www.wikidata.de-de.nina.az
Die Favoritenstrasse ist eine bedeutende Geschafts und Ausfallstrasse im 4 Wiener Gemeindebezirk Wieden und im 10 Bezirk Favoriten Die Favoritenstrasse im 10 Bezirk bei der Keplergasse Blick Richtung Norden Sudtiroler Platz Die Fussgangerzone Favoritenstrasse im 10 Bezirk vom Viktor Adler Platz Richtung Reumannplatz Suden Nachgemachtes historisches Strassenschild im Original wurde Strasse mit ss langes und rundes s geschrieben und der Punkt nach IV nicht hochgestellt Strassentafel der Favoritenstrasse im 10 BezirkBlick auf Sudtiroler Platz und Favoritenstrasse im 4 Bezirk Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ein Weg vom historischen Wien nach Suden 1 2 Offentliche Verkehrsmittel 2 Lage und Charakteristik 3 Bedeutende Bauwerke 3 1 Nr 2 Ehemals Paulanerkloster 3 2 Nr 4 und 6 Spathistorismus 3 3 Nr 5 Elektrotechnisches Institut 3 4 Nr 7 Palais Erzherzog Carl Ludwig 3 5 Nr 8 Ehemals Theater 3 6 Nr 11 Ehemaliges Hotel Victoria 3 7 Nr 15 Theresianum 3 8 Nr 18 Amtshaus 3 9 Nr 24 Secessionismus 3 10 Nr 25 Apotheke zum Stern 3 11 Nr 26 Ehemals Holzhofkaserne 3 12 Nr 30 und 32 3 13 Nr 38 und 40 Bertha von Suttner Hof 3 14 Nr 47 Erinnerung an Jakob Eschenbacher 3 15 Nr 48 Secessionismus 3 16 Nr 50 Historismus 3 17 Nr 51 Ehemaliges Bahnorama 3 18 Nr 62 Spathistorismus 3 19 Nr 64 Kolschitzky Denkmal 3 20 Fussgangerzone Favoriten 3 21 Nr 73 und 75 Ehemals Modehaus Tlapa 3 22 Nr 76 Geburtsort des 10 Bezirks 3 23 Nr 96 Ehemals Schule 3 24 Nr 106 Gedenktafel Fritz Killer 3 25 Nr 108 Kepler Skulptur 3 26 Nr 118 Domenig Haus 3 27 Nr 126 Ehemals erste Bezirkskanzlei Favoritens 3 28 Nr 174 Reliefdekor mit Putten 3 29 Nr 173 und 175 Beschornerkreuz 3 30 U Bahn Station Altes Landgut Verteilerkreis Favoriten 3 31 Nr 226 FH Campus Wien 3 32 Nr 239 241 250 Per Albin Hansson Siedlung 4 Galerie 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Gebiet des heutigen Favoriten um 1843 Unten die Wien Gloggnitzer Bahnlinie vor der Favoriten Linie das Gasthaus Steudel zwischen Himberger links und Laxenburger rechts Strasse in der Mitte der Rote Hof und ganz oben das Alte Landgut ortlich nicht bei der heutigen Haltestelle dieses Namens nbsp Favoritenstrasse im 10 Bezirk von der Huppgasse stadteinwarts gesehen 1899 bis 1903 war der Name hier Himberger StrasseEin Weg vom historischen Wien nach Suden Bearbeiten Die Favoritenstrasse war und ist neben der Wiedner Hauptstrasse die wichtigste Ausfallstrasse des 4 Bezirks nach Suden Wahrend der Weg seit dem Mittelalter uber die Wiedner Hauptstrasse und die Triester Strasse nach Wiener Neustadt und in weiterer Folge nach Italien fuhrt gelangte man uber die Favoritenstrasse in sudostlicher Richtung nach Ungarn Ihr ursprunglicher Name war Wimpassinger Weg nach dem altungarischen Grenzort Wimpassing an der Leitha auf dem Weg nach Odenburg nach der Errichtung des kaiserlichen Lustschlosses Favorita im heutigen 4 Bezirk wurde sie Kaiserweg genannt Am stadtzentrumsseitigen Beginn der Strasse erfolgte bereits im 17 Jahrhundert dichtere Verbauung anschliessend fuhrte die Strasse als Feldweg weiter zum Favorithen Thor bei dem wieder eine kleinere Hausergruppe mit Kapelle bestand Auf dem Wien Plan von Vasquez aus dem Jahr 1830 erscheint der Name Favoriten Linien Strasse Linie Tor im Linienwall eine Steuergrenze Im 19 Jahrhundert veranderte sich der Charakter der Strasse durch zahlreiche grunderzeitliche Bauten Sie war gegenuber dem einstigen Lustschloss Favorita in dem nunmehr die Theresianische Akademie eine Eliteschule untergebracht war um 