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Das Schloss Cronheim fruher Leonrod sches Schloss genannt ist ein Schlossbau in Cronheim einem Ortsteil der Stadt Gunzenhausen im mittelfrankischen Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Das Wasserschloss ist unter der Denkmalnummer D 5 77 136 149 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen Das Schloss in Teilen erhaltene Vorganger und das Gelande um das Schloss sind als Mittelalterlicher Wasserburgstall fruhneuzeitliches Wasserschloss Cronheim zusatzlich als Bodendenkmal unter der Nummer D 5 6929 0192 ausgewiesen 1 Hauptflugel mit Eingang an der OstseiteModell des Schlosses Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Architektur 3 Erhaltungszustand 4 Geschichte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Schlossbau befindet sich im Ortskern von Cronheim nordlich der Dorfkirche St Maria Magdalena und westlich des Allodiums Cronheim auf einer Hohe von 474 Metern uber NHN 2 Die postalische Adresse lautet Cronheim 178 Architektur BearbeitenDas heutige Schloss wurde 1564 auf einem mittelalterlichen Vorgangerbau zunachst als Zweiflugelanlage in Form einer Wasserburg angelegt Es war durch zwei Vorburgen und einen Stauweiher gesichert Um 1597 erfolgte der Ausbau zu einer Vierflugelanlage die an den Aussenecken in Richtung Westen durch Rundturme in Richtung Osten von oktogonalen Eckturmen flankiert war Im Atrium verband ein ebenfalls oktogonaler Treppenturm die Geschosse Das Schloss ist exakt nach Nord Sud Ost West ausgerichtet und folgt nicht den durch den Strassenverlauf vorgegebenen Achsen Erhaltungszustand BearbeitenNoch erhalten sind der zweigeschossige Hauptflugel im Osten und anschliessende Teile des Sud und des Nordflugels sowie zwei oktogonale Eckturme von denen der Sudturm auch Hungerturm genannt um 1400 gebaut wurde zusammen mit der noch vorhandenen Toranlage Der Turm im Norden wurde beim Ausbau der Burg zur Vierflugelanlage im 16 Jahrhundert errichtet Gegen Suden ist unter Einbezug von Teilen des mittelalterlichen Wohnturms 12 13 Jahrhundert des Vorgangerbaus etwa die Halfte erhalten Darin befindet sich heute das Museum Mikrokosmos Cronheim ein Dorf drei Religionen Vom Nordflugel steht etwa noch ein Drittel An der Innenseite wurde der holzerne Verbindungsgang aufwendig restauriert Der im 16 Jahrhundert errichtete Treppenturm und der gesamte Westflugel wurden zum Teil im 19 Jahrhundert wegen Baufalligkeit abgetragen Heute befinden sich dort moderne Gebaude die von der AWO als Therapiezentrum genutzt werden Teilweise erhalten sind auch die mittelalterlichen Vorburgen die ehemalige Wehrkirche St Maria Magdalena und Teile des hochmittelalterlichen Allodiums sowie Teile der inneren und der ausseren Ringmauer des Schlosses im Suden und Osten Diese wurden in ihrer ursprunglichen Hohe stark gekurzt enthalten jedoch noch teilweise die ursprungliche aufwandige Sandsteinmauerbekronung Geschichte BearbeitenIm Mittelalter war Cronheim ein freies reichsunmittelbares Rittergut Ein befestigtes Allodium zu dem das erste Herrenhaus gehorte wurde mit koniglicher Genehmigung um 1140 einige Meter ostlich des heutigen Schlosses errichtet Teile dieses Gebaudes sind heute noch in Haus Nr 180 erhalten Eine erste bescheidene Wasserburg wurde wohl bereits gegen Ende des 12 oder Anfang des 13 Jahrhunderts errichtet Mitte des 14 Jahrhunderts wurde die Anlage stark ausgebaut Dazu gehorte die Errichtung einer Vorburg Richtung Osten unter Einbeziehung des bereits befestigten Allodiums 1403 wurde das Schloss durch den Nurnberger Burggraf Johann III mit Umgehung der Vorburg zerstort Durch Heirat kam das Rittergut Cronheim an die Herren von Leonrod die 1564 mit dem Bau der heutigen Wasserburg zunachst als Zweiflugelanlage begannen Durch Erbschaft kam 1580 das Rittergut Cronheim an Sebastian Neustadter genannt Sturmer bevor dieser es 1595 oder 1597 fur 47 000 Gulden seinem Schwager Friedrich von Eyb zu Eybburg verkaufte Friedrich baute das Schloss als Vierflugelanlage aus verschuldete sich beim Ausbau jedoch so sehr dass er 1604 gezwungen war das Schloss seinem Schwager Geyer von Giebelstadt zu Goldbach zu verpfanden 3 Der Eichstatter Furstbischof Johann Christoph von Westerstetten erwarb das Schloss 1630 Der Kauf war jedoch unrechtmassig wodurch nach Ende des Dreissigjahrigen Krieges das Rittergut an die Vorbesitzer Fuchs von Bimbach zuruckfiel die es zur Begleichung von Schulden an Graf Johann Heinrich Notthafft verkauften 1661 bot Johann Heinrich Notthafft 1661 seine Cronheimer Guter dem Deutschen Orden zum Kauf an Der Verkauf verzogerte sich jedoch so dass der Eichstatter Bischof Marquard schliesslich von seinem Losungsrecht Gebrauch machen konnte und an dessen Stelle in den Kaufvertrag einstieg So kam Cronheim am 2 August 