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Farbe bekennen Afro deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte ist ein Sachbuch das von Katharina Oguntoye May Ayim damals Opitz und Dagmar Schultz herausgegeben wurde Es erschien erstmals 1986 beim Orlanda Frauenverlag und gilt als Grundungsdokument 1 und Standardwerk 2 der afrodeutschen Bewegung Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Form 3 Inhalt 3 1 Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland 3 1 1 Einfuhrung durch May Ayim 3 1 2 Gesprach mit Anna G und Frieda P Unser Vater war Kameruner unsere Mutter Ostpreussin wir sind Mulattinnen 3 2 Afro Deutsche nach 1945 die sogenannten Besatzungskinder 3 2 1 Einfuhrung durch May Ayim 3 2 2 Berichte Interviews und Texte afrodeutscher Frauen 3 3 Rassismus hier und heute 3 3 1 Einfuhrung durch May Ayim 3 3 2 Berichte Interviews und Texte afrodeutscher Frauen 4 Rezeption 5 Ausgaben 5 1 Ubersetzungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenDie US amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin Audre Lorde bot im Fruhling 1984 ein Seminar uber Schwarze amerikanische Dichterinnen sowie eine Lyrik Schreibwerkstatt auf Englisch an der Freien Universitat Berlin an 3 Mit ihr zusammen entwickelten die Herausgeberinnen May Ayim damals Opitz und Katharina Oguntoye den Begriff Afro deutsch in Anlehnung an Afro amerikanisch 4 als Ausdruck der eigenen kulturellen Herkunft Diese Selbstbezeichnung betont eine zentrale Gemeinsamkeit Schwarz zu sein und in Deutschland aufgewachsen zu sein oder einen bedeutenden Teil des Lebens dort verbracht zu haben Audre Lorde und der Orlanda Frauenverlag bei dem Dagmar Schultz als Verlegerin tatig war machten Ayim und Oguntoye den Vorschlag ein Buch uber ihre Lebenserfahrungen zu machen Es folgten uber einen Zeitraum von zwei Jahren wochentliche Treffen in denen das Projekt gemeinsam konzipiert und recherchiert wurde 2 Bei den Recherchen lernten sie afro deutsche Frauen kennen die wahrend des Kaiserreichs der Weimarer Republik und wahrend des Nationalsozialismus in Deutschland gelebt hatten und entdeckten dass ihre Geschichte nicht erst nach 1945 begann 5 Form BearbeitenDas Buch ist in drei Teile gegliedert die chronologisch abfolgenden Phasen der afrodeutschen Geschichte entsprechen Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland Afro Deutsche nach 1945 die sogenannten Besatzungskinder und Rassismus hier und heute Jeder dieser Teile beginnt mit einem einfuhrenden kontextualisierenden Aufsatz von May Ayim Basis dafur bildete ihre Diplomarbeit Afro Deutsche Ihre Kultur und Sozialisationsgeschichte auf dem Hintergrund gesellschaftlicher Veranderungen Universitat Regensburg 1986 Auf diese wissenschaftlichen Texte folgen personliche Berichte Interviews und lyrische Texte von afro deutschen Frauen der dem Zusammenhang des Kapitels entsprechenden Generation 6 Wahrend im ersten Teil die kontextualisierenden Kapitel uberwiegen und im zweiten Teil ein annahernd ausgeglichenes Verhaltnis zwischen historischer Rahmung und biografischen und literarischen Texten vorherrscht stehen im dritten Teil die Gesprache Lebensberichte und kreativen Erzeugnisse afrodeutscher Frauen im Vordergrund Am Schluss findet sich ein kurzer Aufsatz Audre Lordes Gefahrtinnen ich grusse euch den sie am 30 Juli 1990 nach der Wiedervereinigung Deutschlands noch einmal erweiterte Darin geht sie auf die Entstehungsgeschichte von Farbe bekennen ein und hebt die Wichtigkeit transnationaler Verstandigung und Zusammenarbeit fur Menschen der afrikanischen Diaspora hervor 7 Im Anhang ist ein Aufsatz der Geschlechterforscherin Gloria Wekker abgedruckt in dem sie die Schwarze lesbische Frauengruppe Sister Outsider aus Amsterdam vorstellt 8 Darauf folgt in der Fischer Taschenbuchausgabe eine Liste mit Kontaktadressen von Standorten der Initiative Schwarze Deutsche heute Initiative Schwarze Menschen in Deutschland ISD der ADEFRA Schwarze Frauen in Deutschland und des Black Unity Committee 9 Das Buch enthalt neben Texten unterschiedlicher Genres wissenschaftliche Artikel Autobiografien und Biografien Gesprache und Interviews Kurzprosa und Gedichte auch zahlreiche Abbildungen wie zum Beispiel Gemalde Werbung Flugblatter politische oder Filmplakate Titelblatter von Zeitungen amtliche Schreiben und private Fotografien Inhalt BearbeitenRassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland Bearbeiten Einfuhrung durch May Ayim Bearbeiten Der erste Teil beginnt mit der Feststellung dass wenig daruber bekannt ist wann die ersten Afrikaner innen nach Deutschland kamen und wann die ersten Afro Deutschen geboren wurden 10 Es sind einige fruhe Gemalde von in Deutschland lebenden Menschen aus Afrika uberliefert die auf deren weit zuruckreichende Prasenz hinweisen Ein beruhmtes Beispiel stellt das in Farbe bekennen abgedruckte Portrat eines Athiopiers 1508 von Albrecht Durer dar Verhaltnismassig viel ist uber den in Ghana geborenen Philosophen Anton Wilhelm Amo bekannt der Anfang des 18 Jahrhunderts als Geschenk an den Herzog Anton Ulrich von Wolfenbuttel nach Deutschland kam Er studierte an der Universitat Halle und war dort wie auch in Wittenberg und Jena als Dozent