1900 eine vornehme Wohngegend 1903 wurde die Himberger Strasse vom Wiedner Gurtel und vom spateren Sudtiroler Platz der die Hausernummerierung der Favoritenstrasse unterbricht bis zur damaligen Stadtgrenze an der Donaulandebahn in die Favoritenstrasse einbezogen Sudlich der Bahn verblieb bis heute der alte Name Von der Strasse etwas abgeruckt steht im 10 Bezirk beim Keplerplatz der die Hausernummerierung der Favoritenstrasse ebenfalls unterbricht am westlichen Strassenrand an der Kreuzung mit der Gudrunstrasse die Keplerkirche lang die einzige Kirche Favoritens Einen Hauserblock weiter sudlich entstand schon nach 1870 ebenfalls am westlichen Strassenrand ein Marktplatz seit 1919 Viktor Adler Platz benannt auch er unterbricht die Hausnummerierung der Favoritenstrasse Auf dem Platz befindet sich bis heute der Viktor Adler Markt Der Reumannplatz unterbricht die Favoritenstrasse am sudlichen Ende der heutigen Fussgangerzone Dort wurde 1926 das Amalienbad ein stadtisches Hallenbad eroffnet Gegenuber befindet sich seit 1955 der uber den Bezirk hinaus bekannte Eissalon Tichy Auf fruher landwirtschaftlich genutzten Flachen wurde 1947 1977 auf dem Sudabhang des Laaer Berges die Per Albin Hansson Siedlung mit den Bauteilen West Nord beide westlich der Strasse und Ost errichtet Sie umfasst mehr als 6000 kommunale Sozialwohnungen 1959 wurde unmittelbar sudlich der Bergkuppe das Laaerbergbad ein grosses stadtisches Sommerbad eroffnet 1970 entstand statt der Kreuzung der Favoritenstrasse mit Grenzackerstrasse und Ludwig von Hohnel Gasse auf einer Kuppe des Laaer Berges der Verteilerkreis Favoriten mit Zufahrten zur Sudosttangente genannten Stadtautobahn der starkstfrequentierten Strasse Osterreichs und zum Laaerbergbad Seit 1981 heisst diese Verkehrsflache amtlich Altes Landgut Ab 1974 entstand zwischen Columbusplatz und Reumannplatz im 10 Bezirk eine grosse Fussgangerzone die diesen Abschnitt zum lebhaften Zentrum des Bezirks machte Spater wurde auch der Abschnitt vom Gurtel zum Columbusplatz einbezogen und die hier verbliebene Strassenbahnlinie O in die parallele Laxenburger Strasse verlegt Unmittelbar bei der Kreuzung der Favoritenstrasse mit dem Gurtel beim Sudtiroler Platz befindet sich der 2015 fertiggestellte Wiener Hauptbahnhof Offentliche Verkehrsmittel Bearbeiten Das erste offentliche Verkehrsmittel das die Favoritenstrasse erreichte war eine 1873 eroffnete Pferdebahnlinie vom Schwarzenbergplatz uber die Lothringerstrasse vor der Karlskirche vorbei in die Karlsgasse und durch die Gusshausstrasse zur Favoritenstrasse in der die Pferdebahn bis zum Keplerplatz fuhr dort in die Gudrunstrasse einbog und nach der Kreuzung mit der Laxenburger Strasse bei der Jagdgasse endete 1889 wurde diese Linie vom Keplerplatz durch die Favoritenstrasse bis zur Angeligasse vier Hauserblocke sudlich des spateren Reumannplatzes beim damaligen Gasthaus Altes Landgut verlangert 1899 1900 wurde die Strecke vom stadtzentrumsseitigen Anfang der Favoritenstrasse bis zur Angeligasse elektrifiziert 1908 war die Strecke bis zur Lehmgasse beim heutigen Verteilerkreis Favoriten verlangert 1914 wurde sie bis zum sudlichen Ende der Favoritenstrasse bis 1938 Stadtgrenze an der Donaulandebahn weitergebaut Zuge der Linie 67 verkehrten dann vom Ring Oper bis zur Lehmgasse Zuge der Linie 167 bis zur Endstation Rothneusiedl Donaulandebahn 1 Mit dem Bau der ersten U Bahn Linie Wiens der U1 unter der Favoritenstrasse die 1978 eroffnet wurde entfiel der Strassenbahnverkehr in der Strasse im 4 Bezirk und vom Columbusplatz bis zur