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Blankenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Rosenthal am Rennsteig im Saale Orla Kreis in Thuringen BlankenbergGemeinde Rosenthal am RennsteigWappen von BlankenbergKoordinaten 50 24 N 11 43 O 50 404722222222 11 716111111111 400 Koordinaten 50 24 17 N 11 42 58 OHohe 400 m u NHNFlache 3 74 km Einwohner 886 31 Dez 2018 Bevolkerungsdichte 237 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2019Postleitzahl 07366Vorwahl 036642Karte Lage von Blankenberg im Saale Orla KreisAnsicht von Nordosten Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 3 1 Einwohnerentwicklung vor 1994 3 2 Einwohnerentwicklung seit 1994 4 Religion 5 Politik 5 1 Gemeinderat 5 2 Burgermeister 5 3 Wappen 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 Gnadenkirche 6 2 Pfarrhaus 6 3 Gefallenendenkmal 6 4 Friedhof 6 5 Weitere Sehenswurdigkeiten 7 Wirtschaft und Infrastruktur 7 1 Papierfabrik Blankenberg 7 2 Verkehr 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Blankenberg liegt im Suden des Saale Orla Kreises wo die Saale von Bayern kommend ihren Weg durch Thuringen fortsetzt und den Ort in einem Bogen umfliesst Die Gemeinde erstreckt sich entlang eines Bergruckens Der Anger liegt auf einer Hohe von etwa 460 m u NN die Kirche auf 500 m u NN und der Sportplatz am Galgenbuhl auf 560 m u NN Nachbarorte Bearbeiten nbsp Blankenberg und thuringische NachbarorteAngrenzende Orte sind Blankenstein Harra und Pottiga im Saale Orla Kreis sowie Issigau im bayerischen Landkreis Hof Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung der Veste Planckenberg stammt vom 9 Januar 1212 1 Diese Burg kann als Stammsitz derer von Blanckenberg angesehen werden und wechselte nach dem Aussterben der Familie ofter den Besitzer Bis ungefahr 1258 war Blankenberg ein Reichslehen und Teil des von den Staufern gebildeten Regnitzlandes verwaltet von den Vogten von Gera Ab 1258 gehorte Blankenberg zur Markgrafschaft Meissen 1371 wurde es an die bohmischen Konige verkauft und war fortan bohmisches Kronlehen Ab 1422 kam der in bohmischen Besitz befindliche Teil des Vogtlandes darunter Blankenberg an die Kurfursten von Sachsen Die Zugehorigkeit zu Kursachsen blieb bis 1815 bestehen Von 1547 bis 1563 war es im Lehensbesitz der Herren von Plauen und Burggrafen von Meissen Aber auch innerhalb von Kursachsen wechselte die Herrschaft Blankenbergs des Ofteren So unterstand Blankenberg mit dem Amt Plauen von 1485 bis 1547 der ernestinischen von 1563 bis 1656 der albertinischen Linie und von 1656 bis 1718 dem Herzogtum Sachsen Zeitz Diese Linie erlosch 1718 und der Besitz fiel erneut an Kursachsen das 1806 im Konigreich Sachsen aufging Mit dem Wiener Kongress von 1815 in dessen Folge Sachsen grosse Gebietsverluste hinnehmen musste kam Blankenberg unter Kontrolle Preussens und gehorte als Exklave zum neu gebildeten Landkreis Ziegenruck Am 25 Februar 1947 erklarte der Alliierte Kontrollrat Preussen fur nicht mehr existent Damit gehorte Blankenberg zu Thuringen das als eines der funf Lander der Sowjetischen Besatzungszone neu gegrundet wurde Vier Jahre spater wurde Thuringen wie die ubrigen Lander der DDR aufgelost und Blankenberg gehorte fortan zum Bezirk Gera Die mittelalterliche Burg Blankenberg seit der fruhen Neuzeit zu einem Schloss umgebaut wurde am 14 Juni 1948 auf der Grundlage des Befehls Nr 209 