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Friedrichsthal ist ein Stadtviertel der kreisfreien Stadt Bayreuth in Oberfranken 1 Friedrichsthal ist nicht eindeutig vom ehemaligen Lainecker Gemeindeteil Oberend zu trennen Dort beginnt die Strasse Friedrichsthal an der sich auch die beliebte gleichnamige Ausflugsgaststatte befand Die Bahnstation Friedrichsthal liegt ebenfalls in Laineck Oberend FriedrichsthalKreisfreie Stadt BayreuthKoordinaten 49 57 N 11 37 O 49 957777777778 11 617222222222 354 Koordinaten 49 57 28 N 11 37 2 OHohe 354 m u NHNPostleitzahl 95448Vorwahl 0921Warmensteinacher Strasse in FriedrichsthalWarmensteinacher Strasse in Friedrichsthal Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Pudermuhle 2 2 Baudenkmaler 2 3 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Verkehr 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 FussnotenLage Bearbeiten nbsp Dohlauer Graben rechts im Talgrund die Warme SteinachDie Ortschaft befindet sich teilweise in Hanglage an der Kalten Leite am Ausgang des Tals der Warmen Steinach zwischen dem Oschenberg und dem Rodersberg Im Osten liegen im Tal die zu Weidenberg gehorenden Dorfer Hoflas und Dohlau nach Westen hin grenzt Friedrichsthal an den Bayreuther Stadtteil Laineck Durch den Ort verlief am Hang der Kanal Dohlauer Graben der zur Zeit des Markgrafen Georg Wilhelm den Brandenburger Weiher speiste Er ist von Dohlau aus bis zu einem kleinen Kraftwerk in Hohe der ehemaligen Flachsspinnerei erhalten 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Ortsende am Bahnubergang Warmensteinacher Strasse 1987 1757 wurde an der Steinach ein Hammerwerk fur eine Messingdrahtfabrik errichtet Neun Jahre danach wurde es als Poudre Muhle zur Fabrikation von Puder fur die Perucken am Bayreuther Hof umgerustet obwohl nur wenige Jahrzehnte lang dort Puder hergestellt wurde hat sich der Name Pudermuhle gehalten Heute wird die ehemalige Muhle als Wohnhaus genutzt 1791 erwarb der Bayreuther Gastwirt Johann Friedrich Schnaufer vom damaligen Muhlenbesitzer Seckel einige Grundstucke und ein Gebaude das er abreissen und am Fuss der Kalten Leite als Gaststatte wieder aufbauen liess Vermutlich ist der Ortsname der erst zwei Jahrzehnte spater erstmals in den Kirchenbuchern von Sankt Johannis auftauchte auf seinen zweiten Vornamen zuruckzufuhren 3 Moglicherweise geht er aber auch auf den Markgrafen Friedrich III zuruck der dort zur Jagd ging 4 nbsp Infotafel am Fabrikgelande nbsp Verbliebene Gebaude der ehemaligen Spinnerei bzw Weberei nbsp Gaststatte Friedrichsthal vor dem Abriss 2005 Von 1797 bis 1810 unterstand Friedrichsthal dem Justiz und Kammeramt Bayreuth Mit dem Gemeindeedikt wurde Friedrichsthal dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt St Johannis und der Ruralgemeinde Laineck zugewiesen 5 1846 wurde in Friedrichsthal die erste bayerische Flachsspinnerei errichtet Dorthin pendelten Arbeiter aus den umliegenden Orten z B Leineweber aus dem nahegelegenen Sankt Johannis Die Maschinen wurden mittels Transmissionsriemen mit Wasserkraft aus dem Dohlauer Graben betrieben Im Fruhjahr 1928 wurde der Betrieb stillgelegt und 1929 an die Mechanische Baumwoll Spinnerei Bayreuth verkauft die in den Gebauden eine Baumwollweberei einrichtete Dieser Betrieb bestand bis 1981 Am 14 April 1988 wurde die nur noch als Lager genutzte Fabrik bei einem Grossbrand weitgehend zerstort das Verwaltungsgebaude blieb aber erhalten Beim Bau der Bahn nach Warmensteinach erhielt Friedrichsthal eine Bahnstation die nach wie vor in Betrieb ist sowie ein Ladegleis Die Gaststatte Friedrichsthal die bis dahin mehrfach Eigentumer und Pachter gewechselt hatte erlebte durch die Bahn einen starken Aufschwung An Sonntagen kamen Bayreuther Burger mit dem Zug der vom Hauptbahnhof aus Friedrichsthal in 17 Minuten erreichte in den Biergarten Anm 