Quellenstrasse im 10 Bezirk seit 1971 Die U Bahn Stationen Taubstummengasse Sudtiroler Platz Keplerplatz und Reumannplatz bis 2 September 2017 die sudliche Endstation befinden sich unmittelbar unter der Favoritenstrasse Fur die Strassenbahn wurde 1971 1978 eine Umleitung in Betrieb genommen die im 4 Bezirk durch die Graf Starhemberg Gasse im 10 Bezirk durch Laxenburger Strasse und Schrottergasse uber den Antonsplatz zur ausseren Favoritenstrasse fuhrte 1974 fand im neu geschaffenen Kurpark Oberlaa die Wiener Internationale Gartenschau statt gleichzeitig wurde das Kurzentrum Oberlaa eroffnet Die Linie 67 wurde aus diesem Anlass von der Favoritenstrasse in Rothneusiedl zum Kurzentrum Oberlaa verlangert Die Strassenbahnlinie 67 wurde 1978 in der Favoritenstrasse Richtung Kurzentrum Oberlaa auf den Abschnitt Quellenstrasse Rothneusiedl verkurzt Die Station im Verteilerkreis Favoriten erhielt den Namen Altes Landgut Von der Quellenstrasse verkehrt der 67er uber Laxenburger Strasse Troststrasse und Neilreichgasse usw zur Endstation Otto Probst Platz nbsp Auf dem Foto von 2014 sind die U Bahn Bauarbeiten fur die Station Alaudagasse schon im Gange der 67er endete ab diesem Jahr schon hier da auf der weiteren Strecke Richtung Oberlaa die U1 Verlangerung gebaut wurde Mit der am 2 September 2017 eroffneten sudlichen Verlangerung der U Bahn Linie U1 vom Reumannplatz 1978 2017 Endstation nach Oberlaa mit der Therme Wien ist der Strassenbahnverkehr in der Favoritenstrasse komplett entfallen Unter der Strasse sind die neuen U Bahn Stationen Troststrasse Altes Landgut und Alaudagasse gebaut worden Lage und Charakteristik BearbeitenDie Favoritenstrasse zahlt mit einer Lange von 5 7 km und mit 262 als hochster Hausnummer zu den langsten Strassen Wiens Sie ist Teil der Odenburger Strasse genannten B16 Die Favoritenstrasse beginnt im 4 Bezirk nahe dem Stadtzentrum bei der Wiedner Hauptstrasse und fuhrt ansteigend uber den Sudtiroler Platz und den Wiedner Gurtel in den 10 Bezirk weiter wo sie Columbusplatz Keplerplatz Viktor Adler Platz und Reumannplatz beruhrt beim Alten Landgut ihren Scheitelpunkt am Laaer Berg erreicht und von dort abwarts in Richtung Rothneusiedl bis zur Donaulandebahn fuhrt wo sie in der Himberger Strasse ihre Fortsetzung findet Die Favoritenstrasse ist sowohl fur den Autoverkehr als auch fur den offentlichen Verkehr von grosser Bedeutung Fur den Autoverkehr ist ihre Anbindung an Gurtel und Sudosttangente wichtig fur den offentlichen Verkehr vor allem die unter ihr verlaufende U Bahn Linie U1 die vom Beginn der Strasse fast bis zur Donaulandebahn fuhrt die Verlangerung vom Reumannplatz dorthin wurde am 2 September 2017 in Betrieb genommen die Strassenbahnlinie 67 in der Favoritenstrasse eingestellt Beim Sudtiroler Platz wurde bis 2015 der neue zentrale Hauptbahnhof Wiens fertiggestellt Zwischen Gurtel und Reumannplatz ist die Favoritenstrasse Fussgangerzone und Geschaftszentrum des 10 Bezirks Sudlich der U Bahn Station Altes Landgut im Verteilerkreis Favoriten befindet sich die Per Albin Hansson Siedlung eine der grossten Wohnsiedlungen Wiens zu beiden Seiten der Favoritenstrasse Bedeutende Bauwerke Bearbeiten nbsp Nr 2 Haus 1802 von Franz Wipplinger nbsp Nr 2 Wappentragende Genien uber dem Eingang nbsp Nr 4 und 6 Haus 1911 von Fritz BretschneiderDie Favoritenstrasse beginnt als Abzweigung von der Wiedner Hauptstrasse bei der Paulanerkirche und einem dort befindlichen heute Irene Harand Platz genannten freien Platzchen vor der Kirche Da die geraden Hausnummern an der westlichen