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Boltenmuhle ist ein Gemeindeteil von Guhlen Glienicke einem Ortsteil der Stadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz Ruppin Brandenburg BoltenmuhleGemeinde NeuruppinKoordinaten 53 2 N 12 48 O 53 037222222222 12 803611111111 Koordinaten 53 2 14 N 12 48 13 OEingemeindung Juni 1950Eingemeindet nach Guhlen GlienickePostleitzahl 16818Vorwahl 033929Boltenmuhle Brandenburg Lage von Boltenmuhle in BrandenburgBoltenmuhle mit Muhlrad Mai 2023 Boltenmuhle mit Muhlrad Mai 2023 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Die Besitzer der Boltenmuhle in der Ubersicht 3 1 Historische Landwirtschaft 4 Kommunalpolitische Zugehorigkeit 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Gemeindeteil Boltenmuhle liegt etwa 13 Kilometer nordlich von Neuruppin zwischen Kalksee und Tornowsee am Binenbach etwa 200 Meter vor dessen Einfluss in den Tornowsee Er liegt auf 46 m u NHN Die Siedlung ist uber die L16 Abzweig zwischen Steinberge und Guhlen Glienicke von Binenwalde oder auch von Rottstiel und Tornow aus uber kleine Strassen gut zu erreichen Geschichte Bearbeiten nbsp Boltenmuhle Bolten M unten und daruber Binenwalde 1825Am 5 Marz 1718 erwarb der Kaufmann Hans Joachim Boldte auch Bolten geschrieben aus Rathenow ein Stuck Land am damaligen Kalkseebach heute Binenbach und erhielt die Konzession zum Bau einer Schneidemuhle Das Areal unterstand dem Amt Alt Ruppin Ein Jahr spater erhielt er auch die Erlaubnis eine Mahlmuhle zu errichten 2 1723 begann der Bau der Boltenmuhle am Weilickenberg als Ersatz fur die eingegangene Muhle bei Kagar 3 Fur die beiden Muhlen musste er 40 Taler Grundzins zahlen Die Bauern aus Braunsberg Kagar Linow und Wallitz waren Zwangsmahlgaste in der Boltenmuhle 1731 musste die Muhle versteigert werden Ihm folgte der Muhlenmeister Joachim Christoph Fleischmann aus Neustadt Dosse Auch er blieb nicht lange im Besitz der Muhle 1735 verkaufte er die Boltenmuhle an Johann Klockner 1753 hatte die Erbwassermuhle 47 Morgen 140 Quadratruten Heuerland Johann Ernst Fabri beschreibt die Boltenmuhle als ein konigliches Dorf mit 1 Feuerstelle das 1767 11 Einwohner hatte 1787 24 Einwohner 4 1782 folgte der Sohn des Johann Klockner Christian Friedrich Klockner nach Er hatte mehrmals Arger mit dem Oberamtmann Johann Friedrich Butow vom Amt Alt Ruppin wegen der Zahlungsform des Muhlenpachtes 5 6 Der Amtmann wollte die Pacht in natura haben Klockner wollte anscheinend in Geld bezahlen Dieser zog 1791 nach Mecklenburg ab 7 Ihm folgte ein Muhlenmeister Schroder nach 1793 pachtete dieser fur eine jahrliche Pacht von 8 Groschen pro Morgen 40 Morgen Zuhlensches Forstland Er musste allerdings auf freies Deputatholz verzichten 8 1794 wollte er die Zuhlensche Forstdienstwiese pachten 9 Die zwei Wohngebaude Feuerstellen hatten zwolf Bewohner 10 1801 schrieb Bratring dass die Boltenmuhle ehemals Weilcken oder Wilckenbergische Muhle genannt wurde Westlich der Boltenmuhle liegt der Weilickenberg auf dem eine Hohensiedlung der jungeren Bronzezeit gefunden wurde 1801 hatte die Boltenmuhle 11 Einwohner in zwei Wohngebauden 11 1811 klagten die Ortsarmen von Zuhlen gegen den neuen Mullermeister Lemcke Sein Vorganger Mullermeister Schroder hatte ein Legat von 200 Talern an die Ortsarmen in Zuhlen gemacht die anscheinend auf der Muhle standen Der neue Besitzer der Boltenmuhle wollte dieses Legat nun nicht mehr zahlen 12 Das Legat bestand jedoch bis in die 1840er Jahre fort 13 1817 hatte Boltenmuhle 19 Einwohner Besitzer war ein Muhlenmeister Lemcke Wann er die Boltenmuhle ubernommen hatte war bisher nicht zu ermitteln 14 1823 kaufte Muhlenmeister Wilhelm Christian Ramm die Boltenmuhle 15 1841 ist die Boltenmuhle als Wasser Mahl und Schneidemuhle charakterisiert Allerdings ist nun nur noch ein Wohngebaude erwahnt in dem 11 Menschen wohnten 16 Nicht in die Besitzabfolge der Chronik passt eine Notiz im Amtsblatt von 1844 wo ein Muhlenmeister C A Schultze zu Boltenmuhle bei Neuruppin eine Muhle zum Kauf in der Netzegegend Neumark suchte 17 Im November 1846 wurde Muhlenmeister Rudolph Eduard Hermann Ramm zum Schiedsmann fur den 4 landlichen Bezirk des Kreises Ruppin verpflichtet 18 Erneute Bestatigungen fur dieses