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Hans Meyer 30 Juli 1877 in Bremen 11 April 1964 in Marburg war ein deutscher Arzt und Rontgenologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Meyer ein Nachfahre einer aus der Markgrafschaft Brandenburg Bayreuth eingewanderten Familie wurde am 30 Juli 1877 in Bremen als Sohn des Kaufmanns Engelbert Meyer 1849 1899 und der Berta geborene Klatt 1849 1933 geboren Nach Abschluss eines Medizinstudiums in Marburg sowie abgelegter Promotion wurde Hans Meyer 1904 als Assistenzarzt an der Dermatologischen Klinik in Kiel eingesetzt der der damalige Leiter Ernst von During ein Institut zur Lichttherapie angegliedert hatte Nach weiteren Assistentenjahren am Physiologisch Chemischen Institut der Universitat Strassburg von 1906 bis 1908 und der Medizinischen Universitatsklinik Basel 1908 bildete sich an der Dermatologischen Abteilung des Hopital St Louis in Paris und der rontgentherapeutischen Abteilung der Dermatologischen Universitatsklinik in Bern von 1909 bis 1910 Meyers Arbeitsschwerpunkt heraus namlich das relativ neue Gebiet der Strahlentherapie dem er sich 1910 bei der Ruckkehr an die Hautklinik in Kiel endgultig zuwandte Nach seiner 1911 in Kiel erfolgten Habilitation wurde Hans Meyer zu Deutschlands erstem Privatdozenten fur das Fach Rontgenkunde und Lichttherapie bestellt ehe er 1916 zum Professor ernannt wurde 1913 wurde er mit der Leitung des Lichtinstitutes der Hautklinik betraut das er bis 1914 zum eigenstandigen Institut fur Strahlenbehandlung ausbaute 1912 grundete Meyer zusammen mit Carl Joseph Gauss und Richard Werner die Zeitschrift Strahlentherapie die unter seiner mehr als 50 jahrigen Herausgeberschaft zu internationaler Bedeutung gelangte Nach der Ruckkehr aus dem Ersten Weltkrieg wurde Hans Meyer 1920 die Leitung der Strahlenabteilung der Staatlichen Krankenanstalten in Bremen ubertragen Zwischen 1925 und 1929 edierte er ein funfbandiges Lehrbuch der Strahlentherapie 1942 wurde Hans Meyer in den Ruhestand versetzt anschliessend ubersiedelte er nach Marburg Zuletzt wirkte er ab 1946 als Honorarprofessor an der Universitat Marburg zudem hatte er von 1945 bis 1950 kommissarisch die Leitung der dortigen Strahlenklinik inne Hans Meyer wurde mit hohen Ehrungen bedacht So erhielt er die Antoine Beclere Medaille die Albers Schonberg Medaille die Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft 1942 die Rontgen Medaille die Karl Herxheimer Plakette die Carl Weigert und Paul Ehrlich Plakette sowie 1952 das Grosse Bundesverdienstkreuz Er wurde als Mitglied sowie Ehrenmitglied in zahlreiche wissenschaftliche Gesellschaften aufgenommen 1928 und 1933 fuhrte er den Vorsitz der Deutschen Rontgengesellschaft Die Universitaten Giessen sowie Kiel wurdigten Hans Meyer mit der Verleihung der Ehrendoktorate der Medizin beziehungsweise der Naturwissenschaften 1961 erhielt Meyer die Albrecht von Haller Medaille der Universitat Gottingen In Marburg wurde er 1896 Mitglied der Burschenschaft Alemannia 1 Wahrend seiner Tatigkeit als Leiter der Strahlenabteilung der Staatlichen Krankenanstalten in Bremen wurde er in den Bund der Freimaurer aufgenommen 2 Hans Meyer vermahlte sich im Jahr 1936 in Bremen mit Rosemarie geborene Nolke Er starb am 11 April 1964 im 87 Lebensjahr in Marburg Wirken BearbeitenMeyers Arbeitsgebiete waren auf die experimentelle Strahlenbiologie und die Strahlendosimetrie in ihrer Beziehung zur therapeutischen Anwendung ausgerichtet Wenn der Schwerpunkt dabei auch auf der Untersuchung der seit 1896 in der Therapie verwendeten Rontgenstrahlen lag so galt sein Interesse ausserdem weiterhin der Lichtbehandlung was seinen Ausdruck unter anderem in der Grundung der Deutschen Gesellschaft fur Lichtforschung im Jahr 1927 fand Hans Meyers Bestreben war es die Rontgenbestrahlung vor allem in der Dermatologie und Gynakologie die zuvor zum Schaden von Patient und Arzt auf unzureichender empirischer Basis erfolgt war gezielt und richtig dosiert anzuwenden Im Zusammenhang damit untersuchte er die Wirkung der Rontgenstrahlen auf keimende Pflanzen und im Tierexperiment auf verschiedene Enzyme und den Eiweiss und Lipidstoffwechsel Dabei erkannte Hans Meyer Unterschiede