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Fristow ist ein Wohnplatz im Ortsteil Krangen der Stadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz Ruppin Brandenburg Das mittelalterliche Dorf Fristow war im Zeitraum 14 15 Jahrhundert wust gefallen 1719 war auf der wusten Feldmark ein Teerofen aufgebaut worden 1877 78 wurde auf der Stelle des abgebrochenen Teerofens eine Forsterei errichtet die 1879 benannt wurde Die Revierforsterei Fristow gehort heute zum Landesbetrieb Forst Brandenburg der Oberforsterei Neuruppin in Alt Ruppin Denkmalgeschutzte Forsterei Fristow Die abgegangenen Teerofen Fristow am Zermutzelsee abgekurzt T O und Krangensbruck sudostlich davon auf dem Urmesstischblatt 2943 Rheinsberg von 1843Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Kommunale Zugehorigkeit und Eingemeindung 3 Geschichte 3 1 Einwohnerentwicklung 3 2 Historische Landwirtschaft 4 Das Forsthaus Fristow 5 Liste der Forster 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Wohnplatz Fristow liegt am Nordostufer auf einer kleinen Terrasse des Rhin kurz vor dessen Mundung in den Zermutzelsee etwa 10 km nordostlich der Innenstadt von Neuruppin Die Terrasse markiert den Sudrand der ausseren Endmorane der Frankfurt Phase der Weichsel Kaltzeit Sudlich von Fristow und der Endmorane liegt die Moorniederung Plagge in der Topographischen Karte In der Plagge genannt 1 Der Wohnplatz ist uber kleine Strassen von Krangen und Zermutzel zu erreichen Die beiden Strassen vereinigen sich kurz vor Fristow Nach dem Ort fuhrt die Strasse weiter nach Schwanow Fristow liegt auf 44 5 m u NHN und ist vollig von Wald umgeben Kommunale Zugehorigkeit und Eingemeindung BearbeitenDie wuste Feldmark gehorte 1525 uberwiegend der Herrschaft Ruppin spater dem Amt Alt Ruppin ein kleinerer Teil auch der Stadt Neuruppin 1867 gehorte der Teerofen zum Gutsbezirk Alt Ruppin Konigliche Oberforsterei 2 Mit der Bildung der Amtsbezirke 1874 in der Provinz Brandenburg wurde das Etablissement Fristow dem Amtsbezirk 33 Alt Ruppin zugewiesen Amtsbezirk 33 Alt Ruppin setzte sich aus dem Amt Alt Ruppin dem Koniglichen Forst Alt Ruppin mit den Forsthausern Rottstiel Stendenitz Krangensbruck Zippelsforde Klausheide Eggersdorf und Pfefferteich sowie dem Etablissement Fristow Ab 1879 gehorte die Forsterei Fristow zum Gutsbezirk Forst Alt Ruppin 1881 wurde die Forsterei immer noch unter dem Forsthaus Krangensbruck aufgefuhrt neu erbaut auf der Baustelle des fruheren Theerofens Fristow 3 1929 wurde der Gutsbezirk Forst Alt Ruppin aufgelost und die Forsterei Fristow nach Krangen eingemeindet Zum 6 Dezember 1993 wurde Krangen in die Stadt Neuruppin eingegliedert Das Kommunalverzeichnis der Landesverwaltung des Landes Brandenburg fuhrt Fristow offiziell als Wohnplatz der Stadt Neuruppin 4 Geschichte BearbeitenFristow war bei seiner Erstnennung 1525 bereits eine wuste Feldmark Die Deutung des Namens ist aufgrund der spaten Nennung unsicher Foster geht von einer altpolabischen Grundform Vrestov zu aplb vres Heidekraut aus Die Deutung von R E Fischer der den Ortsnamen von einem Personennamen Vrest ableitet lehnt Foster ab 5 Der Fund eines steinzeitlichen Klingenkratzer bei der Forsterei Fristow zeigt dass der Ort schon in der Steinzeit aufgesucht wurde Der Fundplatz befindet sich unweit der Stelle des im Mittelalter wust gewordenen Dorfes Fristow 1 Das wahrscheinlich im Hochmittelalter angelegte Dorf Fristow