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Otto Friedrich Bernotat genannt Fritz Bernotat 10 April 1890 in Mittel Jodupp Ostpreussen 4 Marz 1951 in Neuhof bei Fulda war im NS Staat als SS Standartenfuhrer sowie Landesrat und Dezernent fur Anstaltswesen des Bezirksverbandes Nassau massgeblich an der Organisation und Durchfuhrung der NS Krankenmorde Aktion T4 in seinem Wirkungsbereich beteiligt Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Berufssoldat und Erster Weltkrieg 3 Beim Bezirksverband Nassau 4 Mitgliedschaft in NSDAP SA und SS 5 Anstaltsdezernent des Bezirksverbandes Nassau 6 Unterstutzung der Aktion T4 7 Medikamenten und Kinder Euthanasie 8 Auf dem Machthohepunkt 9 Nach dem Krieg 10 Auszeichnungen 11 Literatur 12 Weblinks 13 Einzelnachweise und AnmerkungenHerkunft BearbeitenBernotat wurde am 10 April 1890 im ostpreussischen Mittel Jodupp spaterer Name Mittelholzeck polnisch Czarnowo Srednie Kreis Goldap geboren Er hatte funf Geschwister Nach dem Besuch der achtjahrigen Volksschule in Czarnowken 1938 bis 1945 Kleinholzeck untergegangener Ort war er im landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern in Mittel Jodupp bis 1908 tatig Berufssoldat und Erster Weltkrieg BearbeitenAm 2 Oktober 1908 ging Bernotat zum Militar und begann seinen Dienst im Ulanen Regiment Nr 8 in Gumbinnen Spater verpflichtete er sich als Berufssoldat kam zum Ulanen Regiment Nr 7 nach Saarbrucken und diente ab Oktober 1913 im Telegraphen Bataillon Nr 7 in Koblenz Mit dieser Einheit nahm er am Ersten Weltkrieg zuletzt als stellvertretender Divisions Nachrichten Bauwart teil Er erlitt eine 30 ige Kriegsbeschadigung und wurde fur seine Verdienste mit dem Eisernen Kreuz II Klasse ausgezeichnet Nach Kriegsende war Bernotat Angehoriger des Korps Nachrichten Park 1 in Konigsberg wo er als Parkverwalter beschaftigt war Aufgrund der durch den Versailler Vertrag erzwungenen Verkleinerung der Reichswehr verlor Bernotat 1919 seine Stelle als Berufssoldat 1920 fand er eine Anstellung als Vertragsangestellter beim Hauptversorgungsamt Koblenz und wechselte kurz danach zum Versorgungsamt Oberlahnstein Am 12 November 1920 heiratete Bernotat die 22 jahrige Auguste R Landwirtstochter aus Erbenheim bei Wiesbaden Zwei Sohne wurden tot geboren Die Ehe blieb somit kinderlos hielt jedoch bis zu Bernotats Tod im Jahre 1951 Beim Bezirksverband Nassau BearbeitenAm 2 Oktober 1922 trat er als Militaranwarter seinen Dienst beim Bezirksverband Nassau in Wiesbaden an Ab 1 April 1925 wurde er dort planmassig als Landesverwaltungsassistent angestellt Am 1 April 1927 wurde er zum Landesverwaltungssekretar und am 1 April 1929 zum Landesverwaltungsobersekretar befordert Mitgliedschaft in NSDAP SA und SS BearbeitenBernotat trat bereits zum 1 November 1928 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 102 710 1 Im selben Jahr wurde er Mitglied der SA Ab 1930 leitete er die Sektion Wiesbaden Sudstadt nach anderen Angaben Wiesbaden Sudwest Nach Unterbrechung aufgrund des sogenannten Severing Erlasses fungierte Bernotat im Anschluss bis Anfang 1931 als stellvertretender Kreisleiter fur Beamtenfragen Am 14 Januar 1932 trat er in die SS ein Mitglieds Nr 22 546 und wurde Mitglied im Verein Lebensborn e V Als Truppfuhrer wirkte Bernotat vom 23 Marz 1932 an im SS Sturmbann I 2 Nach der nationalsozialistischen