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Die Evangelische Kirche in Elnhausen einem Marburger Stadtteil in Mittelhessen ist eine denkmalgeschutzte Kirche aus dem Jahr 1746 Die barocke Saalkirche mit Walmdach hat im Westen einen dreigeschossigen Haubendachreiter 1 Kirche in Elnhausen von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Gelaut 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Kirche von SudostenEine Kapelle in Elnhausen ist fur das Jahr 1235 erstmal bezeugt die in dem Jahr von Siegfried II von Eppstein zur Pfarrkirche erhoben wurde Der Ort war bis 1253 zur einen Halfte nach Oberweimar und zur anderen Halfte nach Michelbach eingepfarrt Das Patrozinium der heiligen Margareta ist fur 1383 nachgewiesen 2 In spatmittelalterlicher Zeit unterstand Elnhausen den Sendgerichten in Michelbach und Oberweimar in den Dekanaten Amoneburg und Kesterburg das dem Archidiakonat St Stephan in der Erzdiozese Mainz zugeordnet war 3 Mit Einfuhrung der Reformation wechselte Elnhausen unter Pfarrer Konrad Wolff 1509 1548 zum evangelischen Bekenntnis 1565 bildete Wehrhausen ein Vikariat und 1630 eine Filiale Im Laufe der Zeit wechselte der Status mehrfach Elnhausen nahm 1609 unter Landgraf Moritz den reformierten Glauben an um mit dessen Abdankung 1624 wieder zum lutherischen zuruckzukehren Im Jahr 1657 wurde Dagobertshausen nach Elnhausen eingepfarrt 2 Nach Abriss des Vorgangerbaus im Jahr 1741 folgte bis 1746 der Neubau 4 Bis 1905 war der Innenraum als Querkirche mit Emporenkanzel an der Nordseite konzipiert Die Patronatsloge war an der Ostseite separat zuganglich 5 Sie wurde 1905 entfernt der Zugang innen vermauert und die Kanzel auf die Ostseite verlegt 6 Im Jahr 1937 wurde ein grosses Jesusbild des Elnhauser Malers Karl Muller vor das Ostfenster gehangt Eine Innenrenovierung in den Jahren 1971 1972 fuhrte zu einer Umgestaltung des Innenraums der wieder nach Osten ausgerichtet wurde Nach Zumauerung des Ostfensters entstand hier im feuchten Putz das erste Fresko von Erhardt Klonk Das Kirchspiel Elnhausen mit seinen etwa 1150 Mitgliedern umfasst die beiden Kirchengemeinden Elnhausen Dagobertshausen und Wehrhausen wird von einer Pfarrstelle versorgt Das Kirchspiel gehort zum Kirchenkreis Marburg innerhalb der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck 7 Architektur BearbeitenDie nicht exakt geostete sondern nach Ost Sudost ausgerichtete Kirche ist nordwestlich des alten Ortszentrums errichtet Der Entwurf geht wohl auf J G Kessler zuruck Der umgebende Friedhof wurde 1823 aufgelassen Die Friedhofsmauer an der Sudseite hat einen eingemauerten Datumsstein von 1851 4 Bis auf die freie Sudseite sind an den anderen Seiten Gebaude dicht an die Kirche herangebaut Die schlichte barocke Saalkirche die von einem Walmdach mit roten Ziegeln bedeckt wird ist weiss verputzt Nur die Eckquaderungen und die Einfassungen der Turen und Fenster in rotem Sandstein sind ausgespart Der umlaufende Sockel aus unverputztem Bruchsteinmauerwerk ist vorkragend Die Kirche wird im Westen durch ein hochrechteckiges Portal mit profiliertem Gewande aus Rotsandstein und funf Treppenstufen erschlossen Die zweiflugeligen Turen sind eisenbeschlagen Ein baugleiches Portal mit drei Treppenstufen befindet sich mittig in der Sudwand Daruber ist ein kleines Fenster mit Stichbogen eingelassen das an beiden Seiten durch hohe Rechteckfenster mit Stichbogen flankiert wird Wie die Sudseite ist die Nordseite mit vier hohen Fenstern asymmetrisch gestaltet Die