27275Website http www ville gaillon fr Kirchplatz im Hintergrund das Schloss Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Der Ortsname 2 2 Altertum 2 3 Mittelalter 2 4 Das Renaissance Schloss 2 5 Jungere Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Stadtepartnerschaft 5 Sehenswurdigkeiten 6 Wirtschaft 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGaillon liegt am Rande des Plateaus der Madrie am Unterlauf der Seine an bewaldeten Abhangen die das Flusstal begrenzen rund 41 Strassenkilometer sudostlich von Rouen Die Entfernung nach Les Andelys betragt 13 Kilometer nach Vernon 14 Kilometer nach Louviers 16 Kilometer nach Val de Reuil 18 Kilometer und nach Evreux 23 Kilometer Ausser der Seine fliesst noch der Bach Grammont durch das Gemeindegebiet Gaillon ist einer Klimazone des Typs Cfb nach Koppen und Geiger zugeordnet Warmgemassigtes Regenklima C vollfeucht f warmster Monat unter 22 C mindestens vier Monate uber 10 C b Es herrscht Seeklima mit gemassigtem Sommer 1 Geschichte BearbeitenDer Ortsname Bearbeiten Der Ortsname Gaillon erscheint mehrmals in Mittellatein im 12 Jh als Gaillo Guaillum Wallio Gaalonii 2 Albert Dauzat und Charles Rostaing 3 gehen von einer Entwicklung aus dem germanischen Vornamen Wadal Ernst Forstemann erwahnt Wadilus aus dagegen spricht allerdings die ursprungliche Endung auf o oder one die laut Beaurepaire nicht mit einem germanischen Personennamen in den Ortsnamen verwendet wurde 4 Er schlagt Wadellio ne Ort einer Furt als ursprungliche Bedeutung vor 5 Vor der Franzosischen Revolution 1789 1799 hiess die Gemeinde Gaillon l Archeveque Gaillon der Erzbischof und wurde deshalb in der Revolution zu Montagne sur Gaillon umbenannt 6 Altertum Bearbeiten Die Archaologen konnten in Gaillon keine Spur eines keltischen Oppidums entdecken fanden aber in der Nachbargemeinde Saint Aubin sur Gaillon die Uberreste einer bluhenden Gemeinde mit offentlichen Badern und gallo romischen Umgangstempeln Saint Aubin war ausserdem in der fruhen christlichen Zeit die ubergeordnete Pfarrgemeinde von Gaillon Mittelalter Bearbeiten nbsp Blick vom Schloss uber die StadtIm fruhen Mittelalter entstand am Ort eine normannische Burg auf dem Kreidefels um die Grenze der Normandie vor dem Konig von Frankreich zu schutzen Diese These wird durch die Erwahnung des Kastells in einer Urkunde von Herzog Richard II 966 1027 unterstutzt 7 Sie gehorte zu einem Verteidigungssystem das auf mehreren Burgen entlang der Grenze zum Konigreich Frankreich beruhte Dazu gehorten die Burgen von Evreux Pacy sur Eure Vernon und Gasny 1192 eroberte der franzosische Konig Philipp II im Zuge seiner Kampfe in der Normandie gegen Richard Lowenherz die Burg von Gaillon Nach dem Verlust von vielen normannischen Grenzburgen entschied sich Richard um 1195 das Chateau Gaillard in Les Andelys einige Kilometer weiter auf dem anderen Seineufer aufbauen zu lassen Nach der Eroberung der Normandie durch das franzosische Konigreich wurde der Ort ein Lehen der Familie Cadoc Das heutige Stadtwappen geht auf das Wappen dieser Familie zuruck Der Konig Ludwig IX verkaufte den Ort an Eudes Rigaud Erzbischof von Rouen Das Renaissance Schloss Bearbeiten nbsp Renovierungsbedurftiger Gebaudetrakt im Innern der Schlossanlage1453 begann einer seiner Nachfolger Erzbischof Guillaume d Estouteville mit dem Bau einer Anlage die nach seiner Auffassung die Bezeichnung Schloss verdiente Kardinal Georges d Amboise baute die Anlage von 1502 bis 1509 zu einem der grossten und prachtigsten Renaissance Schlosser Frankreichs aus nbsp Die Toranlage des Schlosses1508 besuchten Ludwig XII und seine Frau Anne de Bretagne den Ort Weitere hohe Besucher in der feudalen Epoche waren unter anderem die Konige Heinrich III Heinrich IV Ludwig XIV sowie der Kanzler Pierre Seguier Der Kardinal Dominique de La Rochefoucauld empfing hier Benjamin Franklin und Ludwig XVI Die Nachfolger des Kardinals d Amboise bemuhten sich um die Erhaltung sowie um kleinere Ausbauten und Verzierungen der Anlage 1572 errichtete Charles de Bourbon die Kartause am Seineufer in der Ebene von Aubevoye als Gegenstuck zum weltlichen Palast