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Ragelsdorf ist ein Wohnplatz im Ortsteil Krangen der Stadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz Ruppin Brandenburg Grun e Grund heute Ragelsdorf kombiniert aus den Urmesstischblatter 2943 und 3043 von 1825 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Das mittelalterliche Dorf 2 2 Einwohnerentwicklung 2 3 Historische Landwirtschaft 3 Literatur 4 Weblinks 5 Quellenedition 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungGeografie BearbeitenDer Wohnplatz Ragelsdorf Grune Grund lag im Jahre 1871 ca 1 2 Kilometer nordlich uber Zippelsforde und ca 3 9 Kilometer nordostlich von Krangen an einem Nebenarm des Rhins dem Rheinsberger Rhin der bei Zippelsforde von Norden kommend in einem Bogen nordwestlich dem Zermutzelsee zufliesst Der Ragelsdorfer Forst grenzte westlich unmittelbar an Der Ort liegt auf einer Hohe von 49 m u NHN 1 Geschichte BearbeitenDas mittelalterliche Dorf Ragelsdorf war bei seiner Ersterwahnung 1524 als Regeldow bereits wust Der Name erscheint in einer Vielzahl von Schreibweisen 1525 wird die wuste Feldmark als Regeldorff bezeichnet 2 3 1530 als Relendorff 1532 als Reyldorf und 1541 kommt die Schreibweise Regelsdorf vor Weitere Schreibweisen sind 1552 zw Reheldorf 1598 Rehelsdorff und 1775 Regelsdorf 1861 ist dann die heutige Schreibweise Ragelsdorf belegt Aufgrund des sehr spaten Belegs bzw der stark variablen Schreibweise ist die Namensherleitung nicht sicher Wahrscheinlich liegt hier ein slawisch deutscher Mischname vor Dorf eines Rogal a 4 Das mittelalterliche Dorf Bearbeiten Die Grundung bzw Entstehung des Dorfes durfte dem Namen nach in die Zeit der Deutschen Ostsiedlung fallen In einer Urkunde von 1590 wurde die wuste Feldmark Ragelsdorf wie folgt beschrieben liegt zwischen den damals ebenfalls wusten Feldmarken Zippelsforde Fristow Schwanow zu Rheinsberg gehorig und der Feldmark des Dorfes Zechow sowie den beiden Rhinlaufen Das wurde in etwa den Fluren 9 und 10 der Gemarkung von Krangen entsprechen Die alte Dorfstelle lag aber nicht bei dem spateren Wohnplatz sondern etwas weiter nordlich Anmerkung 1 Die alte Dorfstelle hatte eine Ausdehnung von 200 250 m Auf dem Areal wurden zahlreich fruhdeutsche Scherben gefunden darunter ein gotischer Stangenbecher mit Wellfussplatt und ein kleiner Spielstein aus Ton mit Radkreuzdarstellung 5 Zur Ausstattung der Pfarrei Pfarre in Alt Ruppin gehorte ursprunglich auch eine Wiese in Zippelsforde 6 Nachdem dort um vor 1513 von Graf Joachim von Ruppin die Zippelsforder Muhle erbaut worden war versank diese Wiese Als Ersatz schenkte der Graf von Ruppin der Pfarrei eine Wiese bei Ragelsdorf die jedoch nur Pfandbesitz war Nachdem die von Bellin das Pfand wieder ausgelost hatten entzogen sie dem Pfarrer von Alt Ruppin die Wiese 7 Vor 1525 hatte das Amt Alt Ruppin zunachst ein Viertel der Feldmark die anderen drei Viertel gehorten Jacob von Bellin zu Radensleben 1525 hatte dieser auf seinem Teil der wusten Feldmark eine Schaferei aufgebaut Die Feldmark war jedoch nicht wust im eigentlichen Sinne sondern lediglich das Dorf war verschwunden die Feldmark wurde auch schon vorher von den Bewohnern von Krangen als Viehweide genutzt 1539 belehnte Markgraf und Kurfurst Joachim II von Brandenburg die Bruder von Bellin mit Radensleben der wusten Feldmark Ragelsdorf Frankendorf 13 Hufen in Dierberg und anderen Gutern 8 1552 stand hier eine Meierei derer von Bellin 1574 belehnte Kurfurst Johann Georg seinen Kanzler Dr Lampert Distelmeyer