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WappenBasisdatenGrundung 2 Marz 1874 1 in MarburgVerband dachverbandsfrei Kurzel Al Couleur violett silber rot violett silber violett Wahlspruch Ehre Freiheit VaterlandMitglieder insgesamt gt 200Homepage www alemannia marburg deDie Burschenschaft Alemannia Marburg ist eine farbentragende fakultativ schlagende Studentenverbindung an der Philipps Universitat Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg 1 2 Neugrundung 1 3 Interne Richtungsdiskussion 2 Hochschulpolitisches Engagement 3 Verbandsarbeit 4 Bekannte Mitglieder 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundungDie Marburger Burschenschaft Alemannia wurde am 2 Marz 1874 gegrundet Funf Mitglieder der Burschenschaft Arminia wurden die Stifter der neuen Burschenschaft Leihweise uberliess die Arminia der Alemannia diverse Schmuck und Ausstattungsgegenstande und ubernahm zugleich die Burgschaft fur ein Darlehen zur Anschaffung von Schmuck und Waffen Am 4 April 1874 begrundeten beide Burschenschaften der Marburger Deputierten Convent 2 Im Grundungssemester nahm man 18 neue Mitglieder auf KartellAm 10 Januar 1879 kam es zum Zusammenschluss der Burschenschaft Alemannia mit der Freiburger Burschenschaft Franconia die der Alemanne Hansberg 1877 mit gegrundet hatte Es entstand das Violett Grune Kartell Altherrenschaft1884 wurde ein standiger Altherrenausschuss eingesetzt 1888 ein fest organisierter Verband der Altherrenschaft der Alemannia ins Leben gerufen nbsp Das AlemannenhausAlemannenhausNachdem 1896 ein Grundstuck am Hainweg 3 erworben war wurde im Sommersemester 1899 das nach Planen des Architekten Cuno Germania Berlin und Ehrenmitglied Alemanniae errichtete Haus eingeweiht 1912 wurde ein umfangreicher Anbau fertiggestellt Erster Weltkrieg nbsp Die Alemannia als Mitglied der Deutschen Burschenschaft 1915 Am Ersten Weltkrieg beteiligten sich 305 Mitglieder davon 43 aktuelle Wahrend des Krieges konnte das Bundesleben nur schwer aufrechterhalten werden Nach dem Krieg nahmen zahlreiche Alemannen als Mitglieder der Freikorps an der Niederschlagung der Aufstande in Oberschlesien dem Kapp Putsch 4 und im Marz 1920 an der Bekampfung von Arbeiter Aufstanden in Thuringen teil Gemeinsam mit Marburger Arminen und Germanen bildeten die Alemannen die 2 Kompanie des 1 Bataillon des Studentenkorps Marburg eines Zeitfreiwilligenverbands unter Bogislav von Selchow Im Rahmen der Kampfe des StuKoMa in Thuringen waren sie unter anderem an der Ermordung von 15 unbewaffneten Arbeitern aus Thal beteiligt die als Morde von Mechterstadt bekannt wurden 5 6 Die Alemannen Kurt Blum und Alwin Springer waren Teil des Wachkommandos das die Gefangenen erschoss Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Mit der Grundung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes unter Baldur von Schirach im Wintersemester 1929 30 begann die Gleichschaltung der Studentenverbindungen Auch wenn die ideologischen Uberschneidungen gross waren haderten doch viele mit dem durch Alleinvertretungsanspruch und Fuhrerprinzip drohenden Verlust der Unabhangig 7 1933 gipfelte die Auseinandersetzung im Bund in einem Ehrengerichtsverfahren nachdem einige nationalsozialistisch gepragten Bundesbruder das Conventszimmerbild Stahlmanns im Kamin verbrannt hatten weil sie mit der Richtung des