1 Im Juni 1898 ist anlasslich der dortigen Fahnenweihe des Gesangvereins Concordia Laineck sogar der Einsatz von Sonderzugen belegt 3 1911 wurde die Schutzengilde ins Leben gerufen 1925 erhielt sie eine Schiessanlage auf dem Gelande des Gastwirts In den 1950er Jahren wurde die Gastwirtschaft zur Pension erweitert auch prominente Mitarbeiter der Bayreuther Festspiele wie Wilhelm Furtwangler und Rene Kollo waren zu Gast Der Opernregisseur Patrice Chereau feierte dort 1980 den Abschluss seiner Auffuhrungen des Ring des Nibelungen 6 2005 wurde die traditionsreiche Ausflugsgaststatte aufgegeben und anschliessend abgerissen An der Stelle wurde ein Wohngebaude in Terrassenform errichtet Zusammen mit Laineck wurde Friedrichsthal am 1 Juli 1972 nach Bayreuth eingemeindet 7 Pudermuhle Bearbeiten nbsp Die Pudermuhle im Tal der Warmen Steinach Hauptartikel Pudermuhle Im Jahr 1757 erwarb der Geheime Rat Graf Nicolaus von Lowenhaupt aus Erlangen in Lainecks Oberer Au vier Tagwerk Wiesen Dort errichtete er eine auch als Messinghammer oder Drahtmuhle bezeichnete Messingfabrik in der Draht fur die Aufhangung von Glasteilen an Kronleuchtern hergestellt wurden 1765 stellte er die Produktion um und fertigte in der Poudre Fabrique fortan Puder fur Perucken 1771 kaufte der Nurnberger Kaufmann Johann Martin Ebermeyer die Muhle und errichtete 1774 daneben eine heute noch existierende Scheune Nach seinem Tod im Jahr 1782 verpachteten dessen Erben die zum Anwesen gehorenden Grundstucke an verschiedene Lainecker 8 Nachste Eigentumer des Anwesens waren von 1788 bis 1791 die Hofagenten Isaac David Seckel und Low Wolf Seckel Gegen den Widerstand der anliegenden Mehlmuller wandelten sie die Muhle in eine Getreidemuhle um Der folgende Muller Johann Adam Fischer erhielt 1798 die Erlaubnis zum Betrieb einer Grobschleiferei und Poliererei fur die Geschirre von Schmieden und Schlossern im Jahr darauf dann zudem fur eine Schneidmuhle Die Nachkommen Fischers betrieben die Muhle bis zum Jahr 1909 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Muhle mit einer neuen Wasserkraftanlage ausgestattet und 1927 eine moderne Turbine zur Stromerzeugung installiert 1972 wurde der Muhlenbetrieb eingestellt 8 Baudenkmaler Bearbeiten Friedrichsthal 6 8 Ehemalige Spinnerei und Weberei Bayreuth Warmensteinacher Strasse 128 Sandstein PfeilerportalSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Bayreuth Friedrichsthal Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 00 1822 00 1861 00 1871 00 1885 00 1900 00 1925 00 1950 00 1961 00 1970 00 1987Einwohner 7 3 8 3 25 74 61 34 Hauser 9 1 1 3 9 9 Quelle 5 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Ort wird zu Laineck gerechnet Religion BearbeitenFriedrichsthal ist evangelisch lutherisch gepragt und nach St Johannis Bayreuth gepfarrt 16 Verkehr Bearbeiten nbsp Schienenbus nach Warmensteinach in der Bahnstation Friedrichsthal 1987 Hauptachse ist die Warmensteinacher Strasse die nach dem Bau der Umgehungsstrasse ihre Funktion als Ausfallstrasse ins Fichtelgebirge verloren hat Der Bahnhaltepunkt Friedrichsthal wird im Stundentakt von den Zugen der Bahnstrecke Bayreuth Weidenberg bedient Die Stadtbusse der VGN Linie 301 verkehren im angenaherten 20 Minuten Takt mit Lucken von bis zu 38 Minuten Literatur BearbeitenHerbert Popp Bayreuth neu entdeckt Ellwanger Bayreuth 2007 ISBN 978 3 925361 60 9 Richard Winkler Bayreuth Stadt und Altlandkreis Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 30 Kommission fur bayerische Landesgeschichte Munchen 1999 ISBN 3 7696 9696 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrichsthal Bayreuth Sammlung von Bildern Friedrichsthal in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 12 Dezember 2022 Friedrichsthal in der Topographia Franconiae der Uni Wurzburg abgerufen am 12 Dezember 2022 Friedrichsthal