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Die Elisabethenkirche in Basel befindet sich im Zentrum der Stadt direkt neben dem Theater Basel Sie gilt als die bedeutendste neugotische Kirche der Schweiz und stellt in Architektur und Ausstattung ein Zeugnis des Historismus dar 1 ElisabethenkircheElisabethenkirche in BaselElisabethenkirche in BaselBasisdatenOrt BaselKanton Basel StadtStaat SchweizHohenlage 270 m47 55273 7 59122 Koordinaten 47 33 9 8 N 7 35 28 4 O CH1903 611487 266901Verwendung KircheZuganglichkeit Aussichtsturm offentlich zuganglichTurmdatenBauzeit 1865Bauherr Christoph MerianArchitekt Ferdinand StadlerBaustoff Grauer SandsteinGesamthohe 70 50 mAussichts plattform 52 50 mPositionskarteElisabethenkirche Kanton Basel Stadt Elisabethenkirche Inhaltsverzeichnis 1 Alte Pfarrkirche St Elisabeth 2 Neue Elisabethenkirche von 1864 3 Architektur 4 Renovation und Neunutzung 5 Orgel 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 Siehe auch 9 WeblinksAlte Pfarrkirche St Elisabeth BearbeitenEin erster Kirchenbau wurde zwischen 1288 und 1301 errichtet als eine Kapelle einer Klause zu St Elisabeth erwahnt wurde Nach deren Abriss wurde im Fruhjahr 1515 mit dem Neubau einer grosseren Kirche begonnen der rund ein Jahr spater abgeschlossen war Nach der Reformation 1529 wurde sie zu einer Filialkirche des Basler Munsters 1643 wurde die Kirche renoviert und 1656 um einen sudlichen Seitenschiffanbau erweitert Eine zweite Renovation folgte 1827 Neue Elisabethenkirche von 1864 Bearbeiten nbsp Die neue Elisabethenkirche in Basel kurz nach der Erbauung nbsp Innenansicht nbsp Steinkanzel mit getarntem Holzbaldachin nbsp Turschloss mit der Jahreszahl 1863 nbsp Treppenaufgang im Turm nbsp Turmhelm Der von Christoph Merian und Margarethe Merian Burckhardt gestiftete Neubau wurde nach Planen von Ferdinand Stadler von 1857 bis 1864 erbaut Dieser setzte sich in einem Architekturwettbewerb in der zweiten Runde gegen Joseph Caspar Jeuch durch Jeuch gelang es nach der ersten Runde einen gewissen Einfluss auf den Bau zu nehmen Der Stifter sollte seine Kirche nie fertig sehen denn er starb 1858 kurz vor der Grundsteinlegung Christoph Merian finanzierte den Bau der Kirche in der Absicht ein Mahnmal gegen den Ungeist der Zeit also gegen die Entchristlichung von Staat und Gesellschaft zu errichten Es war der erste Kirchenneubau in Basel seit der Reformation Unter der Bauleitung von Christoph Riggenbach wurde fur den Bau eine Munsterbauhutte nach dem Kolner Vorbild eingerichtet in der Handwerker und Baukunstler ihre Arbeit in den Dienst eines grossen Gemeinschaftswerks stellen Dies in Ubereinstimmung mit den religiosen Idealen des Stifters Merian Frommes Basel 2 Die Bauhutte diente vielen angehenden Schweizer Architekten als praxisnahe Ausbildungsstatte 3 Am 6 Juni 1864 fand der Eroffnungsgottesdienst statt Zu dieser Zeit fehlten jedoch noch die Chorfenster die ein Jahr spater eingesetzt wurden Im Innenraum steht eine historische Orgel die 1862 vom Orgelbauer Joseph Merklin erbaut und 1949 erweitert wurde 1866 wurde die Kirche von Merians Witwe der Kirchen und Schulkommission ubergeben Das Stifterehepaar ist in der Gruft unter der Kirche in zwei Marmorsarkophagen beigesetzt wo sich auch zwei Denkmalbusten der beiden befinden geschaffen von Heinrich Rudolf Meili aus Binningen und Ferdinand Schloth 4 Beim Besteigen des Turms werden