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Das Musee des Monuments francais zeitweise Musee de Sculpture comparee ist ein Pariser Architekturmuseum das hauptsachlich den Baudenkmalern Frankreichs gewidmet ist Es wurde erstmals 1795 von Alexandre Lenoir mit den Objekten gegrundet die wahrend der Franzosischen Revolution konfisziert worden waren 1816 wurde es wieder geschlossen 1879 wurde es auf Wirken von Eugene Viollet le Duc im Palais du Trocadero mit den ubriggebliebenen Resten sowie einer grossen Sammlung von Gipsabgussen neu gegrundet zunachst unter dem Namen Musee de sculpture comparee ab 1937 wieder unter dem historischen Namen Heute befindet sich das Museum im Palais de Chaillot Blick in die Dauerausstellung 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Grundung Alexandre Lenoirs 1795 1 2 Die Grundung Eugene Viollet le Ducs 1882 2 Das heutige Museum 2 1 Die Sammlung 2 2 Liste der Direktoren 3 Literatur 4 Belege 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Jean Lubin Vauzelle Die Eingangshalle des Musee des Monuments francais um 1795 nbsp Von Lenoir angebrachte Fassade am Konvent der Petits Augustins heute ENSBADie Grundung Alexandre Lenoirs 1795 Bearbeiten Als wahrend der Franzosischen Revolution zahlreiche historische Monumente verhasste Symbole der Aristokratie und des Klerus Vandalismus und Verfall ausgesetzt waren setzte sich der Archaologe Alexandre Lenoir als Mitglied der Commission des Arts fur die Bewahrung der bedeutenden Kunstwerke ein Zahlreiche gerettete Kunstwerke wurden in das Hotel des Nesle und das ehemalige Konvent der Petits Augustins die als Depots dienten verbracht Lenoir wurde 1791 zu deren Leiter berufen 1795 gelang es ihm schliesslich im Petits Augustins das Musee des Antiquites et Monuments francais kurz Musee des Monuments francais fur das Publikum zu offnen Es war das erste offentliche Museum das in seiner Prasentation eine strikt chronologische Ordnung verfolgte und nur Kunstwerke des Mittelalters und der Renaissance in Frankreich ausstellte Unter anderem wurden einige Grabmaler aus der Abteikirche von Saint Denis die als Grablege der franzosischen Konige diente aufgenommen Diese gaben im Grossen und Ganzen die chronologische Struktur vor wurden allerdings verandert erganzt und teils zu einheitlichen Raumeinrichtungen mit anderen Kunstwerken zusammengefugt so dass vollkommen neue Kontexte entstanden Auch die Raume wurden den Kunstwerken durch teils neu angefertigte historische Ausstattung angepasst ein Konzept das viele Museumsbauten des 19 Jahrhunderts beeinflusste In einem Innenhof des alten Klosters den Lenoir Jardin Elysee nannte wurden die Gebeine beruhmter franzosischer Poeten wie des tragischen Liebespaars des Mittelalters Peter Abaelards und Heloisas sowie Molieres La Fontaines Boileaus und Mabillons beigesetzt Dieser mythische und stimmungsvolle Innenhof entwickelte sich zu einer Kultstatte der fruhen franzosischen Romantik Da sich die wissenschaftlichen Standards und das Verstandnis fur mittelalterliche Kunst nach 1800 auch in der breiten Offentlichkeit zu wandeln begann stiessen die zum Teil kruden konservatorischen Methoden Lenoirs zunehmen auf Kritik so in Quatremere de Quincys Considerations morales Nach dem Fall Napoleons und der Ruckgabe geraubter Kunstwerke aus dem Louvre befahl Ludwig XVIII 1816 im Sinne der Restauration das Museum zu schliessen und auch dessen Objekte an die vorherigen privaten und offentlichen Eigentumer zu restituieren wogegen sich Lenoir mit einer Verteidigungsschrift wehrte Auch die Graber im Jardin Elysee wurden wieder umgebettet Die verbliebenen Stucke wurden verstreut ein