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Die Morde an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg fuhrenden Mitgliedern der neu gegrundeten Kommunistischen Partei Deutschlands KPD wurden wahrend der Niederschlagung des Spartakusaufstands am 15 Januar 1919 von rechtsgerichteten konterrevolutionaren Soldaten der Garde Kavallerie Schutzen Division verubt Gedenkblatt fur Karl Liebknecht von Kathe Kollwitz 1920Da KPD und USPD die von den Mehrheits Sozialdemokraten gefuhrte Reichsregierung insbesondere Reichswehrminister Gustav Noske fur dieses Verbrechen mitverantwortlich machten fuhrten diese ersten politischen Morde in der Weimarer Republik zu einer dauerhaften Spaltung der linken Krafte Diese wiederum war einer der Grunde fur den Untergang der ersten deutschen Demokratie im Jahr 1933 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Ermordung von Karl Liebknecht 3 Ermordung von Rosa Luxemburg 4 Weitere Geschehnisse 4 1 Presseberichte 4 2 Beisetzungen 4 3 Prozess 1919 4 4 Prozesse 1929 bis 1930 4 5 Weitere Entwicklungen 5 Fazit 6 Kunst 7 Literatur 8 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Plakat an Litfasssaule in Berlin 1918Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht stiegen im Zuge der Novemberrevolution zu den beiden einflussreichsten Fuhrern der neugegrundeten KPD auf die fur eine Sozialisierung der Grossindustrie und die Errichtung einer Raterepublik eintraten wie sie ahnlich im Jahr zuvor durch die Oktoberrevolution in Russland errichtet worden war Schon im Dezember 1918 waren zahlreiche grossformatige Plakate gegen sie in Berlin zu sehen unter anderem mit der Aufforderung Schlagt ihre Fuhrer tot Totet Liebknecht 1 Ebenfalls wurden unzahlige Handzettel mit dem gleichen Inhalt unter anderem durch die Antibolschewistische Liga verbreitet 2 Es gab erhebliche Meinungsverschiedenheiten zur MSPD die im Rat der Volksbeauftragten eine provisorische Regierung fuhrte In der sozialdemokratischen Zeitung Vorwarts wurde zum Beispiel Liebknecht wiederholt als geisteskrank bezeichnet 3 Seit dem 5 Januar 1919 versuchten Karl Liebknecht und andere Organisatoren mit dem Spartakusaufstand eine Regierungsubernahme nach russischem Vorbild zu erreichen Die bevorstehenden Wahlen zur Nationalversammlung am 19 Januar lehnten sie ab Es gab Massendemonstrationen und die Besetzung von Redaktionsgebauden mehrerer Zeitungen wie des sozialdemokratischen Vorwarts und des linksliberalen Berliner Tageblatts nbsp Erklarung der Provisorischen Regierung gegen den Spartakusaufstand Die Stunde der Abrechnung naht 9 Januar 1919 nbsp Karl Liebknecht an Grabern von Getoteten 1918 19Der regierende Rat der Volksbeauftragten der zu diesem Zeitpunkt nur noch aus SPD Vertretern bestand veroffentlichte am 9 Januar eine offizielle Stellungnahme gegen den Aufstand mit dem abschliessenden Satz die Stunde der Abrechnung naht 4 Die SPD Regierung verbundete sich mit dem Militar und rechten Freikorps und schlug den Aufstand bis zum 12 Januar 1919 blutig nieder Hauptverantwortlicher war der neue Reichswehrminister Gustav Noske Einer muss der Bluthund sein Unter Zivilisten und Militarangehorigen kursierten Geruchte dass auf die Spartakistenfuhrer Kopfgelder ausgesetzt worden seien 5 Am 14 