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Christoph Merian 22 Januar 1800 in Basel 22 August 1858 in Munchenstein Sohn von Christoph Merian senior 1769 1849 und Valeria Hoffmann 1773 1834 war ein Schweizer Grossgrundbesitzer Rentier und Grunder der Christoph Merian Stiftung Christoph Merian BurckhardtChristoph Merian von Johann Friedrich Dietler 1855Leben BearbeitenChristoph Merian Burckhardt stammte aus der vornehmen Basler Familie Merian Sein gleichnamiger Vater war Grosskaufmann und betrieb zuerst Rohbaumwolle Handel und spater alle moglichen Speditions Bank und Spekulations Geschafte Er galt als reichster Schweizer seiner Zeit Besonders grosse Gewinne erzielte seine Firma Freres Merian durch Umgehung der napoleonischen Kontinentalsperre was zu diplomatischen Interventionen Frankreichs in der Schweiz fuhrte Das riskante Handelsgeschaft gab der Vater 1810 auf er investierte fortan in elsassische Industriebetriebe oder machte Bankgeschafte Nach seiner Schulzeit absolvierte Christoph Merian Burckhardt eine kaufmannische Lehre was ihn befahigte einmal den vaterlichen Beruf aufzugreifen Er zeigte aber auch ein ausgepragtes Interesse an der Landwirtschaft und liess sich 1818 1821 im Landwirtschaftlichen Institut in Hofwil bei Munchenbuchsee sowie in der Landwirtschaftlichen Akademie von Hohenheim bei Stuttgart zum Agronomen ausbilden Dies war ein fur einen jungen Basler Patriziersohn ungewohnlicher Berufsweg allerdings zeigte auch der Vater durch den Kauf von Gutern bei Basel und in Lothringen einen zunehmenden Hang zum Grundbesitz Zudem hatten die genannten Ausbildungsstatten einen exzellenten Ruf Insbesondere Hofwil zog die Sohne der europaischen Burger und Adelselite an nbsp Margaretha Merian 1835 nbsp Buste im Garten des SommercasinoIm Jahr 1824 heiratete Christoph Merian die Industriellentochter Margaretha Burckhardt 8 September 1806 3 Mai 1886 Mit Merians Eltern bewohnten sie deren Stadtvilla Als Hochzeitsgeschenk bekamen sie von Merians Vater den ca 56 Hektar umfassenden Landsitz Bruglingen mit dem Herrschaftshaus Villa Merian in Munchenstein bei Basel den Merian ab 1829 von einem Pachter bewirtschaften liess Obwohl er anfangs nicht uber viel Eigenkapital verfugte begann er recht bald zusatzliche Parzellen zu erwerben als seine Mutter 1835 starb konnte er mit dem geerbten Geld seine Zukaufe noch erhohen Alle Kaufe dienten dazu das Bruglinger Gut zu erweitern und abzurunden Am Ende seines Lebens umfasste sein Besitz samt einigen anderen Grundstucken im nahen Land Baden 325 Hektar was fur schweizerische Verhaltnisse ungewohnlich gross war Die agronomische Betatigung Merians war nicht einfach Ausdruck eines romantischen Interesses am Land oder eine Abkehr von den vaterlichen Geldgeschaften Merian legte Wert auf eine moderne Bodenbewirtschaftung und war ein unternehmerisch denkender Kapitalanleger der allerdings das Schwergewicht auf Soliditat legte im Gegensatz zu den spekulativen Moglichkeiten wahrend der napoleonischen Kriege Er bevorzugte sichere Wertpapiere und gab Kredite an Handwerker Bauern und Gewerbetreibende Christoph Merian hinterliess keine personlichen Aufzeichnungen was es schwer macht die Beweggrunde seiner Handlungen zu deuten Sicherlich hatte er eine traditionelle Weltsicht die ihm die Industrielle Revolution und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft bedenklich erscheinen liess Er war gepragt durch den Pietismus der besonders in Basel weit verbreitet