tatig Seine erste wissenschaftliche Qualifikationsschrift handelte vom Recht der Mohren 1729 in Europa 11 Wahrend es sich bei Mohr um die alteste deutschsprachige Bezeichnung fur Menschen nicht weisser Hautfarbe handelt verbreitete sich das Wort Neger erst im Laufe des 18 Jahrhunderts Mit diesem im Deutschen neuen Begriff wurden nur mehr Schwarze Afrikaner und Afrikanerinnen sudlich der Sahara bezeichnet die den helleren im Norden Afrikas lebenden Menschen als unterlegen galten 12 Die neuen wissenschaftlichen Disziplinen der Anthropologie Evolutionstheorie und Ethnologie machten es sich im 19 Jahrhundert zur Aufgabe die vermeintlich naturliche Verbindung von korperlichen Hautfarbe Physiognomie und charakterlichen Eigenschaften mithilfe des Konzepts der Rasse zu legitimieren 13 Der vorherrschende Sexismus der Frauen von Natur aus die hausliche private Sphare zuschrieb bediente sich ahnlicher Argumentationsmuster wie der pseudo wissenschaftliche Rassismus Die Projektionen die das Herrschaftsverhaltnis von Mannern gegenuber Frauen als verfugbare Natur rechtfertigen entsprechen dem stereotypen Bild der Zuschreibungen das auf die fur primitiv befundenen Naturvolker projiziert wird 14 Seit der Kongokonferenz 1884 85 besass das Deutsche Kaiserreich die Kolonien Togo Kamerun Deutsch Ostafrika und Deutsch Sudwestafrika 15 Der pseudo wissenschaftliche Rassismus ermoglichte es die Ausbeutung dieser Lander als Erziehungsauftrag auszugeben Die vermeintlich hoher entwickelte Rasse habe die vermeintlich niedere zu erziehen 16 Die Machtdifferenz mundete jedoch in einen gewaltsamen Kreislauf Die oft unmenschliche Behandlung die die Kolonisatoren den Kolonisierten zukommen liessen rief bei diesen Verweigerung Abwehr und Verkummerung hervor Diese widerstandige Reaktion wurde von den Kolonisatoren als Rechtfertigung verwendet die Kolonisierten weiterhin unmenschlich oder gar noch unmenschlicher zu behandeln 17 Obgleich politische und militarische Aufgaben weissen deutschen Mannern vorbehalten blieben reisten auch viele weisse deutsche Frauen in die Kolonien um dort als Krankenschwestern Arbeiterinnen und Lehrerinnen zu arbeiten und sich zu verheiraten Der Vorposten fur Heimat und Vaterland erhob sie uber jede schwarze Frau und jeden schwarzen Mann und dieser Vorzug schien sie mit der untergeordneten Stellung gegenuber ihren Mannern zufriedenzustellen 18 Da die europaische Ideologie der komplementaren mannlichen und weiblichen Geschlechtscharaktere in die Kolonien transferiert wurde waren Schwarze Frauen weitgehend von Bildung und Lohnarbeit ausgeschlossen Dies fuhrte zu hierarchischen Strukturen die die Solidaritat der Gemeinschaft untergruben Diejenigen die sich einen Posten im kolonialen Verwaltungssystem sichern konnten waren geneigt sich mit den Unterdruckern zu identifizieren 19 Die Folgen der kolonialen Umerziehungsmassnahmen und Teile und Herrsche Strategie begleiteten ehemals kolonisierte Lander auch in die Unabhangigkeit D as Bewusstsein von der weissen Hautfarbe als der besseren Hautfarbe und dem europaischen weissen Bewusstsein als dem fortschrittlichen Denken stellt ein besonders penetrantes koloniales Erbe dar 20 Die deutsche Kolonialherrschaft endete im Ersten Weltkrieg Mit Kriegsende sah der Versailler Vertrag die Besetzung weiter Teile des Rheinlandes durch die Siegermachte vor unter denen sich auch Schwarze Soldaten befanden besonders zahlreich auf franzosischer Seite Viele Menschen in Deutschland nahmen das als grosse Demutigung wahr da fur sie die Schwarzen die Untermenschen blieben die es zu zivilisieren und zu disziplinieren galt 21 Die meisten Parteien forderten den Ruckzug der Schwarzen Truppen die als besonders triebhaft und brutal insbesondere als Vergewaltiger weisser deutscher Frauen dargestellt wurden vgl Schwarze Schmach 22 Dass auch Kinder Schwarzer Besatzungssoldaten und weisser deutscher Frauen zur Welt kamen die nach Aussage der Mutter aus einvernehmlichem Geschlechtsverkehr hervorgingen wurde lange verschwiegen Die Mutter und ihre afrodeutschen Kinder erfuhren bereits in der Weimarer Republik Diskriminierung und Gewalt 23 Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung kam es zu zahlreichen Zwangssterilisationen Afrodeutscher 24 Gesprach mit Anna G und Frieda P Unser Vater war Kameruner unsere Mutter Ostpreussin wir sind Mulattinnen Bearbeiten Die Schwestern Anna G Doris Reiprich und Frieda P Erika Ngambi Ul Kuo zum Zeitpunkt des Gesprachs 65 und 70 Jahre alt erzahlen ihre Lebensgeschichte Sie wuchsen in Danzig auf wo sie bis 1932 eine relativ unbeschwerte Kindheit erlebten Zur Zeit des Nationalsozialismus verlor ihr Vater seine Arbeit und die Familie die Wohnung Anna und Frieda wurden in der Schule diskriminiert von Freundinnen geachtet und hatten grosse Schwierigkeiten eine Arbeit zu finden Sie entkamen aber sowohl der Zwangssterilisation als auch dem Konzentrationslager Zeitweise spielten beide Schwestern in Kolonialfilmen mit was gut bezahlt war und von ihnen als frohliche und gemutliche Inselsituation 25 wahrgenommen wurde Beide Frauen heirateten Anna einen Schwarzen Kameruner und Frieda einen weissen Deutschen und grundeten Familien Frieda betont abschliessend