verschiedentlich vernietete oder verschraubte Stahltrager sichtbar wie sie auch beim Eiffelturm verwendet wurden Zur Zeit der klassischen Gotik war eine solche Technologie selbstverstandlich nicht vorhanden Nur Dank dieser Innovationen war es moglich in einer Bauzeit von nur sieben Jahren mit einem begrenzten Budget die Kirche fertigzustellen Architektur BearbeitenDas Kircheninnere wird gepragt durch den Bautypus einer dreischiffigen gewolbten Hallenkirche Diese wird westlich durch das funfseitige Chorpolygon und ostlich durch die Vorhalle unter dem Turm begrenzt Die Emporen sind uber Zugange in den Seitenfassaden direkt erschlossen ebenso die ehemalige Privatloge des Stifterpaars gegenuber der steinernen Kanzel Der offentlich zugangliche Turm uberragt mit seinen 72 Metern die Turme des Basler Munsters Speziell an der Elisabethenkirche ist das Kreuzrippengewolbe aus Backstein welches in den Seitenschiffen zu sehen ist Im 19 Jahrhundert waren in der Schweiz Backsteine rar und teuer die Elisabethenkirche ist der einzige Bau in Stadlers Werk wo genugend finanzielle Mittel fur eine solche Konstruktion vorhanden waren 5 Anderenorts musste man auf Holzkonstruktionen zuruckgreifen die wie Steine bemalt wurden Auch die Elisabethenkirche kommt nicht ganz ohne solche Sparmassnahmen aus Der Baldachin der Steinkanzel ist in Wahrheit aus Holz 6 Solche Konstruktionen wurden spottisch Schreinergotik genannt Verglichen mit anderen um die gleiche Zeit entstandenen Bauten z B der Votivkirche Wien ist die Elisabethenkirche eher karg dekoriert und verschlossen gehalten Ausmass und Dimensionen der typisch gotischen Wimperge und Fialen wurde auf ein Minimum beschrankt Renovation und Neunutzung BearbeitenIn den 1980er Jahren sollte die Kirche abgerissen werden was aber von interessierten Burgern verhindert wurde Der Neubau des Theaters hatte 1975 den solitaren Charakter der Kirche massiv beeintrachtigt Inzwischen hat jedoch ein Umdenken stattgefunden und historistische Bauten werden wieder geschatzt Dadurch wurde es moglich die Kirche zwischen 1990 und 1994 umfassend zu renovieren Dies geschah auf sanfte Art Viele Details aus der Bauzeit sind heute noch erhalten So prangt am reich verzierten Turschloss des Seitenportals im Raum dahinter wird heute eine Bar betrieben die Jahreszahl 1863 Seit der Renovation wird die Elisabethenkirche von einem okumenischen Verein als offene Kirche betrieben Der Verein Offene Kirche Elisabethen wird von der Evangelisch reformierten Kirche Basel Landschaft und Basel Stadt Romisch katholische Kirche Basel Landschaft und Basel Stadt und der Christkatholischen Kirche mitgetragen und mitfinanziert 7 Neben Gottesdiensten wird die Kirche auch kommerziell fur Konzerte und Hochzeiten genutzt Orgel BearbeitenDie Orgel wurde 1861 1864 von dem Orgelbauer Joseph Merklin Paris Brussel gebaut Das Instrument hatte zunachst 29 Register auf zwei Manualen und Pedal und hatte eine Balgtretanlage die von Calcanten bedient wurde Erst 1899 wurde das Instrument mit einer elektrischen Windanlage ausgestattet um vier Register erweitert und auf pneumatische Kegelladen umgestellt Im Lauf der Zeit wurde die Orgel mehrfach umgebaut und dem Zeitgeist angepasst 1913 wurde ein drittes Manualwerk mit 11 Registern hinzugefugt 1934 wurde ein neues Geblase hinzugefugt und die Tretanlage endgultig stillgelegt Das Instrument hat heute 42 Register auf drei