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Der Eisenacher Deputierten Convent EDC war ein Korporationsverband von Burschenschaften Er bestand von 1874 bis 1881 und gilt als Vorlaufer der heutigen Deutschen Burschenschaft die nach der Auflosung des EDC 1881 als Allgemeiner Deputierten Convent ADC gegrundet wurde Der ADC ubernahm bei seiner Grundung die Geschaftsordnung des EDC Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Grundung 1 3 Bestand 1 4 Scheitern 2 Grundungsmitglieder 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Richtungsstreitigkeiten innerhalb des burschenschaftlichen Verbandes Eisenacher Konvention und deren Abgrenzung gegen junge Korporationen die als nicht ebenburtig angesehen wurden verhinderten dass sich weitere Burschenschaften anschlossen Daher erging 1873 von Rugia Greifswald ein weiterer Einigungsaufruf Als besonders nachteilig empfand sie die mangelnde Geschlossenheit gegenuber den seit 1855 im Kosener SC Verband geeinigten Corps Im Gegensatz zu vorhergegangenen Verbanden sollte auf die Festlegung burschenschaftlicher Grundsatze verzichtet werden Rugia forderte einerseits den Wettbewerb mit den Corps durch die Vereinigung aller Burschenschaften zu intensivieren behielt sich aber andererseits fur den Fall des Scheiterns ihrer Bemuhungen vor zum prestigetrachtigen Gegner uberzulaufen Die Resonanz auf das Rundschreiben war jedoch verhalten sodass Rugia von weiteren Schritten vorerst Abstand nahm 1 Grundung Bearbeiten Das Grun Weiss Rote Kartell griff die Plane der Rugia Greifswald allerdings auf und lud auf Initiative der Burschenschaft Germania Jena fur den 10 November 1874 zu einer Versammlung nach Eisenach ein Allerdings kamen nur 20 der 30 eingeladenen Burschenschaften der Einladung nach Uberwiegend handelte es sich um jungere Burschenschaften der weissen Richtung Arminia Leipzig und die Konventionsburschenschaften hielten sich fern weil wir uns zu gut dunkten mit allen was sich Burschenschaft nannte uns gemein zu machen 2 Im Ergebnis unterzeichneten am 17 November Vertreter der 20 Burschenschaften die Satzungen des EDC die die deutliche Handschrift der weissen Burschenschaften trugen Der Verband verlangte die unbedingte Satisfaktion und die Pflichtmensur und lehnte die Aufnahme von Burschenschaften an technischen Hochschulen ab PP Suiten mussten unbedingt angenommen werden Die Burschenschaften der einzelnen Universitaten sollten sich zu lokalen Deputierten Conventen zusammenschliessen Auf fremden Hochschulen studierende auswartige Inaktive wurden verpflichtet sich der dortigen EDC Burschenschaft als Verkehrsgast anzuschliessen und gemeinsam mit ihr an offentlichen Aufzugen aufzutreten 3 Bestand Bearbeiten In organisatorischer Hinsicht konnte der EDC gegenuber den Vorlauferverbanden erhebliche Fortschritte verzeichnen Um die standig eskalierenden Mensurstreitigkeiten zu schlichten richtete er Schiedsgerichte ein In den eigenen Reihen sorgte der EDC fur die rigorose Durchsetzung eines moglichst strengen Mensurstandpunktes um im Korporationsspektrum Prestige zu gewinnen So wurde Brunsviga Gottingen im Februar 1877 wegen mangelnder Mensurtuchtigkeit ausgeschlossen Die mit Brunsviga im Kartell stehende Arminia Marburg verliess darauf ebenfalls den Verband Der EDC entfaltete eine erhebliche Anziehungskraft auf junge waffenfreudige Burschenschaften was dazu fuhrte dass er ab 1878 eine zweisemestrige Renoncenzeit einfuhrte in der sich neuaufgenommene Burschenschaften bewahren mussten bevor sie Stimmrecht erhielten Zwischen 1878 und 1881 gewann er sieben teilweise durch EDC Burschenschafter neugegrundete Mitglieder hinzu kamen aus den Reihen der bestehenden Burschenschaften Arminia Berlin 1876 Arminia Munchen 1878 Germania Giessen 1878 Alemannia Giessen 1879 und Alemannia Halle 1879 4 Scheitern Bearbeiten Fur den Erfolg des EDC blieb entscheidend ob es gelingen wurde die sich noch ausserhalb des Verbandes befindenden alteren Burschenschaften namentlich das Suddeutsche Kartell heranzuziehen Eine Aufnahmeantrag scheiterte 1877 knapp am Veto der Altherrenschaft der Allemannia