Januar erschien in einem Mitteilungsblatt fur die sozialdemokratischen Regimenter Reichstag und Liebe ein Artikel mit der Drohung dass schon die nachsten Tage zeigen wurden dass nunmehr auch mit den Hauptern der Bewegung Ernst gemacht wird 6 Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg lebten in dieser Zeit an verschiedenen Orten versteckt Seit dem 14 Januar 1919 wohnten sie bei dem Kaufmann Siegfried Marcussohn und dessen Frau einer Freundin Luxemburgs in der Mannheimer Strasse 43 jetzt 27 in Wilmersdorf Dort verfasste Karl Liebknecht seinen letzten Artikel Trotz alledem fur die KPD Zeitung Die Rote Fahne 7 Am Abend des 15 Januars hatte sich Rosa Luxemburg schlafen gelegt Wilhelm Pieck war in die Wohnung gekommen und brachte gefalschte Ausweispapiere fur die beiden 8 Gegen 20 30 Uhr klingelte der Hauswirt an der Wohnungstur und fragte nach Liebknecht und Luxemburg Obwohl deren Anwesenheit verleugnet wurde kamen funf Mitglieder einer Wilmersdorfer Burgerwehr in die Wohnung und nahmen die beiden sowie Pieck mit 9 Ermordung von Karl Liebknecht BearbeitenKarl Liebknecht wurde zunachst zur Wilmersdorfer Cecilienschule gebracht Von dort rief ein Angehoriger der Burgerwehr in der Reichskanzlei an und informierte den stellvertretenden Pressechef Robert Breuer uber die Festnahme Dieser kundigte einen Ruckruf an der aber angeblich nicht erfolgte 10 Daraufhin brachten Angehorige der Burgerwehr Liebknecht gegen 21 30 Uhr per Automobil zum Eden Hotel an der Ecke Budapester Strasse Kurfurstenstrasse in Tiergarten dem Hauptquartier der Garde Kavallerie Schutzen Division Diese stand unter der Fuhrung von Generalleutnant Hofmann und war erst seit diesem Tag in Berlin Der anwesende Erste Generalstabsoffizier Waldemar Pabst ubernahm den Gefangenen und verhorte ihn Danach telefonierte er mit dem Reichswehrminister Gustav Noske SPD Dieser forderte ihn auf mit dem verantwortlichen General Walther von Luttwitz Kontakt aufzunehmen um seine Zustimmung zur Totung der beiden Gefangenen zu bekommen worauf Pabst aber verzichtete da er vermutete diese nicht zu erhalten Pabst behauptete dass Noske dann die geplante Ermordung der beiden durch Pabst gebilligt habe Dann mussen Sie selbst wissen was zu tun ist 11 12 Eine Gruppe von Marineoffizieren unter der Fuhrung von Kapitanleutnant Horst von Pflugk Harttung ubernahm den Gefangenen Sie verliessen in einfachen Mannschaftsuniformen gekleidet gegen 22 45 Uhr durch den Seitenausgang zur Kurfurstenstrasse das Hotel Beim Verlassen wurde Liebknecht von Hotelgasten bespuckt beschimpft und geschlagen 13 Als er im Auto sass schlug der Jager Otto Runge zweimal mit einem Gewehrkolben von hinten auf seinen Kopf der zu bluten begann Auf das anfahrende Automobil sprang der Leutnant Rudolf Liepmann auf der uber die Absicht des Transportes nicht informiert war Die Fahrt ging in den nahegelegenen Tiergarten Dort hielt der Fahrer an einer Stelle wo ein vollig unbeleuchteter Fussweg abging an und behauptete das Fahrzeug habe eine Panne 14 Karl Liebknecht wurde aufgefordert zu Fuss weiterzugehen Er wurde von vorne und seitlich von jeweils zwei Offizieren bewacht von hinten von drei Nach wenigen Metern wurde er am Ufer des Neuen Sees aus nachster Nahe von hinten erschossen 15 Schusse