im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins fur Computergenealogie abgerufen am 12 Dezember 2022 Anmerkungen Bearbeiten In den Bayreuther Fiakertarif war die Gaststatte wegen fehlender Stallungen nicht aufgenommenFussnoten Bearbeiten Stadt Bayreuth Liste der amtlichen Gemeindeteile Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 18 Oktober 2023 Ortskarte 1 10 000 Darstellung mit Schummerung In BayernAtlas LDBV abgerufen am 18 Oktober 2023 a b Gisela Peplau in Heimatkurier 3 2005 des Nordbayerischen Kuriers S 17 Bernd Mayer Bayreuths Freizeitgesellschaft vor 100 Jahren in Heimatkurier 5 1996 des Nordbayerischen Kuriers S 6 ff a b R Winkler Bayreuth S 474 Gisela Peplau in Heimatkurier 3 2005 des Nordbayerischen Kuriers S 18 Nordbayerischer Kurier vom 29 Juni 2012 S 17 a b Gisela Peplau 250 Jahre Pudermuhle im Steinachtal in Heimatkurier 4 2007 des Nordbayerischen Kuriers S 10 Es sind nur bewohnte Hauser angegeben Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebaude bezeichnet Joseph Heyberger Chr Schmitt v Wachter Topographisch statistisches Handbuch des Konigreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon In K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Bavaria Landes und Volkskunde des Konigreichs Bayern Band 5 Literarisch artistische Anstalt der J G Cotta schen Buchhandlung Munchen 1867 OCLC 457951812 Sp 845 urn nbn de bvb 12 bsb10374496 4 Digitalisat Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 2 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1871 Viehzahlen von 1873 Sp 1016 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Regierungsbezirken Verwaltungsdistrikten sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifugung der Eigenschaft und des zustandigen Verwaltungsdistriktes fur jede Ortschaft LIV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1888 OCLC 1367926131 Abschnitt III Sp 962 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister LXV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1904 DNB 361988931 OCLC 556534974 Abschnitt II Sp 1007 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Ortschaften Verzeichnis fur den Freistaat Bayern nach der Volkszahlung vom 16 Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1 Januar 1928 Heft 109 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1928 DNB 361988923 OCLC 215857246 Abschnitt II Sp 1029 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Bearbeitet auf Grund der Volkszahlung vom 13 September 1950 Heft 169 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1952 DNB 453660975 OCLC 183218794 Abschnitt II Sp 891 Digitalisat a b Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Heft 260 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1964 DNB 453660959 OCLC 230947413 Abschnitt II Sp 656 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Heft 335 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1973 DNB 740801384 OCLC 220710116 S 145 Digitalisat Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 287 Digitalisat Stadtteile und Distrikte von Bayreuth Aichig Altstadt Bauerngrun Bauernhofen Bayreuth Historische Innenstadt Birken Bodenmuhle Burg Burgerreuth Gruner Hugel Colmdorf Destuben Dornhof Durschnitz Eichelberg Eremitage Eremitenhof Frankengut Friedrichsthal Fursetz Gartenstadt Geiersnest Geigenreuth Glocke Grunau Grunauermuhle Gruner Baum Hammerstatt Heinersberg Hermannshof Hohlmuhle Holzleinsmuhle Hornsroth Hussengut Juchhoh Karolinenhohe Karolinenreuth Kasernenviertel Kreuz Kreuzstein Krodelsberg Krugshof Laimbach Laineck Letten Lohe Meyernberg Meyernreuth Mooshugel Moritzhofen Mosing Neue Heimat Neuer Weg Obere Roth Oberkonnersreuth Oberobsang Oberpreuschwitz Oberthiergarten Opelsgut Oschenberg Pfaffenfleck Plantage Pudermuhle Puttelshof Riedelsgut 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