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Feldkirchen ist ein Stadtteil und ein Ortsbezirk von Neuwied in Rheinland Pfalz Er setzt sich aus den Ortsteilen Fahr Gonnersdorf Hullenberg und Wollendorf sowie der wust gefallenen Gemarkung von Rockenfeld zusammen FeldkirchenStadt NeuwiedWappen der ehemaligen Gemeinde Feldkirchen 1966 1970 Koordinaten 50 27 N 7 25 O 50 451413 7 42238 115 Koordinaten 50 27 5 N 7 25 21 OHohe 115 m u NHNEinwohner 5173 30 Jun 2020 1 Eingemeindung 7 November 1970Postleitzahl 56567Vorwahl 02631Feldkirchen Rheinland Pfalz Lage von Feldkirchen in Rheinland PfalzFeldkirche mit Pfarrhaus und GerichtslindeFeldkirche mit Pfarrhaus und Gerichtslinde Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Funde aus der letzten Kaltzeit 2 2 Archaologische Befunde aus der Romerzeit 2 3 Fahr 2 4 Gonnersdorf 2 5 Hullenberg 2 6 Rockenfeld 2 7 Wollendorf 3 Eingemeindung 4 Politik 4 1 Ortsbeirat 4 2 Ortsvorsteher 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Ortsteil Fahr 5 2 Ortsteil Wollendorf 6 Vereine 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenFeldkirchen liegt im Westen der Stadt Neuwied direkt am Rhein gegenuber von Andernach Nordwestlich liegt die Ortsgemeinde Leutesdorf ostlich der Stadtteil Irlich Feldkirchen liegt am Rand des Naturparks Rhein Westerwald Die Ortsteile Fahr Gonnersdorf Hullenberg und Wollendorf sind inzwischen zusammengewachsen Zum Stadtteil gehort auch der Wohnplatz Gebranntehof 2 Geschichte BearbeitenFunde aus der letzten Kaltzeit Bearbeiten Hauptartikel Gonnersdorf archaologischer Fundplatz Hauptartikel Gravierte Schieferplatten von Gonnersdorf Hauptartikel Venusfigurinen von Gonnersdorf Eine archaologische Sensation bedeutete ein Fund im Fruhjahr 1968 bei Aushubarbeiten fur ein Einfamilienhaus im Ortsteil Gonnersdorf Man entdeckte einen Siedlungsplatz eiszeitlicher Jager aus der Zeit um etwa 13 500 v Chr Die Ausgrabungen unter Leitung von Gerhard Bosinski brachten die Spuren von zwei kleineren Rundzelten und drei grosseren fellbedeckten Behausungen zutage In dem systematisch ergrabenen Siedlungsbereich mit 650 m Flache fanden sich Knochen von Mammut Wildpferd Wisent Ur Ren Hirsch und Polarfuchs ferner Werkzeuge aus verschiedenem Gestein Schmuck und Schieferplattchen mit eingeritzten Zeichnungen Diese Funde geben ein anschauliches Bild vom Leben der Eiszeitjager und fuhrten zur Grundung des Museums fur die Archaologie des Eiszeitalters heute Monrepos Archaologisches Forschungszentrum und Museum fur menschliche Verhaltensevolution Aussenstelle des Romisch Germanischen Zentralmuseums Leibniz Forschungsinstitut fur Archaologie das sich seit 1988 in der Villa Waldheim in Monrepos im Stadtteil Segendorf befindet zuvor war es im dortigen Schwedenhaus untergebracht Den Platz fur das Lager haben die spateiszeitlichen Jager mit Bedacht gewahlt er lag fast genau zwischen der Mittelterrassengelandestufe auf der sie vor allem Wildpferde jagten und den Rheinauen von wo sie Holz zum Bauen und Heizen holen konnten Die letzte Kaltzeit neigte sich langsam dem Ende entgegen das Klima war kontinental mit sonnigen Tagen und sehr kalten Nachten mit warmen Sommern und frostigen Wintern Es fielen wenige Niederschlage Baume die viel Feuchtigkeit brauchen konnten nur entlang des Rheinufers wachsen ansonsten bedeckte eine Steppe mit verschiedenen Grasern und vielen Blumen das Neuwieder Becken und seine Randhohen In grossen Herden durchzogen Wildpferde und Rentiere die Landschaft in ihrem Gefolge grosse und kleine Raubtiere Mammuts und wollhaarige Nashorner waren in dieser Zeit eher selten Archaologische Befunde aus der Romerzeit Bearbeiten Zur Zeit des Romischen Reiches durchzog vom Ende des ersten bis zur Mitte des dritten Jahrhunderts der