gaben Kapitanleutnant Horst von Pflugk Harttung Leutnant zur See Heinrich Stiege Oberleutnant zur See Ulrich von Ritgen und der nicht zum Kommando gehorende Leutnant Rudolf Liepmann ab 16 Anwesend waren ausserdem Hauptmann Heinz von Pflugk Harttung Leutnant zur See Bruno Schulze sowie der Jager Clemens Friedrich als einziger Nicht Offizier 17 Der Tote wurde um 23 15 Uhr als unbekannte Leiche in der Rettungswache gegenuber dem Eden Hotel abgegeben Anschliessend wurde dem Hauptmann Waldemar Pabst Bericht erstattet Ermordung von Rosa Luxemburg Bearbeiten nbsp Rosa Luxemburg 1918 nbsp Eden Hotel Haupteingang 1914Rosa Luxemburg und Wilhelm Pieck wurden gegen 22 00 Uhr in das Eden Hotel gebracht 18 Dort befragte sie Hauptmann Pabst kurz Gegen 23 30 Uhr ubergab er Rosa Luxemburg dem Oberleutnant Kurt Vogel und einigen einfachen Soldaten Diese verliessen das Hotel durch den Haupteingang vor dem der Jager Otto Runge stand und mit einem Gewehrkolben auf den Kopf der Gefangenen einschlug Diese sank ohnmachtig zu Boden und erhielt dort einen weiteren Hieb auf den Kopf Sie wurde in ein Automobil getragen Nachdem dieses etwa 40 Meter gefahren war sprang der Leutnant zur See Hermann Souchon auf das linke Trittbrett auf Er setzte eine Pistole an die linke Schlafe und schoss einmal Danach verliess er das Fahrzeug wieder und verschwand in der Dunkelheit Der Leichnam wurde nun entgegen der ursprunglichen Anweisungen durch Oberleutnant Vogel und die Mannschaft in den Landwehrkanal zwischen Lichtenstein und Corneliusbrucke geworfen Dabei wurde ein patrouillierender Soldat auf sie aufmerksam Diesem erklarten sie freimutig dass sie gerade Rosa Luxemburg in das Wasser geworfen hatten Anschliessend wurde Hauptmann Pabst Bericht erstattet Dieser war verargert da die Totung und die Entsorgung der Leiche anders als geplant abgelaufen war Weitere Geschehnisse BearbeitenPresseberichte Bearbeiten nbsp Artikel uber den Mord im Reichsanzeiger nbsp Die Wachmannschaft des Eden Hotels am 16 Januar 1919 In der Mitte des Tisches mit Schnurrbart und Mutze Otto Runge der beide Opfer mit dem Gewehrkolben geschlagen hatte Das vom Pressefotografen Franz Gerlach aufgenommene Bild wurde von Leo Jogiches in seinem Artikel uber den Mord in der Roten Fahne am 12 Februar 1919 verwendet Hauptmann Pabst verfasste ein ausfuhrliches Presse Kommunique in dem er angab Karl Liebknecht sei auf der Flucht erschossen und Rosa Luxemburg von der Menge getotet worden 19 Dieses wurde als erstes in der B Z am Mittag und dem 12 Uhr Blatt gemeldet 20 Anschliessend berichteten viele Tageszeitungen daruber Leo Jogiches recherchierte die Ereignisse detailliert und veroffentlichte seine Erkenntnisse am 12 Februar 1919 in der KPD Zeitung Die Rote Fahne 21 Die USPD Zeitung Freiheit deutete am 28 Mai 1919 erstmals auf Hermann Souchon als moglichen Morder von Rosa Luxemburg Beisetzungen Bearbeiten nbsp Spitze des Trauermarsches bei der Beisetzung von Rosa LuxemburgSiehe auch Liebknecht Luxemburg Demonstration Am 25 Januar 1919 wurde Karl Liebknecht mit weiteren 33 Opfern des Spartakusaufstandes in Friedrichsfelde bei Berlin beerdigt Fur Rosa Luxemburg wurde ein leerer Sarg bestattet Im Trauerzug liefen etwa 100 000 Menschen mit Die Leiche von Rosa Luxemburg