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Gewohnlicher Hanf oder Echter Hanf Cannabis sativa fruher auch indischer Hanf genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hanf Cannabis innerhalb der Familie der Hanfgewachse Cannabaceae HanfHanf Cannabis sativa Illustration aus Kohler s MedizinalpflanzenSystematikRosidenEurosiden IOrdnung Rosenartige Rosales Familie Hanfgewachse Cannabaceae Gattung Hanf Cannabis Art HanfWissenschaftlicher NameCannabis sativaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Systematik 4 Verwendung 5 Trivialnamen 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 Nachweise 9 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Habitus und Laubblatter nbsp Gestieltes handformig zusammengesetztes Laubblatt nbsp Mannliche Bluten nbsp Weibliche Bluten nbsp SamenVegetative Merkmale Bearbeiten Der Hanf ist eine meistens diozische einjahrige krautige Pflanze Die Pflanzen erreichen in der Natur maximal vier Meter Hohe manche Sorten konnen aber auch uber sechs Meter hoch wachsen Es gibt grossere aber weniger robuste mannliche und weibliche Pflanzen Es handelt sich um eine monokarpe Pflanze mit einer Vegetationsdauer von 90 bis 105 Tagen Dies bedeutet dass die Pflanze nach der Blutezeit abstirbt Die Hanfpflanze besitzt eine gut entwickelte Pfahlwurzel mit zahlreichen Seitenwurzeln Die Hauptwurzel kann abhangig von der Bodenbeschaffenheit eine Lange von bis zu zweieinhalb Meter erreichen die Nebenwurzeln werden maximal 60 bis 80 Zentimeter lang Dabei entwickelt sie sich vor allem in lockerem Mineralboden zu grosserer Durchwurzelungstiefe und dichte wahrend sie sich in festerem Boden deutlich weniger stark entwickelt und vor allem im oberen Bereich die grosste Wurzeldichte und masse ausbildet Weitere Einflusse auf die Wurzeltiefe stellen der Grundwasserspiegel die Bewuchsdichte und andere Kultivierungsparameter sowie die Hanfrasse dar Zudem bilden mannliche Pflanzen aufgrund der kurzeren Vegetationsphase eine weniger starke Bewurzelung aus als weibliche Pflanzen Insgesamt stellt die Wurzelmasse bei Faserhanfsorten etwa acht bis neun Prozent der Gesamtmasse der Pflanze dar Die kantigen gerieften und haarigen Stangel stehen meist einzeln und aufrecht im Bereich des Blutenstandes sind sie verzweigt Die Seitentriebe sind dicht filzig behaart Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der Blattstiel ist 2 bis 7 Zentimeter manchmal aber auch uber 15 Zentimeter lang Die Blattspreite ist handformig zusammengesetzt palmat Die einzelnen sitzenden Blattchen sind lanzettlich bis lineallanzettlich und 7 bis 15 selten 3 bis 15 Zentimeter lang und einen halben bis anderthalb selten 0 2 bis 2 Zentimeter breit und zugespitzt der Rand ist grob gesagt Die Blattunterseite ist hellgrun die oberseite dunkelgrun und die Blatter sind beidseitig behaart sowie unterseits mit klebrigen Drusen versehen Die Nebenblatter sind linealisch Generative Merkmale Bearbeiten Blutezeit ist hauptsachlich von Juni bis September Die mannlichen rispigen Blutenstande sind rund 25 Zentimeter lang Die an einem zwei bis vier Millimeter langen Blutenstiel hangenden nickenden Bluten sind gelblich grun Die bootformigen und eiformigen bis lanzettlichen Kelchblatter sind zweieinhalb bis vier Millimeter lang hautig und behaart Die Kronblatter fehlen Die Staubfaden sind zwischen einem halben bis einen Millimeter lang die grossen Staubbeutel sind langlich rund Die weiblichen scheinahrigen Blutenstande sind blattachselburtig und stehen dicht beieinander zwischen den blattartigen gelben Tragblattern und Vorblattern Die Bluten sind sitzend und von gruner Farbe der kleine dunne Kelch liegt eng um den elliptischen Fruchtknoten Die Bluten sind dicht von einem spathaformigen drusigen und behaarten Deckblatt eingehullt Der einkammerige und oberstandige Fruchtknoten hat zwei lange fadige und haarige Narbenaste Die Kronblatter fehlen 1 Die Reifezeit der Fruchte fallt in den Juli Die Frucht ist eine braunliche glatte feinnervig ellipsoide und teils abgeflachte Achane mit krustiger Schale und sie erreicht Langen von zwei bis funf Millimeter Die Chromosomenzahl betragt 2n 20 40 oder 80 2 Okologie BearbeitenBei Cannabis sativa handelt es sich um einen