Der Sohn des Ministers Jean Baptiste Colbert seinerseits Erzbischof von Rouen liess das Schloss durch die Architekten Francois Mansart und Andre Le Notre modernisieren 1754 verwustete ein Feuer die Anlage Der Kartauserorden setzte sie anschliessend wieder instand und nutzte sie bis 1790 als Kloster Wahrend der Franzosischen Revolution wurden die Bauten geplundert und beschadigt Sie wurden dem Verfall anheimgegeben Alexandre Lenoir liess einige Teile im Hof des Musee des Monuments francaisin Paris ausstellen Unter der Herrschaft von Napoleon Bonaparte wurde das Schloss zu einem Strafgefangnis umgewandelt und somit sein Verfall besiegelt 1834 wurde das Schloss an einen Bauern verkauft Der Kaufvertrag trug den Vermerk Ce domaine est des plus beaux de France Dieses Gut gehort zu den schonsten in Frankreich Jungere Geschichte Bearbeiten 1866 grundete die Vereinigung der Pensionare colonie des Douaires am Ort eine landwirtschaftliche Erziehungsanstalt fur straffallige Jugendliche Im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 1871 stand der Ort von Dezember 1870 bis Marz 1871 unter preussischer und deutscher Besatzung Zwischen 1899 und 1929 sowie 1932 wurde das Bergrennen Course de cote de Gaillon durchgefuhrt das stets auch hochklassige Fahrer wie S F Edge Jules Goux oder Albert Divo anzog Die Durchfuhrung von 1910 gilt auch als erster Motorsportanlass an dem ein Fahrzeug der Marke Bugatti teilnahm 8 1939 wurde im Schloss von Gaillon ein Internierungslager zur Unterbringung spanischer Fluchtlinge eingerichtet Von 1941 bis in den Februar 1944 hinein diente das Lager dann vorrangig zur Unterbringung politischer Haftlinge Juden und unerwunschter Auslander Auch Schwarzmarkthandler wurden hier untergebracht und Personen die sich allgemeiner Rechtsverstosse schuldig gemacht hatten Von Januar 1941 bis September 1942 war Gaillon ein reines Mannerlager Von Oktober 1942 bis Februar 1943 waren hier auch Frauen interniert die dann aber in das Lager Camp de la Lande in Monts verlegt wurden 9 Wahrend des Westfeldzugs wurde Gaillon am Morgen des 10 Juni 1940 von der deutschen Wehrmacht eingenommen Im Sommer 1944 wahrend der Operation Overlord bombardierte die Alliierte Luftwaffe die Stadt 10 Seit Mitte der 1990er Jahre wurde die Restauration von Teilen der Schlossanlage in Angriff genommen Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2017Einwohner 3152 3604 4318 5845 6303 6861 7224 6924Quellen Cassini und INSEEStadtepartnerschaft BearbeitenGaillon unterhalt eine Stadtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Sarstedt Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas grosse Torhaus des Renaissance Schlosses oberhalb des Ortes ist das Wahrzeichen der Stadt Es wurde 1980 restauriert Die dahinter gelegenen Teile der grossen Schlossanlage sind teilweise stark renovierungsbedurftig Der alte Stadtkern ist gepragt von zahlreichen Fachwerkhausern aus dem 18 und 19 Jahrhundert im normannischen Stil Ruine des Kollegiatstifts Collegiale Saint Antoine aus dem 13 Jahrhundert im 18 Jahrhundert zerstort Die Kirche Saint Ouen wurde um 1774 erbaut Ihre Einrichtung stammt aus dem 15 bis 18 Jahrhundert 11 Oratorium Saint Jean Baptiste Johannes der Taufer aus dem 17 und 19 Jahrhundert Kapelle der Jugend Besserungsanstalt aus dem 19 Jahrhundert Manoir de l Aunay aus dem 17 Jahrhundert Waschhaus Lavoir aus der zweiten Halfte des 18 JahrhundertsWirtschaft BearbeitenAuf dem Gemeindegebiet gelten geschutzte geographische Angaben IGP fur Schweinefleisch Porc de Normandie Geflugel Volailles de Normandie und Cidre Cidre de Normandie und Cidre normand 1 Personlichkeiten BearbeitenAlbert Demangeon 1872 1940 Geograf und Professor an der Sorbonne Er verbrachte seine Kindheit in Gaillon 11 Literatur BearbeitenElisabeth Chirol Le Chateau de Gaillon un premier foyer de la Renaissance en France M Lecerf Rouen 1952 Thierry Garnier Memoires de deux Cites Gaillon historique et mystique Band 1 u 2 M2G ed 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gaillon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte und Bauwerke von Gaillon Gaillon sur la carte de Cassini