und die ungeraden an der ostlichen Strassenseite selten direkt gegenuber situiert sind wurde bei Hausern nahe der Bezirksgrenze 4 10 die am nordlichen Rand der Sudbahntrasse verlauft die Bezirksnummer angefuhrt Sudtiroler Platz Keplerplatz Viktor Adler Platz und Reumannplatz werden vom Strassenzug gekreuzt und unterbrechen mit ihren Hausnummern die Nummerierung in der Favoritenstrasse Nr 2 Ehemals Paulanerkloster Bearbeiten Bis zu seiner Aufhebung 1783 84 befand sich hier das Klostergebaude des Paulanerordens 1802 liess sich der Landkutscher Joseph Neumann 1764 1849 der Mitglied des Ausseren Rats der Stadt Wien war an dieser Stelle von Franz Wipplinger ein vierstockiges Wohnhaus errichten Dieses stellt ein gutes Beispiel des klassizistischen Wohnhausbaus in Wien dar Uber dem Eingang befindet sich ein Relief mit wappentragenden Genien Nr 4 und 6 Spathistorismus Bearbeiten 1911 erbaute der Architekt Fritz Bretschneider diesen grossen spathistoristischen Baublock mit reicher Gliederung und aufwendiger Innenausstattung Nr 5 Elektrotechnisches Institut Bearbeiten Anstelle dieses 1973 errichteten Gebaudes der Technischen Universitat befand sich von 1794 bis 1843 die Artilleriekaserne Wieden Anschliessend war hier bis 1856 das Artillerie Feldzeugamt untergebracht Dann wurde das Haus bis 1916 als Bezirksgericht genutzt Von 1916 bis 1973 blieb das Grundstuck unverbaut nbsp Nr 7 Palais Erzherzog Carl LudwigNr 7 Palais Erzherzog Carl Ludwig Bearbeiten Das Palais Erzherzog Carl Ludwig ist ein reizvolles kleines Gartenpalais das von der Strasse her heute nicht sichtbar ist da sich dort ein moderner Neubau befindet Das Palais wurde als barockes Schlosschen 1780 von Adalbert Hild erbaut und 1872 1873 durch Heinrich von Ferstel umgestaltet Durch die Hinzufugung von kleinen Seitentrakten entstand der Eindruck eines Ehrenhofes Ab 1961 befand sich darin das Spielcasino Le Palais Nr 8 Ehemals Theater Bearbeiten An Stelle des August Bergmann Hofs in dem sich eine Filiale der Buchereien Wien befindet stand einst das Johann Strauss Theater Es wurde 1908 von Eduard Prandl errichtet und als beliebtes Operettentheater mit 1200 Zuschauerplatzen gefuhrt Nach der Weltwirtschaftskrise wurde es 1931 in eine Variete Buhne und ein Kino umgebaut das den Namen Scala trug 1945 1955 diente das Gebaude als Theater fur Stucke politischen Inhalts die den Sowjets als Besatzungsmacht im 4 Bezirk genehm waren Es trug damals von 1948 bis 1956 den Namen Neues Theater in der Scala Da das unter Kommunismusverdacht stehende Haus keine offentlichen Subventionen erhielt musste es bald den Betrieb einstellen Das ungenutzte Gebaude wurde schliesslich 1959 1960 abgerissen In den Jahren 1978 1981 wurde auf dem freien Platz eine stadtische Wohnhausanlage nach Planen von Gerhard Krampf und Karl Schwanzer errichtet Sie wurde nach dem sozialdemokratischen Bezirkspolitiker August Bergmann 1906 1966 benannt Die Anlage umfasst 61 Wohnungen und besitzt 7 Stockwerke entlang der Favoritenstrasse und der Paulanergasse An der Strasse befinden sich Arkaden eine Gedenktafel erinnert an das einstige Johann Strauss Theater Der Kunstler Kurt Spurey gestaltete eine Betonwand mit dem Namen Bewegung nbsp Nr 9 und 11 Aufschriften der Technischen Universitat Wien nbsp Nr 10 Haus 1798 nbsp Nr 11 Schutzengel Majolikarelief um 1930 an der Schutzengel ApothekeNr 11 Ehemaliges Hotel Victoria Bearbeiten Das Haus Zur Flucht nach Agypten wurde 1835 errichtet und war ein Hotel mit dem Namen Victoria bzw Viktoria In ihm wohnte Johann Strauss Sohn nach dem Tod seiner