www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich Fritz Albert Hans Adolf Beermann 9 Oktober 1912 in Moskau Russisches Kaiserreich 24 November 1975 in Kiel war ein deutscher Jurist Offizier Brigadegeneral Attache und Politiker SPD Als wehrpolitischer Berater der SPD pragte er den Begriff Staatsburger in Uniform Von 1969 bis 1975 war er Mitglied des Deutschen Bundestages Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Jurastudium 2 Militarische Laufbahn 2 1 Reichswehr 2 2 Wehrmacht 2 3 Bundeswehr 3 Politische Laufbahn 4 Familie 5 Schriften Auswahl 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHerkunft und Jurastudium BearbeitenBeermann wurde 1912 als Sohn eines deutsch russischen Kaufmanns und einer Englanderin in Moskau im Russischen Kaiserreich geboren Wahrend des Ersten Weltkriegs zog er mit seiner Familie ins Deutsche Reich und wuchs in der Freien und Hansestadt Hamburg auf Er besuchte das humanistische Wilhelm Gymnasium in Hamburg wo er das Abitur ablegte und begann 1933 34 ein Jurastudium an der Albertus Universitat Konigsberg in Ostpreussen wo er der Konigsberger Burschenschaft Gothia beitrat Von 1946 bis 1948 war er Volontar bei der Fa Laeisz amp Luders in Hamburg und bei Hans amp Co in Lubeck 1948 setzte er sein Studium fort welches er 1951 mit dem 1 juristischen Staatsexamen beendete Es folgte das Referendariat beim Oberlandesgericht Hamburg 1953 an der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat die Promotion zum Dr jur Arbeitsschicksal und Gesetzesverletzung im Spiegel der Jugendkriminalitat der Nachkriegsjahre und 1954 die grosse juristische Staatsprufung Danach war er Anwaltsassessor bei einem Rechtsanwalt in Hamburg und liess sich selbst nieder Militarische Laufbahn BearbeitenReichswehr Bearbeiten Beermann wurde 1934 Offizieranwarter Fahnenjunker in der Reichswehr 1935 besuchte er die Kriegsschule Dresden Wehrmacht Bearbeiten Beforderungen 1936 Leutnant 1939 Oberleutnant 1942 Hauptmann 1942 Major 1944 Oberstleutnant Es folgte der Besuch der Artillerieschule Juterbog Im Jahr 1936 wurde er zum Leutnant im Artillerieregiment 1 der Wehrmacht befordert 1936 37 war er Batterieoffizier 1937 38 absolvierte er die Kavallerieschule Hannover 1938 wurde er Ordonnanzoffizier im Artillerieregiment 23 in Potsdam von 1938 bis 1942 war er Batteriechef im Artillerieregiment 1 1942 absolvierte er den Abteilungsfuhrerlehrgang in Mourmelon Juterbog Danach war er Abteilungskommandeur II im Artillerieregiment 1 1943 44 war er Kommandeur des II Artillerieregiments 1 in Juterbog und Gross Born 1944 nahm er am Regimentsfuhrerlehrgang der hoheren Artillerieschule Meissen bei Dresden teil Zuletzt war er Kommandeur des bei Thorn Wehrkreis XXI wieder aufgestellten Artillerieregiments 340 als solcher er im April 1945 in Kriegsgefangenschaft geriet Bundeswehr Bearbeiten Beforderungen 1959 Oberst 1968 Brigadegeneral 1959 trat er mit Unterstutzung von Bundesminister der Verteidigung Franz Josef Strauss CSU als Oberst in die Bundeswehr ein Die Eignungsubung zuvor absolvierte er bei Brigadegeneral Ulrich de Maiziere 1 seinerzeit stellvertretender Kommandeur der 1 Panzergrenadierdivision 1959 60 nahm er an der Generalstabsausbildung am Command and General Staff College CGSG der US Army in Fort Leavenworth Kansas USA teil Danach erfolgte die Einweisung bei der