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Die eidgenossische Volksinitiative fur eine vernunftige Hanf Politik mit wirksamem Jugendschutz franzosisch Initiative populaire pour une politique raisonnable en matiere de chanvre protegeant efficacement la jeunesse italienisch Iniziativa popolare Per una politica della canapa che sia ragionevole e che protegga efficacemente i giovani auch inoffiziell Hanfinitiative oder Cannabisinitiative genannt 1 ist gemass Artikel 139 Absatz 3 der Schweizer Bundesverfassung eine Volksinitiative die am 30 November 2008 zur Abstimmung kam Sie wurde vom Initiativkomitee Pro Jugendschutz gegen Drogenkriminalitat lanciert und verlangte die Liberalisierung der Hanfpolitik unter anderem die Legalisierung des Besitzes und des Erwerbs von psychoaktiven Substanzen der Hanfpflanze sowie des Anbaus der Hanfpflanze Diese Initiative wurde am 15 Dezember 2006 mit 105 994 gultigen Unterschriften bei der Bundeskanzlei eingereicht Logo des InitiativkomiteesWerbeplakat des Initiativkomitees Pro Jugendschutz gegen DrogenkriminalitatDie Initiative ist sowohl vom Volk als auch von den Standen mit 63 der abgegebenen Stimmen abgelehnt worden 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wortlaut 3 Argumente des Initiativkomitees 4 Haltung von Bundesrat Bundesversammlung und Parteien 5 Abstimmungsergebnis 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1997 wurde die Volksinitiative Jugend ohne Drogen mit 29 3 Ja Stimmen deutlich abgelehnt 3 Sie forderte eine restriktive Drogenpolitik bei der der Bund verpflichtet war das so genannte Rauschgiftproblem zu bekampfen und die Pravention zu fordern 4 Am 29 November 1998 wurde die Volksinitiative fur eine vernunftige Drogenpolitik mit 26 0 Ja Stimmen ebenso deutlich abgelehnt 5 Diese forderte das Gegenteil eine ganzliche Legalisierung von Betaubungsmitteln 6 Im Folgejahr 1999 erschien ein Bericht der Eidgenossischen Kommission fur Drogenfragen In diesem Cannabisbericht forderte das EKDF eine Revision des Betaubungsmittelsgesetzes und empfahl eine Legalisierung des Konsums des Handels sowie des Anbaus von Cannabis 7 Der Bundesrat verabschiedete am 9 Marz 2001 seine Botschaft fur die Revision des Betaubungsmittelgesetz die den Empfehlungen des EKDF folgte 8 9 Der Standerat stimmte als erste Kammer uber die Revision ab 2003 lehnte der Nationalrat diese Vorlage ab worauf der Standerat sich erneut fur die Revision aussprach Im Juni 2004 beschloss der Nationalrat ein Nichteintreten was das Scheitern der Revision bedeutete Der Bundesrat begrundete diese Ablehnung mit der kontroversen Cannabisproblematik 10 Cannabis ist mittlerweile die am weitesten verbreitete illegale Substanz in der Schweiz 2002 konsumierten 4 6 aller 15 bis 64 jahrigen Personen Cannabisprodukte 2005 waren 27 574 Verstosse wegen Marihuana und 7588 wegen Haschischkonsums bei der Polizei registriert Fur den Bundesrat ist ein Handlungsbedarf angesichts dieser Zahlen unabdingbar 10 Um die Diskussion im Parlament bezuglich der Hanfthematik wieder zu lancieren haben die Initianten die Hanfinitiative gestartet Diese fordert dass der Cannabiskonsum sowie der Anbau der Besitz sowie der Erwerb fur den Eigenkonsum straffrei werden Weitere Punkte sind die Regelung des Anbaus der Herstellung des Handels sowie der Ein und Ausfuhr durch den Bund Der dritte Teil der Initiative fordert vom Bund ausserdem einen Jugendschutz sowie ein Werbeverbot fur psychoaktive Substanzen der Hanfpflanze 10 Wortlaut BearbeitenDie Bundesverfassung wird wie folgt geandert 11 Art 105a neu Hanf1 Der Konsum psychoaktiver Substanzen der Hanfpflanze sowie ihr Besitz und Erwerb fur den Eigenbedarf sind straffrei 2 Der Anbau von psychoaktivem Hanf fur den Eigenbedarf