Westseite ist fensterlos Der schlanke vollstandig verschieferte Dachreiter der sich uber der westlichen Eingangsseite erhebt ist zweimal abgetreppt Uber dem achtseitigen Schaft erheben sich zwei Geschosse mit je acht schmalen rundbogigen Schalloffnungen fur das Gelaut Die Haube wird von einem doppelten Turmknauf Kreuz und Wetterhahn bekront 1 Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick auf die Orgelempore nbsp Innenraum Richtung Altar mit Wandgemalde von E KlonkDer Innenraum wird von einer Flachdecke mit Rechtecken abgeschlossen Im Westteil des Schiffes ist eine dreiseitig umlaufende weisse Empore eingebaut die auf viereckigen Holzpfosten mit Fase ruht Die kassettierten Brustungsfelder haben vergoldete Profile Das schlichte holzerne Kirchengestuhl in gruner Fassung fullt den Bereich zwischen den Emporen Der ursprungliche hochrechteckige Zugang zur Patronatsloge in der Ostseite ist ebenso wie das daruber eingelassene Fenster vermauert Aussen sind noch die Einfassungen erhalten Den Innenraum beherrscht seit 1972 eine monumentale Fresco Secco Malerei von Erhardt Klonk an der Ostwand 5 Mullers Jesusbild hangt seitdem beim Emporenaufgang Klonks Malerei Die Gemeinde auf dem Weg zu ihrer Mitte oder nach Klonk Das Paradies zeigt von oben nach unten Szenen aus der biblischen Heilsgeschichte der Geschichte Israels und aus dem Leben Jesu die mit modernen Alltagsszenen kombiniert werden Im hellen Zentrum steht das Lamm Gottes umgeben von grunen Baumen des Lebens 6 Der Altarbereich ist um eine Stufe erhoht und hat am Rande Chorschranken mit Balustern Der bauzeitliche reich profilierte Steinaltar steht auf einem Sandsteinpodest Aus spatgotischer Zeit sind zwei Kelche erhalten 1 Das achtseitige pokalformige Taufbecken ist aus rotem Sandstein gestaltet Orgel Bearbeiten nbsp Zeichnung der Rindt Orgel von 1732 nbsp Wagner Orgel von 1877Im Jahr 1732 baute Johann Christian Rindt mit seinem Schwiegersohn Gabriel Irle fur die Vorgangerkirche eine Orgel mit acht Registern auf einem Manual ohne Pedal Im Zuge des Kirchenneubaus wurde das Instrument ubernommen Der Orgelbauer Peter Dickel erwahnt in seinem Gutachten von 1854 dass 1836 oder 1837 ein aus der Decke fallendes Gefach die Orgel beschadigt habe Der 1863 beschlossene Orgelneubau verzogerte sich allerdings Der Denkmalpfleger und Landeskonservator Ludwig Bickell hielt 1869 den alten Prospekt in einer Skizze fest 8 Die Rindt Orgel wurde 1877 von Georg Friedrich Wagner ersetzt Der Prospekt weist klassizistische Einflusse auf ist aber eigenstandig gestaltet Zwei flache hochrechteckige Pfeifenfelder aussen und ein uberhohtes Flachfeld in der Mitte werden von Pilastern mit korinthischen Kapitellen gerahmt Die Pfeifenfelder schliessen oben mit Flachreliefs ab deren durchbrochenes Rankenwerk die Form eines Rundbogens hat Zwischen den drei grossen Feldern vermitteln zwei niedrige und schmale Flachfelder Im Jahr 1954 1955 tauschte Werner Bosch Orgelbau drei Register aus Bei einer Restaurierung von 1971 bis 1973 durch Gerald Woehl wurde der ursprungliche Zustand aus Kostengrunden nicht realisiert Ein Register wurde ausgetauscht indem eine Gambe 8 aus Schadenbach eingebaut wurde Woehl erganzte die Mixtur im Diskant um einen vierten Chor Die Orgel wurde um zwei Meter vorgeruckt 9 Das Instrument verfugt uber zwolf Register auf einem Manual und Pedal Die Trakturen sind mechanisch ausgefuhrt Die Orgel weist folgende Disposition auf 10 I Manual C f3Principal 8 Gedackt 8 Hohlflote 8 Gambe 8 Oktav 4 