www.wikidata.de-de.nina.az
Carl Borromaus Egger auch Karl Egger 31 Oktober 1772 in Denklingen 31 Dezember 1849 in Augsburg war ein deutscher romisch katholischer Geistlicher und Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung 1 2 Geistliches und berufliches Wirken 1 3 Kammer der Abgeordneten 1 4 Schriftstellerisches Wirken 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Mitgliedschaften 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCarl Borromaus Egger war der jungste Sohn des Forstmeisters Joseph Anton Egger Ausbildung Bearbeiten Er wurde anfangs von seinem Vater unterrichtet und kam Ostern 1783 zum weiteren Unterricht zum Pfarrer Johann Michael Feneberg mit dem er mutterlicherseits verwandt war und der ihn in Latein unterrichtete Am 28 Oktober 1784 kam er in das ehemalige Jesuitenkolleg St Salvator in Augsburg dort erhielt er neben dem Unterricht zu den alten Sprachen auch Franzosisch und Italienisch privat horte er dazu die juristischen Vorlesungen von Jakob Anton von Zallinger zum Thurn Noch wahrend des Schulbesuchs wurde er 1789 Privatlehrer von Ignaz Ducrue in der namentlichen Kaufmannsfamilie und machte hierbei die Erfahrung des docendo discimus durch Lehren lernen wir Geistliches und berufliches Wirken Bearbeiten Am 19 September 1795 erhielt er die ersten Weihen und trat am 4 November 1795 in das bischofliche Seminar Pfaffenhausen dort wurde er bei seinem Eintritt Repetitor der Liturgie und Homiletik Am 31 Marz 1897 erhielt er die Weihe zum Subdiakon am 1 April zum Diakon und am 7 April zum Priester Am 8 Mai 1797 feierte er sein erstes heiliges Messopfer Aus Krankheitsgrunden verliess er Anfang Oktober 1800 das Seminar und hielt sich langere Zeit im Elternhaus auf Nach seiner Genesung erhielt er per Dekret von Furstbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen am 1 September 1801 eine Lehrstelle der Philosophie an der Universitat Dillingen dort lehrte er drei Jahre Logik Metaphysik und Moral bis die Universitat 1803 infolge der Sakularisation von dem neuen Landesherrn Kurfurst Maximilian IV Joseph dem spateren bayerischen Konig Maximilian I aufgelost wurde In der Zeit als Professor der Philosophie erhielt er von der Universitat Dillingen das Diplom der Doktorwurde verliehen Durch Dekret vom 17 Dezember 1804 wurde ihm die Pfarrei Kleinaitingen ubertragen dazu kam am 1 Februar 1806 noch die Inspektion samtlicher Schulen im Zustandigkeitsbereich des Landgerichts Schwabmunchen am 12 Marz 1809 erfolgte die Anstellung als Distrikt Schulinspektor Gemeinsam mit dem bei ihm wohnenden Verwandten dem Ex Jesuiten Dominikus Schelkle 1767 fuhrte er in der Gemeinde den deutschen Volksgesang fur die Fasten Fronleichnams und Adventszeit ein Als im Jahr 1810 die Geistlichen mit der Steuer der Kriegsperaquations und Kommunalauflagen 1 belastet werden sollten verfasste er eine Eingabe die von samtlichen Pfarrern des Lech und Illerkreises unterzeichnet und durch eine Deputation in Munchen uberreicht wurde was die Befreiung von jener Steuer zur Folge hatte Er wurde 1819 und 1824 als Bischofskandidat fur Augsburg in Betracht gezogen Als in der Zeit von 1818 bis 1819 die Geistlichkeit einen Eid auf die bayerische Konstitution ablegen sollte erkannte Carl Borromaus Egger dass dieses das altere Konkordat mit dem Papst das noch nicht publiziert war beeintrachtigen wurde Er verweigerte daraufhin den Eid und hatte einen grossen Anteil an der koniglichen Erklarung vom 15 September 1821 in der es hiess dass der Eid der Katholiken auf die Konstitution sich lediglich auf die burgerlichen Verhaltnisse beziehe und sie die Katholiken dadurch zu Nichts verbindlich gemacht werden was den gottlichen Gesetzen oder den katholischen Kirchensatzungen entgegen ware Er war auch der Verfasser der Thesen des Pastoralschreibens des Generalvikariats des Bistums Augsburg vom 28 Februar 1820 2 in dem der Mystizismus aufgedeckt und die Geistlichen zur Abwehr aufgefordert wurden 1820 erhielt er fur seine Bemuhungen als katholischer Geistlicher ein Anerkennungsschreiben von Papst Pius VII das in der Litteraturzeitung fur katholische Religionslehrer herausgegeben von Freiherr Kaspar Anton von Mastiaux abgedruckt wurde Am 3 Mai 1820 erfolgte durch Bischof Joseph Maria von Fraunberg seine Ernennung zum