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Holzleinsmuhle ist eine Ortslage in Bayreuth Die ehemalige Wassermuhle ist als Baudenkmal D 4 62 000 397 ausgewiesen HolzleinsmuhleKreisfreie Stadt BayreuthKoordinaten 49 57 N 11 36 O 49 95363 11 60595 347 Koordinaten 49 57 13 N 11 36 21 OHohe 347 m u NHNEinwohner 20 25 Mai 1987 1 Postleitzahl 95448Vorwahl 0921Holzleinsmuhle Inhaltsverzeichnis 1 Name und Lage 2 Geschichte und Beschreibung 2 1 Verwaltung 2 2 Baudenkmaler 2 3 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenName und Lage BearbeitenDie Muhle liegt zwischen den Stadtteilen Sankt Georgen und Laineck an einer Schlinge des dort maandrierenden Roten Mains 2 Ihr Name nimmt Bezug auf den angrenzenden Wald Lainecker Holzlein 3 der von der Bundesautobahn 9 durchschnitten wird Geschichte und Beschreibung Bearbeiten nbsp Die Holzleinsmuhle im Jahr 1910Johann Muller Mullermeister und Betreiber der Herzogmuhle im Westen Bayreuths 4 beantragte im Jahr 1706 bei der markgraflichen Kammer die Genehmigung fur den Bau einer Getreidemuhle fur die neue Stadt Sankt Georgen am See Eine Wiese beim Lainecker Holzlein erwies sich als dafur geeignet Bereits 1707 konnte die Muhle in Betrieb genommen werden der Name Holzleinsmuhle stammt aber aus spaterer Zeit 3 180 Jahre lang wurde die Muhle fast ausschliesslich zum Mahlen von Getreide auf mehreren Etagen genutzt 3 Daneben war sie von Beginn an auch eine Schleifmuhle in der Bauern z B ihre Pflugscharen scharfen liessen 4 Wegen des wiederkehrenden Hochwassers das zu Schaden am Gebaude fuhrte wechselte die Holzleinsmuhle haufig den Besitzer Das Gebaude war standig durchfeuchtet vor allem wahrend der Schneeschmelze wurden der gesamte Innenhof und die Garten durchflutet 4 1874 wurde die Muhle vom Muller Konrad Bub auf den neuesten Stand der Technik gebracht und fortan als Kunstmuhle bezeichnet 5 1887 liess ein neuer Eigentumer namens Adler durch den Herrn Electrotechniker Thaufelder einen Generator installieren Fortan konnten die drei Stockwerke elektrisch durch 9 Flammen taghell erleuchtet werden wie das Bayreuther Tagblatt am 9 November jenes Jahres schrieb 3 Im Jahr 1919 erwarb der Metallwarenfabrikant Christof Leupold aus Gefrees die gesamte Anlage fur einen Kaufpreis von 65 000 Mark und richtete dort einen Zweigbetrieb mit 30 Arbeitsplatzen ein Die Stromerzeugung wurde ausgebaut und ein kleines Elektrizitatswerk geschaffen das fortan auch Laineck Rodersberg Sankt Johannis und Riedelsberg mit Lichtstrom versorgte Ein entsprechender Vertrag zwischen dem Lainecker Gemeinderat und einem Weidenberger Ingenieurburo wurde am 23 Juni 1919 geschlossen 3 Bei steigender Energieausbeute konnten sich auch Gewerbetreibende wie Backer Metzger und Schreiner an das Stromnetz anschliessen Uber Nacht wurde der Strom in den ersten Jahren abgeschaltet und Wasser fur den nachsten Tag aufgestaut Eine dreimalige kurze Stromunterbrechung Das Licht hat geflackert kundigte jeweils die Abschaltung an Der Strom wurde zu einem Pauschalpreis verkauft und richtete sich nach Anzahl und Starke der Brennstellen Lampen und Steckdosen eine Brennstelle von 15 Watt kostete 0 75 Mark eine von 100 Watt 2 10 Mark pro Monat 3 Wegen des unbefriedigenden Zustands dass eine gleichmassige Stromversorgung nicht gewahrleistet war beschloss Laineck 1926 den Ausstieg aus dem Stromvertrag mit der Holzleinsmuhle Da der neue Versorger Bayerische Elektricitats Lieferungs Gesellschaft BELG aber Stromzahler anbringen liess