Therophyten Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Cannabis sativa erfolgte durch Carl von Linne Ob der Indische Hanf Cannabis indica eine eigene Art oder eine Unterart von Cannabis sativa ist ist umstritten Dies gilt auch fur Cannabis ruderalis Innerhalb der Art Cannabis sativa L unterscheiden manche Autoren zwei Varietaten Kultur Hanf Cannabis sativa L var sativa Wild Hanf Cannabis sativa var spontanea Vav Verwendung Bearbeiten Hauptartikel Cannabis und Cannabinoide als Arzneimittel Cannabis als Rauschmittel und Nutzhanf Hanf gilt als eine der altesten Nutzpflanzen der Welt seine Geschichte reicht bis zu 8000 Jahre zuruck Alle Pflanzenteile sind zur Herstellung von Lebensmitteln geeignet 3 Die Hanffaser wird verwendet zur Herstellung von Seilen Textilien und Spezialpapier aber auch von zahlreichen anderen Produkten wie Dammstoffe oder Naturfaser Verbundwerkstoffe Als Nebenprodukt der Produktion entstehen Schaben Die Samen finden Verwendung als Lebens und Futtermittel die aus ihnen gewonnenen Ole werden ebenfalls als Lebensmittel aber auch als Kosmetika sowie als medizinische oder technische Ole verwendet Hanfol Atherisches Hanfol 4 Cannabis sativa wird ebenso wie die andere Sorte Cannabis indica als Rauschmittel verwendet Es wird auch als Medikament verordnet Trivialnamen BearbeitenFur den Hanf bestehen bzw bestanden zum Teil auch nur regional weitere deutschsprachige Trivialnamen Die Benennung unterscheidet dabei haufig zwischen weiblichen und mannlichen Pflanzen Fur die weiblichen Pflanzen bestehen die Namen Hahn Altmark die Hanfin Hanfhahn Mark Brandenburg Honef Siebenburgen Masch Mesch Schweiz Saatbogen Schwarzwald Saathemp Unterweser Sehmer Siebenburgen und Tregel Graubunden Mannliche Pflanzen wurden und werden als Bastling Bosling Osterreich Bast St Gallen bei Werdenberg Feimlen Wurttemberg Femmel Wurttemberg Siebenburgen Fimme Fimmel Schweiz Geilhemp Geilsjehemp Gustehemp Ostfriesland Hampinne Hanfhenne Mark Brandenburg gelje Hemp gelje im Sinne von gelb frohripe Hemp niederdeutsch Henne Mark Brandenburg Maschgelt St Gallen bei Werdenberg Pastok Salzburg Semmelhanf Rheinpfalz Trigel St Gallen im Rheintal bezeichnet Daruber hinaus bestehen bzw bestanden vom Geschlecht der Pflanze unabhangige Trivialnamen so Hamp Altmark Hanaf althochdeutsch Hanel Osterreich Pressburg Hanif mittelhochdeutsch Hannarpe Hanof Hanuf althochdeutsch Harf Tirol im Etschland Hauf Schweiz Hemp Mecklenburg Hannover niederdeutsch Henef mittelhochdeutsch Hennig Munsterland Pommern und Werch Bern 5 Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Hanf Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema HanfWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hanf Cannabis sativa Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Hanf Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Hanf Art In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Nachweise BearbeitenZhengyi Wu Zhe Kun Zhou Bruce Bartholomew Cannabaceae Cannabis sativa S 75 textgleich online wie gedrucktes Werk in Wu Zhengyi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 5 Ulmaceae through Basellaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2003 ISBN 1 930723 27 X Einzelnachweise BearbeitenDie Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den unter Nachweise angegebenen Quellen daruber hinaus werden folgende Quellen zitiert Giovanni Briosi Filippo Tognini Intorno alla anatomia della canapa Bernardoni di C Rebeschini 1894 Tav V S 108 italienisch online auf biodiversitylibrary org abgerufen am 20 Juni 2018 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 321 Judith Sundermann Die Nutzpflanze Hanf und seine Verwendung als Lebensmittel Nutzpflanze Hanf Hochschule Merseburg Januar 2020 abgerufen am 10 April 2022 Ivan Bocsa Michael Karus Daike Lohmeyer Der Hanfanbau Botanik Sorten Anbau und Ernte Markte und Produktlinien Landwirtschaftsverlag 2000 ISBN 3 7843 3066 5 S 178 179 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 76 Internet Archive San Francisco Arzneipflanze des Jahres in Osterreich 2017 Mutterkraut 2018 Cannabis 2019 Alpen Edelweiss 2020 Lavendel 2021 Mariendistel 2022 Gelber Enzian Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hanf Art amp oldid 232771529