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Die Burg Berolzheim war eine hochmittelalterliche Wasserburganlage unmittelbar sudostlich der evangelisch lutherischen Pfarrkirche St Michael im gleichnamigen Ort Markt Berolzheim im mittelfrankischen Landkreis Weissenburg Gunzenhausen in Bayern Erhalten haben sich von der Burg nur sehr wenige Reste an ihrer Stelle stehen heute Wohnhauser und das spater errichtete sogenannte Untere Schloss Die als Oberes Schloss bezeichnete Anlage befand sich wenige Meter westlich der evangelisch lutherischen Kirche St Maria von ihr haben sich ebenfalls nur wenige Baureste erhalten Ein dritter abgegangener Herrensitz um Berolzheim war die als Steinhaus am Goppelt bezeichnete Burg etwa 1200 Meter sudwestlich des Ortes Von ihr die auf romischen Resten errichtet wurde sind nur noch Graben und ursprunglich romische Steinquader vorhanden Burg BerolzheimVerbaute Reste der Wasserburg Berolzheim Mai 2018 Verbaute Reste der Wasserburg Berolzheim Mai 2018 Alternativname n Schloss BerolzheimStaat DeutschlandOrt Markt BerolzheimEntstehungszeit 1320Burgentyp Niederungsburg OrtslageErhaltungszustand nur Keller und verbaute ResteStandische Stellung RitterschaftBauweise keine BesonderheitenGeographische Lage 49 1 N 10 51 O 49 010129 10 847215 423 Koordinaten 49 0 36 5 N 10 50 50 OHohenlage 423 m u NHNBurg Berolzheim Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Burg 1 1 Auseinandersetzung mit dem Schwabischen Bund 1523 1 2 Der Holzschnitt des Hans Wandereisen 1 3 Die Anlage heute 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte der Burg BearbeitenDie Burg wurde 1320 von den erstmals im Jahr 1170 mit einem Kuonradus de beroldesheim in einer Urkunde genannten Herren von Berolzheim 1 erbaut Die Burg befand sich spatestens ab 1326 im Besitz des Burggrafen von Nurnberg Friedrich IV der sie als Lehen an die Ritter Willich von Perolzheim weitergab Da die Berolzheimer allerdings Dienstmannen der Truhendinger waren wird vermutet dass sie die Burg als Unterlehen der Grafen von Truhendingen innehatten Nachfolgende Besitzer des Lehens waren um das Jahr 1347 die Ministerialenfamilien von Frick und von Holzingen die die Burg durch Erbgang erhielten 2 1523 besass die Familie von Embs die Burg Da sie der Sitz von Helfern des Hans Thomas von Absberg war griff sie der Schwabische Bund an Durch Verhandlungen soll die Zerstorung aufgehalten worden sein Wolf von Pappenheim schuf 1575 einen Neubau Auseinandersetzung mit dem Schwabischen Bund 1523 Bearbeiten In der Mitte des 16 Jahrhunderts entfuhrte der Raubritter Hans Thomas von Absberg Kaufleute auf ihren Handelsreisen und verlangte ein hohes Losegeld fur ihre Freilassung Er suchte sich Verbundete die ihn bei seinen Raubzugen unterstutzten auf deren Burgen er bei Gefahr fliehen und auf denen er seine Geiseln verstecken konnte Auch die Familie von Embs unterstutzte ihn bei seiner Fehde Im Frankischen Krieg 1523 sandte der Schwabische Bund seine Truppen aus um insgesamt 23 Raubnester dem Erdboden gleichzumachen Die Truppen des Bundes die aus 10 000 Fusssoldaten und 1 000 Reitern bestanden fuhrten 100 Kanonen und 30 Buchsen mit 900 Zentner Schwarzpulver als Bewaffnung mit sich Entgegen der Darstellung auf dem Holzschnitt wurde die Burg nicht zerstort da die Familie vorher begnadigt wurde Der Holzschnitt des Hans Wandereisen Bearbeiten Hauptartikel Wandereisen Holzschnitte von 1523 nbsp Die Zerstorung der Burg 1523Der kolorierte und beschriftete Holzschnitt des Hans Wandereisen besagt XXIII Berchtoltzhaym hat Jorg vo n Emps inn gehabt Ist vom bunt verbrent worden Zentrales Motiv des Schnittes ist die Burg die durch einen Wassergraben und eine Burgmauer mit kleineren runden Wachturmen an den Ecken gesichert ist Das Torhaus ist mit einer Zugbrucke ausgestattet die aufgrund ihrer Konstruktion als Schwungrutenbrucke bezeichnet wird Im Inneren der Burg gelegene Gebaude einschliesslich eines Bergfrieds sind durch einsturzendes Gebalk und Flammen lediglich zu erahnen Wahrend der Hintergrund des Bildes den Blick auf flache Hugelkamme freigibt befinden sich im Vordergrund zahlreiche Fachwerkhauser des