der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland gesprengt Bauliche Reste des Schlosses wurden nach 1990 freigelegt Im Jahr 2007 anlasslich der 775 Jahr Feier wurde ein Modell des Schlosses im Massstab 1 10 auf einem Rondell am Fuss der Ruine aufgestellt Am 1 Januar 2019 schlossen sich Blankenberg und dessen Ortsteil Arlas mit sechs weiteren Gemeinden zur Einheitsgemeinde Rosenthal am Rennsteig zusammen Blankenberg gehorte seit 1994 zur Verwaltungsgemeinschaft Saale Rennsteig 2 Einwohnerentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung vor 1994 Bearbeiten Einwohnerentwicklung seit 1994 Bearbeiten Stand 31 Dezember 3 Religion Bearbeiten38 der Einwohner von Blankenberg sind evangelisch 1 katholisch 4 Die Gnadenkirche gehort zum Pfarrbereich Blankenberg im Kirchenkreis Schleiz der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Die Katholiken sind der Pfarrei St Paulus mit Sitz in Schleiz Bistum Dresden Meissen angeschlossen deren nachste Filialkirche Christus Konig im etwa 10 km entfernten Bad Lobenstein ist Etwas naher liegt die Pfarrkirche Maria Konigin des Friedens im oberfrankischen Bad Steben Erzbistum Bamberg Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Kommunalwahl 2014 Wahlbeteiligung 56 7 706050403020100 35 0 65 0 CDUSPD Gewinne Verluste im Vergleich zu 2009 p 8 6 4 2 0 2 4 6 8 6 8 p 6 8 pCDUSPD Seit der Gemeinderatswahl 2014 setzte sich der Gemeinderat wie folgt zusammen 5 SPD 5 Sitze 65 0 CDU 3 Sitze 35 0 nbsp WappenfotoBurgermeister Bearbeiten Bei den Burgermeisterwahlen am 27 Juni 2004 erhielt Hans Wietzel SPD mit 98 4 der Stimmen im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit und ging damit in seine zweite Amtszeit Bei den Burgermeisterwahlen am 6 Juni 2010 erhielt er wiederum mit 98 9 der Stimmen im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit fur seine dritte Amtszeit Wappen Bearbeiten Das Wappen zeigt das Blankenberger Schloss Die Baume stehen fur den Waldreichtum der Region der Fluss symbolisiert die Saale und die drei Papierrollen stehen fur die Papierfabrik und die ansassige Papierindustrie Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenGnadenkirche Bearbeiten nbsp Gnadenkirche zu BlankenbergDie Gnadenkirche zu Blankenberg ist im neoromanischen Stil in Ost West Richtung gebaut Ihre Aussenwande bestehen aus unverputztem Naturstein 1852 fasste man den Entschluss eine Kirche in Blankenberg zu bauen da die Kirche in Arlas wegen Einsturzgefahr geschlossen werden musste Das Bauvorhaben scheiterte jedoch immer wieder an den notigen finanziellen Mitteln Nach einer Ministerialerklarung des koniglich bayerischen Staatsministeriums vom 14 April 1860 dem seit 1856 Verhandlungen zwischen Bayern und Preussen vorangingen bekam Blankenberg eine eigene Pfarrei und wurde von der Mutterkirche in Berg getrennt Nach der Planungsphase wurde dem koniglich preussischen Baumeister Otto Hentsch die Bauleitung ubertragen der erste Spatenstich erfolgte am 12 Mai 1860 Grosszugige Spenden des Blankenberger Papierfabrikanten Flinsch und des preussischen Konigs und spateren Deutschen Kaisers Wilhelm I ermoglichten ein rasches Voranschreiten des Kirchenbaus Das Baumaterial bezog man hauptsachlich aus der naheren Umgebung Die Steine kamen aus dem egelkraut schen Steinbruch in Blankenberg das Holz aus dem reussischen Forst in Arlas und der Sand aus der Pottigaer Flur Am 7 Juni 1861 