und dessen mannliche Lehenserben mit dem Angefalle auf die Lehensguter derer von Bellin Ausdrucklich davon ausgenommen waren aber die drei Viertel der wusten Feldmark Ragelsdorf 9 1590 erhielt das Amt Alt Ruppin ein weiteres Viertel der Feldmark sodass das Amt nun die Halfte der Feldmark hatte Damals bewirtschaftete ein Bauer aus Krangen Wiesen auf der wusten Feldmark Ragelsdorf 1729 waren die von Quast Besitzer der Halfte der wusten Feldmark Ragelsdorf 10 1731 wurden die Wiesen in der Plagge zu Ragelsdorf gehoren zwischen den Gemeinden Krangen Molchow und Zermutzel sowie dem Teerschweler in Fristow geteilt In der Ragelsdorfer Heide stand auch eine Behausung eines Heidelaufers Unterforsters mit um die Behausung herum liegenden Ackerflachen Im Jahre 1747 war die gesamte Feldmark vermessen und zwischen 1755 und 1756 wurde auf der adligen Halfte derer von Quast einen Wohnplatz Etablissement errichtet dass sie Grun e Grund nannten und der spater wieder den Namen Ragelsdorf bekam 11 Im Jahre 1767 hatte der Ort drei Wohnhauser Feuerstellen und 21 Einwohner 12 1787 waren es nur noch 11 Einwohner wovon 2 Einlieger waren mit 2 Wohnhausern Feuerstellen Der Wohnplatz hatte noch oder wieder eine kleine Meierei Die Aussaat der Bauern betrug 2 Scheffel Gerste und Buchweizen 12 Scheffel Roggen 4 Scheffel Hafer und Kartoffel Erdtoffeln und einen 1300 Morgen grossem Kiefernwald Kienheide Zu dieser Zeit war Ragelsdorf zu Krangen eingepfarrt 13 Johann Ernst Fabri bezeichnet Ragelsdorf als adliges Dorf Im gleichen Jahr 1787 fand auch die Separation des Amtsanteils und des adligen Anteils statt Etwas sudlich des Wohnplatzes war eine Walkmuhle zur Leinentuch Herstellung die zum Gemeindeteil Zippelsforde im Ortsteil Krangen gehorte 14 Der Ort hatte zu dieser Zeit 2 Wohnstatten mit 11 Bewohnern darunter 2 Einlieger Das Ortschafts Verzeichniss des Regierungs Bezirks Potsdam nach der neuesten Kreiseintheilung vom Jahre 1817 nennt nur eine Holzwarterwohnung mit 16 Einwohnern Besitzer war der Kreisdeputierte von Quast in Radensleben 15 1837 verzeichnet unter Ragelsdorf ein Budner Etablissement das dem Kreisdeputierten von Quast gehorte 16 1840 standen drei Wohnhauser in Ragelsdorf in denen 14 Menschen lebten 17 Es wird als Rittergut Forstrevier und Holzwarterwohnung bezeichnet 1861 Stand 1858 wird es Gut mit Forsthaus genannt Sechs Ehepaare insgesamt 24 Personen wohnten dort in drei Wohngebauden dazu gab es drei Wirtschaftsgebaude 18 1871 hatte Ragelsdorf 30 Einwohner 19 und 1900 bestanden das Dorf aus funf Hauser In der Provinz Brandenburg bildeten sich im Jahre 1874 Amtsbezirke Der Gutsbezirk Ragelsdorf wurde dem Amtsbezirk 19 Kopernitz zugewiesen Amtsvorsteher war der Kreisdeputierte Zeuner auf Kopernitz sein Stellvertreter der Muhlenmeister Vielitz auf Rheinshagen 20 Der Gutsbezirk Ragelsdorf erfuhr 1928 durch die Vereinigung mit der Gemeinde Krangen seine Auflosung Krangen wurde zum 6 Dezember 1993 in die Stadt Neuruppin eingemeindet Das Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg fuhrt Ragelsdorf offiziell als Wohnplatz im Ortsteil Krangen der Stadt Neuruppin 21 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Einwohnerentwicklung in Ragelsdorf von 1767 bis 1929 22 12 19 Jahr 1767 1787 1798 1800 1817 1840 1858 1867 1895 1925Einwohner 21 11 16 10 14 24 12 30 6 10Historische Landwirtschaft Bearbeiten Aussaat Ragelsdorf Meierhof im Jahre 1787 23 Aussaat Weizen Roggen Gerste Kartoffeln BuchweizenMenge 12 Scheffel 2 Scheffel 4 Scheffel 4 Scheffel 2 ScheffelLiteratur BearbeitenLieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil II Ruppin 327 S Weimar 1972 im Folgenden abgekurzt als Enders Historisches Ortslexikon Ruppin mit entsprechender Seitenzahl Friedrich Wilhelm August Bratring Die Grafschaft Ruppin in historischer statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg Haym Berlin 1799 Gesamtwerk Digitalisat google de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ragelsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Karte Mayers Ortslexikon Ragelsdorf erkunden bereitgestellt auf google en auf meyersgaz org Quellenedition BearbeitenAdolph Friedrich Johann Riedel Codex Diplomaticus Brandenburgensis Sammlung der Urkunden Chroniken und sonstigen Quellenschriften fur die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten A Erster Haupttheil oder Urkundensammlung fur die Orts und spezielle Landesgeschichte 4 Band 520 S Berlin Reimer 1844 Online bei Google Books im Folgenden abgekurzt Riedel CDB A4 mit entsprechender Seitenzahl und Urkundennummer Einzelnachweise Bearbeiten Meyers Orts und Verkehrslexikon Ragelsdorf Riedel CDB A4 S 152 Urk Nr CVII 107 Online bei Google Books Riedel CDB A4 S 161 Urk Nr CVII 107 Online bei Google Books Elzbieta Foster Brandenburgisches Namenbuch Teil II Die Ortsnamen des Landes Ruppin 258 S Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1998 S 81 Dieter Zuhlke Bearb Autorenkollektiv Ruppiner Land Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten von Zuhlen Dierberg Neuruppin und Lindow 202 S Berlin Akademie Verlag 1981 Werte unserer Heimat Heimatkundliche Bestandsaufnahme in der Deutschen D Republik 37 S 81 82 Riedel CDB A4 S 489 Urk Nr XII 12 Online bei Google Books Victor Herold Gerhard Zimmermann Hrsg Die brandenburgischen Kirchenvisitations Abschiede und Register des 16 und 17 Jahrhunderts Zweiter Band Das Land Ruppin 489 S Walter de Gruyter Berlin 1963 S 109 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Markgraf von Brandenburg belehnt die Gebruder von Bellin mit Radensleben der wusten Feldmark Ragelsdorf Frankendorf 13 Hufen in Dierberg und anderen Gutern 1539 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Kurfurst Johann Georg Markgraf von Brandenburg etc belehnt seinen Kanzler Dr Lampert Distelmeyer und dessen mannliche Lehnserben mit dem Angefalle der Lehnguter der von Bellin der Belline auf Radensleben Radischleben Radissleben im Dorf und auf der Feldmark Radensleben mit allem Zubehor samt den Wiesen auf den Holdebergen wie er sie seinem Hausvogt auf Zechlin zum Zechlin und dessen Sohn Claus Bellin zu Lehen gegeben hat Ausgenommen bleibt der Besitz der von Bellin zu Ragelsdorf Rogelssdorff Die Belehnten durfen die Lehnguter nach dem Heimfall selbst in Besitz nehmen als die engstenn anwarter und gesambtshander selbst einnehmenn gebenn zw Collnn ann der Sprew dinstags nach Jubilate im thausenndt funffhundertt unnd vierunndsiebenntzigstenn ihare 1574 Mai 4 Brandenburgisches Landeshauptarchiv Online Recherche Besitzungen der von Quast zu Radensleben auf der wusten Feldmark Ragelsdorf 1729 1739 Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil II Ruppin Klaus D Becker 2021 ISBN 978 3 88372 302 0 S 209 google de a b Johann Ernst Fabri Verbesserungen und Nachtrage in Ansehung der Graffschaft Ruppin Zur Buschingschen Topographie der Mark Brandenburg Magazin fur die Geographie Staatenkunde und Geschichte 3 271 311 Nurnberg Raspesche Buchhandlung 1797 Online bei Google Books Friedrich Wilhelm August Bratring Die Grafschaft Ruppin in