Frau einige Zeit Die Fassade der Schutzengel Apotheke an der Ecke zur Taubstummengasse wurde um 1930 von Ludwig Tremmel gestaltet Sie besitzt eine Kachelverkleidung wulstige Majolikarahmungen und Majolikareliefs wahrend die Innenausstattung aus dem 3 Viertel des 19 Jahrhunderts stammt In den Hausern Nr 9 und 11 befand sich jahrzehntelang die Direktion der Wiener Stadtwerke Verkehrsbetriebe Heute ist in beiden Gebauden die Fakultat fur Informatik der Technischen Universitat Wien beheimatet die fur auffalligen Dekor in Form einer fast die ganze Fassade bedeckenden riesigen metallenen Aufschrift sorgte TU WIEN TECHNIK FUER MENSCHEN WISSEN SCHAFTLICHE EXZELLENZ ENTWICKELN amp UMFASSENDE KOMPETENZ VERMITTELN dd dd nbsp Nr 15 TheresianumNr 15 Theresianum Bearbeiten Ab dem 14 Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein Gehoft das 1615 in den Besitz von Kaiser Matthias gelangte Dieser liess den Hof abreissen und an seiner Stelle ein Sommerschloss errichten das Favorita genannt wurde Auf diesen Namen gehen sowohl die Bezeichnungen Favoritenstrasse als auch Favoriten fur den 10 Wiener Gemeindebezirk zuruck Vor den anruckenden Turken wurde das Schloss 1683 niedergebrannt danach aber 1687 1690 in barocken Formen grosser und schoner wiederaufgebaut Es wurde zu einem Lieblingsaufenthalt fur die Kaiser Leopold I und Joseph I aber auch fur Karl VI der hier starb Seine Tochter Maria Theresia entschied sich aber fur Schloss Schonbrunn als Sommerresidenz und uberliess die Favorita den Jesuiten die hier eine Schule zur Heranbildung der Sohne des Adels einrichteten Zu diesem Zweck wurde die Anlage vergrossert Nach der Auflosung des Jesuitenordens 1773 wurde das Kollegium in die Theresianische Akademie umgewandelt und 1797 von Franz II neu begrundet Damals entstand auch der klassizistische Mittelrisalit beim Eingang Heute befinden sich hier die Diplomatische Akademie Wien und ein Gymnasium mit Internat Vor dem Eingang zum Park im hinteren Teil steht eine Buste des Staatsministers Anton von Schmerling die Anton Dominik von Fernkorn geschaffen hat Nr 18 Amtshaus Bearbeiten 1966 1968 entstand hier nach Planen des Stadtbauamtes das Amtshaus fur den 4 Bezirk Sitz der Bezirksvorstehung Wieden das Magistratische Bezirksamt fur den 4 und 5 Bezirk befindet sich im 5 Bezirk Margaretenstrasse Nr 24 Secessionismus Bearbeiten Dieses secessionistische Mietshaus wurde 1902 vom Architekten Franz Xaver Neumann junior errichtet Der Dekor des Gebaudes nimmt nach oben hin zu und wird plastischer Im Stiegenhaus befinden sich Farbglasfenster nbsp Nr 25 Stern ApothekeNr 25 Apotheke zum Stern Bearbeiten In diesem Eckhaus zur Karolinengasse befindet sich im Ecklokal die Apotheke zum Stern mit historischen Aufschriften am Portal Nr 26 Ehemals Holzhofkaserne Bearbeiten Hier gegenuber dem Theresianum Nr 15 befand sich einst die Holzhofkaserne die dem Fuhrwesen als Trainkaserne diente 1900 wurde sie nach Meidling abgesiedelt und das alte Gebaude abgebrochen nbsp Nr 30 Haus 1906 1907 von Carl RiessNr 30 und 32 Bearbeiten Zu beiden Seiten des Mollwaldplatzes wurden diese beiden Hauser 1906 1907 als Entrees zum ansonsten geschlossenen Platz nach Planen von Karl Riess erbaut Die symmetrisch angelegten Gebaude besitzen geometrisierenden Dekor in Formen der Wiener Werkstatte Nr 38 und 40 Bertha von Suttner Hof Bearbeiten Auf dem Areal dieser grossen Wohnhausanlage befand sich ursprunglich das um 1710 erbaute Palais Czernin das spatere Palais Althan Im Schloss befand sich von 1822 bis 1844 die bedeutende Biedermeier Mobelfabrik