Obergermanische Limes das Gebiet von Feldkirchen Von Rheinbrohl her kommend erreichte er das nur einen halben Kilometer sudlich von Rockenfeld noch auf Hammersteiner Gemarkung liegende Kleinkastell Am Forsthofweg und wendete sich von dort aus in Richtung Feldkirchen Spuren dieser ehemaligen Grenze zwischen dem Imperium Romanum und der Germania magna sind in den Gemarkungen Wollendorf Hullenberg und Gonnersdorf noch gut im Gelande zu erkennen und durch den Limeswanderweg erschlossen Neben dem Wall und dem Graben des Limes zeichnen sich die Wachturme Wp 1 17 Wp 1 18 Wp 1 19 und Wp 1 20 deutlich im Gelande ab Kurz vor dem Gebranntehof verlieren sich die Spuren vorubergehend um westlich des Hofes mit den Turmstellen Wp 1 21 und Wp 1 22 noch einmal auf wenigen hundert Metern in Erscheinung zu treten 3 Fahr Bearbeiten nbsp Wappen Fahr wird im Jahre 1152 erstmals als Flussubergangsstelle erwahnt Vier Jahrzehnte spater erwarb das Kloster St Thomas in Andernach Weingarten und Acker zu Vare Gonnersdorf Bearbeiten nbsp Wappen Auf die vorzeitliche Besiedlung Gonnersdorfs wurde oben bereits hingewiesen Im Jahr 1906 wurde hier ein frankisches Graberfeld gefunden Aus dem Mittelalter liegt nur sparliches Quellenmaterial vor Der Dorfname kommt seitdem in verschiedenen Schreibweisen vor Er stammt vermutlich von einem frankischen Urfreien mit Namen althochdeutsch ahd Gunther oder modern Gunther Von dessen Hof als letztes Gebaude blieb der so genannte Beunehof Die Eigentumer wurden im Mittelalter zu Rittern geadelt waren mit den Burggrafen von Hammerstein eng verwandt und verschwagert und erbten nach dem Aussterben der eigentlichen Familie die Burg Hammerstein Das Geschlecht der Freiherren von Hammerstein stammt also mutmasslich aus Gonnersdorf wie die Familie Rockefeller aus Rockenfeld Hullenberg Bearbeiten nbsp Wappen Hullenberg wird erstmals um 1280 in dem Protokoll uber die Grundung und das Patronat der Feldkirche erwahnt Der Ort war wohl jahrhundertelang Teil von Gonnersdorf ehe er Ende der 1480er Jahre seine Selbstandigkeit erlangte Rockenfeld Bearbeiten nbsp Wappen Rockenfeld wurde 1280 erstmals urkundlich erwahnt als Rukenvelt wegen der Lage auf dem ersten Hohenrucken zwischen Rhein und Westerwald Er trennte sich im Jahr 1693 von Gonnersdorf zu dem er bis dahin gehorte Aufgrund stetiger Abwanderung der Einwohner beschloss der Gemeinderat im Jahr 1965 die Auflosung des Dorfes Heute ist Rockenfeld eine Wustung Von Rockenfeld leiten sich die Familiennamen Rockenfeller in Neuwied noch haufig anzutreffen und Rockefeller ab Wollendorf Bearbeiten nbsp Wappen Auch Wollendorf war fruh besiedelt Davon zeugen Funde aus der Bronze Romer und Frankenzeit Wollendorf wird im Jahr 1263 erstmals urkundlich erwahnt Seinen Namen erhielt der Ortsteil mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einem Urfreien namens Wulf oder modern Wolf Mutmasslich wurden seine Nachkommen zu Rittern geadelt und aus seinem Hof entwickelte sich die heute noch in Teilen erhaltenen Burg von Wollendorf Uberliefert sind als Schreibweisen fur den Namen des Ortsteils Wolfendorf dann Wolpendorf und zuletzt der heutige Name Wollendorf Eingemeindung BearbeitenDie zuvor eigenstandigen Gemeinden Fahr Gonnersdorf Hullenberg Rockenfeld und Wollendorf wurden nach Mehrheitsbeschluss der einzelnen Gemeinderate im Mai 1966 auf Verfugung der Bezirksregierung Koblenz mit Wirkung vom 1 August 1966 zu einer Grossgemeinde unter dem historischen Namen Feldkirchen zusammengeschlossen Die Gemeinde Rockenfeld war zu der Zeit bereits in der Auflosung Feldkirchen gehorte zum Amt Niederbieber Segendorf ab 1968 Verbandsgemeinde Niederbieber Segendorf Im Vollzug der vom Landtag Rheinland Pfalz am 13 Juli 1970 beschlossenen Verwaltungsreform die am 7 