ist straffrei 3 Der Bund erlasst Vorschriften uber Anbau Herstellung Ein und Ausfuhr von sowie Handel mit psychoaktiven Substanzen der Hanfpflanze 4 Der Bund stellt durch geeignete Massnahmen sicher dass dem Jugendschutz angemessen Rechnung getragen wird Werbung fur psychoaktive Substanzen der Hanfpflanze sowie Werbung fur den Umgang mit diesen Substanzen sind verboten Argumente des Initiativkomitees BearbeitenDas uberparteiliche Initiativkomitee und Urheberkomitee der Initiative Pro Jugendschutz gegen Drogenkriminalitat setzt sich aus den Standeraten This Jenny SVP Theo Maissen CVP den Nationalraten Christa Markwalder JFDP Anne Catherine Menetrey Savary Grune Geri Muller Grune Maria Roth Bernasconi SP Ursula Wyss SP und Dick Marty FDP zusammen 12 Das Initiativkomitee argumentiert dass die Initiative eine Ordnung schaffe die Rechtswillkur beenden wurde und ein praventives Handeln und fruhzeitiges Eingreifen ermoglichen wurde Das Komitee ist zudem der Ansicht dass das heutige Cannabisverbot uberflussig sei und jahrlich Milliarden in den illegalen Markt pumpe 13 Haltung von Bundesrat Bundesversammlung und Parteien BearbeitenDer Bundesrat und die Bundesversammlung empfehlen die Initiative zur Ablehnung 14 In der Botschaft zur Volksinitiative erklarte der Bundesrat dass die Volksinitiative nicht im Widerspruch zur bisherigen Drogenpolitik des Bundesrats steht Er empfehle die Initiative abzulehnen weil das Parlament entschieden hat nach der Betaubungsmittelgesetz Revision einen Vorschlag zur Hanffrage zu erarbeiten Zudem sei der Bundesrat der Uberzeugung dass die Cannabisfrage nicht auf Stufe der Bundesverfassung geregelt werden sollte 10 Ebenso zur Kompatibilitat mit internationalen Vertragen ausserte sich der Bundesrat Konkret betroffen seien das Einheitsubereinkommen von 1961 uber die Betaubungsmittel sowie das Ubereinkommen von 1988 der Vereinten Nationen gegen den unerlaubten Verkehr mit Betaubungsmitteln und psychotropen Stoffen Der Bundesrat schatzt in seiner Botschaft ein dass die Forderung der Straffreiheit des Cannabiskonsums unproblematisch sei Die Straffreiheit von Vorbereitungshandlungen Besitz Anbau und Erwerb sei jedoch umstritten die Schweiz habe jedoch angesichts der Initiative im Jahr 2005 bei der Ratifizierung des Ubereinkommens von 1988 einen Vorbehalt angebracht 10 Der Nationalrat sprach sich im Dezember 2007 mehrheitlich fur die Ablehnung der Initiative ab Mit 106 zu 70 stimmen fiel die Abstimmung gegen die Initiative aus Die SVP die CVP sowie die Mehrheit der FDP Fraktion lehnten diese Vorlage ab wahrend die SP und die Grune die kontrollierte Liberalisierung befurworteten 15 Im Juni 2008 fasste die Christlichdemokratische Volkspartei die Nein Parole mit 170 gegen 48 Stimmen Sie kritisierte unter anderem den Titel der Vorlage da dieser irrefuhrend sei und das Volksbegehren keinen effizienten Jugendschutz erlaube Im Gegensatz zum Bundesrat widerspricht fur die CVP eine Legalisierung von Cannabis internationalen Vereinbarungen 16 Die Sozialdemokratische Partei sprach sich bereits nach der Einreichung der Unterschriften fur die Volksinitiative fur die Hanfinitiative aus 17 Die Delegiertenversammlung vom Juni 2008 fasste zudem die offizielle Ja Parole 18 Als einzige burgerliche Partei stimmten die Delegierten der Freisinnig Demokratischen Partei knapp fur eine Ja Parole ab 19 Abstimmungsergebnis Bearbeiten nbsp Abstimmungsresultat nach Kantonen Ja 0 Stande Nein 23 Stande Die Volksinitiative kam am 30 November 2008 zur Abstimmung Vorlaufiges amtliches Endergebnis 20 Kanton Ja Nein BeteiligungKanton Aargau nbsp Aargau 37 1 63 924 62 9 108 349 45 7 Kanton Appenzell Ausserrhoden nbsp Appenzell Ausserrhoden 37 0 6 610 63 0 11 260 48 8 Kanton