Wirklichen Geistlichen Rat des Bistums Augsburg und am 1 November 1821 zum Domherrn in der Eigenschaft eines bischoflichen Offizials mit Erlaubnis der Behorden und des Papstes behielt er hierbei seine Pfarrei in Kleinaitingen die er erst 1822 abgab 1826 wurde er von der Regierung als Bischof fur die Diozese Passau vorgeschlagen aber von Johann Michael Sailer als kirchlicher Ultra im Sinne von petrinisch romisch katholisch und als ein herrisch und verfolgungssuchtiger Zelot strikt abgelehnt Unter seiner Leitung wurden 1828 die Kloster St Maria Stern und St Ursula deren geistlicher Fuhrer er bis zu seinem Tod war in Augsburg wieder eroffnet und neu organisiert Dazu war er im gleichen Jahr aktiv an der Errichtung des Gymnasiums heute Gymnasium bei St Stephan beteiligt und langere Zeit dessen Scholarch Am 9 November 1841 erfolgte seine Ernennung zum Domdekan in Augsburg 1847 feierte er sein funfzigjahriges Priesterjubilaum Er pflegte eine Freundschaft mit Weihbischof Gregor von Zirkel in Wurzburg Franz Stapf in Bamberg Abt Maximilian Prechtl Joseph Anton Sambuga Bischof Augustin I Bartolomaus Hille in Bohmen und Bischof Gregor Thomas Ziegler Zum Generalvikar Joseph Ignaz Lumpert 1751 1821 hatte er ein besonderes Vertrauensverhaltnis dieser vertraute ihm verschiedene christliche Zensur und weitere wichtige Arbeiten an An seiner Beisetzung nahmen unter anderem der gesamte hohere und niedere Klerus General Baron von Flotow die meisten Regierungs und Stadtgerichtsrate und der Burgermeister Georg von Forndran teil Stadtdekan Alois Tischer 1789 1857 hielt die Trauerrede 3 Kammer der Abgeordneten Bearbeiten Von 1819 bis 1822 vertrat er als Mitglied in der Kammer der Abgeordneten im Landtag des Konigreichs Bayern den Stimmkreis Oberdonaukreis im 1 und 2 Landtag In dieser Zeit gehorte er seit dem 9 Februar 1819 dem Ausschuss fur die Beschwerden sowie seit dem 24 Januar 1822 dem Ausschuss fur die Untersuchung der vorkommenden Beschwerden uber die Verletzung der Staatsverfassung an Unklarheiten uber seine Zustandigkeit der Pfarrei in Kleinaitingen fuhrten nach einigen Diskussionen im Landtag zu einer Abstimmung uber seine Legitimation und Verbleib im Landtag Er wurde mit 65 zu 30 Stimmen am 8 Februar 1822 aus der Kammer entlassen 4 Sein Nachfolger wurde Joseph Vogele Der Nuntius Francesco Serra urteilte uber ihn dass er ein Abgeordneter war der die Sache der Kirche in der Kammer mit Ehre und Erfolg verteidigt habe Schriftstellerisches Wirken Bearbeiten Carl Borromaus Egger ubersetzte gemeinsam mit Dominikus Schelkle Das apostolische Jahr als Fortsetzung des betrachtenden Evangeliums von Arnaud Bernard d Icard Duquesne in 12 Banden aus dem Franzosischen Gemeinsam mit Dominikus Schelkle und dem Pfarrer von Ottmarshausen Joseph Worz grundete er einen Gelehrten Verein aus dem unter anderem Das betrachtete Evangelium Das apostolische Jahr und Beraults Kirchengeschichte zusammen 28 Bande umfassend hervorgingen Er veroffentlichte seine Aufsatze und Referate unter anderem in der Litteraturzeitung fur katholische Religionslehrer gegrundet von Franz Karl Felder und spater weitergefuhrt von Kaspar Anton von Mastiaux So veroffentlichte er unter anderem in der Zeitung ein umfassendes Referat zur Schrift Ueber formliche Wahrheit und kirchliche Freiheit von einem Geistlichen von Clemens August Droste zu Vischering Spater publizierte er auch noch in der katholischen Zeitschrift Sion und in der Pastoralkonferenz Schrift des Bamberger Pfarrers Philipp Sauer 1787 1835 Seine Schrift Der alte Fronleichnam unseres Herrn Jesu Christi dem neuen Abendmahle des Dr Stephani entgegengestellt von einem katholischen Pfarrer wurde besonders in Osterreich gewurdigt bemerkenswert waren auch seine Abhandlungen Was heisst Denken und Predigten bei verschiedenen Veranlassungen Er gab auch die Schrift Vollstandiger Pastoralunterricht uber die Ehe von Franz Stapf in sechster Auflage und Predigten uber christliche Kinderzucht von Martin Konigsdorfer 1752 1835 neu heraus Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenAm 1 Januar 1839 zeichnete Konig Ludwig I Carl Borromaus Egger mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens vom Heiligen Michael aus 1847 erhielt er zur Feier seines Priesterjubilaums das Verdienstkreuz des