www.wikidata.de-de.nina.az
Die Einblattrige Kiefer Pinus monophylla auch Nusskiefer Einnadelige Kiefer oder Einnadelige Nuss Kiefer genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern Pinus in der Familie der Kieferngewachse Pinaceae Als einzige Kiefer bildet sie Kurztriebe mit nur einer Nadel Auf ungunstigen Boden sind Baume mit einem Alter von 300 Jahren keine Seltenheit Baume dieses Alters fehlen aber aufgrund von forstlicher Nutzung Waldbranden und Wildverbiss auf gunstigen Standorten Das mogliche Hochstalter konnte mehr als 600 Jahre betragen 1 Sie ist der offizielle Staatsbaum des US Bundesstaates Nevada Einblattrige KieferEinblattrige Kiefer Pinus monophylla SystematikOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie PinoideaeGattung Kiefern Pinus Untergattung DucampopinusArt Einblattrige KieferWissenschaftlicher NamePinus monophyllaTorr amp Frem Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus 1 2 Nadeln 1 3 Bluten Zapfen und Samen 1 4 Chromosomenzahl 1 5 Borke 1 6 Wurzelsystem 1 7 Holz 2 Verbreitung und Standort 3 Krankheiten und Schadlinge 4 Nutzung 5 Systematik 5 1 Unterarten 5 2 Hybride 5 3 Synonyme 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Zweig mit Nadeln nbsp mannliche Blutenzapfen nbsp reifer Zapfen nbsp SamenHabitus Bearbeiten Die Einblattrige Kiefer wachst relativ langsam erreicht im Allgemeinen Wuchshohen von etwa 6 bis 12 Meter und Brusthohendurchmesser von 30 bis 50 Zentimeter Der jahrliche Hohenzuwachs des Jungwuchses liegt bei etwa nur 5 Zentimeter Zwei Meter hohe und 60 Jahre alte Exemplare sind somit keine Seltenheit Eines der hochsten Individuen misst 16 Meter in der Hohe 1 Der mittlere jahrliche Durchmesserzuwachs betragt annahernd 1 bis 5 Millimeter Der kurze Stamm ist oft zwei oder dreimal gegabelt Ist die Krone in der Jugend noch pyramidenformig wird sie im Alter runder und offener 2 Nadeln Bearbeiten Kennzeichnend und namengebend fur diese Art sind die mit nur einer Nadel besetzten Kurztriebe Selten kommen auch zweinadelige Bundel vor Die Einblattrige Kiefer ist somit sehr einfach zu bestimmen bei allen anderen Kiefernarten wachsen auf den Kurztrieben zwei drei oder funf Nadeln Die ein wenig zum Zweig hin gekrummten stumpf graugrunen Nadeln werden im zwischen 2 5 und 6 Zentimeter lang und 1 6 bis 2 3 Millimeter breit Sie sind kraftig relativ steif scharf zugespitzt harzig und besitzen glatte Rander Sie sind im Querschnitt rund und besitzen 2 bis 7 Harzkanale In den Vorhofen der Spaltoffnungen findet man zahlreiche weisse Streifen die auf Wachsablagerungen zuruckgehen Die Nadeln verbleiben in der Regel funf Jahre am Baum 2 Bluten Zapfen und Samen Bearbeiten Die Einblattrige Kiefer ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch und wird mit etwa 35 Jahren mannbar wobei erst im Alter von etwa 100 Jahren die maximale Zapfenproduktion erreicht wird Im spaten Fruhling oder im fruhen Sommer erscheinen die ersten roten mannlichen und die grunen weiblichen Blutenzapfen Auf den spaten Juni fallt dann der Pollenflug sowie die Bestaubungsbereitschaft Zwischen Bestaubung und Samenreife vergehen zwei Vegetationsperioden Wachstum und Entwicklung der Zapfen erfolgt in der ersten Vegetationsperiode nur langsam sie werden bis Ende des ersten Sommers nur 1 5 bis 1 9 Zentimeter lang Erst nach der Befruchtung die ein Jahr spater im folgenden Fruhjahr stattfindet beschleunigt sich das Wachstum