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Erschwil ist eine politische Gemeinde im Bezirk Thierstein des Kantons Solothurn in der Schweiz Der fruhere franzosische Name der Gemeinde lautet Erginvelier Im lokalen Dialekt wird die Gemeinde Erschbl genannt ErschwilWappen von ErschwilStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Solothurn Solothurn SO Bezirk ThiersteinBFS Nr 2615i1f3f4Postleitzahl 4228Koordinaten 607888 246980 47 373609 7 543062 447 Koordinaten 47 22 25 N 7 32 35 O CH1903 607888 246980Hohe 447 m u M Hohenbereich 435 910 m u M 1 Flache 7 43 km 2 Einwohner 943 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 127 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 14 6 31 Dezember 2022 4 Website www erschwil chErschwil von der Burg Neu Thierstein aus gesehen Erschwil von der Burg Neu Thierstein aus gesehenLage der GemeindeKarte von Erschwilww Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Bevolkerung 3 Wirtschaft 4 Verkehr 5 Geschichte 6 Sehenswurdigkeiten 6 1 Katholische Kirche 6 1 1 Orgel 7 Wappen 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Lussel bei Erschwil nbsp Luftbild 1953 Erschwil liegt auf 447 m u M 6 5 km sudsudostlich der Stadt Laufen Luftlinie Das ehemalige Strassen und Bachzeilendorf erstreckt sich in einer Talweitung der Lussel im Jura sudlich des Laufener Beckens im Schwarzbubenland Die Flache des 7 5 km grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Faltenjuras Der zentrale Gemeindeteil wird vom Talkessel von Erschwil eingenommen der von Suden nach Norden von der Lussel durchflossen wird und einen 200 bis 500 m breiten flachen Talboden aufweist Im Norden bildet die Engstelle bei der Sagi zwischen Muliholenfels und Chapf die naturliche Abgrenzung Im Westen wird die Talweitung von den teils felsigen Kammen von Moretchopf 862 m u M und Hoggen 875 m u M sowie vom Welschgatterli einem 810 m hohen Passweg von Erschwil in das Delsberger Becken begrenzt Die sudliche Grenze verlauft uber die Gipfel von Schemel 906 m u M und Hornli 816 m u M Nach Osten erstreckt sich der Gemeindeboden uber den Riedberg bis auf das Hochstelleli auf dem mit 907 m u M die hochste Erhebung von Erschwil erreicht wird Auch die sudliche Talflanke des Chesselgrabens eines rechten Seitentals der Lussel mit den Hofen Ried und Hinterbuel gehort zu Erschwil Von der Gemeindeflache entfielen 2014 8 auf Siedlungen 57 auf Wald und Geholze 34 auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 auf unproduktives Land Zu Erschwil gehoren verschiedene Einzelhofe Nachbargemeinden von Erschwil sind Grindel Busserach Meltingen und Beinwil SO im Kanton Solothurn sowie Montsevelier im Kanton Jura Bevolkerung BearbeitenMit 943 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 gehort Erschwil zu den kleineren Gemeinden des Kantons Solothurn Von den Bewohnern sind 96 0 deutschsprachig 1 3 franzosischsprachig und 0 8 sprechen Serbokroatisch Stand 2000 Die Bevolkerungszahl von Erschwil belief sich 1850 auf 594 Einwohner 1900 auf 465 Einwohner Im Verlauf des 20 Jahrhunderts stieg die Bevolkerungszahl bis 1960 kontinuierlich auf 804 Personen an Nach einer vorubergehenden Stagnationsphase wurde seit 1990 820 Einwohner wieder eine Bevolkerungszunahme verzeichnet Wirtschaft BearbeitenErschwil war bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft gepragtes Dorf Im 18 und 19 Jahrhundert war die Stickerei und Seidenweberei verbreitet die meist in Heimarbeit verrichtet wurde Noch heute haben der Ackerbau der Obstbau vor allem Kirschbaume sowie die Milchwirtschaft und Viehzucht einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevolkerung Weitere Arbeitsplatze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden unter anderem in Betrieben des Baugewerbes und der Holzverarbeitung In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt Viele Erwerbstatige sind deshalb Wegpendler die hauptsachlich in Laufen und in der Agglomeration Basel arbeiten Verkehr BearbeitenDie Gemeinde ist verkehrsmassig recht gut erschlossen Sie liegt an der Hauptstrasse von Zwingen uber den Passwang nach Balsthal Durch einen Postautokurs welcher die Strecke von Zwingen nach Beinwil bedient ist Erschwil an das Netz des offentlichen Verkehrs angebunden Geschichte BearbeitenAnhand verschiedener Funde im Chesselgraben konnte nachgewiesen werden dass das Gemeindegebiet von Erschwil bereits wahrend der Altsteinzeit und der Mittelsteinzeit bewohnt war Die erste urkundliche Erwahnung des Orts erfolgte 1147 unter dem Namen Hergiswilre Spater erschienen die Bezeichnungen Helgiswilre 1194 Ergswile 1295 Erschweiler 1307 und Erschwilre 1364 verschiedentlich wurde nachher auch die Schreibweise Erswil benutzt Der Ortsname geht auf den althochdeutschen Personennamen Arginus zuruck und bedeutet somit Hofsiedlung des Arginus Seit dem Mittelalter befand sich Erschwil im Einflussbereich des Klosters Beinwil welches den Kirchensatz sowie reichen Grundbesitz im Dorf hatte Die weltliche Herrschaft wurde von den Grafen von Thierstein ausgeubt Nachdem das Geschlecht der Thiersteiner erloschen war gelangte Erschwil 1522 