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Die evangelische Dorfkirche Bliesendorf ist eine neuromanische Saalkirche in Bliesendorf einem Ortsteil der Stadt Werder Havel im Landkreis Potsdam Mittelmark im Land Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Mittelmark Brandenburg der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche Bliesendorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Bliesendorfer Dorfstrasse fuhrt von Suden kommend auf den historischen Dorfanger zu Dort zweigt sie nach Westen ab und fuhrt aus dem Ort Das Bauwerk steht sudlich der Strasse auf einem leicht erhohten Grundstuck das nach Suden und Westen hin mit einer Mauer aus unbehauenen und nicht lagig geschichteten Feldsteinen sowie einer darauf aufgebrachten Schicht Mauersteine eingefriedet ist In der Sudwestecke des Grundstucks steht eine Leichenhalle Geschichte BearbeitenBliesendorf wurden 1236 erstmals urkundlich erwahnt Vermutlich nach dieser Zeit errichteten die Siedler einen Vorgangerbau der als Pfarrkirche diente Als Filialkirchen um 1375 werden Lutkendorf sowie um 1450 Kammerode erwahnt die beide spater wust fielen Ab 1500 kam Kanin und ab 1541 Ferch hinzu Dem Pfarrer standen zwei Hufe zu Das Kirchenpatronat lag nach der eigenen Historie der Kirchengemeinde bis in das 20 Jh bei den Gutsherren von Rochow Plessow 1 und anteilig bei der Familie von Kaehne Petzow 2 Sie bestellten nachweislich erstmals 1540 einen Pfarrer demzufolge muss es im Ort bereits eine Kirche gegeben haben von der jedoch bislang nichts bekannt ist Als sicher gilt dass im Jahr 1727 ein Vorgangerbau existierte Am Aufgang zur Empore befindet sich eine Inschrift die eine Kirchweihe in diesem Jahr bezeugt Teile dieses Bauwerks wurden in den Jahren 1847 und 1848 in einen Neubau einbezogen wobei man Teile der Aussenmauern sowie die Dachkonstruktion des Vorgangerbaus weiternutzte Der Kirchturm aus Fachwerk war baufallig geworden wurde abgerissen und in neoromanischen Formen neu errichtet Die Arbeiten leitete der Wegebaumeister Jacobi aus Potsdam in Zusammenarbeit mit dem Tischlermeister Reichel sowie dem Kirchenmaler Schubert 1854 erwarb die Kirchengemeinde eine Orgel die 2001 restauriert wurde Im Ersten Weltkrieg musste die Gemeinde eine Glocke von 1784 im Zuge einer Metallspende des deutschen Volkes abgeben In den Jahren 1956 1957 tauschte die Kirchengemeinde die Kirchenausstattung aus und liess die ursprungliche Ausmalung uberstreichen In den Jahren 1993 bis 1993 erfolgte eine Sanierung Dabei wurden der Putz erneuert und der Innenraum renoviert Experten legten dabei die ursprungliche Ausmalung zum Teil wieder frei 1995 wurde die Friedhofsmauer saniert Zwei Jahre spater erfolgte die Sanierung des Kirchturms Baubeschreibung Bearbeiten nbsp SudostansichtDas Bauwerk wurde unter Verwendung von Feldsteinen des Vorgangerbaus im Wesentlichen aus Mauersteinen errichtet die anschliessend verputzt wurden Uber den genauen Verlauf der Baunaht kann daher ohne weitere Untersuchungen keine Aussage getroffen werden Der Chor ist gerade nicht eingezogen und fensterlos Der Ostgiebel ist ebenfalls fensterlos mittig ist ein kleines Ochsenauge Das Kirchenschiff hat einen rechteckigen Grundriss bei einer Lange von rund 21 Metern und einer Breite von rund 8 Metern Es ist vergleichsweise schlicht aufgebaut An der Nord und Sudseite sind je drei grosse Rundbogenfenster Das Schiff tragt ein schlichtes Satteldach Daran schliesst sich nach