welches bei etwa 8 Zentimeter Lange endet Reif sind die Zapfen meist Anfang September bis zum Beginn des Novembers kann die Entlassung der etwa 20 keimfahigen braunen Samen erfolgen Die zur Reife glanzend rotbraunen Zapfen sind kurz gestielt langer als breit und besitzen eine abgerundete Basis Die reifen braunen und ungeflugelten Samen sind 10 bis 22 Millimeter lang und essbar Das Endosperm ist weiss mehlig und ausserst starkereich der Embryo besitzt 6 bis 9 Keimblatter Kotyledonen Von gereinigtem Saatgut betragt die Tausendkornmasse etwa 408 Gramm 3 Die Samen fallen direkt unter dem Mutterbaum zu Boden oder werden durch Vogel wie den Nacktschnabelhaher Gymnorhinus cyanocephalus und den Kiefernhaher Nucifraga columbiana in Bodenverstecken gesammelt Versteckausbreitung 1 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 4 Borke Bearbeiten Die Borke hat in der Jugend des Baumes eine hellgraue Farbe und ist glatt oder schuppig Sie bekommt im Alter deutliche Risse Die Farbe der dann entstandenen Schuppen reicht von dunkelbraun bis dunkelrot Die Borke der Altbaume bildet schmale und flache Leisten sowie dunne dicht anliegende dunkelbraune bis rotliche Schuppen 5 Die Zweige sind anfangs flaumig und spater drusig behaart 2 Wurzelsystem Bearbeiten Die Art bildet eine kurze und gestauchte Pfahlwurzel aus deren Wachstum vor allem auf flachgrundigen Substraten stark eingeschrankt ist Es werden zahlreiche Feinwurzeln gebildet Weitstreichende Seitenwurzeln konnen eine Lange von mehr als dem dreifachen der Baumhohe erreichen Die Wurzel der Keimlinge wachst bis zu 15 Zentimeter in den ersten 10 Tagen 1 Als Mykorrhiza Partner wird nur Cenococcum geophilum genannt 5 Holz Bearbeiten Das blass gelblichbraune Kernholz wird von einem schmalen und fast weissen Splint umgeben Das weiche und harzreiche Holz der Einblattrigen Kiefer ist auf Grund des langsamen Wachstums engringig Es ist harter als das Holz der Gelb Kiefer Pinus ponderosa Uber holztechnologische Eigenschaften bestehen nur wenig Informationen Die Rohdichte liegt zwischen 0 43 und 0 62 g cm 5 Verbreitung und Standort BearbeitenDer Hauptteil des Verbreitungsgebietes der Einblattrigen Kiefer liegt in Nevada im westlichen Utah sowie im Osten und im Suden Kaliforniens Kleinere isolierte Vorkommen gibt es auch noch im Sudosten Idahos im Nordwesten Arizonas und im mexikanischen Baja California 6 Hauptsachlich werden Hohenlagen von 1 000 bis 2 800 Meter besiedelt In den kalifornischen White Mountains werden die grossten Hohenlagen von 3 050 Meter erreicht 6 Die Einblattrige Kiefer ist ein Baum des semiariden Klimas und vertragt grossere Trockenheit als andere Kiefernarten Der Niederschlag von 200 bis 460 Millimeter konzentriert sich auf den Winter in Form von Schnee Im Sommer herrschen heiss trockene Bedingungen die Luftfeuchte ist gering weshalb die potentielle Evapotranspiration hohe Werte erreichen kann Im Juli liegt die mittlere Hochsttemperatur bei 30 C wahrend die mittlere Tiefsttemperatur im Januar 6 C betragt Am besten wachst diese Kiefernart auf gut drainierten Boden mit grober Textur und einem pH Wert von etwa 6 bis 8 7 Obwohl die Art als wenig schattentolerant gilt findet man die Keimlinge meist unter am Boden liegenden Zweigen oder den Kronendach von Altbaumen und Strauchern da dort das Mikroklima weniger extrem ist 8 Die Einblattrige Kiefer ist die dominierende und somit kennzeichnende Baumart