und nach Verbrauch abrechnete brachten die Lainecker ihre gewaschene Wasche in Handwagen korbeweise zum elektrischen Bugeln nach Sankt Johannis solange dort der Pauschalpreis fur Strom noch galt Daraufhin wurden auch fur den Strom aus der Holzleinsmuhle Zahler installiert Dass deren Eigentumer auf steigenden Strombedarf mit hoheren Einnahmen setzte erwies sich bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten als trugerische Hoffnung 3 Der Bau der Autobahn brachte 1934 einen Einschnitt fur den Betrieb Die Freileitungen nach Sankt Johannis wurden da sie die Autobahntrasse kreuzten kurzfristig mit geringer Entschadigung entfernt Nicht nur die Moglichkeit der Stromlieferung entfiel auch Grundbesitz mit mehr als 60 Obstbaumen ging verloren Der neu angelegte Tunnel unter der Autobahn in Richtung Sankt Johannis Mauseloch genannt konnte nur von Fussgangern benutzt werden 3 Unmittelbar nordlich der Holzleinsmuhle wurde die Autobahn Anschlussstelle Bayreuth Sud Fahrtrichtung Munchen angelegt 6 die bis Anfang der 1970er Jahre dort bestand Zusammen mit dem Riedelsgut wurde die Holzleinsmuhle am 1 April 1939 nach Bayreuth eingemeindet 3 1967 wurde das holzerne Wehr erneuert und auf der anderen Uferseite ein Turbinenhaus mit Turbine errichtet Der erzeugte Strom wird heute in das Netz der Stadtwerke Bayreuth eingespeist Im Jahr 2009 wurde ein automatisches hydraulisches Klappenwehr mit einem Wehrsteg aus Metall eingebaut In der bis 1978 betriebenen Metallwarenfabrik wurden vor allem Messer und Essbestecke gefertigt 4 Verwaltung Bearbeiten Gegen Ende des 18 Jahrhunderts bestand Holzleinsmuhle aus einem Anwesen Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu Die Grundherrschaft uber die Muhle hatte der Rat Sankt Georgen 7 Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz und Kammeramt Bayreuth Mit dem Ersten Gemeindeedikt wurde Holzleinsmuhle dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt St Johannis und der Ruralgemeinde Laineck zugewiesen 8 Am 1 April 1939 wurde Holzleinsmuhle nach Bayreuth eingemeindet 9 Baudenkmaler Bearbeiten Brucke uber den Roten Main Kilometerstein Ehemalige MuhleSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Bayreuth Holzleinsmuhle Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 00 1819 00 1822 00 1861 00 1871 00 1885 00 1900 00 1925 00 1950 00 1961 00 1970 00 1987Einwohner 15 11 18 14 14 14 15 35 30 30 20Hauser 10 2 1 2 1 3 5 4Quelle 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 1 Religion BearbeitenHolzleinsmuhle ist evangelisch lutherisch gepragt und nach St Georgen Bayreuth gepfarrt 7 19 Literatur BearbeitenRichard Winkler Bayreuth Stadt und Altlandkreis Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 30 Kommission fur bayerische Landesgeschichte Munchen 1999 ISBN 3 7696 9696 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Holzleinsmuhle Bayreuth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Holzleinsmuhle bei rotmainauenweg de Holzleinsmuhle in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 2 Januar 2023 Holzleinsmuhle in der Topographia Franconiae der Uni Wurzburg abgerufen am 2 Januar 2023 Fussnoten Bearbeiten a b Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 287 Digitalisat Ortskarte 1 10 000 Darstellung mit Schummerung In BayernAtlas LDBV abgerufen am 18 Oktober 2023 a b c d e f g h i Gisela Peplau Was die Holzleinsmuhle erzahlt in Heimatkurier 1 2008 des Nordbayerischen Kuriers S 20 a b c d Adriane Lochner Kinder