dass sie immer gern Mulattin war auch in der bosen Zeit sie habe Schwarz und Weiss in sich stets gut verkraften konnen 26 Afro Deutsche nach 1945 die sogenannten Besatzungskinder Bearbeiten Einfuhrung durch May Ayim Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es still um Afrodeutsche Diejenigen die den Nationalsozialismus uberlebt hatten und in Deutschland geblieben waren zahlten nicht wie die Juden und Judinnen zu den politisch und rassisch Verfolgte n und bekamen keine Entschadigungsleistungen 27 Die jungen Sozialwissenschaften begannen sich in den 1950er Jahren zwar fur die Situation der nach dem Zweiten Weltkrieg geborenen afrodeutschen Kinder zu interessieren 27 Sie betrachteten diese jedoch meistens als Problemgruppe die es besser zu integrieren oder ins Ausland abzuschieben galt 28 Die rassistische Einstellung weiter Teile der weissen deutschen Mehrheitsgesellschaft wurde nicht thematisiert 28 Die Besatzungskinder waren vor allem drei Vorurteilen weisser Deutscher ausgesetzt 1 den Vorurteilen gegen die Besatzer von denen sie offensichtlich abstammten 2 den Vorurteilen gegen die meist ledigen und aufgrund ihrer Verbindung mit Schwarzen Mannern als liederlich befundenen Mutter die auf die Kinder ubertragen wurden 3 den Vorurteilen gegen sogenannte Mischlinge die pseudowissenschaftlichen Rassentheorien zufolge als minderwertig galten 29 In einem Exkurs uber die enge Verflechtung von Rassismus und Sexismus zeigt Ayim dass beide ahnlich funktionieren Durch sie werden soziale Unterschiede der Biologie der Menschen zugeschrieben um sie als naturwuchsige Gegebenheiten fur unabanderlich auszuweisen 30 Dahinter steht das Ziel Macht uber Frauen und vermeintlich andere nicht weisse Rassen zu erlangen und zu sichern Ayim betrachtet unter Berufung auf Forschungsliteratur sowohl das normative binare Geschlechtersystem die Aufteilung aller Menschen in ausschliesslich mannlich und weiblich als auch Rasse als Konstrukte und kulturelle Zuschreibungen 31 Ayim bespricht einige wissenschaftliche Studien und Umfragen die in den 1950er Jahren zur Situation von Afrodeutschen erschienen sind Walter Kirchners Dissertation Eine anthropologische Studie an Mulattenkindern in Berlin unter besonderer Berucksichtigung der sozialen Verhaltnisse 1952 stutzt sich auf Rassentheorien der Kolonialzeit und des Nationalsozialismus und kommt zum nicht haltbaren Ergebnis einer naturlichen rassischen Benachteiligung von afrodeutschen Kindern 32 Eine weitere Untersuchung Rudolf Siegs Mischlingskinder in Westdeutschland Eine anthropologische Studie an farbigen Kindern 1956 stutzte sich zwar ebenfalls unkritisch auf rassistisches Vokabular weist aber im Unterschied zu Kirchner auf die soziale Beeinflussung des Verhaltens hin und zeigt dass nicht nur feststellbare Verhaltens und Leistungsunterschiede sondern auch die unterschiedliche Haufigkeit von psychischen und somatischen Erkrankungen bei weissen und schwarzen Kindern in einer von Rassismus gepragten Umwelt nicht verwundern durfen geschweige denn auf biologische Veranlagung ruckfuhrbar waren 33 Die Organisation World Brotherhood zur Uberwindung von Vorurteilen zwischen Gruppen richtete 1952 und 1953 zwei Konferenzen zum Problem der deutschen Mischlingskinder aus Sie veranlasste eine Befragung der Schul und Jugendamter um Informationen uber die familiare Situation afrodeutscher Kinder zu erlangen Die Ergebnisse der Umfrage zeigten dass die Mehrheit der Kinder 75 von 100 bei ihren Muttern oder Verwandten aufwuchsen Die Schwarzen Vater waren meist fur maximal zwei Jahre in der Bundesrepublik stationiert Rassistische Vorurteile auf Seiten der Besatzer erschwerten eine Verehelichung Mutter unehelicher Kinder mussten in der Mehrzahl ohne Unterstutzungsgelder den Familienunterhalt bestreiten weshalb sie sich oft in einer finanziell prekaren Situation befanden 34 In der medialen Berichterstattung wurde es haufig als ihre Schuld dargestellt afrodeutsche Kinder in die Welt gesetzt zu haben 35 In Vorbereitung auf die Einschulung des geburtenstarksten Jahrgangs afrodeutscher Kinder 1952 initiierten manche deutsche Stadte wie Bremen Aufklarungskampagnen um die vorurteilsfreie Eingliederung dieser Kinder zu erleichtern 36 Lehrer und Lehrerinnen beeinflussten aufgrund verinnerlichter Vorurteile wie zum Beispiel dass Schwarze Kinder nicht fur akademische Berufe geeignet seien oft deren Bildungs und Karrierewege negativ im Sinne einer selbsterfullenden Prophezeiung Wenn Madchen und Jungen einseitig auf die Berufe ausgerichtet werden die den Vorurteilen dieser Gesellschaft angepasst sind wird es schliesslich zur Selbstverstandlichkeit dass Schwarze in bestimmten Berufszweigen gehauft auftreten was wiederum mit ihrer vermeintlichen Neigung und Begabung ursachlich erklart wird 37 Berichte Interviews und Texte afrodeutscher Frauen Bearbeiten Der erste Lebensbericht in diesem Abschnitt stammt von Helga Emde zum Zeitpunkt des Gesprachs 40 Jahre alt Sie wurde 1946 als Tochter eines Schwarzen amerikanischen Besatzungssoldaten und einer weissen Mutter in Bingen am Rhein geboren Ihre Mutter erzahlte ihr nichts uber ihren Vater und sie lernte ihn nie kennen Da sie das einzige Schwarze Kind in ihrer