Machtubernahme wurde Bernotat zum politischen Beauftragten des Gauleiters beim Bezirksverband Nassau und zum Adjutanten des Landeshauptmanns bestellt Seine weitere Parteikarriere fuhrte Bernotat vom NSDAP Ortsgruppenleiter von Wiesbaden Bahnhof vom 1 Juni 1933 bis 31 Marz 1934 uber seine Funktion als SS Obertruppfuhrer im Sturmbann z b V beim Stab des SS Abschnitts XI ab 10 Januar 1934 zum NSDAP Ortsgruppenleiter z b V des Kreises ab dem 1 April 1934 Am 1 Juli 1934 wurde er Fursorgereferent beim Stab des SS Sturmbanns I 78 SS Standarte Am 17 Juni 1935 ubergab Landeshauptmann Wilhelm Traupel seine Funktion als Fursorgereferent im SS Abschnitt XI Wiesbaden an Bernotat der zu dieser Zeit in Rang eines SS Hauptsturmfuhrers stand 1933 und 1934 war Bernotat Landeskirchenrat Ab dem 1 August 1936 wurde er fur sechs Jahre zum Ratsherrn der Stadt Wiesbaden berufen Als Vereinsleiter des Tragervereins der Heil und Pflegeanstalt Kalmenhof in Idstein fungierte er ab 1937 Ab 7 Mai 1937 war er Vorsitzender des Vereins fur Volkspflege e V und ab 8 August 1937 Vorstand der Heil und Pflegeanstalt Scheuern Im Januar 1938 trat Bernotat aus der evangelischen Kirche aus und bezeichnete sich fortan als gottglaubig Auch auf der Beforderungsebene war eine gleichformige und steil nach oben zeigende Bewegung zu erkennen ab 9 November 1935 nach anderen Angaben 20 April 1935 SS Untersturmfuhrer ab 13 September 1936 SS Obersturmfuhrer ab 1 Juli 1937 SS Hauptsturmfuhrer nach anderen Angaben 1 Februar 1937 ab 12 September 1937 SS Sturmbannfuhrer ab 10 September 1939 SS Obersturmbannfuhrer und ab 9 November 1943 SS Standartenfuhrer und Fuhrer beim Stab des SS Oberabschnitts Rhein Westmark Anstaltsdezernent des Bezirksverbandes Nassau BearbeitenAuf beruflicher Ebene vollzog Bernotat eine gleich schnelle Karriere und stieg mit der Unterstutzung bekannter Parteifunktionare allein im Jahre 1933 um vier Stufen vom Landesobersekretar bis zum Landesburodirektor am 1 November 1933 auf Am 1 April 1937 wurde ihm das Dezernat fur die zentrale Verwaltung des gesamten Anstaltswesens des Bezirksverbandes ubertragen Schliesslich ernannte ihn der Oberprasident am 18 Februar 1938 auf zwolf Jahre zum Landesrat Diese Stelle war eigens fur Bernotat geschaffen worden Auch im Kommunallandtag fungierte er als Abgeordneter Eine solche Karriere vom mittleren in den hoheren Verwaltungsdienst war auch fur die damaligen Verhaltnisse ein Ausnahmefall Mehr noch als sein Dienstrang fiel seine Funktion als Adjutant des Landeshauptmanns Wilhelm Traupel ins Gewicht Insbesondere nachdem letzterer ab 1936 seinen Dienstsitz nach Kassel verlegt hatte da er nunmehr in Personalunion neben dem Bezirksverband Nassau auch den Bezirksverband Hessen leitete war es Bernotat als Leiter des Wiesbadener Buros von Traupel moglich seine Machtposition mit Ruckendeckung des Landeshauptmanns mit dem er per Du war und der ihn mit Berno anredete kontinuierlich auszubauen Im Lauf der Jahre wurde der als herrschsuchtig beschriebene Bernotat ausgesprochener Willensmensch und sehr hart SS Personalbericht vom 3 August 1939 so zum eigentlichen Herrscher im Bezirksverband Nassau Seine Position festigte er durch Intrigen und unverhohlenen Terror Auch seine schon fruh geschlossene Freundschaft mit dem Gauleiter von Hessen Nassau und Reichsstatthalter Jakob