war schon im 14 15 Jahrhundert wust gefallen Im Landregister von 1525 ist Fristow als wuste Feldmark vf dem felde fristo verzeichnet 6 Der Begriff wuste Feldmark ist insofern irre fuhrend da zwar das Dorf nicht mehr vorhanden war die Feldmark aber weiterhin genutzt wurde 1525 hatte der Schulze von Zermutzel das Gericht uber die wuste Feldmark Fristow Er hatte etliche Wiesen in Nutzung freie Holzung durfte Elsenholz Birkenholz zu Holzkohle zu brennen hatte Rohrung Schneiden von Schilfrohr und etliche Acker Dafur musste er der Herrschaft Ruppin aufs Schloss ein Schock Groschen geben 6 1574 hatte der Schulze von Zechow einen Platz auf der Feldmark Fristow in Bewirtschaftung Vier Bauern hatten zusammen sechs Platze Heuerland zu insgesamt 22 Scheffel Roggensaat Demnach sind mit Platzen Ackerflachen gemeint 1590 war die Feldmark meistenteils und 1654 nach dem Dreissigjahrigen Krieg ganz mit Holz bewachsen Fristow gehorte zum grosseren Teil zum Amt Alt Ruppin Aber auch das Gut in Zermutzel das aus dem Lehnschulzengericht hervorgegangen war konnte noch einige Rechte behaupten so das Recht Rohr zu schneiden die Fischerei im Rhin ein Funftel der Holzung ein Funftel von der moglichen Heuer und ein Funftel der Feldmark Ausserdem gehorte das Strassengericht dazu 1740 wurde das Gut Zermutzel von der Stadt Neuruppin erworben Die damit verbundenen Rechte gingen auf die Stadt Neuruppin uber Seit 1719 stand an oder in der Nahe der alten Dorfstelle ein Teerofen den Mathes Wendecke in Betrieb hatte 1722 schloss der Neuruppiner Kaufmann H J Bolte einen Vertrag uber den Teerofen auf Fristow ab 1725 wurde der Teerofen auch Teerofen auf dem Schwanow genannt 1756 wurde die geplante Errichtung eines Etablissements fur 4 auslandische Budner wegen des fehlenden Bauholzes nicht verwirklicht 1759 wurde der Teerofen auch Schwanowscher Teerofen genannt 1759 nutzte der Schwanowsche Teerofen 88 Morgen 179 Quadratruten Heuerland Pachtland auf der wusten Feldmark Fristow Damit ist aber nicht Wald zur Teergewinnung gemeint sondern Acker und Wiesen fur die Landwirtschaft die zum Teerofen gehorte 1784 wurde das Neuruppiner Kammereirevier vermessen das Fristower Revier hatte 326 Morgen 102 Quadratruten wobei ein Morgen zu 180 Quadratruten gerechnet wurde Das entsprach einem Funftel der ursprunglichen Feldmark An die wuste Feldmark Fristow schloss sich nordlich die wuste Feldmark Schwanow an im Osten die wuste Feldmark Ragelsdorf und im Westen die wuste Feldmark Tornow Johann Ernst Fabri verballhornte den Namen zu Tristow bezeichnet es sogar als ein konigliches Dorf mit einer Feuerstelle Fur 1767 verzeichnete er 0 Einwohner wobei unklar ist ob der Teerofen tatsachlich temporar verlassen war oder er nur keine Angaben zur Anzahl der Bewohner hatte Fur 1787 gibt er 11 Einwohner an 7 1798 hatte der Besitzer des Teerofens Land fur 10 Scheffel Roggen 6 Scheffel Gerste 4 Scheffel Hafer und zwolf Scheffel Kartoffeln Aussaat und einen Tierbestand von 2 Pferden funf Stuck Rindvieh und funf Schweinen In dem einzigen Wohnhaus wohnten 17 Personen 8 1801 beschrieb Bratring Fristow als Theerofen bei Zermutzel im Zuhlenschen Revier Die Siedlung hatte eine Feuerstelle Wohngebaude und 14 Bewohner 9 1837 gehorte der Teerofen einem Musicus Erdmann 10 1840 standen beim Teerofen zwei Wohnhauser in denen 10 Menschen lebten 1860 standen in Fristow zwei Wohngebaude und zwei Wirtschaftsgebaude 1874 existierte das