Ludwigsordens Mitgliedschaften BearbeitenCarl Borromaus Egger war Mitglied im Katholischen Verein Deutschlands der 1848 gegrundet worden war 5 Er war Mitglied im Verein der Ordinariate 6 der uberdiozesan kirchenpolitisch aktiv war Schriften Auswahl BearbeitenWas heisst Denken Ulm 1804 Das apostolische Jahr als Fortsetzung des betrachtenden Evangeliums Augsburg 1809 Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 Band 5 Band 6 Band 7 Band 8 Band 9 Band 10 Band 11 Band 12 Band 13 Register der vorhergehenden 12 Bande Was glaubte von jeher die katholische namentlich die franzosische Kirche vom Bischofe zu Rom Augsburg 1812 Der alte Fronleichnam unseres Herrn Jesu Christi dem neuen Abendmahle des Dr Stephani entgegengestellt von einem katholischen Pfarrer Augsburg 1812 Was sollen die Priester fur ihr Volk seyn Landshut Thomann 1828 Predigten bei verschiedenen Veranlassungen meist dogmatischen Inhalts Augsburg 1829 Johann Christoph von Zabuesnig Karl Egger Katholische Kirchengesange in das Deutsche ubertragen mit dem Latein zur Seite Augsburg Kollmann amp Himmer 1830 Carl von Sainte Marie Eglise Karl Borromaus Egger Die Pflicht der baulichen Unterhaltung und Wieder Erbauung der Cultusgebaude nach bayerischen Gesetzen Rechtsprinzipien und Verordnungen Augsburg 1832 Das Priesterhospital und Korrektionshaus im Bisthume Augsburg geschichtlich dargestellt Augsburg 1833 Betrachtungen uber die sieben Worte unsers sterbenden Erlosers mit Gebeten Beispielen und Gesangen fur die heil Fastenzeit und Charwoche Augsburg Schmid 1842 Johann Adam Boost Karl Egger Geschichte der Reformation und Revolution von Frankreich 1577 1843 Augsburg Rieger 1843 Franz Stapf Carl Borromaus Egger Vollstandiger Pastoralunterricht uber die Ehe Frankfurt 1845 Erzahlungen aus der bayerischen Geschichte mit bes Berucks d Pfalz zum Gebrauche in kathol Volksschulen Augsburg Schmid 1846 Johann Adam Boost Karl Egger Geschichte der Reformation und Revolution von Deutschland 1648 1844 Augsburg Rieger 1847 Band 1 Band 2 Martin Konigsdorfer Karl Borromaus Egger Katholische Homilien Augsburg Rieger 1848 Literatur BearbeitenCarl Borromaus Egger In Neuer Nekrolog der Deutschen 27 Jahrgang 1849 2 Teil Weimar 1851 Franz Karl Felder Gelehrtenlexikon der katholischen Geistlichkeit Deutschlands Band 1 Landshut 1817 Carl Borromaus Egger In Placidus Ignatius Braun Die Domkirche in Augsburg und der hohe und niedere Clerus an derselben Augsburg 1829 Carl Borromaus Egger In Beilage zur Augsburger Postzeitung vom 5 Januar 1850 Carl Borromaus Egger In Allgemeine Realencyclopadie oder Conversationslexicon fur das katholische Deutschland Band 3 Regensburg 1847 Aloys Tischer Trauer und Leichenrede am Grabe des hochwurdigsten Dignitariers Domdecans Titl Herrn Carl Egger Augsburg 1850 Weblinks BearbeitenCarl Borromaus Egger In Digitaler Portraitindex Carl Borromaus Egger In Haus der Bayerischen Geschichte Egger Karl Borromaus Indexeintrag Deutsche Biographie Einzelnachweise Bearbeiten Zeno Lexikoneintrag zu Peraquation Pierer s Universal Lexikon Band 12 Altenburg 1861 Abgerufen am 18 Marz 2020 Gustav Adolf Benrath Der Pietismus im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Vandenhoeck amp Ruprecht 2000 ISBN 978 3 525 55348 0 google de abgerufen am 18 Marz 2020 Sion Eine Stimme in der Kirche fur unsere Zeit Kollmann 1850 google de abgerufen am 20 Marz 2020 Regensburger Zeitung 1822 Neubauer 1822 google de abgerufen am 18 Marz 2020 Johann Baptist Geiger Der katholische Verein Deutschlands Schmid 1849 google de abgerufen am 18 Marz 2020 Max Spindler Handbuch der bayerischen Geschichte Bd IV 2 Das Neue Bayern Von 1800 bis zur Gegenwart Zweiter Teilband Innere Entwicklung und kulturelles Leben C H Beck 2017 ISBN 978 3 406 70456 7 google de abgerufen am 18 Marz 2020 Normdaten Person GND 11636601X lobid OGND AKS VIAF 268519701 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Egger Carl BorromausALTERNATIVNAMEN Egger Karl von Boromao Egger Karl Borromaus Egger Carl Egger Karl Egger Karl von BorromausKURZBESCHREIBUNG deutscher romisch katholischer Geistlicher und PolitikerGEBURTSDATUM 31 Oktober 1772GEBURTSORT DenklingenSTERBEDATUM 31 Dezember 1849STERBEORT Augsburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Borromaus Egger amp oldid 205580744