Flote 4 Quinte 2 2 3 Octave 2 Mixtur III IV Pedal C d1Subbass 16 Octavbass 8 Choralbass 4 Koppel I PGelaut BearbeitenDer Kirchturm beherbergt ein Dreiergelaut Erstmals wird 1875 von zwei Bronzeglocken berichtet als eine von ihnen gesprungen war Im Folgejahr schaffte die Gemeinde drei neue Bronzeglocken der Glockengiesserei in Apolda an Als 1902 die kleine Glocke sprang wurde sie von Franz Schilling in Apolda nachgegossen Die grosse und kleine Glocke wurden 1917 fur Rustungszwecke abgeliefert 1924 lieferte die Glockengiesserei Schilling Lattermann in Apolda als Ersatz drei Stahlglocken Nachdem 1970 die mittlere Glocke abgesturzt war und weitere Mangel am Glockenstuhl festgestellt worden waren wurden 1971 drei gebrauchte Bronzeglocken aufgehangt die 1950 von Petit amp Gebr Edelbrock in Gescher gegossen und 1970 von der Kirchengemeinde Stella Maris Norderney an die Firma Kisselbach in Kassel verkauft worden waren Die zwei grosseren Stahlglocken von 1924 wurden auf dem Gelande der Elnhauser Kirche aufgestellt Das Gelaut erklingt wie bei den Vorgangerglocken im Te Deum Motiv 11 Nr Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser mm Masse kg Schlagton1 1950 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 650 170 es22 1950 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 560 105 ges23 1950 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher 480 70 as2Literatur BearbeitenPeter Brusius Der Orgelbauer Georg Friedrich Wagner 1818 1880 Brusius Marburg 2014 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Bearbeitet von Folkhard Cremer und anderen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 206 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Ellen Kemp Hrsg Annekathrin Sitte Koster Red Stadt Marburg II Stadterweiterungen und Stadtteile Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Theiss Darmstadt 2013 ISBN 3 8062 2884 1 S 552 553 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche zu Elnhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt des Kirchspiels Elnhausen Elnhausen Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 23 September 2017 Bodo Willmann Klingende Kirche Orgeln und Glocken der Pfarrkirche Elnhausen Einzelnachweise Bearbeiten a b c Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Stadt Marburg II 2013 S 553 a b Elnhausen Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 23 September 2017 Wilhelm Classen Die kirchliche Organisation Althessens im Mittelalter Schriften des Instituts fur geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau Bd 8 N G Elwert sche Verlagsbuchhandlung Marburg 1929 a b Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Stadt Marburg II 2013 S 552 a b Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I 2018 S 206 a b Webauftritt des Kirchspiels Elnhausen Pfarrkirche zu Elnhausen abgerufen am 23 September 2017 Webauftritt des Kirchspiels Elnhausen Pfarramt abgerufen am 23 September 2017 Bodo Willmann Klingende Kirche Orgeln und Glocken der Pfarrkirche Elnhausen S 9 21 abgerufen am 23 September 2017 PDF Brusius Der Orgelbauer Georg Friedrich Wagner 1818 1880 2014 S 24 Bodo Willmann Klingende Kirche Orgeln und Glocken der Pfarrkirche Elnhausen S 15 abgerufen am 23 September 2017 PDF Bodo Willmann Klingende Kirche Orgeln und Glocken der Pfarrkirche Elnhausen S 33 abgerufen am 23 September 2017 PDF 50 812473 8 688816 228 Koordinaten 50 48 44 9 N 8 41 19 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Elnhausen amp oldid 236672017