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Die Stachelgurke Echinocystis lobata auch Gelappte Stachelgurke oder Igelgurke genannt ist die einzige Art der Pflanzengattung Echinocystis innerhalb der Familie der Kurbisgewachse Cucurbitaceae Sie ist in Nordamerika heimisch und in Mitteleuropa teilweise verwildert StachelgurkeStachelgurke Echinocystis lobata SystematikRosidenEurosiden IOrdnung Kurbisartige Cucurbitales Familie Kurbisgewachse Cucurbitaceae Gattung EchinocystisArt StachelgurkeWissenschaftlicher Name der GattungEchinocystisTorr amp A GrayWissenschaftlicher Name der ArtEchinocystis lobata Michx Torr amp A Gray Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Verbreitung und Standorte 3 Systematik und Etymologie 4 Nutzung 5 Bilder 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Zeichnung der Gelappten Stachelgurke Echinocystis lobata Habitus gelapptes Laubblatt mehrteilige RankeVegetative Merkmale Bearbeiten Die Stachelgurke ist eine kletternde einjahrige krautige Pflanze Die funfkantigen und hohlen fast kahlen Stangel werden bis 8 selten 10 12 Meter lang und sind im oberen Bereich stark verzweigt Die Ranken sind dreiteilig Die wechselstandig angeordneten weichen Laubblatter sind in einen langen Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die Blatter sind bis 21 Zentimeter gross Die drei bis siebenfach gelappte Blattspreite besitzt eine stumpfe bis herz spiess oder pfeilformige Spreitenbasis Die Blattlappen sind dreieckig und spitz Der Blattrand ist schwach gezahnt die Oberseite ist schuppig und rau die Unterseite ist heller Die Lappenspitzen sind weich stachelpitzig und die Blattrander sind entfernt mit kurzen dicken Haaren an den Venenenden besetzt Nebenblatter fehlen Die knotenstandigen verdrehten oder geringelten Ranken sind hellgrun 1 Generative Merkmale Bearbeiten Die Stachelgurke ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch d h an einem Pflanzenindividuum werden mannliche und weibliche Bluten ausgebildet Es werden rispige oder traubige Blutenstande gebildet Die eingeschlechtigen Bluten sind sechszahlig radiarsymmetrisch mit doppelter Blutenhulle Die mannlichen Bluten erscheinen zuerst in grosseren Gruppen die meist einzelnen bis wenigen weiblichen Bluten sitzen knapp darunter Die Bluten besitzen einen kleinen behaarten Stiel Die kleinen Kelchzipfel sind 1 5 bis 3 Millimeter lang und pfiemlich Die Blutenkrone ist weiss bis gelblichweiss Die sechs langen oft verdrehten Kronzipfel sind schmal dreieckig und beidseitig drusig zottig behaart Die Kronzipfel der mannlichen Bluten sind bis 9 Millimeter die der grosseren weiblichen Bluten bis 12 Millimeter lang Die sechs Staubblatter sind zu drei Zweiergruppen verwachsen und stehen eng bis verwachsen zusammen sie besitzen grunliche und S formige Antheren mit dreifachen Theken 2 Der weichstachlige unterstandige Fruchtknoten ist zweikammerig mit jeweils bis drei Samenanlagen je Kammer mit einem dicken kurzen Griffel mit breiter dicker und gelappter Narbe 1 Die bei einer Lange von 3 bis 5 Zentimetern ellipsoidale grunliche Beerenfrucht Panzerbeere Pepo tragt bis 10 Millimeter lange weiche Stacheln Die ein bis sechs abgeflachten elliptischen Samen sind etwa 1 5 bis 1 8 Zentimeter lang und dunkelbraun bis schwarzlich Die Beere offnet sich an der Spitze unregelmassig und entlasst die Samen Die Samenkammern entwickeln sich zu einem feinen weissen Netz in welchem die Samen liegen Daher stammt auch im Artnamen die Bezeichnung cystis von griechisch kystis fur Sack oder Blase Blater 1 Die Chromosomenzahl betragt 2n 32 oder 34 3 Verbreitung und Standorte BearbeitenDie Stachelgurke ist in weiten Teilen Nordamerikas verbreitet Sie kommt nur im nordlichen Kanada in sudwestlichen Kalifornien und sudostlichen Florida bis Louisiana USA nicht vor 4 Sie kann in ihrer Heimat auch als Unkraut auftreten etwa in Flussniederungen in Mais und Sojafeldern wo sie die Ernte erschweren Manchmal wachst sie in Amerika auch in Hecken und Gebuschen des Flachlands 5 In Mitteleuropa ist die Stachelgurke als Neophyt eingeburgert Sie wachst in Mitteleuropa in sommerwarmen nahrstoffreichen Ufersaumen der collinen Hohenstufe Sie bildet im westlichen Teil von Rumanien zwischen Valea Lui Mihai Carei und Satu Mare Massenbestande und uberwuchert die Strauch und Baumvegetation an den Strassenrandern 6 sodass sie hier zu einer Charakterart des