Heidelberg Kurz darauf kam es wegen eines Ehrenhandels zu einem Konflikt zwischen der EDC Burschenschaft Arminia Wurzburg und Allemannia Heidelberg Als das SK ein Schiedsgericht ablehnte erfolgten Verrufserklarungen zwischen SK und EDC was das Ende des Verbandes einlautete Germania Jena Alemannia Halle und Dresdensia Leipzig erklarten ihren Austritt weil sie die Beziehungen zu den SK Burschenschaften nicht entbehren konnten Disziplinlosigkeiten brachen sich nun Bahn Germania Giessen verliess den EDC wegen Querelen im Giessener DC Germania Konigsberg trat im Wintersemester 1880 81 aus Kurz vor Aufgehen des EDC im Allgemeinen Deputierten Convent folgten Pfingsten 1881 noch die Breslauer Raczeks Rugia Greifswald und Danubia Munchen 5 Im Hinblick auf die Hauptzielsetzung der Formung eines Verbands aller Universitatsburschenschaften erreichte der EDC wesentlich mehr als die beiden Vorgangerverbande weil er Grundsatzfragen nicht beruhrte Das Scheitern der Vorgangerverbande hatte hinlanglich bewiesen dass eine Einigung der heterogenen Burschenschaften unter ubereinstimmenden Prinzipien ein Ding der Unmoglichkeit war Das Wirken des EDC als Schlichtungsinstanz ermoglichte bis 1880 ein gemeinsames verbandspolitisches Wirken indem er die Mensurstreitigkeiten der sich standig befehdenden Burschenschaften eindammte Fur den organisatorischen Erfolg spricht zuletzt dass der EDC die Blaupause fur den aus ihm hervorgegangenen Allgemeinen Deputierten Convent war Der EDC scheiterte letztendlich daran dass es ihm nicht gelang alle Burschenschaften heranzuziehen was eine Notwendigkeit fur das Funktionieren der Sanktionsmechanismen war 6 Grundungsmitglieder BearbeitenGermania Berlin Frankonia Bonn Arminia Breslau Germania Breslau Raczeks Breslau Teutonia Freiburg Brunsviga Gottingen Hannovera Gottingen Germania Greifswald Rugia Greifswald Germania Halle Frankonia Heidelberg Germania Jena Arminia Konigsberg Germania Konigsberg Dresdensia Leipzig Germania Leipzig Alemannia Marburg Arminia Marburg Arminia WurzburgSiehe auch BearbeitenGeschichte der Studentenverbindungen Liste der Burschenschaften Liste der KorporationsverbandeLiteratur BearbeitenHans Georg Balder Geschichte der Deutschen Burschenschaft WJK Verlag Hilden 2005 ISBN 3 933892 25 2 Franz Egon Rode Die Universitatsburschenschaften im Kaiserreich In Christian Oppermann et al Hrsg Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Band 23 Universitatsverlag Winter Heidelberg 2021 ISBN 978 3 8253 4727 7 S 166 172 Paul Wentzcke Der Eisenacher Deputierten Convent E D C 1874 bis 1881 In Paul Wentzcke Hrsg Quellen und Darstellungen zur Geschichte der Burschenschaft und der deutschen Einheitsbewegung Band 16 Winter Heidelberg 1939 S 38 44 Einzelnachweise Bearbeiten Franz Egon Rode Die Universitatsburschenschaften im Kaiserreich Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Bd 23 Universitatsverlag Winter Heidelberg 2021 ISBN 978 3 8253 4727 7 S 167 168 Franz Egon Rode Die Universitatsburschenschaften im Kaiserreich Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Bd 23 Universitatsverlag Winter Heidelberg 2021 ISBN 978 3 8253 4727 7 S 168 169 Franz Egon Rode Die Universitatsburschenschaften im Kaiserreich Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Bd 23 Universitatsverlag Winter Heidelberg 2021 ISBN 978 3 8253 4727 7 S 169 Franz Egon Rode Die Universitatsburschenschaften im Kaiserreich Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Bd 23 Universitatsverlag Winter Heidelberg 2021 ISBN 978 3 8253 4727 7 S 170 171 Franz Egon Rode Die Universitatsburschenschaften im Kaiserreich Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Bd 23 Universitatsverlag Winter Heidelberg 2021 ISBN 978 3 8253 4727 7 S 171 Franz Egon Rode Die Universitatsburschenschaften im Kaiserreich Darstellungen und Quellen zur Geschichte der deutschen Einheitsbewegung im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert Bd 23 Universitatsverlag Winter Heidelberg 2021 ISBN 978 3 8253 4727 7 S 172 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenacher Deputierten Convent amp oldid 238113226