an Solothurn und wurde der Vogtei Thierstein zugeordnet Wahrend der Reformationszeit trat die Bevolkerung von Erschwil zum neuen Glauben uber seit 1622 wird jedoch wieder die katholische Messe abgehalten Seit dem 15 Jahrhundert wurde in der Umgebung von Erschwil Bohnerz abgebaut und in einem seit 1512 bestehenden Hochofen verarbeitet Die Eisenschmelze stellte ihren Betrieb zu Beginn des 18 Jahrhunderts ein Nach dem Zusammenbruch des Ancien Regime 1798 gehorte Erschwil wahrend der Helvetik zum Distrikt Dornach und ab 1803 zum Bezirk Thierstein Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Erschwil nbsp Zum Kreuz charakteristisches Gebaude aus dem 18 JahrhundertIn der Schlucht der Lussel oberhalb von Erschwil steht die Kapelle Sankt Josef aus dem 17 Jahrhundert an der alten Passwangstrasse Im Ortskern sind einige charakteristische Bauernhauser aus dem 18 und 19 Jahrhundert erhalten nbsp Kirche Sankt Peter und PaulKatholische Kirche Bearbeiten Die Kirche Sankt Peter und Paul die ursprunglich auf das fruhe 13 Jahrhundert zuruckgeht wurde 1847 im Stil des Klassizismus neu erbaut Orgel Bearbeiten 1834 wurde die Brosy Orgel in Mulhausen durch eine neue Orgel von Joseph Callinet 1795 1857 ersetzt Die Brosy Orgel wurde nach Dornach bei Mulhausen verkauft und in der katholischen Kirche St Bartholomaus aufgestellt Von dort wurde sie Ende 1860 erneut zum Kauf angeboten Im Dezember 1860 ersuchte der Ammann der Gemeinde Erschwil Michael Borer die Oberzolldirektion in Bern um eine Bewilligung fur die Einfuhr der Orgel aus dem Elsass Die Bewilligung erfolgte am 3 Dezember 1860 Nikolaus Verschneider baute die Orgel in Dornach ab und installierte sie 1861 in der Kirche in Erschwil 1954 wurde die Erschwiler Kirche einer Renovation unterzogen Es war vorgesehen die Orgel aus und nach der Innenrenovation der Kirche wieder einzubauen Doch weil das Instrument sehr beschadigt war wurde 1964 beschlossen eine komplett neue Orgel zu bauen Die um 1967 vom Ludwigsburger Orgelbauer Walcker errichtete Orgel wurde 2009 verkauft In erweiterter Fassung steht sie heute in der Dreifaltigkeitskirche der Kirchgemeinde Sancta Maria in Wil 5 Der Prospekt der Brosy Orgel mit den 47 Prospektpfeifen wurde 1966 vom Kanton Solothurn auf Antrag der Kantonalen Denkmalpflege kauflich erworben Am 4 Januar 1967 wurde er abmontiert und nach Solothurn gebracht wo er dann langere Zeit in der Orangerie von Schloss Waldegg bei Feldbrunnen eingelagert blieb Auf dem Dachboden der Kirche in Erschwil kamen alte Orgelteile zum Vorschein darunter auch originale Innen Pfeifen von Brosy Holzpfeifen aus Eiche aus den Registern Bourdon und Flote sowie Zinn Pfeifen vermutlich aus dem Register Doublette Diese Pfeifen waren zum Teil beschadigt konnten aber restauriert werden Ferner wurde eine der beiden originalen Pfeifenstocke des Registers Cornet aufgefunden der einen weiteren Anhaltspunkt fur die innere Anordnung des Instruments bildet Den noch vorhandenen Teilen der Brosy Orgel aus dem Jahr 1788 kommt eine wichtige historische und orgelbautechnische Bedeutung zu Es handelt sich um das einzige erhaltene authentische Brosy Gehause Daneben ist nur noch das Gehause der ehemaligen Basler Munsterorgel das Brosy 1787 baute als Imitation des vorherigen Gehauses in der Basler Martinskirche erhalten Metzler Orgelbau rekonstruierte das Erschwiler Instrument welches am 15 Mai 2011 eingeweiht wurde 6 Wappen BearbeitenBlasonierung In Gelb uber schwarzem schraglinks aufwarts gestelltem Pickel gekreuzter schwarzer schragrechter SchmiedehammerDas Wappen spielt auf den ehemaligen Erzabbau in der Gemeinde an Personlichkeiten BearbeitenRudolf von Arx 1851 1938 Lehrer Jurist und PolitikerLiteratur BearbeitenGottlieb Loertscher Die Kunstdenkmaler des Kantons Solothurn Band III Die Bezirke Thal Thierstein Dorneck Kunstdenkmaler der Schweiz Band 38 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1957 DNB 750089342 Simon Lutz Erschwil Leben an der Lussel Band I und Band II 2012 S 768 7 Simon Lutz Erschwil Leben an der Lussel Band III 2013 S 120 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erschwil Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Erschwil Lukas Schenker Erschwil In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Peter Fasler Orgelprofil Dreifaltigkeitskirche Piusbruderschaft Wil SG In Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein Abgerufen am 29 November 2020 Kath Kirche Brosy Orgel Erschwil SO Orgelverzeichnis Schweiz Liechtenstein abgerufen am 30 November 2020 000001992531 2012 1119 pdf application pdf Object PDF 99 kB Nicht mehr online verfugbar In rrb so ch Archiviert vom Original am 2 April 2015 abgerufen am 21 November 2012 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot rrb so ch Politische Gemeinden im Bezirk Thierstein Barschwil Beinwil Breitenbach Busserach Erschwil Fehren Grindel Himmelried Kleinlutzel Meltingen Nunningen ZullwilKanton Solothurn Bezirke des Kantons Solothurn Gemeinden des Kantons Solothurn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erschwil 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