Westen mittels eines schmalen Zwischenstucks der Kirchturm an Er hat einen quadratischen Grundriss und wurde aus gelblichen Mauersteinen errichtet Der Zugang von Westen erfolgt uber ein rundbogiges Portal Die funf Geschosse verjungen sich nach oben hin und sind durch Gesimse voneinander optisch getrennt Im zweiten Geschoss ist an den zuganglichen Seiten je ein Rundbogenfenster angeordnet im dritten je eine rundbogige Klangarkade Oberhalb im vierten Geschoss befindet sich je eine kreisformige Blende mit je einer Turmuhr Das obere Geschoss besteht aus drei gekuppelten Blenden von denen die jeweils ausseren zugesetzt sind Der Turmhelm schliesst mit einer Turmkugel und Kreuz ab Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick ins KirchenschiffDie Kirchenausstattung mit Altar Kanzel mit expressionistisch betonten Ecken und Funte stammt aus der Zeit des letzten Umbaus in den Jahren 1956 1957 Das Dehio Handbuch bewertet sie als qualitatvolle Stucke die aus roten Ziegelriemchen errichtet wurden Hinter dem Altar hangt an der Ostwand ein schlichtes Holzkreuz Die Hufeisenempore aus dem 19 Jahrhundert kann durch einen Aufgang auf der Westseite erreicht werden Dort hangt eine Bauinschrift die auf den Vorgangerbau aus dem Jahr 1727 hinweist Die Brustung ist mit rechteckigen Feldern gegliedert An der nordostlichen Stutze konnten Experten die bauzeitliche Farbfassung freilegen Das Bauwerk hat eine flache verputzte Decke und einen Fussboden dessen Ziegelsteine grosstenteils in der Region um Glindow gebrannt wurden Der Altarraum ist dabei um zwei Stufen erhoht aufgebaut Auf der Westseite der Empore steht eine Orgel Das Instrument baute Carl Ludwig Gesell im Jahr 1854 Es verfugt uber sieben Register ein Manual sowie Pedal und mechanische Schleiflade Das dreiteilige Prospekt ist im Tudorstil gehalten wobei der mittlere Teil mit Masswerk verziert ist Das Instrument wurde 2001 von Alexander Schuke Potsdam Orgelbau restauriert Im Turm hangt eine Glocke aus dem Jahr 1716 die aus dem Vorgangerbau ubernommen wurde Sie wurde von Pierre Caillet in Berlin gegossen Sie tragt die Inschrift TOBIAS MUND CREUTZWITZIO BRANDENBURGENSIS PASTOR IN BLIESENDORF PETER RIETZ SCHULTZE ANDREAS BOLDEKE UND ANDREAS BEREND KIRCHENVORSTEHER ANNO 1716 PIERRE CAILLIET ET HENRI ROLLET FECIT A BERLIN Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Adolf von Rochow Nachrichten zur Geschichte des Geschlechts derer von Rochow und ihrer Besitzungen Ernst und Korn Berlin 1861 S 109 f im allgemeinen zum Patronat von Rochow und von Rochow Plessow Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Bliesendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09191105 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Dorfkirche Bliesendorf Webseite der Evangelischen Kreuz Kirchengemeinde Bliesendorf abgerufen am 20 Januar 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Familie von Rochow Plessow Gutsarchiv von Rochow Stulpe Plessow In Familie von Rochow Hrsg Testament des Hans Wilhelm von Rochow Eigenverlag Plessow 1887 S 4 brandenburg de abgerufen am 30 Marz 2021 Evangelische Kreuz Kirchengemeinde Bliesendorf Historische Ubersicht In Ev Kreuz Kirchengemeinde Bliesendorf Hrsg Chronik Abschnitt 4 Bliesendorf 20 Januar 2019 S 1 kreuz kirchengemeinde bliesendorf de abgerufen am 30 Marz 2021 52 338679 12 854186 Koordinaten 52 20 19 2 N 12 51 15 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Bliesendorf amp oldid 236539397