wurde das Richtfest gefeiert und am 15 Oktober 1862 die Kirche geweiht Sie beherbergt noch die Orgel aus ihrer Erbauungszeit von dem Werdauer Orgelbauer Johann Gotthilf Barmig 6 Pfarrhaus Bearbeiten nbsp Pfarrhaus BlankenbergDas zum damaligen Rittergut Blankenberg gehorende Jagerhaus wurde nach dem Bau der Kirche gekauft und als Pfarrhaus eingerichtet Datierungshinweise zum Pfarrgebaude fehlen Jedoch lassen die Proportionen die Bauform und die Fassadendetails vermuten dass es sich um ein Gebaude des mittleren bzw ausgehenden 18 Jahrhunderts handelt Noch erkennt man auch die kleine parkahnliche Anlage vor dem Gebaude Gefallenendenkmal Bearbeiten Am 23 November 1923 wurde vor der Nordseite der Kirche zwischen zwei Hange Birken ein Kriegerdenkmal aus Bobengruner Kalkmarmor fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges eingeweiht 1998 wurden zwei Gedenktafeln mit den Namen der Blankenberger Kriegsopfer des Zweiten Weltkrieges rechts und links vom Kriegerdenkmal angebracht das alte Kriegerdenkmal wurde grundlegend saniert In der Zwischenzeit wurde den Gefallenen auf einer Gedenktafel im Inneren der Kirche gedacht Friedhof Bearbeiten Die Blankenberger Toten wurden fruher in Berg und bis 1846 auch auf dem Gottesacker bei der Arlaser Kirche begraben Diesen nutzten preussische und reussische Einwohner gleichermassen 1846 legte Blankenberg einen eigenen Gottesacker im Ort an 1917 erwarb die Gemeinde von der Kirche fur die Erweiterung des Friedhofes die angrenzende Pfarrwiese auf der 1925 der Blankenberger Baumeister Vogel die Leichenhalle errichtete Auf dem Blankenberger Friedhof befand sich die Familiengruft der Papiermacherfamilie Flinsch Weitere Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Der Kollergang mit der alten Papierfabrik Blankenberg nbsp Die Saale bei Blankenberg bildet die Grenze zwischen Thuringen und BayernZu den Sehenswurdigkeiten der Gemeinde gehort die ehemalige Papierfabrik mit der 1903 gebauten und 1906 in Betrieb genommenen Papiermaschine die als die zweitalteste Papiermaschine in Deutschland gilt Am fruheren Standort der Burg sind deren seit Beginn der 1990er Jahre freigelegten Reste zu besichtigen Der Turnierplatz ist mit dem neu gemauerten Tor wieder deutlich zu erkennen Die Stutzmauern wurden zum Teil neu errichtet ein Schlossgarten mit Pavillon wurde angelegt Das Kreuzgewolbe des Rittergutsgebaudes wurde restauriert und dort eine kleine Sammlung von Fundstucken der Ausgrabungen eingerichtet Ein Modell des Schlosses im Massstab 1 10 wurde auf einem Rondell am Fuss der Ruine aufgestellt Da Blankenberg auf einem Bergsattel uber der Saale liegt bieten einige neu gestaltete Aussichtspunkte einen Blick auf das Saaletal Vom Zigeunerhugel und vom Hochzeitskorb bieten sich Blicke auf Blankenstein und Lichtenberg Vom Schlossgarten aus schweift der Blick hinab ins Saaletal nach Kemlas und Berg Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenSeinen Aufschwung und Wohlstand verdankt Blankenberg den Wasserkraften der Saale Eine Muhle wurde urkundlich 1371 erwahnt als Kaiser Karl IV mit seinem Sohn Wenzel am 23 Marz des genannten Jahres von den Vogten von Gera die Feste Blankenberg kaufte Dabei wurde die Muhle ausdrucklich hervorgehoben Es handelte sich um eine Wassermuhle die auf einer Karte aus dem Jahre 1757 eingezeichnet war spater aber abbrannte Spuren des Muhlgrabens sind noch unterhalb der