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Der Mord der nie verjahrt ist ein deutscher Spielfilm des Jahres 1968 aus dem DEFA Studio fur Spielfilme von Wolfgang Luderer FilmTitel Der Mord der nie verjahrtProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1968Lange 107 MinutenStabRegie Wolfgang LudererDrehbuch Wolfgang LudererFriedrich Karl HartmannWalter JupeProduktion DEFA KAG Babelsberg Musik Wolfgang PietschKamera Otto HanischSchnitt Ilse PetersBesetzungWalter Jupe Jorns Horst Drinda Pabst Jochen Thomas Runge Rolf Romer Liepmann Gerhard Rachold Vogel Hannjo Hasse Kapitanleutnant Pflugk Harttung Helmut Schreiber Hauptmann Pflugk Harttung Wolfgang Sasse Schregel Hans Hartmut Kruger Basseler Horst Friedrich Kurtzig Adolf Peter Hoffmann Hofmann Klaus Peter Thiele Lautenberg Herbert Kofer Oberst von Winsen Kurt Steingraf Deepenthal Wolfgang Greese Bornstein Norbert Christian Gerichtsvorsitzender Horst Schulze Verteidiger Siegfried Weiss Generalstaatsanwalt Helga Labudda Anna Balger Hans Hardt Hardtloff Wegmann Manfred Borges Ruch Wilhelm Koch Hooge Herr Lautenberg sen Maria Rouvel Frau Lautenberg Fredy Barten Geschaftsfuhrer Peter Brang Senatsprasident Erich Brauer Meister Fritz Bartholdt Lamprecht Hans Ulrich Lauffer Redner Horst Manz Zwischenrufer Frank Michelis Zwischenrufer Georg Helge Zwischenrufer Elke Schuhrk Dienstmadchen Hans Finohr Prasident Ralph J Boettner Reichsgerichtsrat Max Bernhardt Reichsgerichtsrat Herbert Korbs Reichsgerichtsrat Heinz Schroder Reichsgerichtsrat Gert Hansch Richter Hans Joachim Engelmann Schoffe Wolfgang Luderer Noske Christoph Beyertt Herr mit Gamsbart Hans Bussenius Landgerichtsrat Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Kritiken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Referendar Lautenberg betritt im Jahr 1929 das Schoffengericht in Berlin Mitte um hier seine Ausbildung anzutreten Der fur ihn zustandige Staatsanwaltsrat hat gerade die Anklagevertretung in einer Sache ubernommen die nach seinen Worten alles andere als schon ist Er vertritt den Reichsanwalt Paul Jorns als Nebenklager gegen den Herausgeber der Zeitschrift Das Tage Buch der hier wegen Beleidigung und ubler Nachrede angeklagt ist In einem Artikel der Zeitschrift wurde die Eignung Jorns fur das Amt des Reichsanwalts angezweifelt da er als damaliger Kriegsgerichtsrat in der Garde Kavallerie Schutzen Division im Jahr 1919 bei der Aufklarung der Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht die Morder begunstigt hat Ruckblickend zeigt der Film die Geschehnisse aus dem Jahr 1919 Im Berliner Hotel Eden am Kurfurstendamm befindet sich das Hauptquartier der Garde Kavallerie Schutzen Division unter dem Kommando von Generalleutnant Heinrich von Hofmann Am 15 Januar 1919 betritt der Erste Generalstabsoffizier Waldemar Pabst dessen Zimmer um ihm mitzuteilen dass Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin Wilmersdorf verhaftet wurden und sich auf dem Weg ins Hotel befinden Hauptmann Pabst erhalt den Befehl die Offiziere zu bestimmen die als Transportfuhrer die Gefangenen in die Gefangnisse bringen sollen wobei zu verhindern ist dass diese dort lebend eintreffen Kapitanleutnant Horst von Pflugk Harttung und Leutnant Rudolf Liepmann fahren mit Karl Liebknecht der durch den Jager Otto Runge bereits am Hotelausgang mit einem Gewehrkolben schwer verletzt wird in den Tiergarten wo Liebknecht angeblich auf der Flucht von Leutnant Liepmann erschossen wird Oberleutnant Kurt Vogel ubernimmt den Transport von Rosa Luxemburg die ebenfalls von Otto Runge mit dem Gewehrkolben zusammengeschlagen wird Noch im Auto wird sie aus nachster Nahe erschossen und anschliessend in den Landwehrkanal geworfen In der Gerichtsverhandlung gelingt es durch die Aussagen von Zeugen die Schuldhaftigkeit des Reichsanwalts Jorns an der Verhinderung der Aufklarung der Morde an den beiden Kommunisten nachzuweisen Das beginnt mit der Vernehmung des ehemaligen Kriegsgerichtsrats der Garde Kavallerie Schutzen Division Dr Kurtzig der zehn Jahre zuvor in seiner Funktion abgelost und durch Jorns ersetzt wird Kurtzig sind mehrere Ungereimtheiten bei der Durcharbeitung des Falles aufgefallen weshalb er gegen den Oberleutnant Vogel und Kapitanleutnant von Pflugk Harttung Haftbefehle erlasst Deshalb verliert er die Zustandigkeit fur diesen Fall und Jorns erste Amtshandlung ist die Freilassung der beiden Gefangenen zu veranlassen Auch die Zeugen Wegmann und Ruch die ebenfalls im Jahr 1919 vom Vollzugsrat des Arbeiter und Soldatenrates Gross Berlin als Beisitzer dem Kriegsgerichtsrat Jorns zugeordnet wurden bestatigen wie sie bei der Aufklarung des Falles standig von Jorns nur behindert wurden Der Referendar Lautenberg bekommt immer mehr Zweifel