Etablissement Fristow noch 11 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Einwohnerentwicklung in Fristow von 1767 bis 1871 12 7 13 Jahr 1767 1787 1801 1817 1840 1858 1871Einwohner 0 11 14 11 10 11 6Historische Landwirtschaft Bearbeiten Aussaat und Tierbestand Mathes Wendecke Besitzer des Teerofens um 1719 14 Aussaat Roggen Gerste Hafer KartoffelnMenge 10 Scheffel 6 Scheffel 4 Scheffel 12 ScheffelTierbestand Pferde Rinder SchweineStuck 2 5 7Das Forsthaus Fristow Bearbeiten1877 78 wurde an Stelle des abgebrochenen Teerofen ein neues Forsthaus fur den Schutzbezirk Krangensbruck der Oberforsterei Alt Ruppin in der Forstinspektion Potsdam Rheinsberg errichtet 15 16 1879 wurde das Forsterei Etablissement an der Kreuzung der Wege von Rottstiel nach Zippelsforde und von Krangen nach Schwanow neu benannt es erhielt den Namen Forsterei Fristow 17 Zuvor war die alte Forsterei in Krangensbruck abgerissen worden Zu DDR Zeiten wurde Fristow Sitz einer Oberforsterei im Forstbezirk Staatsjagd des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Neuruppin Heute gehort die Revierforsterei Fristow zum Landesbetrieb Forst Brandenburg der Landeswaldoberforsterei Alt Ruppin 18 Liste der Forster Bearbeitenab 1 Februar 1890 bis 1901 Forster Hubel er war vorher in der Forsterei Neuglienicke 19 20 21 1 Juli 1901 bis 1906 Forster Oehmige Diensteintritt 1 Juli 1901 22 war vorher Forstaufseher in der Forsterei Saugartenhaus in der Oberforsterei Kunersdorf er wurde zum Amtsantritt zum Forster befordert 23 1916 bis 1929 Ruhestand Hegemeister Hermann Lubahn 24 2022 Frank Kohler RevierleiterLiteratur BearbeitenLieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil II Ruppin 327 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1972 im Folgenden abgekurzt Enders Historisches Ortslexikon Ruppin mit entsprechender Seitenzahl Adolph Friedrich Johann Riedel Codex Diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellenschriften fur die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten A Erster Haupttheil oder Urkundensammlung fur die Orts und spezielle Landesgeschichte 4 Band 520 S Berlin Reimer 1844 Online bei Google Books im Folgenden abgekurzt Riedel CDB A 4 mit entsprechender Urkundennummer und Seitenzahl Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fristow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Karte Mayers Ortslexikon Fristow erkunden bereitgestellt auf google en auf meyersgaz org Einzelnachweise Bearbeiten a b Dieter Zuhlke Bearb Autorenkollektiv Ruppiner Land Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Zuhlen Dierberg Neuruppin und Lindow 202 S Berlin Akademie Verlag 1981 Werte unserer Heimat Heimatkundliche Bestandsaufnahme in der Deutschen D Republik 37 S 81 Konigliches Finanzministerium Die Ergebnisse der Grund und Gebaudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Potsdam Konigliche Staatsdruckerei Berlin 1867 Kreis Ruppin sep Paginierung S 33 Alphabetisches Verzeichnis S 11 Online bei Google Books Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Extra Beilage zum 47 Stuck des Amtsblatts vom 25 November 1881 S 45 Online bei Google Books Kommunalverzeichnis der Landesverwaltung des Landes Brandenburg Stadt Neuruppin Elzbieta Foster Brandenburgisches Namenbuch Teil II Die Ortsnamen des Landes Ruppin 258 S Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1998 S 59 a b Adolph Friedrich Johann Riedel Codex Diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellenschriften fur die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten A Erster Haupttheil oder Urkundensammlung fur die Orts und spezielle Landesgeschichte 4 Band 520 S Berlin Reimer 1844 Online bei Google Books S 160 a b Johann Ernst Fabri Verbesserungen und Nachtrage in Ansehung der Graffschaft Ruppin Zur Buschingschen Topographie der Mark Brandenburg Magazin fur die Geographie Staatenkunde und Geschichte 3 271 311 Nurnberg Raspesche Buchhandlung 1797 Online bei Google Books S 310 Friedrich Wilhelm August Bratring Die Graffschaft Ruppin in historischer statistischer und geographischer Hinsicht Gottfried Hayn Berlin 1799 Online bei Google Books S 459 Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Zweiter Band Die Mittelmark und Ukermark enthaltend VIII 583 S Berlin Maurer 1805 Online bei Google Books S 49 Topographie der Untergerichte der Kurmark Brandenburg und der dazugeschlagenen Landesteile Oehmigke Berlin 1837 Online bei Google Books S 78 Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Beilage zum 24 Stuck des Amtsblattes vom 12 Juni 1874 S 9 Online bei Google Books Enders Historisches Ortslexikon Ruppin S 59 60 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 II Provinz Brandenburg Verlag der Koniglichen Statistischen Bureaus Dr Engel Berlin 1873 Online bei Google Books S 94 95 Friedrich Wilhelm August Bratring Die Grafschaft Ruppin in historischer statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg Haym Berlin 1799 S 459 google de Endell Frommann Statistische Nachweisungen betreffend die in den Jahren 1871 bis einschl 1880 vollendeten und abgerechneten Preussischen Staatsbauten im Auftrage des Herrn Ministers der offentlichen Arbeiten aufgestellt von Zeitschrift fur Bauwesen Bd 34 1884 hier S 146 47 Online bei Google Books Jahrbuch der Preussischen Forst und Jagdgesetzgebung und Verwaltung Band 1 1871 S 133 hinter der Zeitschrift fur Forst und Jagdwesen mit separater Paginierung Online bei Google Books Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin 33 Stuck vom 15 August 1879 S 339 Landeswaldoberforsterei Alt Ruppin Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin 50 Stuck vom 13 Dezember 1889 S 450 Online bei Google Books Deutsche Forst Zeitung Band 4 1890 S 495 Kurt Brachvogel Handbuch der Behorden der Provinz Brandenburg und des Stadtkreises Berlin Nicolaische Verlags Buchhandlung Berlin 1901 hier ab S 232 Online einsehbar oder auch zum Download Deutsche Forst Zeitung Band 21 1906 S 649 Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin 23 Stuck vom 7 Juni 1901 S 265 Online bei Google Books Neuruppiner Adressbuch 1929 S 342 Orts und bewohnte Gemeindeteile von Neuruppin Ortsteile Alt Ruppin Buskow Gnewikow Guhlen Glienicke Karwe Krangen Lichtenberg Molchow Nietwerder Radensleben Stoffin Wulkow WuthenowGemeindeteile Binenwalde Boltenmuhle Kunsterspring Neuglienicke Pabstthum Radehorst Rheinsberg Glienicke Seehof Steinberge Stendenitz Zermutzel ZippelsfordeWohnplatze Alte Schaferei Ausbau Nietwerder Ausbau Wulkow Bechlin Birkenhof Burgerwendemark Butow Dietershof Fristow Gentzrode Gildenhall Heidehaus Hermannshof Lietze Musikersiedlung Neumuhle Quaste Ragelsdorf Roofwinkel Rottstiel Stoffiner Berg Tornow Treskow 53 017305555556 12 846472222222 Koordinaten 53 1 N 12 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fristow amp oldid 233303512