wurde erst am 31 Mai aus dem Landwehrkanal geborgen und anschliessend von ihrer Vertrauten Mathilde Jacob identifiziert Am 13 Juni fand deren Beisetzung statt ebenfalls mit einer grossen Trauergemeinde Jahrlich finden am zweiten Januarsonntag Demonstrationen zum Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg in Berlin Friedrichsfelde statt Prozess 1919 Bearbeiten Nachdem lange versucht worden war einen Prozess zu vermeiden fand seit dem 8 Mai 1919 doch eine Verhandlung vor dem Feldkriegsgericht des Garde Kavallerie Schutzen Korps statt Vorsitzender Richter war Kriegsgerichtsrat Ehrhardt ermittelnder Anklagevertreter Kriegsgerichtsrat Paul Jorns Die Verhandlung fand vor einem Gericht der Division statt die die Morde zu verantworten hatte und nicht vor einem ordentlichen Gericht Es gab ausfuhrliche Befragungen vieler Beteiligter und Zeugen 22 23 Der hauptverantwortliche Hauptmann Pabst wurde nicht vorgeladen Am 14 Mai wurden dann lediglich drei Beschuldigte verurteilt Husar Otto Runge der Luxemburg und Liebknecht mit Kolbenschlagen auf den Kopf schwer verletzt hatte nur wegen Wachtvergehens im Felde wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefahrlicher Korperverletzung unter Missbrauch der Waffe begangen in zwei Fallen in einem Falle auch in Tateinheit mit erschwertem Wachtverbrechen im Feld zu einer Gesamtstrafe von zwei Jahren Gefangnis zwei Wochen Haft vier Jahren Ehrverlust und Entfernung aus dem Heere Die Haftstrafe wird durch die erlittene Untersuchungshaft fur verbusst erachtet Leutnant der Reserve Liepmann der zugegeben hatte Karl Liebknecht erschossen zu haben nur wegen Anmassung einer Befehlsbefugnis in Tateinheit mit Begunstigung zu sechs Wochen gescharften Stubenarrestes Oberleutnant a D Vogel der den Mord an Rosa Luxemburg gestanden hatte wahrscheinlich falschlicherweise nur wegen erschwerten Wachtverbrechens im Felde in Tateinheit begangen mit Begunstigung wahrend Ausubung des Dienstes Missbrauch der Dienstgewalt und Beiseiteschaffung einer Leiche zu einer Gesamtstrafe von zwei Jahren vier Monaten Gefangnis und Dienstentlassung 24 25 Vogel und Liepmann wurden nicht wegen der Morde verurteilt obwohl sie diese zugegeben hatten Alle anderen Beschuldigten wurden freigesprochen In dem Verfahren das strukturell voreingenommen war wurden gezielt Tatsachen vertuscht Der wahrscheinlich tatsachliche Luxemburg Morder Hermann Souchon wurde durch den ermittelnden Reichskriegsrat Paul Jorns und den beisitzenden Richter Canaris gedeckt Diese verhalfen auch dem verurteilten Oberleutnant Vogel vor seinem Haftantritt zur Flucht in die Niederlande 1921 erklarte der Fahrer des Luxemburg Transportes Janschkow erstmals dass der bis dahin unbekannte siebente Mann auf dem Trittbrett der wahrscheinlich Rosa Luxemburg erschoss Hermann Souchon gewesen sei Dieser konnte jedoch erst 1925 nach mehrjahrigen Bemuhungen zum Tathergang befragt werden Er bestatigte mit dem Auto mitgefahren zu sein leugnete aber eine Beteiligung an dem Mord Prozesse 1929 bis 1930 Bearbeiten Am 24 Marz 1928 beschuldigte der Journalist Berthold Jacob den vormaligen Kriegsgerichtsrat Paul Jorns als Vertreter der Anklage im Prozess von 1919 die Morder gedeckt und Zusammenhange vertuscht zu haben 26 Daraufhin verklagten