Angerhauser an der Saale vorhanden Auf der erwahnten Karte ist ausserdem eine Papiermuhle eingetragen die sich in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts im Besitz des Papierhandlers Johann Wolfgang Rahm aus Hof in Bayern befand Papierfabrik Blankenberg Bearbeiten Die Papierherstellung in Blankenberg ist eng mit der Familie Flinsch verbunden Adam Erdmann Flinsch 1757 1828 pachtete von dem damaligen Inhaber Rahm die Papiermuhle zu Blankenberg und betrieb sie bis ins vorgeruckte Alter Der alteste Sohn der am 9 Mai 1788 in Blankenberg geborene Johann Christian Flinsch erwarb die Papiermuhle in den 20er Jahren des 19 Jahrhunderts Seine drei Bruder Ferdinand Traugott Carl und Heinrich Flinsch alle in Blankenberg geboren machten den Namen Flinsch zu einer angesehenen Marke in der Papierbranche 1842 1843 bauten die Bruder die vaterliche Papiermuhle Blankenberg in eine Maschinenpapierfabrik um Die Papiermaschine hatte eine Breite von 60 Zoll 1525 mm und stammte von der Firma Bryan Donkin in London Nach dem Umbau beschaftigte der Betrieb 70 Arbeitnehmer und stellte eine Erwerbsmoglichkeit fur die Bewohner dar zumal ungefahr um diese Zeit der Bergbau zum Erliegen kam Am 6 Dezember 1894 kaufte der Besitzer der im Nachbarort Blankenstein ansassigen Papierfabrik Gotthelf Anton Wiede die Blankenberger Papierfabrik Das Kaufobjekt bestand aus der Papierfabrik mit Zubehor Wald Wiesen Feldern dem alten Hammerwerk Katzenhammer nebst Wohnhaus und Stallgebauden und dem Dorfhaus Nr 102 Das Herrenhaus mit Garten sowie ein Wald von 80 Hektar auf bayerischer Seite kamen zusammen mit dem Wolfstein nebst eigener Jagdgerechtigkeit hinzu Verkehr Bearbeiten Mit der Linie 720 der KomBus hat Blankenberg Anschluss an die Stadte Bad Lobenstein Schleiz und Tanna Personlichkeiten BearbeitenFerdinand Traugott Flinsch 1792 1849 Papierfabrikant Friedrich Oelze 1873 1954 Padagoge und Politiker DNVP nbsp Burgruine Blankenberg nbsp Torbogen zum Turnierplatz nbsp Saaletal bei BlankenbergLiteratur BearbeitenEin Besuch in einer Papierfabrik In Illustrirte Zeitung Nr 38 J J Weber Leipzig 16 Marz 1844 S 190 Digitalisat in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blankenberg Thuringen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Otto Dobenecker Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae Band 2 Teil 2 1210 1227 Fischer Jena 1900 Nr 1496 Thuringer Gesetz und Verordnungsblatt Nr 14 2018 S 795 ff aufgerufen am 20 Mai 2019 Datenquelle Thuringer Landesamt fur Statistik Zensus 2011 Memento des Originals vom 5 Juni 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ergebnisse zensus2011 de http www wahlen thueringen de datenbank wahl1 wahl asp wahlart GW amp wJahr 2014 amp zeigeErg GEM amp auswertung 1 amp wknr 075 amp gemnr 75003 amp terrKrs amp gemteil 000 amp buchstabe amp Langname x amp wahlvorschlag amp sort amp druck amp XLS amp anzahlH 1 amp Nicht existierende amp x vollbildDatenteil amp optik amp aktual amp ShowLand amp ShowWK amp ShowPart Informationen zur Orgel der Gnadenkirche auf Organ index Abgerufen am 26 Dezember 2021 Ortsteile von Rosenthal am Rennsteig Arlas Birkenhugel Blankenberg Blankenstein Harra Kiessling Neundorf Pottiga Schlegel Seibis Normdaten Geografikum GND 4460846 9 lobid OGND AKS VIAF 240526062 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blankenberg Rosenthal am Rennsteig amp oldid 227141798