Deutschen Militarischen Vertretung DMV unter General Johannes Steinhoff des NATO Militarausschusses in Washington D C Von 1960 bis 1963 war er G3 Heer ebendort Wahrend der Kubakrise im Oktober 1962 stand er im Verdacht ein Informant des Nachrichtenmagazins Der Spiegel gewesen zu sein 1963 absolvierte er die Attacheausbildung im Fuhrungsstab der Bundeswehr Fu B II 8 in Bonn Von 1963 bis 1965 war er Militarattache an der Deutschen Botschaft Neu Delhi Indien unter Botschafter Georg Ferdinand Duckwitz und somit auch zustandig fur Nepal Nach der Ruckkehr diente er als Oberst beim Stabe und Kommandeur Divisionstruppen bei der durch Generalmajor Hans Georg von Tempelhoff gefuhrten 3 Panzerdivision in Buxtehude 1966 nahm er an den Lehrgangen fur hohere Kommandeure an der Kampftruppenschule II in Munster der Fuhrungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und der Logistikschule der Bundeswehr in Bremen teil 1967 absolvierte er einen Sprachlehrgang Russisch an der Sprachenschule der Bundeswehr 1968 wurde er zum Brigadegeneral ernannt und war somit erster General der Bundeswehr aus der SPD 1968 69 war er Deutscher Bevollmachtigter Nord spater Territorialkommando Nord in Monchengladbach 1969 war er zur besonderen Verwendung an der Fuhrungsakademie der Bundeswehr in Hamburg Danach wurde er auf eigenen Wunsch hin pensioniert Politische Laufbahn Bearbeiten1947 trat Beermann in die SPD ein Als wehrpolitischer Berater der SPD pragte der Oberstleutnant a D in den Vorbereitungen zum Aufbau der Bundeswehr bereits 1952 den Begriff Staatsburger in Uniform 1 Dieser wurde vom Amt Blank aufgegriffen und seit 1953 auch von Graf von Baudissin verwendet Bis 1957 waren die Vorbereitungen fur die Aufstellung bundesdeutscher Streitkrafte abgeschlossen das Grundgesetz geandert und gesetzliche Grundlagen geschaffen Beermann wirkte an diesem Prozess entscheidend mit Wahrend der Amtszeit von Erich Ollenhauer als SPD Partei und Fraktionsvorsitzender war er auf Betreiben von MdB Helmut Schmidt von 1955 bis 1959 Referent fur Sicherheitsfragen bei der SPD Bundestagsfraktion in Bonn Als dieser erzeugte er 1958 einen Eklat als er auf einer Tagung von Offizieren und Anwartern der Bundeswehr zur Tradition der Bundesmarine sprach und ausfuhrte er sympathisiere eher mit Max Reichpietsch und Albin Kobis im Ersten Weltkrieg als Meuterer hingerichteten Matrosen denn mit Donitz und Raeder Die anwesenden Marineoffiziere verliessen daraufhin den Saal Das Bundesministerium der Verteidigung begrenzte den Eklat durch die Erklarung die einstigen Grossadmirale seien keine Vorbilder fur die Bundesmarine mehr 2 Noch vor seiner Nominierung als Bundestagskandidat mischte sich der Landesverband der SPD Schleswig Holstein in die Kandidatenfindung des Wahlkreises ein und grundete eine Kommission die mit den Kreisvorstanden Gesprache fuhren wird uber die Kandidatenfrage zur Bundestagswahl 1969 Dergestalt instruiert empfahlen die Kreisvorstande Beermann In einer Veranstaltungsreihe unterstutzt durch den Kreisvorsitzenden sprach Beermann zum Thema Deutschlands Stellung in der Welt Auf der Wahlkreiskonferenz der Unterbezirke Lauenburg und Stormarn wurde er schliesslich bei drei anderen Gegenkandidaten zum Wahlkreiskandidat gekurt Bei der anschliessenden Bundestagswahl wurde er in den Bundestag gewahlt Zur nachsten Legislaturperiode 