in den halbwustenartigen Pinyon Juniper Woodlands des Great Basin Erganzt wird diese Baumgesellschaft von einigen Wacholderarten Juniperus hauptsachlich vom Utah Wacholder Juniperus osteosperma Begleitende Straucharten sind unter anderem Artemisia Arten Eriogonum umbellatum und Purshia tridentata Man schatzt die besiedelte Flache dieser Baumgesellschaft auf etwa 7 1 Millionen Hektar davon etwa zwei Drittel im US Bundesstaat Nevada 7 Krankheiten und Schadlinge BearbeitenKeine der parasitierenden Pilzarten ruft nennenswerte Schaden oder gar Ausfalle hervor Bifusella pini ruft eine Nadelfleckung hervor die sich auf altere Nadeln im unteren Kronenbereich beschrankt Der Rostpilz Cronartium occidentale ruft Schwellungen an Asten und Stammen hervor die auch zu Abgangen fuhren konnen ist aber kaum epidemisch Verticicladiella wagenerii ist ein Wurzelparasit der besonders haufig in den San Bernardino Mountains in Kalifornien vorkommt Er totet die Wurzeln und farbt den Splint und das Wurzelholz dunkelbraun bis schwarz Der Fichtenporling Fomitopsis pinicola der Kiefern Braunporling Phaeolus schweinitzii und der Kiefernfeuerschwamm Phellinus pini befallen das Holz sind aber nur von geringer Bedeutung Im gesamten Verbreitungsgebiet ruft die Zwergmistelart Arceuthobium campylopodum erhebliche Schaden durch Ast und Stammverformungen Wachstumseinbussen und Totalverlusten hervor Da diese Art kaum Hexenbesen bildet fallen die ersten Symptome eines Befalls wenig auf 8 Der Borkenkafer Ips confusus verursacht von allen Schadinsekten die grossten Schaden Er befallt meist grossflachig mit Arceuthobium Arten befallene oder anderweitig geschwachte Baume Die Nadeln werden von der Schildlaus Matsucoccus acalyptus angesaugt vergilben danach und fallen ab Die Nadeln und Stamme werden des Weiteren vom Blattkafer Glyptoscelis aridis vom Bockkafer Haplidus testaceus und der Buschhornblattwespe Neodiprion edulicolis befallen Der Kafer Conophthorus monophyllae der Zunsler Dioryctria albovitella und der Nagekafer Ernobius montanus befallen und zerstoren Zapfen und Samen 8 Die fur die Einblattrige Kiefer gefahrlichsten abiotischen Schadursachen sind Trockenheit und Feuer Obwohl diese Kiefernart Bodentemperaturen von etwa 70 Grad Celsius vertragt konnen Samlinge bei intensiver Sonneneinstrahlung absterben Bodenfeuer vernichten nur den Jungwuchs der Altbestand bleibt erhalten Als gefahrlicher fur den Altbestand werden Kronenfeuer angesehen Besonders alte und stammfaule Baume sind windwurfgefahrdet 8 Nutzung BearbeitenAuf Grund der krummen Wuchsform und der nur geringen Dimensionen der Einblattrigen Kiefer besteht nur eine schlechte Nutzholz Tauglichkeit Daher wird das Holz hauptsachlich als Brennholz verwendet Aber auch als Weihnachtsbaum findet diese Kiefer Verwendung Mitte des 19 Jahrhunderts zu Zeiten des Silberbergbaues erfolgte ein grossflachiger Kahlschlag der Einblattrige Kiefer vor allem in der Umgebung der Bergwerke Sie wurde zu Holzkohle verarbeitet und so zur Schmelzung des Erzes verwendet oder als Brennholz benutzt 9 Bereits fur die ehemals heimischen Indianer und auch heute noch sind die Samen eine wichtige Nahrungsquelle fur Mensch und Tier Das Harz und innere Rindenteile fanden in der Volksmedizin als Wundmittel Verwendung Der Rauch des brennenden Harzes wurde inhaliert um Kopf und Ohrenschmerzen zu lindern Ein aus den Nadeln hergestelltes Getrank wurde gegen