Dorfes die viele Details in der Darstellung aufweisen Dazu zahlt beispielsweise die unterschiedliche Bedachung Die Truppen des Schwabischen Bundes sind getrennt in Kavallerie links im Bild und Infanterie rechts im Bild aufgestellt Die Kavallerie ist mit langen Spiessen und der bundischen Fahne ausgestattet auf der ein Andreaskreuz zu sehen ist Sie tragen mehrheitlich Rustungen Die Fusstruppen teils geharnischt sind ebenfalls mit Spiessen bewaffnet Die mitgefuhrte Fahne ist waagrecht gestreift in Rot und Weiss Offenbar wurde auch ein Ereignis vor Ort szenisch festgehalten Eine uber den Boden gebeugte Person spielt mit Wurfeln eine andere schreitet mit erhobenem Schwert auf sie zu Die Holzschnitte des Hans Wandereisen gelten als wichtige zum Teil einzige Zeitzeugnisse zur Gestalt der Burganlagen Nach der Arbeit von Steinmetz sind Details der Darstellung abgesehen von perspektivischen Verzerrungen als sehr genau und authentisch einzustufen Dennoch wurde die Burg anscheinend nicht zerstort da nach den uberlieferten Berichten eine diplomatische Losung erzielt werden konnte Die Anlage heute Bearbeiten Eine Zerstorung der Wasserburg 1523 wird auch heute noch fur das Verschwinden der Anlage in Erwagung gezogen Eine weitere Theorie spricht fur den Verfall der Anlage um 1600 Spatestens im Dreissigjahrigen Krieg muss die Burg zerstort worden sein da in Dorfplanen von 1667 bereits Wohnhauser auf dem Gelande verzeichnet sind An der Stelle der Wasserburg befindet sich ein stattliches Gebaude in dem sich verbaute Reste von Vorgangerbauten befinden sollen Ein Wassergraben ist nicht mehr sichtbar allerdings erinnern mehrere Strassennamen an Umfang und Details der Wasserburg Literatur BearbeitenKarl Grober Felix Mader Bezirksamt Gunzenhausen Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 6 R Oldenburg Munchen 1937 DNB 366496220 S 50 52 Ortschronik des Heimatvereins Markt Berolzheim aus Vergangenheit und Gegenwart Verlag Wiedfeld amp Mehl Ansbach 1998 S 59 93 Konrad Spindler Bearb Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 14 Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Archaologie und Geschichte Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0493 4 S 222 ff224 Thomas Steinmetz Conterfei etlicher Kriegshandlungen von 1523 bis in das 1527 Jar Zu Burgendarstellungen uber die Absberger Fehde oder den Frankischen Krieg In Beitrage zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften IV Breuberg Neustadt 1986 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Berolzheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Markt Berolzheim auf der Homepage der Gemeinde Neue Rubrik 2008 auf der Homepage der Gemeinde mit Bildern und InfoEinzelnachweise Bearbeiten siehe auch Liste frankischer Rittergeschlechter B Konrad Spindler Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 14 Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Archaologie und Geschichte S 222 ff Burgen und Schlosser im Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Schlosser Schloss Absberg Schloss Altenmuhr Oberes Schloss Markt Berolzheim Unteres Schloss Markt Berolzheim Schloss Cronheim Schloss Dettenheim Residenz Ellingen Schloss Falbenthal Jagdschloss Georgenthal abgegangen Schloss Geyern Jagdschloss Gunzenhausen Palais Heydenab Gunzenhausen Schloss Mittelmuhr abgegangen Schloss Mohren Schloss Neuenmuhr abgegangen Altes Schloss Pappenheim Neues Schloss Pappenheim Altes Vogteischloss Pleinfeld Schloss Polsingen Schloss Raitenbuch Schloss Sandsee Schloss Spielberg Schloss Stopfenheim Schloss Syburg Schloss Trendel Stadtschloss Treuchtlingen Niedere Veste Schloss Unterwurmbach abgegangen Schloss Falkenhausen Schloss Wald Palais Zocha Gunzenhausen Burgen Burgruine Bechthal Burg Berolzheim abgegangen Gelbe Burg abgegangen Burg Geyern abgegangen Burgruine Hohentrudingen Burg Neuhaus abgegangen Burgruine Pappenheim Burgruine Rechenberg Burg Schambach abgegangen Burgruine Stahelsberg Burg Trendel abgegangen 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Weiboldshausen Burgstall Zimmern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Berolzheim amp oldid 228657066