hochschulpolitischen Engagements nicht einverstanden waren Die Folge war der Ausschluss der nationalsozialistischen Fraktion aus dem Bund Mitte der 30er Jahre spaltete sich der Dachverband in die Deutsche Burschenschaft und die Alte Burschenschaft hauptsachlich weil die weissen Burschenschaften deren Prinzip es stets war als Gruppe kein parteipolitisches Mandat zu haben den wachsenden Einfluss von Nationalsozialisten in der DB nicht mehr ertragen wollten Die Alemannia trat dann gemeinsam mit ihrer Kartellverbindung 1934 aus der Deutschen Burschenschaft aus welche das Fuhrerprinzip einfuhrte und von ihren Mitgliedsbunden forderte Es folgte der Anschluss an die opponierende Alte Burschenschaft 1936 wurde die Alemannia in Rahmen der nationalsozialistischen Gleichschaltung in eine Kameradschaft Merx des NS Studentenbundes umgewandelt 8 Neugrundung Bearbeiten Die letzten Aktiven aus den Kriegssemestern trafen sich nach dem Krieg 1945 46 heimlich in Marburg und wurden sich einig die Alemannia wieder aufleben zu lassen Da Korporationen im herkommlichen Sinne verboten waren versuchte man uber den Allgemeinen Studierendenausschuss AStA eine Verbindung im Rahmen der dafur bestimmten Auslandsgruppen aufzubauen Ein Nachfolgebund fur die Alemannia wurde als Auslandsgruppe Schweiz ins Leben gerufen nbsp Mutze der Burschenschaft Alemannia MarburgIm Wintersemester 1949 50 wurde die Deutsche Burschenschaft unter starker Mitwirkung der Alemannia in Marburg wiedergegrundet Von diesem Zeitpunkt an nannte man sich wieder Marburger Burschenschaft Alemannia Ab dem Wintersemester 1950 51 wurde in Marburg wieder gepaukt Im Sommersemester 1952 kam es zu einer Anzeige des zu diesem Zeitpunkt noch verbotenen Paukbetriebs durch Mitglieder des SDS was zur Festnahme eines Germanen mit darauf folgendem Disziplinarverfahren und Studentenvollversammlung fuhrte Das Fechten in Marburg wurde daraufhin bis zur Straffreiheit der Bestimmungsmensur BGHSt 4 24 32 1953 eingestellt Interne Richtungsdiskussion Bearbeiten Als sich die Deutsche Burschenschaft im Sommersemester 1971 nach einer Folge von Spaltungskrisen dazu durchringen konnte das Schlagen von Bestimmungsmensuren in das Ermessen der einzelnen Mitgliedsbunde zu stellen beschloss die Alemannia die bis dahin von ihren Mitgliedern drei gultige Pflichtpartien gefordert hatte ab Wintersemester 1971 72 das Fechten fur die Mitglieder fakultativ zu gestalten Da eine der Nachfolgegruppen des Weissen Kreises der Ring Weisser Burschenschaften weiterhin die Mensur als verbindlich erklarte trat die Alemannia aus dieser Untergruppierung der Deutschen Burschenschaft aus nachdem die Kartellburschenschaft wegen der Aufgabe des Fechtens schon mehrere Semester vorher ausgeschlossen wurde Im Wintersemester 1975 76 wurde auf Betreiben der Alemannia hin auf dem Alemannenhaus der Marburger Ring gegrundet dessen Vorsitz die Alemannia auch sofort ubernahm In den 80er und 90er Jahren zeichnete sich eine zunehmende Dominanz der osterreichischen Burschenschaften innerhalb der DB ab die zu einem deutlichen Erstarken der national und rechtsgesinnten Burschenschaften fuhrte Im Jahr des letzten Vorsitzes der Alemannia 1991 zeigte sich deutlich dass eine Veranderung des Dachverbands in eine gemassigte Richtung von innen heraus unmoglich geworden war Der Wunsch der Aktivitas nach