Danhauser die der Maler Josef Danhauser nach dem Tod seines Vaters 1830 fuhrte Danach befand sich auf dem Gelande das 1848 neu errichtete Wiedner Spital Den Mittelteil des ehemaligen Palais benutzte man dabei als Direktionsgebaude Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebaude schwer beschadigt und daher 1956 abgerissen An seiner Stelle erbaute man 1955 1957 die stadtische Wohnhausanlage Bertha von Suttner Hof nach Planen von J Parzer 2 Sie besitzt auf 23 Stiegen zwischen Favoritenstrasse Waltergasse und Graf Starhemberg Gasse 360 Wohnungen Die zum Teil sechsgeschossigen einfach gestalteten Baublocks werden von Grunflachen mit Sitzgelegenheiten umgeben Neben einem Kinderspielplatz befindet sich auch ein Kindergarten in der Anlage An der Favoritenstrasse steht die Skulptur Die Waffen nieder von Siegfried Charoux aus dem Jahr 1957 Weiters gibt es auch eine Barenskulptur von Ferdinand Opitz und ein Mosaikwandbild Kinderspiele von Helene Hadelmayr Graf Nr 47 Erinnerung an Jakob Eschenbacher Bearbeiten An dem modernen Wohnhaus befindet sich eine Relieftafel von Franz Barwig dem Jungeren die an den Sattlermeister Jakob Eschenbacher 1749 1809 erinnert Dieser hatte wahrend der franzosischen Besatzungszeit im Garten seines Hauses Favoritenstrasse 9 heimlich eine Kanone vergraben war aber denunziert worden und wurde von den Franzosen deswegen hingerichtet Die Tat wurde als patriotisch gedeutet kann aber auch aus Gewinnstreben erfolgt sein Nr 48 Secessionismus Bearbeiten Dieses secessionistische Zinshaus wurde 1903 von Alois Schumacher erbaut Es besitzt einen eigenwilligen Dekor bestehend aus Madchenmasken und stilisierten Girlanden Nr 50 Historismus Bearbeiten Bei diesem streng historistischen palaisartigen Zinshaus aus dem Jahr 1882 von Ferdinand Dehm und Franz Olbricht fallt besonders der Eingangsbereich mit tragenden Atlanten auf nbsp Nr 51 Bahnorama temporares Bauwerk 2010 2014 Nr 51 Ehemaliges Bahnorama Bearbeiten Am nordlichen Rand des 10 Bezirks standen an Stelle des kommunalen Antonie Alt Hofs Nr 49 51 53 aus der Nachkriegszeit der den Bauarbeiten fur den neuen Hauptbahnhof weichen musste von 2010 bis 2014 ein bahnorama genannter Aussichtsturm von dem aus man die Bauarbeiten verfolgen konnte und ein Informationszentrum Der Turm war 67 Meter hoch und damit der hochste begehbare Holzturm Europas Die Aussichtsplattform zu der man mit einem Aufzug gelangte befand sich in 40 Meter Hohe Auf ihr waren 30 Personen zugelassen Im Erdgeschoss befand sich ein Cafe Die Kosten des Bauwerks betrugen 4 2 Millionen Euro Die temporaren Bauten wurden 2016 abgetragen Zur Erinnerung an Antonie Alt wurde eine Gasse im Neubaugebiet des ehemaligen Frachtenbahnhofs im Sonnwendviertel nach ihr benannt Nr 62 Spathistorismus Bearbeiten 1893 errichtete Ernst Gotthilf dieses spathistoristische Zinshaus im 4 Bezirk mit neomanieristischem Dekor Besonders auffallend ist das Segmentbogenportal mit Schmiedeeisengitter nbsp Nr 64 Kolschitzky SkulpturNr 64 Kolschitzky Denkmal Bearbeiten Der Kaffeesieder Franz Zwirina stiftete 1885 fur dieses Haus Ecke Kolschitzkygasse im 4 Bezirk eine Skulptur von Georg Franz Kolschitzky der der Legende nach 1683 das Kaffeetrinken in Wien eingefuhrt haben soll Wahrend der Turkenbelagerung soll er waghalsige Kundschafteraufgaben ubernommen und sich als Lohn dafur aus der Turkenbeute lediglich einige Sacke Kaffee erbeten haben Die Skulptur schuf Emanuel Pendl Sie wurde am Haus in Hohe des 1 Stocks angebracht Fussgangerzone Favoriten Bearbeiten Infolge des U Bahn Baus unter