Familie und in ihrem Umfeld war fuhlte sie sich oft isoliert und nicht zugehorig Diskriminierung und Exotisierung waren ein Teil ihres Lebens Emde absolvierte eine Ausbildung zur Krankenschwester und bekam wie ihre Mutter ein Kind von einem Schwarzen Soldaten Spater heiratete sie einen weissen deutschen Mann mit dem sie ebenfalls ein gemeinsames Kind hatte Die Rolle als Hausfrau und Mutter erfullte sie auf Dauer nicht weshalb sie das Begabten Sonderabitur absolvierte und danach ein Studium als Diplom Padagogin abschloss Aufgrund einer sich zuspitzenden Ehe und auch Identitatskrise flog sie nach ihrem Studienabschluss 1983 nach Simbabwe wo sie zwei Monate bei Freunden und Freundinnen lebte Durch jahrelange Therapie gelang es ihr schliesslich sich zu ihrem Schwarzsein zu bekennen Nach Helga Emdes Lebensbericht sind zwei ihrer Gedichte Der Revolutionar und Der Schrei abgedruckt 38 Astrid Berger 42 Jahre alt erzahlt dass sie in Schwerin an der Warthe als Tochter Kala Kings eines Kameruners und einer weissen deutschen Frau auf die Welt kam Ihr Vater wurde in Douala geboren als Kamerun noch eine deutsche Kolonie war Er kam vor dem Ersten Weltkrieg nach Deutschland um Lehrer zu werden Berger lebte die ersten Jahre bei ihrer Mutter in der DDR zog mit funf Jahren jedoch zu ihrem Vater nach West Berlin Da er den Beruf des Lehrers in Deutschland nie ausuben konnte arbeitete er beim Film und Theater Berger beschreibt die Filmszene als finanziell lukrativ aber nicht so angenehm wie sie von Schwarzen Menschen teilweise beschrieben wurde entweder du spielst den nackten Wilden oder die nackte Wilde oder Dienstbotenrollen Es werden keine schauspielerischen Fahigkeiten verlangt nur dass du anders aussiehst 39 Nach dem Tod des Vaters wuchs sie bei seiner Frau auf und begann mit 18 Jahren ein Musikstudium in Klavier und Gesang Ein Angebot fur ein Engagement als Solistin an der Kieler Oper schlug sie aufgrund ihrer Schwangerschaft aus Nach der Trennung von ihrem Mann einem Italiener begann sie eine Krankenschwesternausbildung Aufgrund ihrer Schwarzen Hautfarbe habe sie sich immer schon in der Position der Erklarenden und der sich Verteidigenden 40 befunden und besonders oft erklaren und verteidigen mussen dass sie trotz ihrer Hautfarbe eine Deutsche sei 41 Die dritte Lebensgeschichte ist im Gegensatz zu den ersten beiden Ich Erzahlungen in der dritten Person verfasst Sie handelt von der Schauspielerin Miriam Goldschmidt die spanisch judischer und afrikanischer Herkunft ist und in Dusseldorf aufwuchs Nach einigen Engagements bei namhaften deutschen Regisseuren ging sie 1971 zu Peter Brook nach Paris wo sie Teil des Centre International de Recherche Theatrale CIRT wurde Goldschmidt verfasste mit Emo und Sanu auch selbst ein Theaterstuck fur Kinder 1980 begann sie ein Engagement bei Peter Stein an der Schaubuhne in Berlin wo sie mit ihrem Mann dem Schweizer Urs Bihler und ihren beiden Kindern lebte Nach ihrer Biografie ist der Text Eine jiddische Legende von Goldschmidt abgedruckt 42 Rassismus hier und heute Bearbeiten Einfuhrung durch May Ayim Bearbeiten Da es sich bei Schwarzen Deutschen um eine relativ kleine Bevolkerungsgruppe in der Bundesrepublik Deutschland handelte zur Zeit des Erscheinens des Buches auf 100 000 geschatzt davon etwa ein Drittel Afrodeutsche kamen viele weisse deutsche Kinder zunachst in ihren Bilderbuchern Kinderliedern und spielen 43 mit Menschen afrikanischer Herkunft in Kontakt Das Afrika Bild das darin vermittelt wurde war meist von Kolonialklischees gepragt und rassistisch Lieder wie Zehn kleine Negerlein und Negeraufstand ist in Kuba oder Geschichten wie Der kleine Mohr und die Goldprinzessin von Richard von Volkmann Leander verbreiteten auch uber hundert Jahre nach ihrer Entstehungszeit noch ungebrochen die gangigen diffamierenden Stereotype vom arbeitsscheuen hasslichen dummen exotischen und wilden grausamen afrikanischen Menschen der der Belehrung durch weisse Europaer bedarf und ansonsten fur die Zivilisation als untauglich befunden wird 43 Die Infizierung mit Vorurteilen und in der Folge Rassismus beginnt folglich bereits im Kinderzimmer 44 Solche Darstellungen in Kinder und Jugendliteratur erschweren in Deutschland aufwachsenden Schwarzen Kindern einen vorurteilsfreien Zugang zu ihrer Herkunft und Identitat Sie bekommen insgesamt wenige Moglichkeiten zur positiven Identifikation mit Schwarzen Menschen afrikanischer afrodeutscher oder afroeuropaischer Herkunft Zum Nichtvorkommen Schwarzer Figuren und insbesondere Schwarzer weiblicher Figuren in Kinder und Jugendbuchern bzw ihrem ausschliesslichen Vorkommen in Klischeerollen komme zweitens hinzu dass schwarz in der abendlandischen Kultur negativ konnotiert sei und Schwarze Menschen oft vorschnell mit dem Dunklen und Bosen in Verbindung gebracht wurden Drittens werde in der Schule auf die Geschichte Schwarzer Menschen kaum eingegangen und zum Beispiel der Mythos vom afrikanischen Kontinent als geschichtslos reproduziert Daraus folge viertens dass im Schulunterricht Zusammenhange zwischen der deutschen Kolonialgeschichte dem Nationalsozialismus und der Geschichte von Afrikanern und Afrikanerinnen in Deutschland unterschlagen werden