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Dieser Artikel behandelt die franzosische Abtissin des Mittelalters weitere Vornamenstragerinnen finden sich unter Eloise Vorname Varianten Heloisa um 1095 in der Loire Region ca 1164 im Kloster Le Paraclet bei Nogent sur Seine franzosisch Heloise oder Heloise deutsch auch Heloise oder Heloise genannt war die Ehefrau des Philosophen und Theologen Peter Abaelard und Abtissin des nach zisterziensischen und fontevraldensischen Vorbildern gegrundeten und durch Abaelards Schriften exegetisch untermauerten Frauenkonvents Le Paraclet Abaelardus und Heloise in einer Handschrift des Rosenromans 14 Jahrhundert Angelika Kauffmann Abschied Abelards von Heloise 1780Edmund Blair Leighton Abaelard und seine Schulerin Heloise 1882Grabmal auf dem Friedhof Pere Lachaise Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verwendung des Motivs 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeloisa war vermutlich die Tochter der angevinischen Hochadeligen und spateren Priorin der Abtei Fontevrault Hersendis von Champagne der Name ihres Vaters ist unbekannt 1 Schon unmittelbar nach der Geburt kam Heloisa zur klosterlichen Fruherziehung in den Nonnenkonvent Notre Dame d Argenteuil wobei offensichtlich ihrem Onkel Fulbert der inzwischen zum Subdiakon von Notre Dame in Paris aufgestiegen war eine Art Aufsichtspflicht und Vormundrolle zukam Spater um 1116 1117 lernte Heloisa Peter Abaelard kennen und lieben Abaelard Dozent am Dialektik Lehrstuhl von Paris verdingte sich zunachst als Hauslehrer Heloisas und die beiden gingen eine leidenschaftliche aber verheimlichte Liebesbeziehung ein Nach einiger Zeit wurde die Affare jedoch bekannt Abaelard liess seine Geliebte die inzwischen von ihm schwanger geworden war heimlich nach Le Pallet bringen wo sie ihren Sohn Astralabius zur Welt brachte Danach kehrte Heloisa auf Wunsch Abaelards der sich inzwischen mit ihrem Onkel Fulbert arrangiert hatte nach Paris zuruck und wurde gegen ihren Willen aber entsprechend den Forderungen des kanonischen Rechts mit ihrem Geliebten vermahlt womit man die vorangegangene Niederkunft nachtraglich legitimierte und einen offentlichen Skandal zunachst vermied Doch noch im selben Jahr veranlasste der auf Rache sinnende Onkel Fulbert die Kastration Abaelards Dieser uberlebte die Verstummelung und zog sich als Monch in das Kloster Saint Denis zuruck Heloisa wies er an sich in das Nonnenkonvent in Argenteuil zuruckzuziehen womit er ihre Wiederverheiratung im Fall einer nachtraglichen Scheidung unmoglich machen wollte Im Jahr 1118 trat Heloisa in das Benediktinerinnenkloster von Argenteuil in dem sie bereits ihre Kindheit verbracht hatte ein und legte die ewigen Gelubde ab Dort war sie moglicherweise ab 1123 Priorin bis Abt Suger von Saint Denis den Konvent 1129 aufloste und die Nonnen aus dem Kloster vertrieb Erst in dieser Zeit nach mehr als zehn Jahren belebte sich der Kontakt zwischen Heloisa und Abaelard wieder Die 32 jahrige Ordensfrau fand schliesslich mit einer Gruppe Nonnen in Abaelards verlassener Einsiedelei Paraklet in der Nahe von Nogent sur Seine eine neue Bleibe Heloisa baute dort als Priorin spater als Abtissin einen neuen Frauenkonvent auf der nach einer erleichterten Benediktinerregel z T nach den Vorschlagen Abaelards lebte Der Konvent wuchs unter der klugen Leitung Heloisas schnell und bestand zum Zeitpunkt ihres