der Favoritenstrasse wurde der ehemals sehr stark befahrene Bereich zwischen Landgutgasse und Reumannplatz zu einer Fussgangerzone umgestaltet Mit 900 m Lange und einer Flache von 20 000 m ist sie eine der grossten verkehrsberuhigten Zonen Wiens Die Gestaltung stammt von den Architekten Wilhelm Holzbauer Heinz Marschalek Georg Ladstatter Norbert Gantar und Manfred Stein und wurde 1974 1976 stufenweise realisiert Im Stadtviertel gibt es viele Wohnungen und auch viele Geschaftslokale Wegen der geringen Tieflage des U Bahn Tunnels ist es nicht moglich in der Fussgangerzone Baume anzupflanzen Bei der Gudrunstrasse befindet sich eine Fussgangerunterfuhrung fruher war der Ubergang mit Ketten abgesichert da aber trotzdem immer wieder Personen hinuber liefen wurde schliesslich zusatzlich eine Ampelanlage errichtet Die Zone wurde um 2004 2005 von der Landgutgasse bis zum Sudtiroler Platz erweitert Der altere Abschnitt zwischen Landgutgasse und Reumannplatz wurde ab 2010 bis zur Buchengasse saniert nbsp Nr 73 und 75 Modehaus Tlapa 2016 geschlossenNr 73 und 75 Ehemals Modehaus Tlapa Bearbeiten Hauptartikel Tlapa Dieses traditionsreiche Unternehmen wurde 1873 von dem aus Bohmen stammenden Schneider Wenzel Tlapa hier begrundet damals Himberger Strasse 27 1947 wurde Karl Vitaly Besitzer der Firma die er nach dem Krieg wieder neu aufbauen musste Ende der 1960er Jahre wurde das Haus erweitert und erhielt seine markante Leichtmetallfassade nach Planen des Architekten Kurt Stiel Das Unternehmen wurde Ende Janner 2016 geschlossen 3 Nr 76 Geburtsort des 10 Bezirks Bearbeiten Das unscheinbare Haus am nordlichen Rand des 10 Bezirks steht auf einem schmalen Grundstuck direkt an der Gabelung des aus dem 4 Bezirk kommenden Strassenzugs in die Favoritenstrasse und die Laxenburger Strasse Im Vorgangerbau fuhrte Johann Heinrich Steudel seine Gastwirtschaft Steudel schlug als Kommunalpolitiker die Grundung des 10 Bezirks vor und erreichte sie 1874 Er wurde daraufhin 1875 erster Bezirksvorsteher von Favoriten Nr 96 Ehemals Schule Bearbeiten Im einstigen Haus Himberger Strasse 30 wurde 1862 die erste Schule Favoritens eroffnet Ursprunglich bestand sie aus zwei Klassen fur Madchen und Knaben 1866 wurden die Madchen in eine eigene Schule in der Columbusgasse 10 uberstellt Beide Schulen bestanden in Privathausern 1871 eroffnete die Gemeinde Wien am Keplerplatz ein offentliches Schulhaus Nr 106 Gedenktafel Fritz Killer Bearbeiten In diesem Haus wohnte der Wienerlied Komponist Fritz Killer bis zu seinem Tod 1983 Er schrieb uber 400 Lieder Zu seinem Andenken stiftete das Mandolinenorchester Favoriten eine Gedenktafel am Gebaude nbsp Nr 108 Skulptur Johannes KeplerNr 108 Kepler Skulptur Bearbeiten An der Hausecke zum Keplerplatz Nr 10 befindet sich eine Skulptur die den Astronomen Johannes Kepler darstellt nbsp Nr 118 Zentralsparkassengebaude 1975 1979 von Gunther DomenigNr 118 Domenig Haus Bearbeiten 1975 1979 wurde dieses auffallige Stahlbetongebaude von Gunther Domenig fur die Zentralsparkasse und Kommerzialbank Wien erbaut die damit heftige Diskussionen ausloste und grosse Aufmerksamkeit erhielt Die Fassade aus Nirosta Platten ist mehrfach gewolbt Die damalige Z firmiert heute als UniCredit Bank Austria AG und nutzt dieses Gebaude nicht mehr selbst Nr 126 Ehemals erste Bezirkskanzlei Favoritens Bearbeiten In diesem Haus befand sich die erste Bezirkskanzlei des 10 Bezirkes Die Bildung dieses Bezirkes wurde 1874 genehmigt Johann Heinrich Steudel 1875 zum ersten Bezirksvorsteher gewahlt nbsp Nr 174 Historischer