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Bin Tepe deutsch Tausend Hugel auch Bintepeler genannt ist ein langgestreckter neogener Kalkstein Hohenrucken aus dem oberen Miozan bzw Pliozan in der Westturkei 10 Kilometer westlich der Kreisstadt Salihli und 50 Kilometer ostlich der Provinzhauptstadt Manisa Er ragt aus der Grabenebene des Gediz Nehri in der Antike Hermus und trennt diese von der Senke des Marmara Golu in der Antike Gygaean See bzw See Koloe im Norden Erschlossen ist dieses Hugelland durch die staatliche Verbindungsstrasse D555 zwischen Akhisar und Salihli beide Provinz Manisa die sudlich der Kreisstadt Golmarmara unmittelbar den Marmara Golu tangiert und den Bin Tepe Hohenrucken in Langsrichtung uber 15 Kilometer ostwarts durchschneidet Benannt ist die Landschaft nach ihren monumentalen Tumuli vorgeschichtliche Hugelgraber lydischer Konige und Elitefamilien der Eisenzeit Diese Nekropole der tausend Hugel erstreckt sich als beeindruckendes kulturhistorisches Denkmal mit einer Breite von 10 Kilometern etwa 6 Kilometer nordlich der antiken lydischen Hauptstadt Sardes und bildete zusammen mit Sardes nebst Umland dem Tmolos Gebirge turkisch Boz Daglar im Suden und dem Marmara Golu im Norden das historische Zentrum des antiken lydischen Kernlandes in Westanatolien Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrunde 2 Forschungsgeschichte 3 Bin Tepe und das Gygaean Seebecken 3 1 Fruhe Besiedlung 3 2 Exkurs Kaymakci 4 Zur Lage der Tumuli 5 Bin Tepe als Heiliger Bezirk 6 Bin Tepes kulturhistorischer Wandel 7 Die Haupt Grabhugel 8 Literatur 9 EinzelnachweiseHintergrunde Bearbeiten nbsp Blick vom Kirmutaf Tepe nach Osten uber einen Teil der lydischen Konigsgraber von Sardes im Bin Tepe nbsp Blick nach Suden uber die Ruinen des Artemis Tempels von Sardes auf den Anstieg der Boz Daglar Tmolos Gebirge und die westlich des Paktolos Sart Cayi gelegenen Nekropolen Hugel gegenuber dem Artemis TempelDie Hauptstadt des alten Konigreichs der Mermnaden Sardes hatte zwei Nekropolen Die erste westlich des Paktolos Sart Cayi ein mit Gruben bedeckter Hugel gegenuber dem Artemis Tempel wurde von der Bronzezeit bis zur Romerzeit genutzt 1 Die zweite namens Bin Tepe liegt nordlich der antiken Stadt und besteht aus heute 116 Grabhugeln und diente vom 7 bis 4 Jahrhundert v Chr als Friedhof 2 Seit der Entdeckung eines Konigreichs aus der Bronzezeit im Becken des Gygaean Sees Marmara Golu und der wissenschaftlichen Akzeptanz dieses Landstrichs als bedeutende heilige Landschaft Zentral Lydiens die sich aus den periodischen Uberflutungs Zyklen seiner Gewasser ergab geht die Forschung davon aus dass lydische Konige den Bin Tepe Hohenzug fur ihre Grabstatten auswahlten um sich selbst und ihre eigene Bedeutung mit Erinnerungen an lokale Helden Heilige und besondere Werte zu verbinden und diese fur sich selbst zu ubernehmen Aus einer Landschaft sanfter Hugel erheben sich dort drei grosse Hugelgraber von Ost nach West Kocamutaf Tepe auch Koca Mutaf Tepe grosser Futtersackhugel Karniyarik Tepe Flohwegerich Hugel und Kirmutaf Tepe auch Kir Mutaf Tepe grauer Futtersackhugel aus dem Kalksteinkamm des Bin Tepe mit Blick auf den Gygaean See und die Berge des Gol Dagi 1280 m im Norden auf die weiten Ebenen des Hermus Gediz im Osten Westen und Suden auf Sardes im Suden mit der im Hintergrund aufragenden Tmolos Kette Boz Daglar 2159 m 3 und den Kammen von Cal Dagi 1034 m 3 und Gur Dag 2 300 ft 701 m 4 im Westen 5 Man nimmt an dass die Verwendung von Grabhugeln in Lydien fur die Bestattung von Konigen und Eliten von phrygischen Bestattungstraditionen inspiriert wurde insbesondere von den Grabhugeln in der Nahe der phrygischen Hauptstadt Gordion 6 So wird der Kocamutaf Tepe der grosste und als fruhester datierte Tumulus mit dem lydischen Konig Alyattes in Verbindung gebracht der um 560 v Chr starb Dagegen wurden trotz diverser Versuche den Karniyarik Tepe mit Gyges dem Grunder der Mermnad Dynastie im fruhen 7 Jahrhundert v Chr zu verknupfen dieser und der kaum untersuchte Kirmutaf Tepe nicht definitiv mit einer bestimmten Person in Verbindung gebracht 7 Der Tumulus mit Kammergrabkomplex aus Felsen oder Stein war seit der ersten Halfte des 6 Jahrhunderts