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Die volkstumlich Paulanerkirche genannte im 4 Wiener Gemeindebezirk Wieden gelegene romisch katholische Kirche zu den heiligen Schutzengeln steht am Irene Harand Platz bei der Abzweigung der Favoritenstrasse von der Wiedner Hauptstrasse Sie gehort als Filialkirche zur Pfarre zur Frohen Botschaft im Stadtdekanat 4 5 im Vikariat Wien Stadt der Erzdiozese Wien Die Kirche steht unter Denkmalschutz PaulanerkircheSudseite der Paulanerkirche mit PfarrhofInnenansichtPaulanerkirche Stich von Salomon Kleiner 1721 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Einrichtung und Ausstattung 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine erste Kirche in Wieden wird bereits 1211 erwahnt und war dem heiligen Antonius geweiht Sie gelangte als Schenkung in den Besitz der Ritter vom Orden vom Heiligen Geist Wahrend der Ersten Wiener Turkenbelagerung 1529 wurde sie vollkommen zerstort Da der Ritterorden inzwischen aufgehort hatte zu bestehen wurden deren Guter vom Landesfursten dem Wiener Bistum verliehen Im Zuge der Gegenreformation berief Kaiser Ferdinand II 1626 den Orden des heiligen Franz von Paola nach Wien 1627 begann der Paulanerorden mit der Errichtung der Kirche an der Wiedner Hauptstrasse die allgemein Paulanerkirche genannt wurde Nach ihrer Fertigstellung 1651 weihte Bischof Philipp Friedrich von Breuner die Klosterkirche den heiligen Schutzengeln Doch schon wahrend der Zweiten Wiener Turkenbelagerung 1683 erlitt die Kirche schwere Schaden die bis 1686 wieder beseitigt wurden 1717 wurde der heutige Kirchturm hinzugefugt um 1730 die Fassade durch den Einbau der beiden Seitenportale leicht verandert Nach der Aufhebung des Paulanerordens 1784 wurden die ostlich anschliessenden Klosterbauten nicht mehr benotigt und abgerissen Ein letzter Teil davon ist noch an der Paulanergasse erhalten in denen sich heute das Pfarramt befindet Renovierungen fanden 1860 innen 1907 1957 58 und 1984 aussen statt 1963 musste aus verkehrstechnischen Grunden der Kirchenvorplatz verkleinert werden Der 1846 an dieser Stelle errichtete Schutzengelbrunnen wurde auf den Rilkeplatz versetzt Seit April 2016 finden in der Paulanerkirche neben den gewohnlichen Pfarrgottesdiensten die taglichen Gottesdienste der Priesterbruderschaft St Petrus im tridentinischen Ritus statt 1 2 Im Rahmen der laufenden Diozesanreform in der Erzdiozese Wien wurden per 1 Janner 2017 die Pfarrgemeinden Wieden St Elisabeth St Florian St Thekla und St Karl Borromaus unter dem Namen Pfarre zur Frohen Botschaft zusammen gelegt 3 Als Pfarrkirche wurde die Kirche St Elisabeth bestimmt Die Paulanerkirche ist seither als Kirche der Teilgemeinde Wieden Paulaner 4 eine Filialkirche der Pfarre zur Frohen Botschaft Bauwerk BearbeitenArchitekt und Baumeister der Paulanerkirche sind nicht bekannt Es handelt sich bei dem Bau um eine fruhbarocke Klosterkirche nach italienischem Vorbild mit einer schlichten Nordfassade die durch toskanische Pilaster gegliedert und mit einem Dreiecksgiebel bekront ist In zwei Nischen stehen die qualitatvollen Statuen des heiligen Franz von Paola und des heiligen Franz von Assisi Der Turm steht ostlich des Chores und besitzt einen Zwiebelhelm Das Kircheninnere besteht aus einem Saalraum der dreijochig und tonnengewolbt ist Zu beiden Seiten offnen sich je drei Seitenkapellen Im Norden befindet sich vom Schiff getrennt eine kreuzgratgewolbte Vorhalle mit der Orgelempore Einrichtung und Ausstattung BearbeitenIm Chorraum befinden sich an der Decke Wandmalereien mit der Verherrlichung der Heiligen Dreifaltigkeit und Engeln aus der Zeit um 1720 30 die Carlo Carlone zugeschrieben werden Der Hochaltar fullt die gesamte Ruckwand des Chores und wurde 1718 fertiggestellt Er war eine Spende der Lakaien und Hofbruderschaft Wiens Auf dem Aufsatz des Altares sind eine Inschrift und eine mehrfigurige Figurengruppe zu sehen an den Seiten ein Engelssturz und Schutzengel Die Altarfiguren zeigen den heiligen Bonifatius und den heiligen Vitalis Aus spaterer Zeit stammt das Hochaltarbild mit der Darstellung der