November 1970 in Kraft trat wurde die Gemeinde Feldkirchen ebenso wie die Stadt Neuwied und umliegende Gemeinden aufgelost und die Stadt Neuwied neu gebildet 4 Mit Beschluss des Stadtrats Neuwied vom 22 Januar 1971 wurde Feldkirchen ein Stadtteil von Neuwied welcher durch einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher vertreten wird Die Ortsbezeichnungen Fahr Gonnersdorf Hullenberg Wollendorf und Rockenfeld blieben innerhalb des Stadtteils erhalten Politik BearbeitenOrtsbeirat Bearbeiten Der Ortsbeirat in Feldkirchen besteht aus 8 Ratsmitgliedern die bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 in einer personalisierten Verhaltniswahl gewahlt wurden und der ehrenamtlichen Ortsvorsteherin als Vorsitzender Die Sitzverteilung im Ortsbeirat 5 Wahl AfD FWG WGS WGN Gesamt2019 1 7 8 Sitze2014 8 8 Sitze2009 1 7 8 SitzeFWG Freie Wahlergruppe Neuwied e V WGS Wahlergruppe Schuh e V WGN Wahlergruppe Nussbaum e V Ortsvorsteher Bearbeiten Ehrenamtliche Ortsvorsteherin seit 2014 ist Simone Schuh WGS 5 Sehenswurdigkeiten BearbeitenOrtsteil Fahr Bearbeiten Die Roentgen Villa Haus Friedrichstein Landvilla mit dem Namen Haus Friedrichstein Erbaut 1847 durch Geheimrat Dr jur August von Rontgen dem zweiten Sohn des beruhmten Kunstschreiners David Roentgen 1743 1807 Ist fur die Offentlichkeit nicht zuganglich Das Rheinische Haus Der im Jahr 1584 erbaute Fachwerkbau von komplizierter Konstruktion uber steinernem Untergeschoss mit breitem Tor neben dem Hauseingang ist das alteste bestehende Haus im Ortsteil Fahr Ortsteil Wollendorf Bearbeiten Die Feldkirche Die spatromanische Feldkirche zahlt zu den historisch bedeutenden Kirchen am Mittelrhein und ist zugleich eine der altesten Kirchen im heutigen Stadtgebiet von Neuwied Siehe den ausfuhrlichen Hauptartikel Feldkirche Die Burg Von dem burgartig befestigten Herrensitz sind Reste aus dem Mittelalter erhalten Ihre Grundmauern und Kellergewolbe sollen aus dem 11 oder 12 Jahrhundert stammen 6 Vereine BearbeitenHeimat und Verschonerungsverein FeldkirchenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Feldkirchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Feldkirchen in der Internetprasenz der Stadt Neuwied Erganzende Informationen zu Neuwied Feldkirchen seinen Ortsteilen und Kulturdenkmalern Private Homepage Literatur uber Feldkirchen in der Rheinland Pfalzischen LandesbibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Unsere Stadt in Zahlen Einwohnerzahlen am 30 Juni 2020 Nicht mehr online verfugbar Stadtverwaltung Neuwied archiviert vom Original am 27 Januar 2021 abgerufen am 6 Februar 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www neuwied de Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile Stand Januar 2020 Version 2022 liegt vor S 44 PDF 1 MB Cliff Alexander Jost Der romische Limes in Rheinland Pfalz Archaologie an Mittelrhein und Mosel Bd 14 Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Koblenz 2003 ISBN 3 929645 07 6 S 49 52 Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Statistische Bande Band 393 Bad Ems Marz 2006 S 189 PDF 2 6 MB nbsp Info Es liegt ein aktuelles Verzeichnis 2016 vor das aber im Abschnitt Gebietsanderungen Territoriale Verwaltungsreform keine Einwohnerzahlen angibt a b Wahlergebnisse Stadt Neuwied abgerufen am 29 Mai 2019 Befestigter Herrensitz Burg in Wollendorf auf der Webprasenz kuladig de des Landschaftsverbands Rheinland LVR abgerufen am 24 April 2021 Stadtteile von Neuwied Altwied Block Engers Feldkirchen mit den Ortsteilen Fahr Gonnersdorf Hullenberg und Wollendorf Gladbach Heddesdorf Heimbach Weis Innenstadt Irlich Niederbieber Oberbieber Rodenbach Segendorf Torney Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feldkirchen Neuwied amp oldid 237799552