Sprenger als dessen Vertrauter er innerhalb des Bezirksverbandes galt stellte eine wesentliche Stutze seiner Machtstellung dar 1940 wurde Bernotat Fachschaftsgruppenwalter des Reichsbundes der Deutschen Beamten die ihm als Parteimann Einfluss auf die Personalpolitik des Bezirksverbandes ermoglichte Seine erste Rede als Dezernent fur das Anstaltswesen des Bezirksverbandes an der vom Deutschen Gemeindetag am 24 September 1937 in Munchen veranstalteten Konferenz der Anstaltsdezernenten stellte Bernotat unter das Motto des Hitlerzitats All unsere Arbeit hat dem deutschen Volke zu dienen und leitete daraus ab dass die Aufwendungen fur Erbkranke Asoziale so niedrig zu halten sind wie nur irgend moglich 2 Mit einer maximalen Belegung beziehungsweise Uberbelegung und einer Anderung des Pflegeschlussels durch die Verdoppelung der auf einen betreuenden Arzt entfallenden Patientenzahl habe er bereits die notwendigen Sparmassnahmen eingeleitet die er seinen Kollegen zur Nachahmung empfahl Hinzu kamen noch Einsparungen bei der Ernahrung und die Verwendung von Strohsacken anstelle von Matratzen Bereits am 5 April 1937 bei einer Anstaltsleiterkonferenz in Schloss Dehrn sagte er Wenn ich ein Arzt geworden ware ich wurde diese Kranken umlegen 3 Der arztliche Leiter der Heil und Pflegeanstalt Eichberg Friedrich Mennecke zitierte nach dem Krieg Bernotat mit dessen Ausspruch gegenuber den Arzten und dem Pflegepersonal uber die Insassen der Anstalten Schlagt sie doch tot dann sind sie weg 4 1938 ergaben sich erste Differenzen zwischen Bernotat und Landeshauptmann Traupel als dieser sich fur eine letztlich gescheiterte Zusammenlegung der beiden Bezirksverbande in der Provinz Hessen Nassau starkmachte was mit einer Verlegung der Verwaltung von Wiesbaden nach Kassel verbunden gewesen ware Bernotat liess sich daher im Fruhjahr 1939 in das neu gebildete Protektorat Bohmen und Mahren abordnen um dort mit weiteren Mitarbeitern des Bezirksverbandes in Prag ein Bodenamt aufzubauen Er kehrte jedoch schon im September 1939 nach Wiesbaden zuruck Bei einem Machtkampf 1940 zwischen Traupel und Jakob Sprenger bei dem es um die Vorherrschaft der politischen oder staatlichen oder kommunalen Verwaltung ging schlug sich Bernotat mit sicherem Instinkt auf die Seite von Sprenger als dem Gewinner dieses Kraftemessens der anschliessend interne Informationen aus dem Bezirksverband an Bernotat weiterleitete so dass dieser nach dem Abgang Traupels endgultig zum starken Mann des Bezirksverbandes avancieren konnte Ab Mai 1941 gab Bernotat dort den Ton an und wirkte zugleich als verlangerter Arm des Gauleiters Unterstutzung der Aktion T4 BearbeitenIm Januar 1940 begann die erste Phase der NS Krankenmorde im Nachkriegssprachgebrauch als Aktion T4 bekannt geworden Von Anfang an rekrutierte Bernotat zu diesem Zweck T4 Gutachter wie Friedrich Mennecke und unterstutzte die Erfassung der potentiellen Opfer durch die Meldebogenaktion des Reichsinnenministeriums Vor allem stellte er die Heil und Pflegeanstalt Hadamar ab November 1940 als Nachfolgeeinrichtung fur die im Herbst 1940 geschlossene NS Totungsanstalt Grafeneck kostenlos zur Verfugung Es entstand die einzigartige Kombination einer Vergasungsanstalt mit einer Landesheilanstalt Sie wurde weiterhin vom Bezirksverband Nassau betrieben der auf Initiative von Bernotat auch