Cuscuto Convolvuletum aus dem Senecion fluviatilis Verband geworden ist 3 In Deutschland kommt die Stachelgurke im mittleren Rheintal und Elbtal im unteren Neckartal sowie im mittleren Saaletal vor und ist im Nationalpark Unteres Odertal stellenweise haufig In Osterreich tritt sie im sudlichen Burgenland im March und untersten Thayatal Niederosterreich in Oberosterreich der ostlichen Steiermark und unbestandig in Nordtirol auf In der Schweiz wurde sie aufgrund ihres Ausbreitungspotenzials und der Schaden in den Bereichen Biodiversitat Gesundheit bzw Okonomie in die Schwarze Liste der invasiven Neophyten aufgenommen 7 8 Systematik und Etymologie BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1803 unter dem Namen Basionym Sicyos lobatus durch Andre Michaux Die Neukombination zu Echinocystis lobata wurde 1840 durch John Torrey und Asa Gray veroffentlicht Der Gattungsname Echinocystis setzt sich aus den griechischen Wortern echinos fur Igel sowie kystis fur Harnblase zusammen und bezieht sich auf die stacheligen Fruchte Das Artepitheton lobata bedeutet gelappt Der Gattungsname Echinocystis Torr amp A Gray nom cons ist durch Melbourne ICN Art 14 4 amp App III konserviert gegenuber Micrampelis Raf nom rej Ein weiteres Synonym von Echinocystis Torr amp A Gray ist Hexameria Torr amp A Gray 9 Echinocystis lobata ist die einzige ubriggebliebene Art der Pflanzengattung Echinocystis aus dem Tribus Sicyeae in der Unterfamilie Cucurbitoideae innerhalb der Familie Cucurbitaceae Die vormals anderen Echinocystis Arten wurden in das Schwestertaxon die Gattung Marah integriert 10 Es existieren verschiedene Synonyme Echinocystis echinata Muhl ex Willd Britton Sterns amp Poggenb Echinocystis echinata Vassilcz Micrampelis echinata Muhl ex Willd Raf Micrampelis lobata Michx Greene Momordica echinata Muhl ex Willd Sicyos lobatus Michx und Hexameria echinata Muhl ex Willd Torr amp A Gray Nutzung BearbeitenSie wird manchmal als Zierpflanze verwendet Bilder Bearbeiten nbsp Habitus und Bluten nbsp Zier Stachelgurken 40 bis 60 mm neben einem Zierkurbis nbsp Trockene offene Frucht nbsp Glatte Samen nbsp Bluten von Echinocystis lobata nbsp An der Spitze aufgeplatzte geoffnete Beeren mit leeren und netzartigen SamenkammernLiteratur BearbeitenManfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 Siegmund Seybold Hrsg Schmeil Fitschen interaktiv CD ROM Version 1 1 Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2002 ISBN 3 494 01327 6 Zoltan Botta Dukat Lajos Balogh The most important invasive plants in Hungary HAS Institute of Ecology and Botany 2008 ISBN 978 963 8391 42 1 S 103 114 online PDF 4 6 MB auf researchgate net abgerufen am 22 Oktober 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stachelgurke Echinocystis lobata Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wild Cucumber Echinocystis lobata PDF 2 1 MB bei Nature Manitoba abgerufen am 22 Oktober 2018 Echinocystis lobata Michx Torr amp A Gray Gelappte Stachelgurke FloraWeb de Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Einzelnachweise Bearbeiten a b c Aus Weblink Wild Cucumber Echinocystis lobata PDF bei Nature Manitoba Klaus Kubitzki The Families and Genera of Vascular Plants Vol X Springer 2011 ISBN 978 3 642 14396 0 S 143 f a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 679 USDA Datenblatt abgerufen am 5 April 2008 Weeds of the North Central States Memento vom 10 September 2006 im Internet Archive Anna Szabo Annamaria Fenesi Attila Matis Vegetation of the river Tur protected area Flora si fauna rezervaţiei naturale Raul Tur In Biharean Biologist 2008 supplement S 27 38 Bundesamt fur Umwelt BAFU Invasive gebietsfremde Arten admin ch abgerufen am 6 August 2019 S Buholzer M Nobis N Schoenenberger S Rometsch Liste der gebietsfremden invasiven Pflanzen der Schweiz Hrsg Infoflora infoflora ch abgerufen am 6 August 2019 Echinocystis im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 28 Dezember 2015 Alexander Kocyan Li Bing Zhang Hanno Schaefer Susanne S Renner A multi locus chloroplast phylogeny for the Cucurbitaceae and its implications for character evolution and classification In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 44 2007 S 553 577 doi 10 1016 j ympev 2006 12 022 online PDF 372 kB bei University of Missouri St Louis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stachelgurke amp oldid 236077761