war Frommes Basel Aus einer ausgepragten personlichen Frommigkeit und einem tief verwurzelten Standesbewusstsein entsprangen sowohl ein zuruckgezogener betont christlicher Lebenswandel als auch ein paternalistisches Verantwortungsgefuhl fur Arme und Bedurftige So spendete Merian schon zeit seines Lebens namhafte Betrage z B fur das stadtische Spital zur Verbilligung des Brotes fur Einwohner von Basel und Umgebung und fur anderes mehr nbsp Rheinschiff Christoph Merian Am 22 August 1858 starb Christoph Merian Das Kernstuck seines Testaments bildeten die Artikel 26 und 27 mit denen er die uberlebende Gattin und nach deren Tod die liebe Vaterstadt zur Universalerbin machte Als Margaretha Merian 1886 starb gingen rund zwolfeinhalb Millionen Franken an Basel Zur Verwaltung des Vermogens wurde die Christoph Merian Stiftung eingesetzt Die ausschliessliche Bevorzugung Basels mag in einem patriotischen Empfinden gelegen haben das mit der gewaltsamen Kantonstrennung im Jahr 1833 zusammenhing Die offen und sehr anpassungsfahig formulierten Artikel bestimmen dass bei Erhaltung des Kapitals der Stiftungsertrag zur Linderung der Not und des Unglucks zur Forderung des Wohles der Menschen und fur die Durchfuhrung der unserem stadtischen Gemeinwesen obliegenden oder allgemeinnutzlichen und zweckmassigen Einrichtungen zu verwenden sei Aus dem nachfolgenden Wirken der Witwe geht hervor dass das ungewohnliche Vermachtnis auf gemeinsamen Willen des kinderlosen Ehepaares beruhte Margaretha Merian Burckhardt fuhrte die von Christoph Merian begonnenen Verpflichtungen weiter So wurde die von ihm finanzierte Kirche St Elisabethen fertiggestellt und der Kirchenkommission Basel Stadt ubergeben Die Kirche ist durch ihre Namensgebung die hl Elisabeth ist die Schutzpatronin der Armen und konservative Formensprache sie ist eines der bedeutendsten neugotischen Baudenkmaler der Schweiz ein steinernes Credo des Ehepaars Merian das unter dem Bau in einer eigenen Gruft beigesetzt ist Literatur BearbeitenTraugott Geering Christoph Merian 1800 1858 Gedenkschrift aus Anlass der 50 jahrigen Wiederkehr seines Todestages Verlag Georg amp Co Basel 1908 Hans Joneli Die Verteilung der Merian schen Schenkung von 1854 In Basler Jahrbuch 1909 S 262 271 Digitalisat Robert Labhardt Kapital und Moral Christoph Merian Eine Biografie Christoph Merian Verlag Basel 2011 ISBN 978 3 85616 525 3 Paul Roth Christoph Merian Burckhardt Zu seinem hundertsten Todestag In Basler Stadtbuch 1958 S 7 18 Digitalisat Rudolf Suter Die Christoph Merian Stiftung 1886 1986 Christoph Merian Verlag Basel 1985 Gustaf Adolf Wanner Christoph Merian 1800 1858 Zur hundertsten Wiederkehr seines Todestages im Auftrag der Chr Merian schen Stiftung dargestellt Schwabe Basel Stuttgart 1958 Hermann Wichers Merian Christoph In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christoph Merian Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Christoph Merian im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Christoph Merian Personenlexikon des Kantons Basel Landschaft Merian Garten BruglingenNormdaten Person GND 136245617 lobid OGND AKS LCCN n88085235 VIAF 75400404 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Merian ChristophKURZBESCHREIBUNG Schweizer Grossgrundbesitzer und StiftungsgrunderGEBURTSDATUM 22 Januar 1800GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 22 August 1858STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph Merian amp oldid 237852480