einem Austritt aus der DB wurde in Folge immer grosser Nach mehrjahriger Diskussion mit der Altherrenschaft gelang es auf einem gemeinsamen Kartellsymposium mit Franconia Freiburg am 13 Dezember 1997 den Austritt aus der DB zu beschliessen Auf dem Kartellsymposium 1999 beschloss das Violett Grune Kartell den Eintritt in die Neue Deutsche Burschenschaft Dieser Schritt wurde am 24 Juni 2000 beim Burschentag in Hannover vollzogen Weiterhin gelten Burschenschaften allgemein und die Alemannia selbst als politisch rechts Das Werben um Mitglieder gestaltete sich daher schwierig Vor diesem Hintergrund entschloss sich die Alemannia zusammen mit der befreundeten Burschenschaft Arminia Marburg die Marburger Liberale Burschenschaften zu grunden Hiermit sollen wieder Offentlichkeitsarbeit hochschulpolitisches Engagement und gesellschaftliche Akzeptanz ermoglicht werden Aus dem Dachverband Neue Deutsche Burschenschaft trat die Alemannia im Sommersemester 2017 aus und ist seitdem dachverbandsfrei nbsp BurschenbandHochschulpolitisches Engagement BearbeitenDer Alemanne Stahlmann bekleidete Ende der 1920er Jahre das Amt des Studentenschaftsvorsitzenden getragen vom Waffenring neben dem nur zwei weitere politische Hochschulgruppen existierten namlich eine Gruppe der sonstigen Korporierten und eine Gruppe nichtkorporierter Studenten Im Wintersemester 1961 62 kandidierten zahlreiche Alemannen bei der Wahl des AStA Vorsitzenden der spater ausgetretene Jorg Schmidt war Geschaftsfuhrer Kamphausen war Finanzreferent Sparberg war Beauftragter der Marburger Blatter nbsp FuxenbandVerbandsarbeit BearbeitenAlemannia gehorte zu den Grundern des EDC und des ADC Vorlaufer der Deutschen Burschenschaft Die Alemannia hatte in folgenden Jahren den Vorsitz im jeweiligen Dachverband EDC ADC oder DB 1874 1875 1896 1914 1927 1987 1990 1912 war die Alemannia unter Beteiligung des Violett Grunen Kartells an der Grundung des Weissen Kreises innerhalb der DB beteiligt Im Jahr 2010 hatte die Burschenschaft Alemannia zum ersten Male den Vorsitz der Neuen Deutschen Burschenschaft welchen sie im Jahr 2013 abermals ubernahm 2017 trat die Alemannia zum 140 Stiftungsfest ihrer Kartellburschenschaft Franconia Freiburg zusammen mit dieser aus der NeuenDB aus 9 Bekannte Mitglieder BearbeitenWilhelm Albrecht 1905 1993 Generaloberstabsarzt Inspekteur des Sanitats und Gesundheitswesens Bruno Alsen 1861 1913 Jurist und Landrat Wolfgang Buddenberg 1911 1997 Richter am Bundesgerichtshof Carl Cuno 1823 1909 Kaiserlicher Geheimer Baurat Hellmuth Cuno 1867 1951 Architekt und Industriemanager Hans Fischer 1881 1945 Chemiker und Nobelpreistrager Karl Glehn 1895 1985 Landrat in Melle Gifhorn Jedrzejow Tomaschow Mazowiecki und Krummau an der Moldau NSDAP Heinrich de Haan 1896 1957 Burgermeister von Rendsburg DNVP NSDAP Dieter Haassengier 1934 2023 deutscher Politiker und Abgeordneter des Niedersachsischen Landtages CDU Adolf Haeuser 1857 1938 Industrieller NP Karl Heldmann 1872 1914 Burgermeister von Bad Salzuflen und Eckernforde 1892 ausgetreten Herbert Hockemeyer 1909 1983 Arzt und Sanitatsoffizier Otto Hohls 1862 1899 sudafrikanischer Generalarzt Hans Heinrich Jescheck 1915 2009 Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer Ehrenmitglied NSDAP Heinrich Otto Kalk 1895 1973 Mediziner und Hochschullehrer NSDAP Friedrich