Teil kam 1824 in den Louvre in die Galerie d Angouleme wo sie als Musee de la sculpture francaise prasentiert wurden ein anderer 1836 in das Musee de l Histoire de France in Versailles 1 In dem ehemaligen Museumsgebaude wurde die Ecole des Beaux Arts eingerichtet die auch die Gipsabgusssammlung des Museums aufnahm Die Grundung Eugene Viollet le Ducs 1882 Bearbeiten 1878 schlug Eugene Viollet le Duc vor die Reste der Sammlung Alexandre Lenoirs im Palais du Trocadero auszustellen der seit der Weltausstellung 1878 leer stand Nur ein Jahr spater am 29 Oktober 1879 wurde sein Vorschlag mit Unterstutzung des Bildungsministers Jules Ferry von der Regierung angenommen und das zukunftige Musee de sculpture comparee zusammengestellt und geplant 2 Das Museum offnete seine Tore schliesslich am 28 Mai 1882 fur die Offentlichkeit es bestand zunachst nur aus vier Salen 1886 kamen drei weitere Sale hinzu 1889 eroffnete schliesslich die dazugehorige Bibliothek Zur gleichen Zeit von 1882 bis Mitte der 1920er Jahre nahm die gegenuberliegende Seite des Palais du Trocadero das Musee Indo chinois unter der Leitung von Louis Delaporte auf das vor allem durch die Gipsabguss Sammlung von Angkor Wat Aufmerksamkeit erregte Delaportes Museum zog aus Viollet le Ducs Museum wertvolle Anregungen der architektonischen Prasentation und trat somit mit diesem Museum in eine Art transkulturellen Dialog ein 3 1935 wurde der Palais du Trocadero zum Teil abgerissen zum Teil stark umgebaut um dem neuen Palais de Chaillot fur die Weltausstellung 1937 zu weichen In dem neuen Gebaude und unter neuem altem Namen entfaltete das Museum neue Grosse 4 In seiner Ausstellungskonzeption und Museologie gehorte es zu den Vorreitern seiner Zeit was vor allem dem Direktor und Archaologen Paul Deschamps 1888 1974 zu verdanken war Ein Grossbrand am Dach des Palais de Chaillot zerstorte am 22 23 Juli 1997 zahlreiche Raume und Exponate des Musee des Monuments francais wie auch des damals benachbarten Musee du Cinema 5 Die geplante Neueroffnung wurde daraufhin jahrelang verschoben Nach verschiedenen verworfenen Planen wurde schliesslich unter der Leitung von Jean Francois Bodin das Gebaude renoviert sowie eine neue Ausstellung konzipiert Am 15 September 2007 wurde das Museum als Teil der neu gegrundeten Cite de l architecture et du patrimoine wiedereroffnet Das heutige Museum BearbeitenDas Museum nimmt heute die uber 8000 m des Paris Flugels im Palais de Chaillot ein und erstreckt sich uber drei Stockwerke Das Erdgeschoss aufgeteilt in die Galerie Davidoud und die Galerie Carlu ist den Gipsabgussen gewidmet Es zeigt Gipsmodelle von Kunstwerken des 12 bis zum 18 Jahrhundert Der erste Stock beherbergt die Galerie d architecture moderne et contemporaine er ist vor allem der franzosischen Architekturgeschichte von 1850 bis 2001 gewidmet und zeigt zahlreiche Architekturmodelle und historische Dokumente Dort befindet sich auch der originalgrosse zweigeschossige Nachbau einer Wohnung der 1952 erbauten Cite radieuse von Le Corbusier in Marseille Im Pavillon am Ende des Gebaudes uber zwei Stockwerke gehend befinden sich die Kopien monumentaler historischer Fresken aus dem 12 bis hin zum 16 Jahrhundert Im zweiten Stock sind in 30 kleineren kapellenartigen Raumen Malereien der franzosischen Romanik dargestellt im dritten Stock die der Gotik und der Renaissance Sie werden begleitet von der Kopiensammlung historischer Kirchenfenster Die Bibliothek im ersten Stock des Pavillons halt etwa 45 000 Bande vor und ist damit eine der grossten frei zuganglichen Architekturbibliotheken Zusatzlich gibt es Raume fur Wechselausstellungen 6 Die Sammlung