Funftens verstehe sich die Bundesrepublik bislang nicht als Einwanderungsland 45 und beschranke auch Personen die seit mehreren Generationen in Deutschland leben auf einen Auslander und Gastarbeiterstatus Afrodeutsche und andere Minderheiten mit deutscher Staatsangehorigkeit werden aufgrund ihres Aussehens als Auslander und Auslanderinnen wahrgenommen und behandelt 46 Wahrend die bi kulturelle Herkunft und Zwischenposition von Afrodeutschen im schlimmsten Fall zu Selbstverachtung und verleugnung fuhrt kann da wo Afro Deutsche den von aussen auferlegten scheinbaren Widerspruch von Afrikanisch und Deutschsein nicht fur sich annehmen ein Selbstbewusstsein erwachsen das keine derartige Abgrenzung notig hat 47 Das Kapitel enthalt vier fruhe Gedichte May Ayims Das sind Menschen wie wir 48 Afro Deutsch I 49 Afro Deutsch II 50 und Exotik 51 Berichte Interviews und Texte afrodeutscher Frauen Bearbeiten Das Kapitel beginnt mit einem Gesprach dem ersten Austausch fur dieses Buch 52 dreier junger afrodeutscher Frauen Laura Baum 22 Jahre Katharina Oguntoye 27 Jahre und May Ayim 25 Jahre Die dritte weisse Herausgeberin von Farbe bekennen Dagmar Schultz tritt manchmal als Fragenstellerin auf Themen die besprochen werden sind unter anderem Schonheit in der Selbst und Fremdwahrnehmung der Blick weisser Deutscher auf Schwarze Deutsche das Gefuhl nirgendwo hinzugehoren oder vereinnahmt zu werden die Zwischenposition vieler Afrodeutscher die einen Schwarzen und einen weissen Elternteil haben Erfahrungen als Schulerinnen mit weissen Lehrern und Lehrerinnen die Frage der Selbstbezeichnung z B Schwarze oder Afrodeutsche und die Begegnungen von afrodeutschen Frauen 53 Ellen Wiedenroth 30 Jahre alt spricht uber die allgemein nicht benannte Norm 54 des Weiss Seins und das Schwarz Weiss Raster in den Kopfen der Menschen die sie als Auch Mensch einordnen So gut gemeint die Versicherung dass Schwarze schliesslich auch Menschen sind sein mag es stecke in ihr doch ein Zweifel an deren Menschsein und eine rassistische Hierarchisierung zwischen Schwarz und weiss 55 Wiedenroth wuchs trotz Aufenthalten im Heim und bei Pflegefamilien wohlbehutet im Vorstadtmilieu auf Ihre alleinerziehende weisse Mutter schuf ihr eine heile Welt sprach mit ihr jedoch nicht uber ihre Hautfarbe oder uber Rassismus auch nicht als sie in der Schule als Neger 56 beschimpft wurde Wiedenroth hatte in ihrer Jugend Selbstmordgedanken Als sie fur das Studium in eine andere Stadt zog suchte sie den Kontakt zu Schwarzen Afrikanern und Afrikanerinnen von denen sie sich gut angenommen fuhlte Sie reiste durch Nord und Westafrika und verbrachte einige Zeit bei der Tante ihres damaligen Verlobten in Monrovia Liberia wo sie jedoch eher als Europaerin und Weisse wahrgenommen wurde Ihre Plane nach Liberia oder Hawaii auszuwandern verwarf sie schliesslich um ihre deutsche Heimat zu reklamieren 57 In einem anschliessenden Gesprach mit May Ayim erzahlt Wiedenroth von der Suche nach ihrem Vater den sie in New York das erste Mal traf Sie sprechen auch uber die Angst vor Neonazis und rechter Gewalt sowie uber den tief sitzenden Alltagsrassismus in Deutschland 58 Corinna N 26 Jahre alt verbrachte die ersten sechs Jahres ihres Lebens in einem Heim ausserhalb Stuttgarts Ihre weisse Mutter deren Vater ihr verbot sie zu behalten kam aus einer Mittelschichtsfamilie in einer Kleinstadt Nach dem Heimaufenthalt kam Corinna N zu ihrem athiopischen Vater und seiner neuen Frau nach Berlin wo sie in der Schule Gewalt erfuhr Da sie sich bei ihren Eltern nicht wohlfuhlte riss sie bereits im Alter von zehn bis elf Jahren ofters aus In die bis dato chronologisch wiedergegebene Lebensgeschichte ist eine Erzahlung aus der Perspektive der kindlichen Ausreisserin eingeschoben Sie versteckt sich als Junge verkleidet im Gebusch neben den Bahngleisen und plant auf einen Guterzug aufzuspringen und sich bis nach Brasilien durchzuschlagen Sie erinnert sich wie sie vor zwei Jahren als sie schon einmal ausgerissen war von einem Mann im Auto mitgenommen wurde und nur knapp einer Misshandlung entging Sie traut sich nicht auf einen Zug aufzuspringen verbringt die Nacht im Freien und kehrt dann zu ihren Eltern zuruck Corinna N erinnert sich auch an ihren grossten Kindheitstraum nach Monaco zu gehen und sich zum Jungen umoperieren zu lassen Ihr Vater brachte ihr bei dass ein Junge mehr wert sei als ein Madchen 59 Mit 17 Jahren nahm sie ihr Vater mit nach Athiopien wo sie es genoss nicht aufzufallen Bei der konservativen Familie deren Sprache sie nicht sprach fuhlte sie sich allerdings nicht wohl Corinna N lebt zum Zeitpunkt des Gesprachs mit ihrem Mann in New York wo sich das Gefuhl fremd zu sein schnell verloren habe Sie begegnete vielen europaischen judischen wie auch nichtjudischen Emigranten und Emigrantinnen und begann sich intensiver mit der deutschen Kultur und Vergangenheit auseinanderzusetzen Der Beitrag enthalt zwei Gedichte von Corinna N Vater und New York 60 Angelika Eisenbrandt 33 Jahre alt wuchs in einer Kleinstadt bei Kassel bei ihren Grosseltern auf Sie und ihr Bruder hatten denselben afroamerikanischen Vater ihre Schwester stammte aus der Beziehung ihrer Mutter mit einem weissen Mann Die