von der Leyen 1873 1966 Germanist und Volkskundler Gerhart Lohse 1914 2001 Germanist Bibliothekar und Hochschullehrer Wilhelm Matthaus 1881 1968 Lehrer und Oberstudiendirektor Offizier und Kunstsammler NSDAP SS Hans Meyer 1877 1964 Arzt und Rontgenologe Klaus Miebach 1944 Jurist und ehemaliger Richter am Bundesgerichtshof Karl Gunther Motz 1912 1978 deutscher Botschafter in Bolivien und Ghana Friedrich Neumann 1889 1978 Literaturwissenschaftler und Historiker NSDAP Wilhelm Pfitzinger 1864 1939 Chemiker Karl Porzelt 1871 1943 Jurist und Kommunalpolitiker Ludwig Rhumbler 1864 1939 Zoologe und Hochschullehrer Walther Rickelt 1881 1939 Jurist und Politiker Oberburgermeister von Hirschberg Otto Roloff 1886 1941 Landtagsabgeordneter im Freistaat Sachsen Altenburg DDP Karl Schaum 1870 1947 Chemiker und Hochschullehrer Robert Schimrigk 1904 1976 Nervenarzt und arztlicher Standespolitiker Wilhelm Theopold 1915 2009 Kinderarzt arztlicher Standespolitiker und Medizinpublizist Wilhelm Velke 1854 1940 Historiker und Bibliothekar Wilhelm Velthaus 1886 1934 Landrat von Osterode am Harz SPD 1925 ausgetreten Robert Wilbrandt 1875 1954 WirtschaftswissenschaftlerMitgliederverzeichnis Willy Nolte Hrsg Burschenschafter Stammrolle Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer Semester 1934 Berlin 1934 S 1070 1071 Siehe auch BearbeitenListe der Burschenschaften Liste der Studentenverbindungen in MarburgEinzelnachweise Bearbeiten Meyers Konversationslexikon 5 Auflage Leipzig 1896 Beilage zum Artikel Studentenverbindungen Georg Heer Die Marburger Burschenschaft Arminia Neue Beitrage zur Geschichte der deutschen Burschenschaft Hrsg Verein alter Marburger Arminen Marburg 1951 S 52 ff E H Eberhard Handbuch des studentischen Verbindungswesens Leipzig 1924 25 S 93 Siegfried Weichlein Studenten und Politik in Marburg Die politische Kultur einer Universitatsstadt 1918 1920 in Mechterstadt 25 3 1920 Skandal und Krise in der Fruhphase der Weimarer Republik Peter Kruger Anne C Nagel Hrsg Lit Verlag 1997 S 38 f Bernhard Schroeter Marburger Studenten im Freikorps Einsatz in Thuringen und die Ereignisse von Mechterstadt Hilden 2023 ISBN 978 3 910672 01 7 S 147 Hans Peter Bleuel Ernst Klinnert Deutsche Studenten auf dem Weg ins Dritte Reich Ideologien Programme Aktionen 1918 1935 Gutersloh 1967 S 74f Julian Schenke II 2 3 Antisemitische und volkische Mobilisierung in Weimar 1925 1933 Eine antidemokratische Studentenbewegung transcript Verlag 2020 ISBN 978 3 8394 5371 1 S 238 doi 10 14361 9783839453711 011 html degruyter com abgerufen am 29 August 2021 Bernhard Grun Zwischen Fronteinsatz und Freiheitsklang Studententum und Kameradschaftswesen im Nationalsozialismus Historia academica Schriftenreihe der Studentengeschichtlichen Vereinigung des Coburger Convents Bd 57 Wurzburg 2019 S 78 WER WIR SIND Abgerufen am 2 August 2020 deutsch Literatur BearbeitenHans Georg Balder Die Deutsche n Burschenschaft en Ihre Darstellung in Einzelchroniken Hilden 2005 S 295 297 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burschenschaft Alemannia Marburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Burschenschaft Alemannia MarburgNormdaten Korperschaft GND 1704511 3 lobid OGND AKS VIAF 146339675 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burschenschaft Alemannia Marburg amp oldid 238035950