1661 wieder zum Bistum Eichstatt Der eigentliche Kaufvertrag wurde wegen strittiger Punkte jedoch erst knapp zehn Jahre spater am 10 Januar 1671 unterschrieben 1668 wurde das Schloss dem Pflegeamt Arberg unterstellt und ein Vogt ubernahm die Verwaltung des Schlosses Die Markgrafen von Brandenburg Ansbach versuchten mehrfach die Herrschaft uber Cronheim zu erlangen 1707 wurde das Schloss von Musketieren des Markgrafen gesturmt und teilweise verwustet 1796 annektierte das Konigreich Preussen das eichstattische Amt Cronheim bevor 1802 die Ritterguter Cronheim und Eybburg vom preussischen Konig an den bayerischen Kurfursten Max Josef ubergeben wurden Dieser schenkte das Rittergut Cronheim seinem Minister Maximilian von Montgelas der es bereits ein Jahr spater an den preussischen Konig weiterverkaufte Ab 1804 war das Schloss unbewohnt und litt wahrend der Napoleonischen Kriege stark unter Truppeneinquartierungen Danach erwarben diverse Privateigentumer das mittlerweile baufallig gewordene Schloss Zwischen 1840 und 1848 musste der im 16 Jahrhundert errichtete und zwischenzeitlich in Schieflage geratene Treppenturm zusammen mit dem Westflugel und Teilen des Nord und Sudflugels wegen Einsturzgefahr abgerissen werden 1999 wurden die ubrigen Teile des Schlosses unter grossem Aufwand restauriert Heute ist im Schloss neben einem offentlich zuganglichen Museum auch ein Schlossladen untergebracht Die AWO unterhalt in anderen Gebaudeteilen ein Therapiezentrum nbsp Reste des sudlichen Nebenflugels nbsp Innenhof nbsp Hungerturm mit Teilen der ehemaligen Ringmauer Osten nbsp Ehemalige Wehrkirche St Maria Magdalena mit Ringmauer und Tor nbsp ehemaliges Allodiums des Schlosses 1749 zum Pfarrhof umgebaut nbsp Teile der ostlichen Vorburg mit nordlichem Osttor und Ringmauer nbsp Sudflugel des SchlossesLiteratur BearbeitenDaniel Burger Neue Befunde zur Baugeschichte des Schlosses Cronheim Stadt Gunzenhausen Lkr Weissenburg Gunzenhausen In Beitrage zur Archaologie in Mittelfranken Buchenbach ISSN 1430 5461 5 1999 S 221 254 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03116 6 S 212 Karl Grober Felix Mader Bezirksamt Gunzenhausen Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 6 R Oldenburg Munchen 1937 DNB 366496220 S 55 56 Hans Heinrich Haffner Schloss Cronheim bei Gunzenhausen in Mittelfranken In Burgen und fruhe Schlosser in Thuringen und seinen Nachbarlandern Herausgeber Wartburg Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlossern Band 5 1999 Deutscher Kunstverlag Munchen 2000 ISBN 3 422 06263 7 ISBN 978 3 422 06263 4 Gotthard Kiessling Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band V 70 1 Karl M Lipp Verlag Munchen 2000 ISBN 3 87490 581 0 S 236 Karl Ried Cronheim ein ehemaliger Adelssitz Eichstatt 1934 Ralf Rossmeissl und Evelyn Gillmeister Geisenhof Mikrokosmos Cronheim ein Dorf drei Religionen Hrsg Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt Roth Schwabach e V Selbstverlag Roth Schwabach 2000 ISBN 3 933474 09 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Cronheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Teilweise erhaltenes Schloss Cronheim in der privaten Datenbank Alle Burgen Lage des Schlosses im BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Hinweise Das MuseumsportalEinzelnachweise Bearbeiten Ehemaliges von Leonrodsches Schloss Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege pdf abgerufen am 18 Mai 2016 Topographische Karten Bayerisches Vermessungsamt BayernAtlas Mikrokosmos Cronheim ein Dorf drei Religionen Seite 48 Burgen und Schlosser im Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Schlosser Schloss Absberg Schloss Altenmuhr Oberes Schloss Markt Berolzheim Unteres Schloss Markt Berolzheim Schloss Cronheim Schloss Dettenheim Residenz Ellingen Schloss Falbenthal Jagdschloss Georgenthal abgegangen Schloss Geyern Jagdschloss Gunzenhausen Palais Heydenab Gunzenhausen Schloss Mittelmuhr abgegangen Schloss Mohren Schloss Neuenmuhr abgegangen Altes Schloss Pappenheim Neues Schloss Pappenheim Altes Vogteischloss Pleinfeld Schloss Polsingen Schloss Raitenbuch Schloss Sandsee Schloss Spielberg Schloss Stopfenheim Schloss Syburg Schloss Trendel Stadtschloss Treuchtlingen Niedere Veste Schloss Unterwurmbach abgegangen 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Burgstall Gersdorf Burgstall Gundelsheim Burgstall bei Ostheim Abschnittsbefestigung Schlossberg Degersheim Burgstall Schlossbuhl Gunzenhausen Burgstall Schlossle Treuchtlingen Abschnittsbefestigung Schlossleite Pappenheim Burgstall Silberburg Ringwall Viersteinberg Abschnittsbefestigung Weinberg Burgstall Weiboldshausen Burgstall Zimmern 49 09641 10 6635 Koordinaten 49 5 47 1 N 10 39 48 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Cronheim amp oldid 233648407