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Die Bischoff Werke GmbH mit Sitz in Ludinghausen sind ein deutsches Giessereiunternehmen fur Stahl und Edelstahl Es gehort seit 2022 zur Unternehmensgruppe Hauffe aus Krefeld Ursprunglich produzierte der 1899 gegrundete Betrieb lange Zeit Bergbaugeratschaften und war nach dem Zweiten Weltkrieg auch mit landwirtschaftlichen Schleppern und Baumaschinen aus eigener Fertigung am Markt vertreten Bischoff Werke GmbHLogoRechtsform GmbHGrundung 1899Sitz Ludinghausen DeutschlandLeitung Wolf Detlef HauffeMitarbeiterzahl ca 50Branche MetallgussWebsite www bischoff guss comStand 31 Dezember 2022 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Produkte 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1899 grundete Theodor Pfingstmann im Gelsenkirchener Stadtteil Uckendorf eine Werkstatt fur Eisenkonstruktionen Der Betrieb zog 1905 nach Wanne Crange um und es begann die Herstellung von Forderwagen Drei Jahre spater wurde der Unternehmenssitz nach Recklinghausen verlagert und die Herstellung auf Bergbaugeratschaften und Forderanlagen wie Schuttelrutschen konzentriert 1 Nach dem Ersten Weltkrieg produzierte der Betrieb auch Weichen fur Feld sowie Grubenbahnen eine eigene Grossverzinkerei eroffnete 1921 Im Jahr 1924 wurde die Eisen und Stahlgiesserei Kohne amp Ricke AG in Ludinghausen ubernommen fortan Werk II und 1926 der Firmenname in Pfingstmann Werke AG geandert Hauptaktionar war seinerzeit Ernst Bischoff 1934 begann die Produktion von Feldbahnen und ein Jahr spater nahm der Betrieb den Bau von Lkw Anhangern auf 1938 wurde der Namen in Bischoff Werke KG geandert 1 Wahrend des Zweiten Weltkrieges stoppte die Anhangerfertigung zugunsten von Spezialfahrzeugen Dabei kamen auch Zwangsarbeiter zum Einsatz 2 3 1951 wollte der Betrieb von der Mechanisierung der Landwirtschaft profitieren und suchte den Einstieg in die Schlepperfertigung Um Kosten und Zeit zu sparen kaufte Bischoff vom in Schwierigkeiten geratenen Maschinenbauer Ensinger aus Michelstadt im Odenwald fur knapp 100 000 DM Konstruktionszeichnungen sowie Werkzeugmaschinen und baute darauf sein Schlepperprogramm auf 4 Da der Konkurrenzdruck gross war und ein flachendeckendes Vertriebsnetz fehlte blieben die Verkaufszahlen jedoch gering Nach etwa 500 hergestellten Exemplaren gab Bischoff 1954 die Schlepperproduktion wieder auf und schwenkte auf die Herstellung von Baumaschinen um 5 Auf Grundlage des Schleppers hatte der Konstrukteur Otto Krupat bereits 1953 einen universell einsetzbaren Bagger die Eigenbezeichnung lautete Hecklader entwickelt 6 Bischoff brachte diesen Bagger unter dem Namen Polytrac 1954 auf den Markt und erweiterte im Laufe der nachfolgenden Jahre das Baumaschinenprogramm um Schwenklader mit Rad und Kettenlaufwerk und Grader Zusatzlich zur Baumaschinensparte eroffnete Bischoff 1954 eine Stahlbauabteilung und setzte gleichzeitig die seit vielen Jahrzehnten praktizierte Herstellung von Bergbaugeratschaften fort Mitte der 1960er Jahre geriet der Betrieb in eine Krise und musste 1966 die Belegschaft von rund 700 auf etwa 350 Mitarbeiter reduzieren Die Produktion von Baumaschinen wurde jedoch zunachst fortgefuhrt 1970 loste Bischoff dann die Baumaschinensparte endgultig auf 6 und strukturierte den gesamten Betrieb mit seinen drei Werken neu 1974 erfolgte der Verkauf von Werk I Rohr Stahl und Behalterbau an Eisenbau Kramer Missmanagement und Zahlungsschwierigkeiten fuhrten Bischoff 2003 in die Insolvenz In der Folge wurde die Maschinenbauabteilung in Recklinghausen Werk III geschlossen und die Belegschaft auf rund 100 Mitarbeiter reduziert Bis 2007 konnte der Betrieb saniert und anschliessend als Bischoff Stahl und Edelstahlguss GmbH am Standort Ludinghausen ehemals Werk II weitergefuhrt werden 7 2015 geriet der Betrieb wieder in wirtschaftliche Schieflage und begab sich erneut in ein Insolvenzverfahren 8 Nach dem Verkauf an einen Investor lief der Betrieb weiter Ende 2021 sah sich Bischoff aufgrund gestiegener Energiepreise abermals gezwungen in die Insolvenz zu gehen 2022 ubernahm schliesslich