mindestens 25 Personen aus seinem eigenen Personal fur die T4 Organisation zum Einsatz in der nun Landesheil und Pflegeanstalt Hadamar genannten Gasmordanstalt abstellte Der Gauleiter und der Landeshauptmann sowie Bernotat waren uber den Zweck dieser Einrichtung aus erster Hand informiert und unterstutzten die Krankenmordaktion nach Kraften Gleichzeitig ordnete Bernotat an die Landesheilanstalten Eichberg Weilmunster und Herborn sowie die von ihm geleiteten Privatanstalten Kalmenhof Idstein und Scheuern als sogenannte Zwischenanstalten fur die Aktion T4 bereitzustellen Diese dienten der Verschleierung der Mordaktion und ubernahmen fur die Totungsanstalt Hadamar eine Pufferfunktion indem dort die potentiellen Opfer auf Abruf untergebracht wurden und damit eine kontinuierliche Auslastung gewahrleisteten Nach der Hartheimer Statistik wurden in Hadamar in der Zeit von Januar bis zum Stopp der Aktion T4 Ende August 1941 insgesamt 10 072 Menschen vergast Medikamenten und Kinder Euthanasie BearbeitenNach Einstellung der Vergasungen in Hadamar fuhrte der Bezirksverband Nassau die Krankenmorde in der dezentralen Aktion Brandt weiter Dabei wurden unter der arztlichen Leitung von Adolf Wahlmann bis Kriegsende noch mindestens 4 400 Kranke durch Medikamente in Kombination mit Unterernahrung ermordet Nur in Meseritz Obrawalde wurden mit mindestens 6 000 noch mehr Menschen umgebracht Auch bei der Kinder Euthanasie wirkten die Anstalten des Bezirksverbandes durch die Einrichtung von Kinderfachabteilungen in Eichberg und Kalmenhof im Jahre 1941 mit Im November 1941 erlitt Bernotat aufgrund seiner chronischen Herz Kreislauf Erkrankung eine Embolie die ihn vorubergehend erblinden liess Nach einer Operation konnte er jedoch mit Einschrankungen zu Beginn des Jahres 1942 wieder seinen Dienst antreten Schon zuvor hatte er von seiner Wohnung in der Wiesbadener Eichendorffstrasse 1 aus telefonisch den Gang seiner Dienstgeschafte gesteuert Auf dem Machthohepunkt BearbeitenIn einem sich herausbildenden Zwist zwischen den beiden Hauptrichtungen einer zukunftigen Psychiatrie beziehungsweise Geisteskrankenfursorge einerseits der arztlich bestimmten Psychiatriefraktion die neue Wege einer kostenintensiven Heilung oder Vernichtung beschreiten wollte und der Verwaltungs und Parteifraktion die Menschen mit seelischen oder geistigen Krankheiten als nicht behandlungsbedurftig oder wurdig abstempelte kam es zwischen Bernotat als dem regionalen Protagonisten der Verwaltungs und Parteifraktion und dem Leiter der Heil und Pflegeanstalt Eichberg Friedrich Mennecke auf der anderen Seite auch zu personlichen Auseinandersetzungen Faktisch behielt Bernotat mit der von ihm favorisierten Auffassung dass die Vernichtung lebensunwerten Lebens neben der wirtschaftlichen Bedeutung rassehygienisch unabdingbar sei und somit langfristig die Psychiatrie uberflussig mache die Oberhand Anfang 1943 stand Bernotat im Zenit seiner Macht Durch die Ausschaltung des Dezernenten fur die Fursorgeerziehung im Bezirksverband konnte er seine Abteilung um diesen Aufgabenbereich vergrossern Auf Anordnung des Reichsinnenministers Wilhelm Frick richtete er im Mai 1943 in einer Abteilung der Landesheilanstalt Hadamar ein Erziehungsheim ein in das judische Mischlinge ersten Grades eingewiesen wurden 5 Mindestens 40 Kinder und Jugendliche