Amt erfolgten 1853 19 und 1861 20 1861 stand nur noch ein Haus in Boltenmuhle mit neun Bewohnern Zur Boltenmuhle gehorten vier Wirtschaftsgebaude 21 Auch 1871 bestand die kleine Siedlung nur noch aus einem Wohnhaus mit neun Einwohnern 22 nbsp Muhlrad1932 kaufte Backermeister Alfred Schultze aus Ragelin die Boltenmuhle Er gestaltete sie zu einem Ausflugslokal mit Ubernachtungsmoglichkeit um Zu DDR Zeiten war die Boltenmuhle ein beliebtes Ausflugslokal das im Sommer durch Sonntagsfahrten des DDR Reiseburos angefahren wurde Auch machten Wasserwanderer hier Station oder Bewohner der umliegenden Campingplatze kehrten hier ein Die Konsumgenossenschaft des Kreises Neuruppin fuhrte die Boltenmuhle von 1959 bis 1992 Im Juni 1992 brannte das historische Gebaude durch Brandstiftung nieder Der Wiederaufbau erfolgte durch Rekonstruktion des historischen Gebaudes Die Boltenmuhle ist heute Hotel und Restaurant Die Besitzer der Boltenmuhle in der Ubersicht Bearbeiten1718 1731 Hans Joachim Bolten 1731 1735 Muhlenmeister Joachim Christoph Fleischmann aus Neustadt Dosse 15 1735 1782 Johann Klockner 15 1782 1791 Christian Friedrich Klockner 15 1791 1793 1794 Muhlenmeister Schroder 1811 1817 Muller Muhlenmeister Lemcke zu Boltenmuhle 12 14 1823 1865 Wilhelm Christian Ramm 15 1844 Muhlenmeister C A Schultz 17 1865 1867 1875 Muhlenbesitzer Hermann Ramm 23 1875 1932 Muhlenbesitzer Ramm 1932 Alfred Schultze 24 Einwohnerentwicklung in Boltenmuhle von 1767 bis 1925 25 4 22 Jahr 1767 1787 1798 1801 1817 1840 1858 1871 1925Einwohner 11 24 12 11 19 11 9 9 16Historische Landwirtschaft Bearbeiten Aussaat und Tierbestand Boltenmuhle im Jahre 1798 26 Aussaat Roggen Gerste Hafer Erbsen Kartoffeln Buchweizen LeinsamenMenge 20 Scheffel 6 Scheffel 17 Scheffel 1 Scheffel 14 Scheffel 1 Scheffel 10 MetzeTierbestand Pferde Rinder SchafeStuck 3 8 16Kommunalpolitische Zugehorigkeit BearbeitenDie Boltenmuhle wurde auf Amtsgebiet des Amtes Alt Ruppin errichtet und musste den Grundzins nach Altruppin entrichten Nach Auflosung der Amter 1872 74 war die Boltenmuhle quasi eine selbstandige kommunale Einheit Bei der Bildung der Amtsbezirke wurde Boltenmuhle unter den Gemeinden aufgefuhrt nicht unter den Gutsbezirken 27 Sie wurde dem Amtsbezirk 16 Neuglienicke zugewiesen Amtsvorsteher war Oberforster Riesen vom Gutsbezirk Neuglienicke sein Stellvertreter Gutsbesitzer Strohmeyer in Binenwalde 1895 wurde die Boltenmuhle in den Gutsbezirk Neuglienicke eingegliedert 1929 wurde Boltenmuhle in die Gemeinde Rheinsberg Glienicke eingemeindet 1950 wurde Rheinsberg Glienicke nach Guhlen Glienicke eingemeindet 1950 wurde Boltenmuhle folglich ein Ortsteil von Guhlen Glienicke Mit der Grundung des neuen Landkreises Ostprignitz Ruppin wurde Guhlen Glienicke am 5 6 Dezember 1993 in die Stadt Neuruppin eingegliedert und ist nun ein Ortsteil der Stadt Neuruppin Boltenmuhle ist nach dem offiziellen Sprachgebrauch nur noch ein bewohnter Gemeindeteil von Guhlen Glienicke 28 Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm August Bratring Die Graffschaft Ruppin in historischer statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg XIV 618 S Berlin Haym 1799 Online bei Google Books im Folgenden abgekurzt Bratring Ruppin mit entsprechender Seitenzahl Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Zweiter Band Die Mittelmark und Ukermark enthaltend VIII 583 S Berlin Maurer 1805 Online bei Google Books Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil II Ruppin 327 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1972 im Folgenden abgekurzt Enders Historisches Ortslexikon Ruppin mit entsprechender Seitenzahl Dietrich Zuhlke Ruppiner Land Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Zuhlen Dierberg Neuruppin und Lindow XII 202 S Berlin Akad Verl 1981 Werte Unserer Heimat Heimatkundliche Bestandsaufnahme in der Deutschen Demokratischen Republik Band 37 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Boltenmuhle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Karte Mayers Ortslexikon Boltenmuhle erkunden bereitgestellt auf google en auf meyersgaz org Einzelnachweise Bearbeiten Beitrag zur Statistik Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19 10 Landkreis Ostprignitz Ruppin