Schutzengel es wurde 1844 von Josef von Hempel geschaffen Davor befindet sich ein Vorsatzbild eines niederlandischen Malers aus dem 16 Jahrhundert das die Madonna mit Kind darstellt Der anschliessende rechte Seitenaltar ist dem heiligen Franz von Sales geweiht Es handelt sich um den ersten Altar in Wien der ihm geweiht wurde und war eine Spende der Savoy schen Landsmannschaft Die kleinen Bilder stellen die Namenspatrone des Kaiserpaares dar den heiligen Franz von Assisi fur Franz Stephan von Lothringen und die heilige Teresa von Avila fur Maria Theresia Ihm gegenuber der linke Seitenaltar ist dem heiligen Franz von Paola geweiht Das Altarbild stellt ein Wunder des Heiligen dar und stammt von Ignaz Bendl um 1700 Die Altarfiguren hingegen sind aus dem 19 Jahrhundert und stellen die Heiligen Stephanus Barbara Katharina und Laurentius dar Der mittlere rechte Seitenaltar ist ein Kreuzaltar dessen Bild die Kopie eines italienischen Meisters ist Die Altarfiguren stellen die Apostel Petrus und Paulus dar zwei kleine Bilder den heiligen Wenzel und den heiligen Leopold Bedeutend sind hier aber vor allem zwei ovale Bilder uber den Tursturzen von Paul Troger mit den Frauen am Grabe und der heiligen Maria Magdalena vor dem Auferstandenen Der gegenuberliegende linke Seitenaltar stellt die Kreuzaufrichtung dar und wurde von Johann Michael Rottmayr geschaffen Die Altarfiguren zeigen Josef von Arimathaa und Nikodemus die zwei kleinen Bilder den heiligen Petrus und die heilige Maria Magdalena Der nachste rechte Seitenaltar zeigt die Anbetung der Hirten von einem unbekannten Meister sowie kleine Bilder des heiligen Josef und des heiligen Joachim in Rokokorahmen Die Altarfiguren stellen die heilige Anna und den heiligen Josef dar Der gegenuberliegende linke Seitenaltar zeigt die heilige Mutter Anna die Maria das Lesen lehrt Zwei kleine Bilder stellen den heiligen Aloisius von Gonzaga und den heiligen Stanislaus Kostka dar An der Wand befindet sich ein Bild von Leopold Kupelwieser mit der Immaculata Die Kanzel stammt von 1690 In der Verkundigungskapelle links vom Chor befindet sich ein barockes Verkundigungsbild das aus der Kartause Gaming stammt Rechts vom Chor liegt die Loretokapelle Unter der Kirche liegt eine Krypta mit einer dreischiffigen Pfeilerhalle Die Orgel der Paulanerkirche ein Neubau in das historische Gehause aus dem 18 Jhdt wurde 1977 von Adolf Donabaum errichtet und verfugt uber 2 Manuale und Pedal mit 25 Registern 5 Sonstiges BearbeitenIm Jahr 1862 wurde in der Wieden die Paulanergasse nach dem Orden bzw dessen Kirche benannt Literatur BearbeitenDehio Handbuch die Kunstdenkmaler Osterreichs Topographisches Denkmalerinventar Abteilung Wien Band 2 Wolfgang Czerny II bis IX und XX Bezirk Neubearbeitung Schroll Wien u a 1993 ISBN 3 7031 0680 8 Felix Czeike Wiener Bezirkskulturfuhrer Band 4 Wieden Jugend amp Volk Wien u a 1979 ISBN 3 7141 6220 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paulanerkirche Wien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Paulaner Pfarrhaus Geschichte der Kirche Planet Vienna PaulanerkircheEinzelnachweise Bearbeiten Petrusbruderschaft ubersiedelt in Wien von Kapuzinerkirche in Paulanerkirche Katholisches Abgerufen am 6 Juli 2017 P T Szekely FSSP Wien Abgerufen am 6 Juli 2017 Kardinal Schonborn in Pfarre Neu Lebensformen weiterentwickeln Abgerufen am 31 Marz 2017 Diozesanblatt der Erzdiozese Wien Janner 2017 Memento des Originals vom 6 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www erzdioezese wien at Wien Wieden Paulanerkirche Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 7 Februar 2022 deutsch Sakralbauten im 4 Wiener Gemeindebezirk Wieden Romisch katholische Kirchen und Kapellen Elisabethkirche St Elisabeth Platz Karlskirche Karlsplatz Paulanerkirche Irene Harand Platz Piaristen Theklakirche Wiedner Hauptstrasse Kapelle im Palais der Apostolischen NuntiaturOrthodoxe Kirchen Bulgarisch orthodoxe Kirche Hl Iwan Rilski 48 196066666667 16 3675 Koordinaten 48 11 45 8 N 16 22 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paulanerkirche Wien amp oldid 238341757