Oberreichsanwalt Karl August Werner und Jorns den verantwortlichen Redakteur Joseph Bornstein der Beleidigung und ublen Nachrede In der Hauptverhandlung vor dem Schoffengericht Berlin Mitte seit dem 17 April 1929 konnte der Anwalt Paul Levi nach den eingesehenen Akten Jorns Verschleppung und Verdunkelung des Verfahrens sowie Fluchtbeihilfe nachweisen Dessen eindrucksvolles Abschlusspladoyer nannte Carl von Ossietzky spater die machtigste deutsche Rede nach Ferdinand Lassalle Der Redakteur Bornstein wurde von der Anklage der Beleidigung freigesprochen In einem ersten Revisionsprozess wurde dieses Urteil bestatigt in einem weiteren Revisionsverfahren bekam Jorns doch Recht und Bornstein wurde zu einer Geldstrafe verurteilt Weitere Entwicklungen Bearbeiten Im Januar 1932 erklarte Horst von Pflugk Harttung der den Transport und die Ermordung Karl Liebknechts geleitet hatte in einem Zeitungsinterview dass Reichswehrminister Noske SPD direkt den Befehl zur Totung Liebknechts gegeben hatte Noske bestritt dies daraufhin offentlich worauf Pflugk Harttung erklarte er sei falsch zitiert worden 27 Am 1 Dezember 1959 erklarte der ehemals hauptverantwortliche Hauptmann Waldemar Pabst gegenuber Gunther Nollau dem spateren Prasidenten des Verfassungsschutzes dass Hermann Souchon Rosa Luxemburg erschossen habe und nicht Kurt Vogel wie bisher angenommen worden war Dieses wurde allerdings erst zehn Jahre spater offentlich bekannt gemacht Pabst gab ausserdem 1962 dem Spiegel ein ausfuhrliches Interview in dem er zu verschiedenen Details der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg seine Sichtweisen darlegte 28 Am 14 15 Januar 1969 zeigte Das Erste die Dokumentation Der Fall Liebknecht Luxemburg in der einige neue Erkenntnisse zum Ablauf der Ereignisse gezeigt wurden 29 Hermann Souchon der dort erstmals offentlich des Mordes an Rosa Luxemburg bezichtigt wurde erwirkte dass das Landgericht Stuttgart im Februar 1970 den Suddeutschen Rundfunk verurteilte diese Behauptung zu widerrufen Es stutzte sich dabei auf die fragwurdigen Urteile des Feldkriegsgerichts von 1919 2009 behauptete der Rechtsmediziner der Berliner Charite Michael Tsokos dass eine unbekannte weibliche Frauenleiche von 1919 in der Charite moglicherweise Rosa Luxemburg sei Er ignorierte dabei historische Erkenntnisse wie den Obduktionsbericht und die zweifelsfreie Identifizierung des tatsachlichen Korpers durch die Vertraute Mathilde Jacob und weitere Zeugenberichte die seiner Vermutung widersprachen Der Autor Klaus Gietinger und ein Rechtsmediziner verwiesen daraufhin offentlich auf die offensichtlichen Unstimmigkeiten in dessen Behauptungen Fazit BearbeitenDie Morde an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg bedeuteten einen Einschnitt fur die sozialistische Bewegung der jungen Weimarer Republik Nach ihnen gab es keine Fuhrer mehr die eine vergleichbare charismatische Ausstrahlung und Wirksamkeit hatten Die linken Bewegungen zersplitterten sich weiter in der KPD gewann bald die stalinistische Richtung die Uberhand die in wesentlichen Praktiken den Vorstellungen von Rosa Luxemburg widersprach Das Vorgehen gegen Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg hatte auch nach damaligem Rechtsverstandnis keine legale