an der fairen Durchfuhrung der Verhandlung Dazu tragen auch die Gesprache zwischen Jorns und dem Staatsanwaltsrat bei denen er zeitweise beiwohnen kann So vernimmt er auch auf welchen Wegen der Jager Otto Runge vor den Fangen der Justiz versteckt wird um fur eventuelle Aussagen nicht zur Verfugung zu stehen Auf Grund der Initiative Lautenbergs gelingt es aber trotzdem Otto Runge der jetzt unter einem anderen Namen lebt aufzufinden und ihn zu einer Zeugenaussage vor dem Gericht zu bewegen Seine Aussage bestatigt die Vermutung dass er den Befehl von hoherer Stelle erhalten hat Liebknecht und Luxemburg mit dem Gewehr ernsthaft zu verletzen und dass es keine Volksmassen gab die denen die Verletzungen zufugten Er gibt zu dass alle seine Angaben bei der Gerichtsverhandlung 1919 diesbezuglich falsch waren Auch Leutnant Liepmann wird als Zeuge vernommen und bestatigt dass er Karl Liebknecht auf Befehl erschossen hat Der Angeklagte Bornstein von der Zeitschrift Das Tage Buch wird freigesprochen da die in dem Artikel erwahnten Vorwurfe gegen den Reichsanwalt Jorns keine Beleidigung und uble Nachrede darstellen Der Referendar Lautenberg wird aus dem Justizdienst entlassen Produktion und Veroffentlichung BearbeitenDer Rechtsanwalt und Mitautor des Drehbuchs Friedrich Karl Kaul wird in dem Film als junger Referendar Lautenberg dargestellt und war in dem geschilderten Fall selbst zugegen Der Mord der nie verjahrt wurde unter dem Arbeitstitel Der Fall Jorns als Schwarzweissfilm in Totalvision von der Kunstlerischen Arbeitsgruppe Babelsberg gedreht und hatte seine feierliche Premiere am 11 Januar 1968 im Berliner Kino International Im Deutschen Fernsehfunk wurde der Film am 15 Januar 1969 im 1 Programm gesendet Kritiken BearbeitenIm Neuen Deutschland 1 schrieb Elvira Mollenschott am 13 Januar 1968 Die Wahrheit uber die Morde an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wie Paul Levi sie im Verlauf des Prozesses enthullte das Komplott Noskes und der Militars ihr Zusammenspiel mit dem Rechtsverdreher Jorns all das wird anschaulich und einpragsam in einer Fulle von Ruckblenden auf das Tatgeschehen gezeigt Starker als hatte man sich nur auf die Wiedergabe der Zeugenaussagen und Pladoyers in einem Prozessstuck beschrankt wird die Geschichte selbst lebendig werden die Vorgange durchschaubar In der Neuen Zeit 2 aussert sich H U am 14 Januar 1968 Die Faktizitat des Dargestellten ist die eine ihre uberzeugende kunstlerische Umsetzung die andere Sache Und hier hat der Film denn doch einige Schwachen Einzelne Verstosse gegen die Logik der Filmdramaturgie und etliche ungeschickte szenische Arrangements sind nicht zu ubersehen ja sie bewirken sogar dass Vorgange von unbezweifelbarer Authentizitat etwas unwahrscheinlich anzumuten beginnen Dem eminent zeitgeschichtlichen Wert des Films steht nicht immer die entsprechende asthetische Qualitat zur Seite In der Berliner Zeitung 3 bemerkte Gunter Sobe am 16 Januar 1968 Im dramaturgischen Aufbau halt sich der Film der in Totalvision gedreht wurde recht genau an die bei den Fernseh Pitaval Serien erfolgreich geubten Praktiken Ob das allerdings furs Kino soweit ubernommen werden sollte dass man sogar die kommentierenden Schlusssatze hier auch anhangt bleibt fraglich Das Lexikon des internationalen Films schreibt dass es sich um einen gut gespielten geschichtlich und politisch informativen Film handelt der seinen Stoff vor allem uber Dialoge transportiert 4 In der taz Die Tageszeitung schrieb Stefan Reinecke 2019 5 Im dem Gerichtsdrama sind Schwarz und Weiss klar erkennbar Aufrechte Arbeiter tragen Lederjacke das Herz am rechten Fleck und lesen die Rote Fahne Die Offiziere sind hinterhaltig und tragen Uniform und Kneifer Jorns Reichswehrgeneral Hoffmann Pabst sind keine psychologisch durchgearbeiteten Figuren Sie verkorpern die Reaktion das Bundnis von Rechtsextremen Reichswehr und Justiz Der Rechtsanwalt des Journalisten bleibt indes namen und gefuhllos Den Namen Levi in diesem Prozess zu verschweigen und ihn zur Nebenrolle zu verkleinern ist zutiefst unehrlich Literatur BearbeitenFrank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 419 420 Weblinks BearbeitenDer Mord der nie verjahrt in der Internet Movie Database englisch Der Mord der nie verjahrt bei filmportal de Der Mord der nie verjahrt bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Neues Deutschland vom 13 Januar 1968 S 10 Neue Zeit vom 14 Januar 1968 S 5 Berliner Zeitung vom 16 Januar 1968 S 7 Der Mord der nie verjahrt In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 8 Januar 2019 Rosa hat nicht in der DDR gewohnt in taz vom 7 Januar 2019 S 24 Online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Mord der nie verjahrt amp oldid 228257081