Appenzell Innerrhoden nbsp Appenzell Innerrhoden 33 0 1 382 67 0 2 807 39 4 Kanton Basel Landschaft nbsp Basel Landschaft 36 4 31 229 63 4 54 594 47 5 Kanton Basel Stadt nbsp Basel Stadt 44 7 25 377 55 3 31 354 51 1 Kanton Bern nbsp Bern 39 0 115 956 61 0 181 288 42 7 Kanton Freiburg nbsp Freiburg 30 3 25 101 69 7 57 686 48 1 Kanton Genf nbsp Genf 37 9 36 971 62 1 60 486 43 3 Kanton Glarus nbsp Glarus 36 5 3 691 63 5 6 434 40 4 Kanton Graubunden nbsp Graubunden 38 7 22 186 61 3 35 071 44 7 Kanton Jura nbsp Jura 32 2 7 747 67 8 16 315 48 8 Kanton Luzern nbsp Luzern 35 8 41 673 64 2 74 818 48 1 Kanton Neuenburg nbsp Neuenburg 28 5 13 657 71 5 34 234 46 0 Kanton Nidwalden nbsp Nidwalden 32 0 4 264 68 0 9 077 46 4 Kanton Obwalden nbsp Obwalden 33 1 3 640 66 9 7 342 47 5 Kanton Schaffhausen nbsp Schaffhausen 40 6 11 191 59 4 16 349 60 8 Kanton Schwyz nbsp Schwyz 33 6 14 630 66 4 28 886 46 3 Kanton Solothurn nbsp Solothurn 37 6 28 495 62 4 47 232 45 2 Kanton St Gallen nbsp St Gallen 37 5 52 034 62 5 86 850 47 3 Kanton Tessin nbsp Tessin 33 6 27 082 66 4 53 452 40 1 Kanton Thurgau nbsp Thurgau 33 9 23 174 66 1 45 120 45 9 Kanton Uri nbsp Uri 35 9 3 415 64 1 6 098 38 9 Kanton Waadt nbsp Waadt 28 8 56 593 71 2 140 245 51 0 Kanton Wallis nbsp Wallis 29 4 32 306 70 6 77 707 57 4 Kanton Zug nbsp Zug 35 8 12 412 64 2 22 290 50 0 Kanton Zurich nbsp Zurich 43 3 183 730 56 7 240 992 52 0 nbsp Schweizerische Eidgenossenschaft 848 470 36 8 1 456 336 63 2 46 1 Weblinks BearbeitenDossier des Bundes Volksinitiative fur eine vernunftige Hanf Politik mit wirksamem Jugendschutz in der Datenbank Swissvotes www projugendschutz ch www hanfinitiative ch Memento vom 5 Mai 2010 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Botschaft vom 15 Dezember 2006 zur Volksinitiative Fur eine vernunftige Hanfpolitik mit wirksamem Jugendschutz BBl 2007 245 PDF In admin ch Abgerufen am 12 November 2020 Abstimmungsergebnisse bei SF tv Zugriff 30 November 2008 admin ch Volksabstimmung vom 28 September 1997 Wortlaut der Volksinitiative Jugend ohne Drogen Memento vom 27 Dezember 2004 im Internet Archive admin ch Resultate der Volksinitiative fur eine vernunftige Drogenpolitik Wortlaut der Volksinitiative fur eine vernunftige Drogenpolitik admin ch Cannabisbericht 1999 vom 10 Mai 1999 Memento vom 27 Januar 2016 im Internet Archive cannabislegal de Gesetzestext Revision BetmG des BAG admin ch Botschaft des Bundesrats vom 9 Marz 2001 a b c d e Botschaft zur Volksinitiative fur eine vernunftige Hanf Politik mit wirksamem Jugendschutz PDF 551 kB admin ch Wortlaut der Initiative Zugriff am 22 Mai 2008 projugendschutz ch Co Prasidium des Initiativkomitees projugendschutz ch Argumentarium 1 2 Vorlage Toter Link www projugendschutz ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Verhandlungen Fur eine vernunftige Hanfpolitik mit wirksamem Jugendschutz Volksinitiative 06 106 Abgerufen am 12 November 2020 nzz ch Nationalrat lehnt Hanfinitiative ab vom 12 Dezember 2007 news ch CVP sagt Nein zur Hanfinitiative vom 18 Juni 2008 chanvre info ch Die SP Schweiz begrusst die Einreichung der Volksinitiative PJgD 20min ch SP und FDP sagen Ja zu Hanf Initiative vom 28 Juni 2008 swissinfo ch FDP Knappes Ja fur die Hanfinitiative vom 28 Juni 2008 Vorlage Nr 538 vorlaufige amtliche Endergebnisse Schweizerische Bundeskanzlei 30 November 2008Eidgenossische Volksabstimmungen vom 30 November 2008 Unverjahrbarkeit pornografischer Straftaten an Kindern Hanfinitiative Flexibles AHV Alter Verbandsbeschwerderechtsinitiative Revision des Betaubungsmittelgesetzes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eidgenossische Volksinitiative fur eine vernunftige Hanf Politik mit wirksamem Jugendschutz amp oldid 238011593