v Chr wohl eine der begehrtesten Bestattungsformen unter wohlhabenden Landbesitzern der lydischen und achamenidischen Zeit und vermutlich unter solchen mit entsprechend engen sozialen und politischen Verbindungen zum Hof von Sardes in ganz Lydien verbreitet Wahrscheinlich identifizierten sich diese Gruppen bei der Wahl ihrer Grabmaler durch stilistische Merkmale durch Kunstwerke architektonische Formen Malereien und dekorative Figuren die dazu bestimmt waren an die Abstammung den elitaren Alltag des Verstorbenen zu erinnern und Prestige sowie Luxus ihres Lebens auf ihr Dasein nach dem Tod zu ubertragen 8 Wissenschaftler gehen allerdings daruber hinaus davon aus dass die monumentalen Tumulus Bauten von Bin Tepe nicht nur der Zurschaustellung eigener Bedeutung und personlichen Reichtums dienten sondern auch betonen sollten dass das heilige Gebiet wahrscheinlich von lydischen Konigen explizit zur Nutzung als besondere sakrale Ruhestatte ausgewahlt worden war und als Herzstucke fur die Feier von Gottlichkeit und Konigtum in der Eisenzeit diente 9 Forschungsgeschichte BearbeitenNeben der antiken lydischen Ruinenstadt Sardes waren Bin Tepe und der nordlich vorgelagerte Gygaean See in den letzten Jahrhunderten Gegenstand zwar zahlreicher aber im Allgemeinen eher oberflachlicher Erkundungen und keiner gezielten Forschung Dabei inspirierten Erwahnungen des Gygaean Sees und der Tumuli am Bin Tepe durch antike Autoren zumeist nur Kavalierstouristen oder Bildungsreisende im weiteren Sinne zu Besuchen Herodot 10 z B berichtete dass es in Sardes ein Bauwerk gab das ausser den Wundern Agyptens und Babylons alle anderen an Grosse ubertraf Es war das Tumulus Grabmal fur Alyattes Vater des sagenhaft reichen Konigs Krosus nbsp Blick von Sudosten auf die restaurierte Front des Gymnasions mit Bad und Synagoge von Sardes im Mai 1989Die wissenschaftliche Forschung in und um Sardes begann 1444 mit dem Besuch von Cyriacus von Ancona der die Topographie und Denkmaler dort kommentierte und Texte von Inschriften aufzeichnete Erste Grabungen erfolgten mit dem Besuch von Robert Wood und seinem Team 1750 mit der Freilegung einer Saule im Tempel der Artemis in Sardes Er machte Notizen uber und Skizzen von seinen Funden 11 Daruber berichtet auch C A Hutton 12 Unter den wissenschaftlichen Besuchern des spaten 17 und 18 Jahrhunderts waren auch Reisende wie Edmund Chishull 13 und Richard Chandler 14 Zu den zunehmend wissenschaftlicheren Aufenthalten und Berichten des 19 Jahrhunderts gehorten die von Anton von Prokesch 1825 15 William J Hamilton 1836 16 sowie die von Charles Fellows 17 und John Robert Steuart um 1840 18 oder die Chronik der Abfolge der Ereignisse aus der Zeit als Charles Fellows die antike Stadt Xanthos entdeckte von Enid Slatter 19 Uber die Anzahl der Tumuli im Gebiet von Bin Tepe bemerkte Hamilton 1836 uber sechzig 20 Ludwig Spiegelthal verzeichnete laut Ernst Curtius 21 mehr als 100 und nach der von Ignaz von Olfers 1858 22 veroffentlichten Karte vielleicht sogar 127 George Dennis englischer Konsul in Smyrna bezifferte sie laut einem Brief von Francis Bacon 23 der damals bei Assos arbeitete auf etwa 130 und Howard Crosby Butler zahlte von der Spitze der Akropolis in Sardes aus 72 Tumuli nahm aber an dass es mehr als 100 waren 24 William Simpson schottischer Kriegskorrespondent und Kunstler hat die Landschaft des Bin Tepe in einem Aquarell festgehalten das derzeit Teil der Art Gallery of New South Wales in Australien ist Die ersten dokumentierten Ausgrabungen in Bin Tepe durchgefuhrt von Ludwig Spiegelthal dem preussischen Generalkonsul in Smyrna Izmir konzentrierten sich auf mehrere Grabhugel darunter Kocamutaf Tepe den sogenannten koniglichen Grabhugel des Alyattes den grossten dortigen Grabhugel und vielleicht in ganz Anatolien Spiegelthals Arbeit fuhrte auch zur ersten veroffentlichten Karte der vielfaltigen Landschaft von Bin Tepe bei von Olfers 1858 25 George Dennis 26 und Auguste Choisy 27 gruben in den 1870er und 1880er Jahren mehrere weitere Tumuli aus Zumindest ein Teil des von George Dennis geborgenen Materials befindet sich heute im British Museum in London Die kulturhistorischen Hintergrunde der Hugelgraber in Lydien naher beleuchtet