Gaillon in der Base Memoire des Ministere de la culture franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten a b La ville de Gaillon In Annuaire Mairie fr Abgerufen am 21 Juli 2012 franzosisch Francois de Beaurepaire Les noms des communes et anciennes paroisses de l Eure editions Picard 1981 Seite 114 Dictionnaire etymologique des noms de lieux en France editions Larousse 1968 Francois de Beaurepaire NCE 114 Les noms des communes et anciennes paroisses de l Eure editions Picard 1981 Roger de Figueres Les noms revolutionnaires des communes de France listes par departments et liste generale alphabetique Au siege de la Societe Paris 1901 LCCN 31 005093 S 21 franzosisch online Auguste Le Prevost Memoires et notes de M Auguste Le Prevost pour servir a l histoire du departement de l Eure Hrsg Leopold Delisle Louis Paulin Passy Band 2 Auguste Herissey Evreux 1864 S 144 155 franzosisch in Archive org abgerufen am 1 Juli 2010 Hugh G Conway Bugatti Le Pur sang des Automobiles Haynes Publishing Group Sparkford 1987 ISBN 978 0 85429 538 8 S 21 englisch Erstausgabe 1963 Fondation pour la memoire de la deportation Camp d internement Gaillon A V de Walle Evreux et l Eure pendant la guerre Charles Herissey Evreux 2000 ISBN 2 914417 05 5 S 28 176 franzosisch Erstausgabe 1946 a b Daniel Delattre Emmanuel Delattre L Eure les 675 communes Editions Delattre Grandvilliers 2000 S 124 f franzosisch Gemeinden im Arrondissement Les Andelys Acquigny Aigleville Ailly Alizay Amecourt Amfreville les Champs Amfreville sous les Monts Amfreville sur Iton Ande Autheuil Authouillet Authevernes Bacqueville Bazincourt sur Epte Beauficel en Lyons Bernouville Bezu la Foret Bezu Saint Eloi Bois Jerome Saint Ouen Boisset les Prevanches Bosquentin Bouafles Bouchevilliers Bourg Beaudouin Breuilpont Bueil Caillouet Orgeville Cailly sur Eure Chaignes Chambray Champenard Charleval Chateau sur Epte Chauvincourt Provemont Croisy sur Eure Clef Vallee d Eure Connelles Coudray Courcelles sur Seine Crasville Criquebeuf sur Seine Cuverville Dangu Daubeuf pres Vatteville Douains Doudeauville en Vexin Douville sur Andelle Ecouis Etrepagny Fains Farceaux Fleury la Foret Fleury sur Andelle Flipou Fontaine Bellenger Fontaine sous Jouy Frenelles en Vexin Gadencourt Gaillon Gamaches en Vexin Gasny Gisors Giverny Guerny Guiseniers Hacqueville Hardencourt Cocherel Harquency Hebecourt Hecourt Hennezis Herqueville Heubecourt Haricourt Heudebouville Heudicourt Heudreville sur Eure Heuqueville Houlbec Cocherel Houville en Vexin Igoville Incarville Jouy sur Eure La Boissiere La Chapelle Longueville La Haye le Comte La Haye Malherbe La Heuniere La Neuve Grange La Roquette La Vacherie Le Cormier Le Manoir Le Mesnil Jourdain Le Plessis Hebert Lery Les Andelys Les Damps Les Hogues Les Thilliers en Vexin Les Trois Lacs Le Thil Le Thuit Le Tronquay Letteguives Le Val d Hazey Le Vaudreuil Lilly Lisors Longchamps Lorleau Louviers Lyons la Foret Mainneville Martagny Martot Menesqueville Menilles Mercey Merey Mesnil sous Vienne Mesnil Verclives Mezieres en Vexin Morgny Mouflaines Muids Neaufles Saint Martin Neuilly Nojeon en Vexin Notre Dame de l Isle Noyers Pacy sur Eure Perriers sur Andelle Perruel Pinterville Pitres Pont de l Arche Pont Saint Pierre Port Mort Porte de Seine Poses Pressagny l Orgueilleux Puchay Quatremare Radepont Renneville Richeville Romilly sur Andelle Rosay sur Lieure Rouvray Saint Aubin sur Gaillon Saint Denis le Ferment Sainte Colombe pres Vernon Sainte Genevieve les Gasny Sainte Marie de Vatimesnil Saint Etienne du Vauvray Saint Etienne sous Bailleul Saint Julien de la Liegue Saint Marcel Saint Pierre de Bailleul Saint Pierre du Vauvray Saint Pierre la Garenne Saint Vincent des Bois Sancourt Saussay la Campagne Surtauville Surville Suzay Terres de Bord Tilly Touffreville Val d Orger Val de Reuil Vandrimare Vascœuil Vatteville Vaux sur Eure Vernon Vesly Vexin sur Epte Vezillon Villegats Villers en Vexin Villers sur le Roule Villez sous Bailleul Villiers en Desœuvre Vironvay Normdaten Geografikum GND 4086659 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaillon amp oldid 237555508