die Krefelder Unternehmensgruppe Hauffe die Giesserei fur Stahl sowie Edelstahl und integrierte sie als Bischoff Werke GmbH in die Gruppe 9 Produkte BearbeitenDer Betrieb stellte in der Zeit seines Bestehens verschiedene Produkte her Anfangs beschrankte sich das Angebot auf Eisenkonstruktionen Nach einigen Jahren spezialisierte sich der Betrieb auf die Produktion von Bergbaugeratschaften Dazu gehorten alle Arten von Forderwagen sowie Schuttelrutschen Wetterlutten und Feldbahnen mitsamt Weichen Zudem wurden Fasser und Behalter aus Feinblech hergestellt Ein weiterer Zweig war die Produktion von Lkw Anhangern ab Mitte der 1930er Jahre 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte Bischoff wie viele andere Maschinenbauunternehmen auch in der Schlepperproduktion Fuss zu fassen und brachte 1951 zunachst den 15 PS Dieselschlepper AS 15 auf den Markt Rasch wurde das Produktionsprogramm um weitere Modelle bis zu einer Leistung von 45 PS erweitert 5 Aufgrund zu geringer Verkaufszahlen wurde dieser Produktionszweig 1954 jedoch wieder aufgegeben Stattdessen begann die Herstellung des sogenannten Polytrac eines Universalbaggers mit verschiedenen Anbaumoglichkeiten auf der Basis eines Schleppers Das erste Modell war 1954 der HL 1000 der bereits nach einem Jahr durch den HL 1200 ersetzt wurde 6 1958 kamen der HL 1500 und HL 2000 hinzu Im gleichen Jahr startete auch die Produktion des Schwenkladers SL 2000 1961 nahm Bischoff noch den SL 1200 und den Grader GL 33 in das Verkaufsprogramm auf Ein Jahr spater folgte der Allradschwenklader ASL 1500 6 Von dem Frontlader FL 46 wurde nur noch ein Prototyp hergestellt Die Baumaschinensparte wurde zusammen mit der Herstellung von Lkw Anhangern um 1970 eingestellt 10 Neben dem Maschinenbau gehorte ab 1954 auch eine Stahlbauabteilung zum Betrieb die Industrie Anlagen zum Beispiel zur Kiesaufbereitung errichtete Auch dieser Geschaftszweig wurde spater wieder aufgegeben 1 Am Ende blieb nur der Formguss von Stahl und Edelstahl erhalten Es werden Formteile aus unlegierten niedriglegierten und hochlegierten Werkstoffen mit einem Gewicht von bis zu vier Tonnen hergestellt 11 Siehe auch BearbeitenListe von Landmaschinenherstellern Liste von Traktormarken Liste von BaumaschinenherstellernWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bischoff Werke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikibooks Bischoff Werke Lern und Lehrmaterialien Internetauftritt der Bischoff WerkeEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Geschichte der Bischoff Werke Memento vom 7 August 2018 im Internet Archive Opferbuch der Stadt Recklinghausen abgerufen am 18 November 2023 Liste der Unternehmen die im Nationalsozialismus von der Zwangsarbeit profitiert haben abgerufen am 18 November 2023 TraktorClassik Chronik 1950 a b Udo Paulitz Traktoren 2015 ISBN 978 3 89736 346 5 Seite 36 a b c d Ralf Emminger Hrsg Sternstunden der Baumaschinen Emminger amp Partner GmbH Berlin Seite 8 Wie Phonix aus der Asche erschienen am 27 September 2007 abgerufen am 18 November 2023 Bischoff Werk Silberstreif in Sicht erschienen am 11 Juni 2015 abgerufen am 18 November 2023 Investor fur insolvente Stahlgiesserei gefunden erschienen am 4 Mai 2022 abgerufen am 18 November 2023 Der Bischoff Polytrac Memento vom 7 August 2018 im Internet Archive Beschreibung der Bischoff Werke GmbH abgerufen am 18 November 2023 Deutsche Traktoren und Schleppermarken ab 1945 Abele Agria AHWI Allgaier Alpenland AWK Barthels Battenberg Bautz BTG Betz Bischoff Blank Boehringer Borgward Brandenburgische Traktorenwerke Bungartz Burischek Burzler Ceres Claas Creussen Daimler Benz Dechentreiter Degenhart Demmler Deuliewag Deutsche Traktoren Union Deutz AG Dexheimer Diephilos Dolmar Dunkel Eicher Enser Ensinger Erkelenz Eugra Fahr Fahrlo Faun Werke Fendt FMR Frieg Friman Frisch Funk Gaiser Granich Greckl Gross Gruse GTZ Guldner Gutbrod Gutter Haas Hagedorn Hako Hanno Hanomag Harder Hatz Haupt Heizotrack Hieble HM Walter Hofmann Unitrak Holder Horsch Hummel IFA 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oldid 239299847