in der Tiefenwirkung verschiedener Strahlenqualitaten Mit der letalen Mausdosis als Bezugsgrosse versuchte er ein der Pharmakologie vergleichbares auf der biologischen Wirkung beruhendes Masssystem fur die Dosierung der Rontgenstrahlen zu entwickeln Ebenso bemuhte er sich um die Einfuhrung einer auf der biologischen Wirksamkeit beruhenden Dosimetrie in der Lichttherapie Die Methode von R Sabourad und N Noire zur Messung der Rontgenepilationsdosis anderte er zu einem leicht zu handhabenden und weit verbreiteten Verfahren in der Dosimetrie der Rontgenbestrahlung ab Er erkannte die Vorzuge des Pendelprinzips bei der Strahlentherapie und vervollkommnete 1913 3 zur gezielten Tiefenbestrahlung bosartiger Gebarmuttertumore die Kreuzfeuerbestrahlung zur Bewegungsbestrahlung mit der Pendelrohre Statistische Erkenntnisse machten ihn schon fruhzeitig zu einem entschiedenen Befurworter der postoperativen Bestrahlung des Brustdrusen und Gebarmutterkarzinoms In seinen Marburger Jahren verfasste er etliche Beitrage zur Geschichte seines Faches seinen Pionieren sowie Opfern Sein Engagement galt der Zentralisierung der Strahlenkunde in Forschung Unterricht und Therapie als ein Spezialfach an eigenen Universitatsinstituten Werke Auswahl BearbeitenDie biologischen Grundlagen der Rontgentherapie 1911 Grundzuge der rontgentherapeutischen Methodik fur die dermatologische Praxis In Lehrbuch der Haut und Geschlechtskrankheiten herausgegeben von Erhard Riecke 1908 3 Aufl 1914 S 526 553 7 Aufl Jena 1923 S 543 571 Grundzuge der Strahlentherapie in der Dermatologie ebenda 8 Auflage 1931 Seite 604 652 Eine Methode zur Messung der Rontgenstrahlung in der Therapie In Munchener Medizinische Wochenschrift 58 1911 Seite 188 192 Die Wirkung der Rontgenstrahlen auf den Chemismus der Zelle In Fortschritte auf dem Gebiete der Rontgenstrahlen 17 1911 Seite 33 42 mit Friedrich Bering Rontgenstrahlen und Stoffwechsel ebenda 32 1924 Seite 104 112 Experimentelle Untersuchungen zur biologischen Strahlenwirkung In Strahlentherapie 1 1912 Seite 172 82 mit Hans Ritter Experimentelle Studien zur Feststellung eines biologischen Normalmasses fur die Rontgenstrahlenwirkung ebenda Seite 183 188 mit Hans Ritter Methoden zur Messung der Wirksamkeit violetter und ultravioletter Strahlenquellen ebenda Seite 189 207 mit Friedrich Bering Die Grundlagen der Methodik der Rontgentherapie in der Gynakologie ebenda Seite 381 401 Experimentelle Studien uber die Wirkung des Lichtes ebenda Seite 411 437 mit Friedrich Bering Die postoperative Rontgentherapie der Krebse ebenda 13 1922 Seite 278 284 Zum heutigen Stand der Strahlentherapie des Brustkrebses ebenda 87 1952 Seite 35 40 Das Problem der Kreuzfeuerwirkung in der gynakologischen Rontgentherapie In Zentralblatt fur Gynakologie 37 1913Literatur BearbeitenWalter Friedrich und andere In Strahlentherapie 90 1953 Seite 5 7 Heinz Urban und andere ebenda 124 1964 Seite 1 6 Albin Proppe In Der Hautarzt 8 1957 Seite 333 335 Michael Kutzer Meyer Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 345 f Digitalisat Weblinks BearbeitenMeyer Hans Hessische Biografie Stand 23 Marz 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Willy Nolte Burschenschafter Stammrolle Berlin 1934 S 326 In einem im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt erhaltenen Schreiben vom 15 Juni 1947 an den Herrn Militargouverneur von Marburg in dem Meyer gemeinsam mit sechs weiteren in der Stadt lebenden Freimaurern aus der Zeit vor dem Logen Verbot 1935 um die Genehmigung zur Eroffnung einer humanitaren Freimaurerloge nach schottischem Ritus nachsucht gibt er das Jahr 1924 als sein Aufnahmedatum in die Freimaurerei an HStAD Q 4 8 12 2 9 Wochentlicher Bericht uber politische Aktivitaten Laufzeit September 1946 bis Juni 1948 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 58 Normdaten Person GND 138366055 lobid OGND AKS VIAF 84828625 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyer HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und RontgenologeGEBURTSDATUM 30 Juli 1877GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 11 April 1964STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Meyer Mediziner 1877 amp oldid 227541573