Bearbeiten nbsp Blick in die AbgusssammlungDie Gipsabgusssammlung besteht heute aus uber 6000 Abgussen skulpturaler Monumente aller Epochen Es gibt Abgusse antiker italienischer deutscher und schweizerischer Werke doch der Schwerpunkt liegt auf franzosischen Skulpturen der Romanik und der Gotik Die Abgusssammlung hat ihren Ursprung in der 1794 gegrundeten Abgusswerkstatt des Louvre Einen sehr grossen Teil steuerte im 19 Jahrhundert zudem der Architekt Viollet le Duc bei der auf Anregung des Schriftstellers Prosper Merimee die von ihm geleiteten Restaurierungsbaustellen nutzte um dort zugleich zahlreiche Gipsabgusse vor allem von der Bauplastik anfertigen zu lassen Paul Deschamps Direktor seit 1927 unternahm zwischen 1938 und 1956 erneut die Anstrengung den Bestand der Gipsabgusse zu erweitern Er wollte ein Museum der Monumentalkunst erschaffen dazu baute er die Sammlung an Freskenkopien aus liess originalgrosse Kopien historischer Bleiglasfenster anfertigen und vergrosserte die Sammlung der Architekturmodelle 7 Ausgestellt sind unter anderem die Kopien folgender Werke Hauptportal der Kathedrale von Rouen Portal der Kathedrale von Bourges Portal der Abtei Saint Fortunat in Charlieu ein Portal der Kathedrale von Chartres Portal der Stiftskirche St Lazare in Avallon Fresken aus dem 11 Jahrhundert im Original in der Kathedrale von Auxerre Fresken aus dem 12 Jahrhundert im Original in der Abteikirche von Saint Theudere in Saint Chef die Fresken der Kuppel der Kathedrale von Cahors einige Bleiglasfenster der Kathedrale von SensListe der Direktoren Bearbeiten unvollstandig 1903 1927 Camille Enlart 1927 1959 Paul Deschamps 8 1992 1998 Guy Cogeval 2004 2008 Marie Paule Arnauld 9 2009 2010 Herve Lemoine 10 2010 heute Laurence de Finance 11 Literatur BearbeitenSusanne Mersmann Die Musees du Trocadero Viollet le Duc und der Kanondiskurs im Paris des 19 Jahrhunderts Reimer Berlin 2012 ISBN 3 496 01448 2 Leon Pressouyre Hrsg Le Musee des monuments francais Nicolas Chaudun Paris 2007 ISBN 978 2 35039 030 7 Falk Jaeger Alle Kunst unter einem Dach In Der Tagesspiegel 14 Oktober 2007 Nach 13 Jahren Eroffnung des Architekturmuseums in Paris dpa in Die Schwabische 19 September 2007 Marc Zitzmann Ein Palast fur die Baukunst In Neue Zurcher Zeitung 21 September 2007 Nr 219 S 47 Belege Bearbeiten Franck Beaumont Alexandre Lenoir Le sauveur des tombeaux des Rois de France 14 Dezember 2011 Histoire du musee Memento des Originals vom 5 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www citechaillot fr Michael Falser From Gaillon to Sanchi from Vezelay to Angkor Wat The Musee Indo chinois in Paris A 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Thibout Bibliotheque de l ecole des chartes Paris 1975 Bd 133 2 S 423 429 Marie Paule Arnauld nouvelle directrice du musee des monuments francais 5 Mai 2004 Archives de France Herve Lemoine In www archivesdefrance culture gouv fr Abgerufen am 17 August 2015 Cite de l architecture amp du patrimoine Fonctionnement In www citechaillot fr Abgerufen am 17 August 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Musee des Monuments francais Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite des Museums Informationen der Ecole des Beaux Arts uber die Geschichte des Klosters Petits Augustins auf franzosisch https www deutschlandfunk de paris der louvre erinnert an ein vergessenes museum 691 de html dram article id 35164148 8632 2 2896 Koordinaten 48 51 47 5 N 2 17 22 6 O Normdaten Korperschaft GND 515577 0 lobid OGND AKS LCCN nr89005513 VIAF 153700369 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musee des Monuments francais amp oldid 235543045