fuhren auf Eisschollen Floss in Nordbayerischer Kurier vom 22 Marz 2021 S 8 Historische Holzleinsmuhle bei rotmainauenweg de abgerufen am 25 Juli 2022 Herbert Popp Autobahnbau Brucken und Anschlussstellen in Heimatkurier 4 2008 des Nordbayerischen Kuriers S 10 f a b R Winkler Bayreuth S 367 R Winkler Bayreuth S 475 R Winkler Bayreuth S 455 Es sind nur bewohnte Hauser angegeben Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebaude bezeichnet A H Hoenig Hrsg Topographisch alphabetisches Handbuch uber die in dem Ober Mainkreise befindlichen Stadte Markte Dorfer Weiler Muhlen und Einoden Bayreuth 1820 OCLC 165644543 S 52 Digitalisat R Winkler Bayreuth S 463 Joseph Heyberger Chr Schmitt v Wachter Topographisch statistisches Handbuch des Konigreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon In K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Bavaria Landes und Volkskunde des Konigreichs Bayern Band 5 Literarisch artistische Anstalt der J G Cotta schen Buchhandlung Munchen 1867 OCLC 457951812 Sp 845 urn nbn de bvb 12 bsb10374496 4 Digitalisat Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 2 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1871 Viehzahlen von 1873 Sp 1016 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Regierungsbezirken Verwaltungsdistrikten sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifugung der Eigenschaft und des zustandigen Verwaltungsdistriktes fur jede Ortschaft LIV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1888 OCLC 1367926131 Abschnitt III Sp 962 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister LXV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1904 DNB 361988931 OCLC 556534974 Abschnitt II Sp 1007 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Ortschaften Verzeichnis fur den Freistaat Bayern nach der Volkszahlung vom 16 Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1 Januar 1928 Heft 109 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1928 DNB 361988923 OCLC 215857246 Abschnitt II Sp 1029 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Bearbeitet auf Grund der Volkszahlung vom 13 September 1950 Heft 169 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1952 DNB 453660975 OCLC 183218794 Abschnitt II Sp 866 Digitalisat a b Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Heft 260 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1964 DNB 453660959 OCLC 230947413 Abschnitt II Sp 637 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Heft 335 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1973 DNB 740801384 OCLC 220710116 S 145 Digitalisat Stadtteile und Distrikte von Bayreuth Aichig Altstadt Bauerngrun Bauernhofen Bayreuth Historische Innenstadt Birken Bodenmuhle Burg Burgerreuth Gruner Hugel Colmdorf Destuben Dornhof Durschnitz Eichelberg Eremitage Eremitenhof Frankengut Friedrichsthal Fursetz Gartenstadt Geiersnest Geigenreuth Glocke Grunau Grunauermuhle Gruner Baum Hammerstatt Heinersberg Hermannshof Hohlmuhle Holzleinsmuhle Hornsroth Hussengut Juchhoh Karolinenhohe Karolinenreuth Kasernenviertel Kreuz Kreuzstein Krodelsberg Krugshof Laimbach Laineck Letten Lohe Meyernberg Meyernreuth Mooshugel Moritzhofen Mosing Neue Heimat Neuer Weg Obere Roth Oberkonnersreuth Oberobsang Oberpreuschwitz Oberthiergarten Opelsgut Oschenberg Pfaffenfleck Plantage Pudermuhle Puttelshof Riedelsgut Rodensdorf Rodersberg Rollwenzelei Romerleithen Romersberg 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