historischer statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg Haym Berlin 1799 S 617 google de Friedrich Wilhelm August Bratring Die Grafschaft Ruppin in historischer statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg Haym Berlin 1799 S 617 google de Ortschafts Verzeichniss des Regierungs Bezirks Potsdam nach der neuesten Kreiseintheilung vom Jahre 1817 mit Bemerkung des Kreises zu welchem der Ort fruher gehorte der Qualitat Seelenzahl Confession kirchlichen Verhaltnisse Besitzer und Address Oerter nebst alphabethischem Register Georg Decker Berlin 1817 ohne Paginierung Online bei Google Books Topographie der Untergerichte der Kurmark Brandenburg und der dazugeschlagenen Landesteile Oehmigke Berlin 1837 Online bei Google Books S 207 August von Sellentin Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Potsdam und der Stadt Berlin Aus amtlichen Quellen zusammengestellt 292 S Verlag der Sander schen Buchhandlung 1841 Zentral und Landesbibliothek Berlin Link zum Digitalisat S 186 Richard Boeckh Ortschafts Statistik des Regierungs Bezirks Potsdam mit der Stadt Berlin 276 S Verlag von Dietrich Reimer Berlin 1861 Online bei Google Books S 218 a b Koniglich Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 II Die Provinz Brandenburg Verlag des Koniglich Statischen Bureau Berlin 1873 Online bei Google Books S 94 95 Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Beilage zum 24 Stuck des Amtsblattes vom 12 Juni 1874 S 8 Online bei Google Books Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg Stadt Neuruppin Memento des Originals vom 1 April 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot service brandenburg de Enders Historisches Ortslexikon Ruppin S 135 6 Friedrich Wilhelm August Bratring Die Grafschaft Ruppin in historischer statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg Haym Berlin 1799 S 617 google de Anmerkung Bearbeiten Nach Zuhlke et al lag die alte Dorfstelle etwa 1 75 km nordwestlich auf einer spatglazialen Terrasse am Westufer des Rhin Die Lagebeschreibung von Zuhlke kann so nicht stimmen Ware die alte Dorfstelle nordwestlich des heutigen Wohnplatzes kame nur der westliche Rhinlauf und dessen Ostufer in Frage Nach der Angabe Westufer des Rhin kann nur der ostliche Rhinlauf gemeint sein dann kann die alte Dorfstelle aber nicht 1 75 km nordwestlich des heutigen Wohnplatzes gelegen haben denn der Rhin verlauft ostlich und nordostlich des heutigen Wohnplatzes In der kleinen beigelegten Karte ist die Zahl 21 fur Ragelsdorf nur wenig nordlich des heutigen Wohnplatzes am Westufer des ostlichen Rhinlaufes eingetragen Nach der allerdings grossmassstablichen Karte von Lieselott Enders Historisches Ortslexikon lag das mittelalterliche Ragelsdorf ebenfalls am Westufer des ostlichen Rhinlaufes Orts und bewohnte Gemeindeteile von Neuruppin Ortsteile Alt Ruppin Buskow Gnewikow Guhlen Glienicke Karwe Krangen Lichtenberg Molchow Nietwerder Radensleben Stoffin Wulkow WuthenowGemeindeteile Binenwalde Boltenmuhle Kunsterspring Neuglienicke Pabstthum Radehorst Rheinsberg Glienicke Seehof Steinberge Stendenitz Zermutzel ZippelsfordeWohnplatze Alte Schaferei Ausbau Nietwerder Ausbau Wulkow Bechlin Birkenhof Burgerwendemark Butow Dietershof Fristow Gentzrode Gildenhall Heidehaus Hermannshof Lietze Musikersiedlung Neumuhle Quaste Ragelsdorf Roofwinkel Rottstiel Stoffiner Berg Tornow Treskow 53 003888888889 12 901944444444 Koordinaten 53 0 N 12 54 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ragelsdorf amp oldid 233671630