PDF Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Mahlmuhle des Kaufmanns Hans Joachim Bolten bei seiner Schneidemuhle am Weilickenberg bei Binenwalde Boltenmuhle 1719 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Bau der Boltenmuhle am Weilickenberg als Ersatz fur die eingegangene Muhle bei Kagar 1723 a b Johann Ernst Fabri Verbesserungen und Nachtrage in Ansehung der Graffschaft Ruppin Zur Buschingschen Topographie der Mark Brandenburg Magazin fur die Geographie Staatenkunde und Geschichte 3 271 311 Nurnberg Raspesche Buchhandlung 1797 Online bei Google Books S 310 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Appellation des Muhlenmeisters Klockner in der Boltenmuhle bei seiner Streitsache mit dem Amt wegen der Zahlungsform seiner Muhlenpacht 1784 1785 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Beschwerde des Muhlenmeisters Kloeckner auf der Boltenmuhle gegen den Oberamtmann Butow wegen Forderung der Getreidepachte in natura 1784 1785 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Abschoss von dem Vermogen des Muhlenmeisters Klockner auf dem Weilickenberg wegen Umzugs nach Mecklenburg 1791 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Dem Muhlenmeister Schroder auf der Boltenmuhle dem Weilickenberge erblich uberlassene 40 Morgen Zuhlensches Forstland gegen Verzichtung auf frei Deputatholz Recht und gegen einen jahrlichen Canon von 8 Gr pro Morgen 1793 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Gesuch des Muhlenmeisters Schroder auf der Muhle am Weilickenberge oder Boltenmuhle um Vererbpachtung der Zuhlenschen Forstdienstwiese 1794 Friedrich Wilhelm August Bratring Die Graffschaft Ruppin in historischer statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg XIV 618 S Berlin Haym 1799 Online bei Google Books S 450 Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Zweiter Band Die Mittelmark und Ukermark enthaltend VIII 583 S Berlin Maurer 1805 Online bei Google Books S 44 a b Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Klage der Ortsarmen in Zuhlen gegen den Muller Lemcke zu Boltenmuhle Kr Ruppin wegen des auf seiner Muhle haftenden Legats 1811 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Legat des Muhlenmeisters Schroder zu Boltenmuhle in Hohe von 200 Rtlr fur die Ortsarmen in Zuhlen Kr Ruppin 1840 1841 a b Ortschafts Verzeichniss des Regierungs Bezirks Potsdam nach der neuesten Kreiseintheilung vom Jahre 1817 mit Bemerkung des Kreises zu welchem der Ort fruher gehorte der Qualitat Seelenzahl Confession kirchlichen Verhaltnisse Besitzer und Address Oerter nebst alphabethischem Register Georg Decker Berlin 1817 ohne Paginierung Online bei Google Books a b c d e Historischer Ruckblick auf fast 300 Jahre Boltenmuhle auf http www guehlen glienicke de August von Sellentin Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Potsdam und der Stadt Berlin Aus amtlichen Quellen zusammengestellt 292 S Verlag der Sander schen Buchhandlung 1841 Zentral und Landesbibliothek Berlin Link zum Digitalisat S 139 a b Amtsblatt der Koniglichen Preussischen Regierung zu Bromberg Offentlicher Anzeiger No 12 vom 22 Marz 1844 S 282 Online bei Google Books Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Stuck 52 vom 25 Dezember 1846 S 404 Online bei Google Books Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Stuck 4 vom 27 Januar 1854 S 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Deutschen D Republik 37 S 48 50 Enders Historisches Ortslexikon Ruppin S 20 22 Friedrich Wilhelm August Bratring Die Grafschaft Ruppin in historischer statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg Haym Berlin 1799 S 456 google de Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Beilage zum 24 Stuck des Amtsblattes vom 12 Juni 1874 S 7 Online bei Google Books Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg Stadt Neuruppin Memento des Originals vom 1 April 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot service brandenburg de Orts und bewohnte Gemeindeteile von Neuruppin Ortsteile Alt Ruppin Buskow Gnewikow Guhlen Glienicke Karwe Krangen Lichtenberg Molchow Nietwerder Radensleben Stoffin Wulkow WuthenowGemeindeteile Binenwalde Boltenmuhle 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