Grossmutter war in der Kindheit und Jugend die Hauptbezugsperson Sie schenkte Angelika und ihrem Bruder viel Liebe und Zuneigung hatte aber auch Schwierigkeiten mit ihrem anderen Aussehen Ihr Bruder hatte es Eisenbrandt zufolge aufgrund seines Geschlechts sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Familie in mancherlei Hinsicht leichter Als sie alter wurde und einige Jahre mit ihrer Mutter zusammenlebte gab es viele Konflikte Die Heirat mit einem weissen Deutschen aus der eine gemeinsame Tochter hervorging scheiterte Er wollte vor allem eine exotische Frau zum Vorzeigen Eisenbrandt hat auf dem zweiten Bildungsweg die Mittlere Reife nachgeholt und wohnt mit ihrer Tochter zusammen 61 Julia Berger 17 Jahre alt hat einen italienischen Vater und eine afrodeutsche Mutter Sie verbrachte die ersten Jahre bei ihren Grosseltern in Italien und kam dann zu ihrer Mutter nach Berlin Heute fuhle sie sich mehr als Deutsche denn als Italienerin Sie berichtet dass sie weder in der Schule noch sonst im Alltag grossere Schwierigkeiten aufgrund ihres Aussehens hatte und in Berlin auf viele Leute treffe die aussehen wie sie Alltagsrassismen misst sie wenig Bedeutung zu Ihre Reise nach Afrika beschreibt sie als schlimm Obgleich sie es auch schon fand und die Menschen freundlich zu ihr waren konne sie sich nicht vorstellen in Afrika zu leben Es hat sie irritiert dass sie als Fremde wahrgenommen wurde Hier rufen sie manchmal Schwarze und dort rufen sie Weisse Wozu gehort man denn eigentlich 62 Abena Adomako 23 Jahre alt ist die Tochter einer Afrodeutschen ihre Grossmutter Anna G erzahlt im ersten Teil von Farbe bekennen ihre Lebensgeschichte und eines Ghanaers Aufgrund der bestehenden Vorurteile Schwarzen Menschen gegenuber wurde sie streng erzogen zu besonderer Reinlichkeit und Sauberkeit sowie zu besonderen Leistungen in der Schule und im Beruf 63 Sie beschreibt dass sie in ihrer Kindheit und Jugend in Berlin nur wenige Afrodeutsche kannte und aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe nicht die Moglichkeit hatte mit Jungens zu gehen 64 Als sie 1980 als Au pair nach London ging fiel sie dort nicht weiter auf und lernte ihre Abstammung und Hautfarbe zu akzeptieren Zuruck in Berlin war sie jedoch wieder mit Rassismus und Vorurteilen konfrontiert bei der Jobsuche im Job und in Discos Kneipen und Beziehungen 65 Das fuhrte dazu dass sie sich lange moglichst unauffallig kleidete und vor allem gegenuber Mannern misstrauisch und vorsichtig war Heute habe sie mehr Mut sich in einer Gesellschaft zu behaupten die neutral scheint es aber nicht ist 66 Eine der Herausgeberinnen May Ayim als May Opitz 25 Jahre erzahlt von ihren leiblichen Eltern ihrem Schwarzen Vater und ihrer weissen Mutter die sie in ein Heim gaben Nach eineinhalb Jahren kam sie zu einer weissen deutschen Pflegefamilie die sie aus Liebe Verantwortung und Unwissenheit besonders streng erzogen geschlagen und gefangengehalten 67 hat Es kam zum Bruch mit ihren Pflegeeltern May Ayims Gedichte gewitterstille fur ihren Bruder vatersuche uberhaupt fast gar nicht und beruhrung erganzen die Erzahlung ihrer Kindheit 68 Katharina Oguntoye 27 Jahre alt und ebenfalls Mitherausgeberin von Farbe bekennen wurde in Zwickau geboren Sie wuchs gemeinsam mit ihrem Bruder bei ihren Eltern in Leipzig auf und nahm ihre Kindheit dort als liebevoll und harmonisch wahr Die meisten Afrikaner und Afrikanerinnen die in der DDR studieren wollten kamen zuerst nach Leipzig um dort Deutsch zu lernen So auch Oguntoyes nigerianischer Vater Als sie sieben Jahre alt war reiste ihre Mutter mit ihr und ihrem jungeren Bruder nach Lagos 69 Zwei Jahre spater kehrten sie nach Deutschland zuruck und zogen nach Heidelberg Oguntoye betont wie froh sie uber die Vielseitigkeit ihrer fruhen Erfahrungen ist und dass sie nicht mit ihrem Leben als Afro Deutsche hadere 70 Auf die Beschreibung ihrer Kindheit folgen funf kurze Prosatexte die um Themen wie die Trennung von Orten und Menschen kreisen und um die mangelnde Solidaritat und den Rassismus weisser deutscher lesbischer Frauen 71 Das Interview mit der 23 jahrigen Raya Lubinetzki kreist insbesondere um das Schreiben Ihre leiblichen Eltern der Vater Kameruner die Mutter eine weisse Deutsche haben sie zu einer Pflegemutter gegeben Sie wuchs in einem Dorf in der DDR auf und erzahlt vom fehlenden Bewusstsein Rassismus gegenuber Es dominierte in ihrer Schul Internats und Lehrzeit die Auffassung wenn uber Hautfarbe nicht gesprochen wird dann gibt es auch keinen Rassismus Lubinetzki hat aber auch viel offenen Rassismus erlebt von Leuten im Dorf ebenso wie von Intellektuellen Im Umgang mit der Tabuisierung von Hautfarbe und Rassismus half Lubinetzki Literatur vor allem afroamerikanische und afrikanische sowie das Schreiben das sie als eine Lebensnotwendigkeit beschreibt Es sind acht Gedichte von ihr abgedruckt 72 Rezeption BearbeitenIn seiner Rezension die 1987 auf Englisch erschien betont Leroy T Hopkins dass das Buch eine Mischung aus sozialgeschichtlicher Abhandlung Oral History und feministischem Manifest einen Aspekt deutschen Lebens beleuchte der in der Primarliteratur selten und in der Sekundarliteratur erst seit kurzem behandelt werde die