Grundlage Ihre Festnahmen durch eine Burgerwehr war nicht gerechtfertigt da diese keinerlei Befugnisse zu solchem Vorgehen hatte ausserdem lag auch kein Haftbefehl gegen die beiden vor Die Garde Kavallerie Schutzen Division im Eden Hotel hatte keine Befugnisse Zivilisten in Gewahrsam zu nehmen ebenso nicht ihr Hauptmann Waldemar Pabst irgendwelche Entscheidungen zu treffen Die einzige offizielle Stelle zu der man sie hatte bringen konnen ware ein Polizei Revier gewesen Die Morde waren justitiable Verbrechen wie in anderen vergleichbaren Fallen auch Die Morde an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg waren die ersten politischen Morde der jungen Weimarer Republik Es folgten bald weitere zunachst an den linken Kurt Eisner Leo Jogiches und Gustav Landauer dann auch an wichtigen Politikern wie Walther Rathenau und Matthias Erzberger Philipp Scheidemann uberlebte einen Mordanschlag Kunst BearbeitenFilmeDer Fall Jorns Fernsehfilm DDR 1958 von Friedrich Karl Kaul und Walter Jupe Erstsendung am 15 Januar 1959 uber Gerichtsverhandlung gegen Paul Jorns 30 31 Der Mord der nie verjahrt Spielfilm DDR 1968 von Wolfgang Luderer Drehbuch Friedrich Karl Kaul Walter Jupe uber Gerichtsverhandlung gegen Paul Jorns mit Ruckblenden Der Fall Liebknecht Luxemburg zweiteiliges Fernseh Dokumentarspiel BRD 1969 von Theo Mezger mit Edith Heerdegen als Rosa Luxemburg und Richard Lauffen als Karl LiebknechtHorspielDer Fall Jorns von Friedrich Karl Kaul und Walter Jupe nach Drehbuch des Fernsehfilms Erstsendung Rundfunk der DDR 1960 mit dem Siegel der Justiz Der Jorns Prozess nach der Rede des Verteidigers Paul Levi 1929 Regie Claude Pierre Salmony 2015Literatur BearbeitenDokumentationenKlaus Gietinger Eine Leiche im Landwehrkanal Die Ermordung der Rosa Luxemburg Nautilus Hamburg 2009 ISBN 978 3 89401 593 0 2 Auflage 2018 Auszuge Eine Leiche im Landwehrkanal Die Ermordung der Rosa L Berlin 1995 vorherige Fassung The Murder of Rosa Luxemburg London New York 2019 Auszuge auch PDF englische Ubersetzung Elisabeth Hannover Druck Heinrich Hannover Hrsg Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Dokumentation eines politischen Verbrechens edition suhrkamp Frankfurt am Main 1967 Buchsenlicht war nicht mehr In Der Spiegel Nr 51 1967 S 36 online mit Zitaten von Zeugenaussagen 1919 Der Jorns Prozess Rede des Verteidigers Dr Paul Levi Berlin nebst Einfuhrung Internationale Verlagsanstalt Berlin 1929 PDF Emil Julius Gumbel Vier Jahre politischer Mord Berlin 1922 Der Mord an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg Eine zusammenfassende Darstellung des gesamten Untersuchungsmaterials mit ausfuhrlichem Prozessbericht Freiheit Berlin 1920Weitere LiteraturRosa Luxemburg So skrupellos gingen ihre Morder vor In Geo vom 15 Januar 2019 Text Liebknecht Luxemburg Der dritte Mann In Der Spiegel Nr 8 1967 S 40 online ZusammenfassungEinzelnachweise Bearbeiten Illustrierte Geschichte der Deutschen Revolution Berlin 1929 S 241 mit Faksimile Wolfram Wette Gustav Noske Eine politische Biographie Dusseldorf 1987 S 313 Illustrierte Geschichte S 238 Illustrierte Geschichte 1929 S 277 Faksimile im Deutschen Reichsanzeiger vom 9 Januar 1919 mit unterzeichnenden Namen Ebert Scheidemann Noske Gietinger Leiche 1995 S 