fielen dort der Medikamenten Euthanasie zum Opfer Seine personlichen Verdienste fur die SS sowie die von ihm geforderte Zurverfugungstellung von Raum fur SS Lazarette in den Einrichtungen des Bezirksverbandes wurden durch die Aufnahme Bernotats in den Kreis jener hervorgehobenen SS Angehorigen belohnt denen der Reichsfuhrer SS zum Weihnachtsfest im neuheidnischen SS Jargon als Julfest bezeichnet den sogenannten Julleuchter uberreichte Fur die Ermordung der aus Frankfurt am Main stammenden Ruth Pappenheimer die einen judischen Vater hatte und damit rassisch Verfolgte des Nazi Regimes war setzte sich Fritz Bernotat ganz besonders ein Ruth Pappenheimer war Fursorgezogling und von Frankfurt aus zunachst in der Bad Camberger Haus und Landarbeitsschule Bad Camberg spater dann auf Schloss Dehrn untergebracht worden Nachdem sie im Herbst 1944 von dort 6 entwichen war erfolgte ihre Unterbringung auf dem Kalmenhof Am 20 Oktober 1944 7 wurde sie dort auf Anweisung von Fritz Bernotat durch den Anstaltsarzt Hermann Wesse mit einer Morphiumspritze getotet 8 Nach dem Krieg BearbeitenBei Heranrucken der US Armee im Marz 1945 setzte sich Bernotat mit seiner Frau und Sekretarin nach Osten ab In Cottbus trennte sich seine Sekretarin von ihm Seitdem verlor sich seine Spur Ein eingeleitetes Ermittlungsverfahren unter anderem auch gegen Bernotat fuhrte nicht zu einem Strafverfahren da er offiziell als verschollen galt Tatsachlich war er mit seiner Frau im Oktober 1945 in Neuhof bei Fulda unter dem Falschnamen Kallweit untergetaucht Als Otto Kallweit wurde Bernotat als nicht betroffen entnazifiziert Er starb am 4 April 1951 in Neuhof Seine Identitat und sein Tod wurden erst bekannt als seine Witwe 1954 wieder seinen Namen annahm und eine Witwenpension beantragte Bernotat stellte auf Regionalebene den Prototyp eines uberzeugten und fanatischen nationalsozialistischen Karrieristen dar der sich politisch protegiert rucksichtslos von unten nach oben kampfte sich dabei instinktsicher immer auf die Seite der Gewinner von machtpolitischen Auseinandersetzungen schlug und skrupellos seinen personlichen Vorteil und Machterhalt suchte Ebenso wie er in seinem personlichen Karrieredrang Rucksichten auf andere nicht kannte setzte er auch die ideologisch begrundeten Rassehygienemassnahmen des NS Staates mit einer beispiellosen Radikalitat in seinem Wirkungsbereich durch Als Vertreter einer auch im damaligen Staat extremen Richtung die vor allem psychisch und geistig Kranke generell als nutzlos fur die Volksgemeinschaft betrachtete teilte er vorbehaltlos die Auffassung dass solche uberflussigen und die Gemeinschaft wirtschaftlich belastenden Existenzen im Sinne einer effektiven Rasse und Sozialhygiene zu beseitigen seien Es sorgte mit dafur dass in den Anstalten des Bezirksverbandes Nassau 20 000 Menschen durch Gas Medikamente und Hunger umgebracht werden konnten Ebenso wenig wie Bernotat wurden auch die ubrigen Verantwortlichen des Bezirksverbandes wegen der Verbrechen strafrechtlich belangt die in ihrem Wirkungsbereich geschahen Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II Klasse Totenkopfring der SS Kriegsverdienstkreuz 1939 II Klasse im August 1942 Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP am 30 Januar 1943Literatur BearbeitenHenry Friedlander Der Weg zum NS Genozid Von der Euthanasie