Manualen und Pedal Die Trakturen sind pneumatisch 8 I Hauptwerk C g3Principal 16 Principal 8 Bourdon 8 Salicional 8 Oktav 4 Flote 4 Quinte 2 2 3 Oktav 2 Mixtur IV VI 2 Cornet 8 Zinke 8 II Schwellwerk C g3Principal 8 Gedeckt 8 Gemshorn 8 Oktav 4 Blockflote 4 Quintflote 2 2 3 Principal 2 Nachthorn 2 Terz 1 3 5 Mixtur 1 1 3 Trompete 8 Clairon 4 Tremulant III Schwellwerk C g3Gedeckt 8 Nachthorn 8 Echoflote 4 Prinzipal 4 Larigot 1 1 3 Principal 2 Cymbel 1 Oboe 8 Gedeckt 16 Tremulant Pedal C f1Contrabass 16 Subbass 16 Echobass 16 Gedeckt 8 Flotebass 8 Choralbass 4 Bombard 16 Fagott 8 Singend Cornett 4 Flote 2 TremulantKoppeln II I I P II PEinzelnachweise Bearbeiten Meisterwerk im spektakularen Gerust Abgerufen am 24 August 2023 Dorothee Huber Architekturfuhrer Basel Die Baugeschichte der Stadt und ihrer Umgebung Architekturmuseum Basel Basel 1993 S 226 Othmar Birkner Hanspeter Rebsamen Basel In Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Hrsg INSA 1850 1920 Band 2 Orell Fussli Zurich 1986 ISBN 3 280 01716 5 S 145 doi 10 5169 seals 3532 INSA 1850 1920 Band 2 Orell Fussli Zurich 1986 ISBN 3 280 01716 5 S 146 Stefan Hess Tomas Lochman Hg Klassische Schonheit und vaterlandisches Heldentum Der Basler Bildhauer Ferdinand Schloth 1818 1891 Basel 2004 S 170 Andreas Hauser Ferdinand Stadler Krauthammer Zurich 1976 http www offenekirche ch elisabethenkirche geschichte htm inforel ch Offene Kirche Elisabethen Abgerufen am 4 Dezember 2017 Nahere Informationen zur OrgelLiteratur Bearbeiten Warum eigentlich reisst man nicht gerade die Elisabethenkirche ab In Basler Stadtbuch 1993 S 176 178 Ruckblick auf eine Debatte mit Beitragen von Markus Kutter Lukas Burckhardt und anderen Andre Meyer Die Elisabethenkirche Ein Gesamtkunstwerk und seine Restaurierung In Basler Stadtbuch 1993 S 179 183 Hortensia von Roda Die Glasfenster der Elisabethenkirche von 1865 In Basler Stadtbuch 1993 S 184 186 Stefan Trumpler Die Erhaltung der Glasmalerei der Elisabethenkirche In Basler Stadtbuch 1993 S 187 190 Felix Felix Projekt Offenheit Fundament Kirche Das Projekt Offene Kirche In Basler Stadtbuch 1992 S 156 159 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in Basel Grossbasel WestWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Elisabethenkirche Basel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage Elisabethenkirche Fotografien in der Bilder Datenbank des Kantons Basel Stadt Geschichte der alten Elisabethenkirche bis 1864 auf altbasel ch Geschichte der neuen Elisabethenkirche ab 1864 auf altbasel ch nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp 360 Panorama von der Elisabethenkirche Evangelisch reformierte Kirchen und Gemeinden des Kantons Basel Stadt Munster St Alban Kirchlein Bettingen Kirche St Chrischona Dorfkirche Kleinhuningen Dorfkirche Riehen St Elisabeth Gellertkirche St Jakob St Johannes Kornfeldkirche St Leonhard St Markus St Martin St Matthaus Oekolampad Kirche St Paulus St Peter St Stephan St Theodor St Thomas St Titus Zwinglihaus St Lukas Romisch katholische Kirchen und Pfarreien des Kantons Basel Stadt Allerheiligen St Anton Bruder Klaus St Christophorus St Clara Don Bosco St Franziskus Heiliggeist St Joseph St Marien St Michael Sacre Cœur San Pio X Weitere Sakralbauten des Kantons Basel Stadt Apostolische Kapelle Barfusserkirche Basel Kloster St Alban 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