Existenz und die alltaglichen Kampfe von Deutschen afrikanischer oder afroamerikanischer Abstammung Was die Lekture von Farbe bekennen besonders lohnend mache sei die Verbindung die es zwischen einer aktuellen sozialen Problematik und der noch nicht vollstandig erforschten Tradition der Kontakte und Interaktionen zwischen Menschen in Deutschland und Afrika knupft Farbe bekennen stelle daruber hinaus einen kausalen Zusammenhang zwischen dem vorkolonialen Bild von Schwarzen und dem zeitgenossischen Rassismus und Sexismus in Deutschland her 73 Audre Lorde bezeichnete Farbe bekennen als erstes in Deutschland publiziertes Buch das Afro Deutsche als nationale Gruppe darstellt 74 Es habe zur Grundung der Initiative Schwarze Deutsche heute Initiative Schwarze Menschen in Deutschland ISD der ersten nationalen Organisation von Schwarzen Deutschen gefuhrt Der Mitherausgeberin von Farbe bekennen Katharina Obuntoye zufolge bot das Buch den Afrodeutschen einen Anlass und Impuls miteinander in Kontakt zu treten und sich gemeinsam zu organisieren 75 Die amerikanische Historikerin Tiffany N Florvil stuft Farbe bekennen als zentrales Moment fur die Entstehung einer afrodeutschen intellektuellen Tradition ein die verschiedene vernakulare Ausdrucksformen privilegiert Schwarze deutsche Frauen hatten begonnen das Schreiben als Katharsis zu nutzen indem sie ihre Kindheitstraumata und die jahrelange Diskriminierung schreibend zu verarbeiten suchten Das Buch habe afrodeutschen Frauen zudem ermoglicht sich zu ihrer Weiblichkeit zu bekennen und sich mit Frauen in ganz Deutschland und der Diaspora zu verbunden die ahnliche Erfahrungen mit sozialer Ausgrenzung und Diskriminierung gemacht hatten Florvil bezeichnet Farbe bekennen als eine grosse Inspiration fur Schwarze deutsche Literatur wie die zwei Jahre spater gegrundeten Zeitschriften afro look 1988 1999 und Afrekete Zeitung fur afro deutsche und schwarze Frauen 1988 1990 76 Auch in dem von Natasha A Kelly herausgegebenen Band Sisters and Souls Inspirationen durch May Ayim betonen sehr viele Beitragende die zentrale Bedeutung von Farbe bekennen fur Schwarze Deutsche und ihr eigenes Schaffen Janine Fuentes Gedicht M a y Sister beginnt und endet mit einer Referenz auf Farbe bekennen Erste Strophe Letzte Strophe1986 Schwarze Frauen bekennen Farbemein Geburtsjahrmeine Farbe war mir damals noch nicht bekanntmeine Herkunftunbenannt Unsere Geschichten sind Gedichte Viele Gedichte werden zum Teil meiner Geschichteweil Schwarze Frauen Farbe bekannt haben1986einem Geburtsjahr 77 Von Farbe bekennen erschienen mehrere Neuauflagen sowohl beim Orlanda Frauenverlag als auch beim Fischer Taschenbuch Verlag 1992 wurde unter dem Titel Showing Our Colors Afro German Women Speak Out die englische Ubersetzung publiziert Ausgaben BearbeitenFarbe bekennen Afro deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte Herausgegeben von Katharina Oguntoye May Opitz und Dagmar Schultz Orlanda Frauenverlag Berlin 1986 Farbe bekennen Afro deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte Herausgegeben von Katharina Oguntoye May Opitz und Dagmar Schultz Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1992 Farbe bekennen Afro deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte Herausgegeben von May Ayim Katharina Oguntoye und Dagmar Schultz Orlanda Frauenverlag Berlin 2020 Ubersetzungen Bearbeiten Showing Our Colors Afro German Women Speak Out Herausgegeben von May Opitz Katharina Oguntoye und Dagmar Schultz Mit einem Vorwort von Audre Lorde Ubersetzt von Anne V Adams in Zusammenarbeit mit Tina Campt May Opitz und Dagmar Schultz University of Massachusetts Press Amherst 1992 Literatur BearbeitenLeroy T Hopkins Farbe bekennen Afro deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte In Die Unterrichtspraxis 20 1 1987 S 145 Rezension Safiye Can und Hakan Akcit Farbe bekennen Das Thema Rassismus ist im Mainstreamdiskurs angekommen Interview mit Katharina Oguntoye In Heimatkunde Migrationspolitisches Portal der Heinrich Boll Stiftung 8 Dezember 2022 Weblinks BearbeitenFarbe bekennen beim Orlanda FrauenverlagEinzelnachweise Bearbeiten Friederike Odenwald Black Power in den Goldenen Zwanzigern Kim Todzi in einem SWR2 Feature zur langen Geschichte des Widerstands und der Selbstorganisation Schwarzer Menschen in Deutschland 2 Marz 2023 abgerufen am 20 Marz 2023 a b Katharina Oguntoye Farbe bekennen Das Thema Rassismus ist im Mainstreamdiskurs angekommen In Heimatkunde Migrationspolitisches Portal der Heinrich Boll Stiftung 8 Dezember 2022 abgerufen am 20 Marz 2023 Audre Lorde Gefahrtinnen ich grusse euch In Katharina Oguntoye May Opitz und Dagmar Schultz Hrsg Farbe bekennen Afro deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte Aktualisierte Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1997 S 231 Katharina Oguntoye und May Opitz Vorwort der Herausgeberinnen In Farbe bekennen S 10 Katharina Oguntoye und May Opitz Vorwort der Herausgeberinnen S 9 Katharina Oguntoye May Optiz und Dagmar Schultz Vorwort der Herausgeberinnen S 15 Audre Lorde Gefahrtinnen ich grusse euch In Farbe bekennen S 231 238 Gloria Wekker Uberlieferinnen Portrat der Gruppe Sister Outsider In Farbe