Todes aus funf Prioraten und einem Filialkloster Abaelard blieb Heloisa und dem Kloster bis zu seinem Tod brieflich als Ratgeber verbunden Der Briefwechsel des Paares machte es beruhmt Heloisa erwies sich in ihren Briefen nicht nur als Frau von ausserordentlicher Geistes und Herzensbildung sondern in der Feinsinnigkeit und Eleganz ihrer Formulierungen auch als eine begabte Schriftstellerin so wie es spater von einem Zeitgenossen Hugo Metellus aus Toul bestatigt wurde Im Jahr 1131 stellte Papst Innozenz II das Parakletkloster Heloisas unter direkte papstliche Leitung was ihn allerdings nicht daran hinderte Abaelard zehn Jahre spater auf dem Konzil von Sens als Ketzer zu verurteilen Im Fruhjahr 1142 starb Peter Abaelard Petrus Venerabilis der Grossabt des Klosters Cluny brachte wenig spater Abaelards Gebeine personlich zur Bestattung in das Parakletkloster Erst 22 Jahre spater im Jahr 1164 starb Heloisa dort nach einer langen Zeit als anerkannte Ordensleiterin Sie wurde neben ihrem geliebten Abaelard in der Kapelle Petit Moustier begraben nbsp Illustration aus Mark Twain The Innocents Abroad von 1869Nachdem das Kloster 1792 in der Zeit der Franzosischen Revolution geschlossen und fast restlos zerstort worden war wurde 1817 zu Ehren Heloisas und Abaelards auf dem Pariser Friedhof Pere Lachaise ein neugotisches Grabmal errichtet in das die sparlichen Uberreste ihrer Leichname verbracht worden sind Verwendung des Motivs BearbeitenJean Jacques Rousseau Julie ou la Nouvelle Heloise Roman 1761 Jakob Michael Reinhold Lenz Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung Komodie 1774 Hannes Anderer Begegnung mit Melusine Buch 2 Sonnenberg Annweiler 2007 die Protagonisten nennen sich Heloise und Abelard Maren Bohm Heloisa oder Die Vertreibung aus dem Paradies Karl Alber Verlag Freiburg Munchen 2018 philosophischer Roman Literatur BearbeitenRegina Heyder Geschlechterkonzepte eines geistlichen Paares Abaelard und Heloise In Rottenburger Jahrbuch fur Kirchengeschichte 35 2016 S 29 55 doi 10 15496 publikation 23208 Petrus Abaelardus Der Briefwechsel mit Heloisa Herausgegeben und ubersetzt von Hans Wolfgang Krautz Reclam Verlag Ditzingen 2001 ISBN 978 3 1500 3288 6 Jorg Ulrich Heloisa In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 670 676 George Moore Heloise and Abelard William Henemann Ltd London 1925 Christian Zitzl Klaus U Durr Reinhard Heydenreich Hrsg Abaelard und Heloise Die Tragik einer grossen Liebe Buchner Bamberg 2007 ISBN 978 3 7661 5738 6 deutsch lateinische Ausgabe Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Heloisa Quellen und Volltexte Latein Literatur von und uber Heloisa im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werner Robl Heloisas Herkunft Hersindis Mater Werner Robl Hersindis Mater Neues zur Familiengeschichte Heloisas mit Ausblicken auf die Familie Peter AbaelardsEinzelnachweise Bearbeiten Werner Robl Heloisas Herkunft Hersendis mater academia edu abgerufen am 27 Dezember 2019 Normdaten Person GND 118548980 lobid OGND AKS LCCN n50081967 NDL 00546506 VIAF 71392176 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME HeloisaALTERNATIVNAMEN HeloiseKURZBESCHREIBUNG Ehefrau des Petrus Abaelardus AbtissinGEBURTSDATUM um 1095GEBURTSORT unsicher ParisSTERBEDATUM um 1164STERBEORT Kloster Le Paraclet bei Nogent sur Seine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heloisa amp oldid 231989625