Erkaltungskrankheiten eingesetzt Die Nadeln selbst wurden gegen die Syphilis eingesetzt 8 Grosse Bedeutung haben die Pinyon Juniper Walder nicht nur als Lebensraum fur viele bedrohte Tierarten sondern auch als Schutz der Wassereinzugsgebiete vor allem vor Erosion 8 Systematik BearbeitenDie Einblattrige Kiefer wird innerhalb der Gattung der Kiefern Pinus zur Sektion Parrya und zur Untersektion Cembroides gezahlt Aufgrund des ausgedehnten Verbreitungsgebietes tritt eine grosse innerartliche Varianz in der Genetik auf Die Art wurde lange Zeit als eine Varietat der Mexikanischen Nusskiefer Pinus cembroides gefuhrt Es wird heute allgemein angenommen dass die Einblattrige Kiefer sich aus einer zweinadeligen Art entwickelte um die Transpirationsverluste in heissen Sommern zu verringern Unterarten Bearbeiten Es bestanden lange Zeit Unsicherheiten in der taxonomisch nomenklatorischen Untergliederung und in der geographischen Verbreitung einiger intraspezifischer Taxa In ersten Veroffentlichungen wurden diese Populationen Pinus edulis var fallax zugeordnet Die Art kann in drei Unterarten unterteilt werden Pinus monophylla subsp californiarum D K Bailey Zavarin kommt in Kalifornien und Baja California vor Pinus monophylla subsp fallax Little Zavarin kommt in Arizona im Sudwesten Utahs und New Mexicos sowie im Mogollan Rim vor Pinus monophylla subsp monophylla kommt in Nevada im Sudosten Idahos in Ost und Sudkalifornien in Baja California sowie im Nordwesten Arizonas vor Diese Unterteilung wird durch morphologische und chemotaxonomische Analysen unterstutzt 6 Hybride Bearbeiten In den Uberlappungsgebieten der Verbreitungsgebiete werden naturliche Hybride mit Pinus edulis Pinus quadrifolia und mit Pinus juarezensis gebildet 7 Synonyme Bearbeiten Synonyme fur Pinus monophylla sind Caryopitys monophylla Torrey amp Fremont Rydberg Pinus californiarum D K Bailey Pinus cembroides Zucc var monophylla Torrey amp Fremont VossQuellen BearbeitenBeschreibung und Systematik der Art bei The Gymnosperm Database englisch Beschreibung der Art bei Flora of North America englisch Literatur Bearbeiten Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2004 ISBN 3 933203 80 5 S 441 448 Jost Fitschen Geholzflora Quelle amp Meyer Verlag Wiebelsheim 2002 ISBN 3 494 01268 7 David More John White Die Kosmos Enzyklopadie der Baume Kosmos Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 440 09905 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 446 447 a b c Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 443 Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 443 444 Tropicos 1 a b c Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 444 a b c Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 442 a b c Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 445 a b c d e f Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 446 447 Schutt Weisgerber Schuck Lang Stimm Roloff Lexikon der Nadelbaume Nikol Hamburg 2008 ISBN 3 933203 80 5 S 446 447 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Einblattrige Kiefer Pinus monophylla Album mit Bildern Videos und Audiodateien Pinus monophylla in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Conifer Specialist Group 1998 Abgerufen am 12 Mai 2006 Steckbrief der Art englisch Die Art bei Plants for a Future englisch Bilder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Einblattrige Kiefer amp oldid 189906837