bekennen S 239 250 Kontaktadressen In Farbe bekennen S 251 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland In Farbe bekennen S 17 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 17 18 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 18 20 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 21 24 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 27 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 30 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 34 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 35 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 37 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 41 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 43 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 47 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 50 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 52 May Opitz Rassismus Sexismus und vorkoloniales Afrikabild in Deutschland S 58 Frieda Unser Vater war Kameruner unsere Mutter Ostpreussin wir sind Mulattinnen In Farbe bekennen S 78 Frieda Unser Vater war Kameruner S 84 a b May Opitz Afro Deutsche nach 1945 Die sogenannten Besatzungskinder S 85 a b May Opitz Afro Deutsche nach 1945 Die sogenannten Besatzungskinder S 86 May Opitz Afro Deutsche nach 1945 Die sogenannten Besatzungskinder S 87 May Opitz Afro Deutsche nach 1945 Die sogenannten Besatzungskinder S 90 May Opitz Afro Deutsche nach 1945 Die sogenannten Besatzungskinder S 89 90 May Opitz Afro Deutsche nach 1945 Die sogenannten Besatzungskinder S 91 93 May Opitz Afro Deutsche nach 1945 Die sogenannten Besatzungskinder S 93 May Opitz Afro Deutsche nach 1945 Die sogenannten Besatzungskinder S 94 May Opitz Afro Deutsche nach 1945 Die sogenannten Besatzungskinder S 96 May Opitz Afro Deutsche nach 1945 Die sogenannten Besatzungskinder S 98 May Opitz Afro Deutsche nach 1945 Die sogenannten Besatzungskinder S 99 Helga Emde Als Besatzungskind im Nachkriegsdeutschland In Farbe bekennen S 103 113 Astrid Berger Sind Sie nicht froh dass Sie immer hier bleiben durfen In Farbe bekennen S 118 Astrid Berger Sind Sie nicht froh dass Sie immer hier bleiben durfen S 120 Astrid Berger Sind Sie nicht froh dass Sie immer hier bleiben durfen S 115 120 Miriam Goldschmidt Spiegle das Unsichtbare spiel das Vergessene S 121 125 a b May Opitz Rassismus hier und heute In Farbe bekennen S 127 May Opitz Rassismus hier und heute S 127 132 May Opitz Rassismus hier und heute S 134 May Opitz Rassismus hier und heute S 132 135 May Opitz Rassismus hier und heute S 142 May Opitz Rassismus hier und heute S 136 137 May Opitz Rassismus hier und heute S 138 May Opitz Rassismus hier und heute S 139 May Opitz Rassismus hier und heute S 142 Laura Baum Katharina Oguntoye May Opitz und Dagmar Schultz Drei afro deutsche Frauen im Gesprach Der erste Austausch fur dieses Buch In Farbe bekennen S 145 Laura Baum Katharina Oguntoye May Opitz und Dagmar Schultz Drei afro deutsche Frauen im Gesprach Der erste Austausch fur dieses Buch S 145 163 Ellen Wiedenroth Was macht mich so anders in den Augen der anderen In Farbe bekennen S 164 Ellen Wiedenroth Was macht mich so anders in den Augen der anderen S 165 Ellen Wiedenroth Was macht mich so anders in den Augen der anderen In Farbe bekennen S 167 Ellen Wiedenroth Was macht mich so anders in den Augen der anderen S 166 170 Ellen Wiedenroth und May Opitz Auf der Suche nach meinem Vater Aus einem Gesprach zwischen Ellen Wiedenroth und May Opitz S 171 175 Corinna N Das alte Europa trifft sich woanders In Farbe bekennen S 185 Corinna N Das alte Europa trifft sich woanders S 176 188 Angelika Eisenbrandt Auf einmal wusste ich was ich wollte In Farbe bekennen S 189 193 Julia Berger Ich mache dieselben Sachen wie die anderen In Farbe bekennen S 196 Abena Adomako Mutter Afro Deutsche Vater Ghanaer In Farbe bekennen S 197 Abena Adomako Mutter Afro Deutsche Vater Ghanaer S 198 Abena Adomako Mutter Afro Deutsche Vater Ghanaer S 200 Abena Adomako Mutter Afro Deutsche Vater Ghanaer S 201 May Opitz Aufbruch In Farbe bekennen S 206 May Opitz Aufbruch S 202 210 Katharina Oguntoye Was ich dir schon immer sagen wollte In Farbe bekennen S 211 212 Katharina Oguntoye Was ich dir schon immer sagen wollte S 213 Katharina Oguntoye Was ich dir schon immer sagen wollte S 214 216 Raya Lubinetzki Ich wollte nie schreiben ich konnte nie anders In Farbe bekennen S 217 230 Leroy T Hopkins Farbe bekennen Afro deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte In Die Unterrichtspraxis Band 20 Nr 1 1987 S 145 Audre Lorde Gefahrtinnen ich grusse euch In Farbe bekennen S 233 Katharina Oguntoye Farbe bekennen Das Thema Rassismus ist im Mainstreamdiskurs angekommen In Heimatkunde Migrationspolitisches Portal der Heinrich Boll Stiftung 8 Dezember 2022 abgerufen am 20 Marz 2023 Tiffany N Florvil Mobilizing Black Germany Afro German Women and the Making of a Transnational Movement University of Illinois Press Urbana Chicago Springfield 2020 S 127 Janine Fuentes M a y Sister In Natasha A Kelly Hrsg Sisters and Souls Inspirationen durch May Ayim Orlanda Berlin 2018 S 80 81 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farbe bekennen Buch amp oldid 239288109