zur Endlosung Berlin Berlin Verlag 1997 ISBN 3 8270 0265 6 Ernst Klee Euthanasie im NS Staat 11 Auflage Fischer Taschenbuch Frankfurt M 2004 ISBN 3 596 24326 2 Ernst Klee Was sie taten Was sie wurden Arzte Juristen und andere Beteiligte am Kranken oder Judenmord 12 Auflage Fischer TB Frankfurt M 2004 ISBN 3 596 24364 5 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 72 Nassauische Parlamentarier Teil 2 Barbara Burkardt Manfred Pult Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868 1933 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Bd 71 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen Bd 17 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 2003 ISBN 3 930221 11 X Nr 29 Peter Sandner Verwaltung des Krankenmordes Der Bezirksverband Nassau im Nationalsozialismus Psychosozial Giessen 2003 ISBN 3 89806 320 8 Grundlegend mit allen Nachweisen 9 Wulf Steglich Gerhard Kneuker Hrsg Begegnung mit der Euthanasie in Hadamar Psychiatrie Verlag Rehburg Loccum 1985 ISBN 3 88414 068 X Uberarbeitete Neuauflage Heimdall Verlag Rheine 2013 ISBN 978 3 939935 77 3 Verlegt nach Hadamar Historische Schriftenreihe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen Kataloge Band 2 Kassel 1994 ISBN 3 89203 011 1 Christine Vanja Steffen Haas Gabriela Deutschle Wolfgang Eirund Peter Sandner Hrsg Wissen und irren Psychiatriegeschichte aus zwei Jahrhunderten Eberbach und Eichberg Historische Schriftenreihe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen Quellen und Studien Band 6 Kassel 1999 ISBN 3 89203 040 5 Weblinks BearbeitenBernotat Otto Friedrich Hessische Biografie Stand 17 Juni 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 2680907 Zitiert bei Hans Faulstich Hungersterben in der Psychiatrie 1914 1949 Mit einer Topographie der NS Psychiatrie Lambertus Verlag Freiburg im Breisgau 1998 ISBN 3 7841 0987 X S 117 Ernst Klee Euthanasie im NS Staat Fischer Taschenbuch Frankfurt M 1985 ISBN 3 596 24326 9 S 77 Zitiert bei Peter Sandner Verwaltung des Krankenmordes Der Bezirksverband Nassau im Nationalsozialismus Giessen 2003 S 321 Dokument VEJ 11 22 In Lisa Hauff Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 11 Deutsches Reich und Protektorat Bohmen und Mahren April 1943 1945 Berlin Boston 2020 ISBN 978 3 11 036499 6 S 156 157 HHStaW Abt 461 Nr 31526 in der Literatur ist haufig vom 30 Oktober die Rede die im Stadtarchiv Idstein befindliche hinsichtlich der Todesursache gefalschte Sterbeurkunde weist jedoch den 20 Oktober 1944 als Sterbedatum aus Ruter Ehlermann Adelheit Ruter Christiaan Bearbeiter Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen NS Totungsverbrechen Band 1 1968 S 239 ff Download der einzelnen Kapitel Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lwv hessen de beim Landeswohlfahrtsverband HessenNormdaten Person GND 1179848233 lobid OGND AKS VIAF 5693155226717684490003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bernotat FritzALTERNATIVNAMEN Bernotat Otto FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Standartenfuhrer massgeblich Verantwortlicher der nationalsozialistischen Krankenmorde im Bezirk NassauGEBURTSDATUM 10 April 1890GEBURTSORT MittelJodupp Kreis Goldap OstpreussenSTERBEDATUM 4 Marz 1951STERBEORT Neuhof bei Fulda Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Bernotat amp oldid 227978763