1972 konnte er das Direktmandat des Wahlkreises 10 Stormarn Herzogtum Lauenburg erlangen Er war als Bundestagsmitglied ordentliches Mitglied des Rechtsausschusses und des Auswartigen Ausschusses sowie stellvertretendes Mitglied des Haushaltsausschusses und des Verteidigungsausschusses Nach seinem Tod zog Hans Uwe Emeis als Nachrucker in den Bundestag ein 1973 ausserte er sich kritisch uber den Prasidenten Chiles Salvador Allende was zu Widerstand in der SPD fuhrte Familie BearbeitenSein Nachlass befindet sich im Archiv der sozialen Demokratie AdsD der Friedrich Ebert Stiftung in Bonn Beermann war evangelisch lutherischer Konfession Sein Bruder Eberhard war SPD Burgerschaftsabgeordneter in Hamburg Schriften Auswahl Bearbeitenmit Heinz Karst Franz Grosse Hrsg Menschenfuhrung Personalauslese Technik in Wirtschaft und Armee Lebendige Wirtschaft Bd 4 Leske Darmstadt 1954 Ubers Die Rote Armee Zsgst von Basil Liddell Hart Verlag WEU Offene Worte Bonn 1956 Siehe auch BearbeitenListe der Mitglieder des Deutschen Bundestages 6 Wahlperiode Liste der Mitglieder des Deutschen Bundestages 7 Wahlperiode Literatur BearbeitenDermot Bradley Heinz Peter Wurzenthal Hansgeorg Model Die Generale und Admirale der Bundeswehr 1955 1999 Die militarischen Werdegange Deutschlands Generale und Admirale Teil 6b Band 1 Adam Fuhr Biblio Verlag Osnabruck 1998 ISBN 3 7648 2492 1 S 100 102 Helge Dvorak Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Mit einem Vorwort von Gunter Cerwinka Im Auftrag der Gesellschaft fur burschenschaftliche Geschichtsforschung GfbG hrsg von Christian Hunemorder Winter Heidelberg 1996 ISBN 3 8253 0339 X S 73 74 Eckardt Opitz Beermann Friedrich In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Personenlexikon Band 2 Wallstein Verlag Gottingen 2003 ISBN 3 7672 1366 4 S 43 44 Eckardt Opitz Friedrich Beermann und die Wehrpolitik der SPD von 1955 bis 1959 In Die Neue Gesellschaft 24 1977 S 869 872 Rudolf Vierhaus Ludolf Herbst Hrsg Bruno Jahn Mitarb Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949 2002 Bd 1 A M K G Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 23782 0 S 52 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Beermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Friedrich Beermann in Internationales Biographisches Archiv 03 1976 vom 5 Januar 1976 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Friedrich Beermann im Archiv der sozialen Demokratie Nachlass Bundesarchiv N 597Einzelnachweise Bearbeiten a b John Zimmermann Ulrich de Maiziere General der Bonner Republik 1912 bis 2006 Sicherheitspolitik und Streitkrafte der Bundesrepublik Deutschland Band 12 Oldenbourg Munchen 2012 ISBN 978 3 486 71300 8 S 187 f Lars Ole Bodenstein Die Rolle von Karl Donitz im Zweiten Weltkrieg Die kritisch historische Analyse eines Mythos In Historische Mitteilungen 15 2002 S 17 Normdaten Person GND 138947848 lobid OGND AKS VIAF 95554521 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beermann FriedrichALTERNATIVNAMEN Beermann Friedrich Albert Hans Adolf vollstandiger Name Beermann FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist General und Politiker SPD MdBGEBURTSDATUM 9 Oktober 1912GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 24 November 1975STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Beermann amp oldid 223827974