Handwerkerumzug WandmalereiNr 174 Reliefdekor mit Putten Bearbeiten Das funfgeschossige Zinshaus wurde 1913 von Hugo Furst errichtet Es besitzt sparsamen Reliefdekor mit Putten Aussergewohnlich ist die Einfahrt mit einem aufwandig gestalteten gemalten Fries der einen Handwerkerumzug in historischen Kostumen darstellt Nr 173 und 175 Beschornerkreuz Bearbeiten Das Original des 1679 am Rand des Feldweges aufgestellten Beschornerkreuzes eigentlich einer Dreifaltigkeitssaule befindet sich im Bezirksmuseum Favoriten 1979 wurde hier eine Kopie aufgestellt U Bahn Station Altes Landgut Verteilerkreis Favoriten Bearbeiten Auf die sudlichsten beiden Hauser der klassischen Verbauung Nr 218 und Nr 219A folgt der Verteilerkreis Favoriten in dessen Mitte 2017 die U Bahn Station Altes Landgut eroffnet wurde Nr 226 FH Campus Wien Bearbeiten In den Jahren 2008 2009 wurde vom Architekturburo Delugan Meissl dieses neue Studiengebaude errichtet in dem die bisher auf verschiedene Standorte aufgeteilten Einrichtungen der Fachhochschule FH Campus Wien vereinigt wurden Das Gebaude umfasst auf 8800 m Grundflache auf sechs Stockwerken 30 Horsale 35 Seminarraume 90 Funktionsraume wie Labors und EDV Raume einen Festsaal und eine Bibliothek Nr 239 241 250 Per Albin Hansson Siedlung Bearbeiten Die Per Albin Hansson Siedlung ist mit ihren drei Bauteilen eine der grossten kommunalen Wohnhausanlagen Wiens mit insgesamt mehr als 6000 Wohnungen Westlich der Favoritenstrasse entstanden 1947 1951 1954 1955 und 1964 1971 die Per Albin Hansson Siedlungen West mit zweigeschossigen Reihenhausern und Nord als Gartenstadt An der ostlichen Strassenseite wurde 1966 1977 die funfmal grossere Per Albin Hansson Siedlung Ost errichtet die aus grossen Wohnblocks in grosszugigen Grunanlagen besteht Direkt ostlich der Favoritenstrasse befinden sich das Hansson Zentrum mit Geschaften und Sozial und Kultureinrichtungen wie dem Bezirksmuseum Favoriten der Olof Palme Hof und die 2017 eroffnete U Bahn Station Alaudagasse eine der funf neuen Stationen der Linie U1 sudlich des Reumannplatzes Galerie Bearbeiten nbsp Der Beginn der Strasse bei der Wiedner Hauptstrasse nbsp Bei Nr 16 nbsp Beim Theresianum rechts nbsp Bei der Karolinengasse nbsp Beim Sudtiroler Platz nbsp Bei der Huppgasse nbsp Beim Columbusplatz nbsp Bei Nr 96 nbsp Beim Keplerplatz nbsp Bei der Erlachgasse nbsp Beim Viktor Adler Markt nbsp Bei der Buchengasse nbsp Beim Reumannplatz nbsp Bei der Alpengasse nbsp Bei der U Bahn Station Alaudagasse nbsp Das Ende der Strasse bei der BahnlandeEinzelnachweise Bearbeiten Walter Krobot Josef Otto Slezak Hans Sternhart Strassenbahn in Wien vorgestern und ubermorgen Verlag Josef Otto Slezak Wien 1972 ISBN 3 900134 00 6 S 299 ff Wohnhausanlage Bertha von Suttner Hof Wiener Wohnen abgerufen am 19 Mai 2015 Kurier Wiener Modehaus Tlapa sperrt zu Artikel vom 31 Juli 2015 abgerufen am 8 Janner 2023 Literatur BearbeitenFelix Czeike Wiener Bezirkskulturfuhrer Wieden Jugend amp Volk Wien 1979 Herbert Tschulk Wiener Bezirkskulturfuhrer Favoriten Jugend amp Volk Wien 1985 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Bd 2 Kremayr amp Scheriau Wien 1993 Dehio Handbuch Wien II bis IX und XX Bezirk Anton Schroll Wien 1993 Dehio Handbuch Wien X bis XIX und XXI bis XXIII Bezirk Anton Schroll Wien 1996Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Favoritenstrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 191737 16 37115 Koordinaten 48 11 30 3 N 16 22 16 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Favoritenstrasse amp oldid 229608945