25 f Illustrierte Geschichte S 293 f Illustrierte Geschichte S 296 Trotz alledem in Die Rote Fahne vom 15 Januar 1919 Text Wilhelm Pieck Erinnerungen an die Novemberrevolution und die Grundung der KPD in Vorwarts und nicht vergessen Erlebnisberichte aktiver Teilnehmer der Novemberrevolution 1918 19 Berlin 1958 S 29 78 S 73 mit seiner Darstellung der Ereignisse Giesinger Leiche 1995 S 31 Jeder Beteiligte der Burgerwehr erhielt spater eine Belohnung von 1 700 Mark vom Vorsitzenden des Wilmersdorfer Burgerrates Die Information uber den Aufenthalt der Gesuchten kam moglicherweise von Nachbarn im Haus Gietinger Leiche 1995 S 31 Gietinger Leiche 1995 S 111 so die Behauptung von Pabst Horst von Pflugk Harttung hatte im Januar 1932 in einem Interview in Norwegen behauptet Noske habe die Erschiessung Liebknechts ausdrucklich befohlen Als Noske offentlich widersprach vgl Ludwig Wachtel in Tidens Tegn vom 4 Februar 1919 liess Pflugk Harttung mitteilen dass der Journalist ihn missverstanden habe Gietinger Leiche 1995 S 130 f Gietinger Leiche 1995 S 34 f Emil Julius Gumbel Vier Jahre politischer Mord Berlin 1922 S 11 mit dieser Beschreibung auch in Die Rote Fahne vom 12 Februar 1919 S 1 Ergebnis der Leichenschau In Illustrierte Geschichte der Deutschen Revolution Berlin 1929 S 306 Gietinger Leiche 1995 S 113 Klaus Gietinger Der Konterrevolutionar Waldemar Pabst eine deutsche Karriere Hamburg 2008 S 126 Gietinger Leiche 1995 S 111 Gietinger Leiche 1995 S 40 ff bekanntgegeben durch Presseoffizier Friedrich Grabowski B Z am Mittag vom 16 Januar 1919 S 1 Text Leo Jogiches Der Mord an Liebknecht und Luxemburg Die Tat und die Tater In Die Rote Fahne vom 12 Februar 1919 S 1 Digitalisat Die Ereignisse sind detailliert beschrieben die Darstellung entspricht in fast allen Einzelheiten den spateren Erkenntnissen nur als Morder an Rosa Luxemburg wurde falschlicherweise Oberleutnant Vogel genannt und nicht Hermann Souchon was erst spater bekannt wurde Elisabeth Hannover Druck Heinrich Hannover Hrsg Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Dokumentation eines politischen Verbrechens edition suhrkamp Frankfurt am Main 1967 mit ausfuhrlichen Zitaten aus den Befragungen die Aussagen der Zeugen zum Tathergang sind im Wesentlichen sachlich wahrscheinlich richtig Buchsenlicht war nicht mehr In Der Spiegel Nr 51 1967 S 36 online mit Zitaten von Aussagen Urteile Memento vom 14 Mai 2013 im Internet Archive zitiert aus Elisabeth Hannover Druck Heinrich Hannover Hrsg Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Frankfurt Main 1967 S 116 Liebknecht Luxemburg Der dritte Mann In Der Spiegel Nr 8 1967 S 40 online vorletzter Absatz Berthold Jacob Kollege Jorns In Das Tage Buch vom 24 Marz 1928 Gietinger Leiche 1995 S 130f vgl auch Artikel von Ludwig Wachtel in Tidens Tegn vom 4 Februar 1919 Ich liess Rosa Luxemburg richten SPIEGEL Gesprach mit dem Putsch Hauptmann Waldemar Pabst in Der Spiegel 16 1962 vom 18 April 1962 online Liebknecht Luxemburg Der dritte Mann In Der Spiegel Nr 8 1967 S 40 online Der Fall Jorns Fernsehen der DDR Der Fall Jorns in der Internet Movie Database englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Morde an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg amp oldid 236253017