haben aber erst Ausgrabungen und archaologische Reinigungsarbeiten im 20 Jahrhundert Am Bin Tepe erfolgten die fruhesten entsprechenden Arbeiten damals durch die erste Sardes Expedition mit Ausgrabungen von vier Tumuli 1910 1914 unter der Leitung von Howard Crosby Butler 28 Nach dem Zweiten Weltkrieg haben dann Wissenschaftler der zweiten Sardes Expedition unter der Leitung von George M A Hanfmann der Universitaten Harvard und Cornell spater dann Crawford H Greenewalt jr vom Regionalmuseum in Manisa und von lokalen turkischen und auslandischen Universitaten damit begonnen auch andere Schwerpunkte am Bin Tepe einzubeziehen und zwar unter Verwendung moderner archaologischer Techniken u a an Platzen von der fruhen Bronzezeit bis zur spaten Romerzeit 29 bei Ausgrabung und Sauberung von etwa zwanzig Tumuli durch die Sardis Expedition 1962 1966 und durch das Manisa Museum 1980er Jahre 1998 30 sowie gleichzeitig epigraphische und historische sowie sonstige Untersuchungen 1980er bis rezent 31 2001 zielte eine Studie von Christopher H Roosevelt an Grabhugeln im gesamten Grossraum Lydiens darauf ab mogliche geografische Bezuge zwischen Haufung von Hugelgrabern und Siedlungen zu klaren 32 33 Allerdings fand der Bin Tepe dabei keine Berucksichtigung da der Platz inzwischen traditionell als koniglicher Friedhof von Sardes angesehen wurde und seine Beziehung zu Sardes als etabliert galt so dass sich das Interesse eher auf Hugelgraber im unmittelbaren Umfeld von Sardes und auf solche im gesamten Gross Lydien konzentrierte von denen viele an Grosse mit denen von Bin Tepe konkurrierten 34 Dabei wurden mehr als 500 Hugelgraber im Grossraum Lydien ausserhalb von Bin Tepe dokumentiert und ihre Haufung als Markierungen von Familiengutern aus der Lyder und Achamenidenzeit interpretiert Da sich etwa 80 der lydischen Tumuli ausserhalb von Bin Tepe befanden muss diese Grabhugelform offenbar auch uber das unmittelbare Umfeld der Hauptstadt Sardes hinaus Prestige mit sich gebracht haben 35 Bin Tepe und das Gygaean Seebecken Bearbeiten nbsp Blick vom Tumulus Kirmutaf Tepe im Bin Tepe Hugelland nordwarts auf die Westseite des Marmara GoluIm Jahr 2005 begann der Central Lydia Archaeological Survey mit der Arbeit im Gygaean Seebecken u a um mogliche Beziehungen zwischen Bin Tepe und Sardes sowie zwischen den Tumuli von Bin Tepe und denen im gesamten Grossraum Lydien zu klaren und zu erkunden wie alte Volker z B der Eisenzeit in der damaligen Landschaftswelt lebten und diese verstanden Dabei konzentrierten sich die entsprechenden Studien speziell auf die Hugelgraber von Bin Tepe und Zentral Lydien wo etwa 20 der Hugelgraber von Lydien auf dem dichtesten Grabhugelfriedhof der Region wenn nicht sogar in ganz Anatolien gehauft vorkommen 35 Ein Bohrkern Programm betraf zudem den Gygaean See und die umliegenden Uberschwemmungsgebiete um die Bedingungen der dortigen Palaoumwelt zu bewerten Der Wasserspiegel des Gygaean Sees ist als besonders anfallig fur Trockenheit bekannt und schwankt haufig mehrere Meter von seiner heutigen Maximaltiefe von etwa sechs Metern ab Allein in den letzten Jahrzehnten hatten Durreperioden mindestens zweimal schwere Auswirkungen 1994 trocknete der See vollstandig aus und 2007 und 2008 sank der Wasserspiegel auf fast null Die Boden des Seebeckens und des Gediz Flusstals waren fruher feuchter als heute und wurden regelmassig von den Flussen Hermus und Cogamus Gediz und Alasehir Cayi uberflutet die heute uber eine Reihe von Dammen und Kanalsystemen kontrolliert werden sowie durch den ursprunglich aus einer Quelle gespeisten Gygaeansee dessen Wasserspiegel heute durch einen Damm uberwacht und gegebenenfalls uber Kanale erganzt wird denn die mit diesen Gewassern verbundene Flora und Fauna sowie die landwirtschaftlich nutzbaren Boden der breiteren Uberschwemmungsebene bilden heute ebenso wie in der Antike unschatzbare Ressourcen Diese jungsten Vorkommnisse schwankender Wasserstande stehen in auffalligem Kontrast zu antiken Hinweisen auf den damals immer vollen Zustand des Sees z B bei Herodot 36 Da der See in einem sehr breiten aber auch sehr seichten und flachen Becken liegt fuhren selbst geringfugige Abnahmen des Wasserstands zu drastischen Reduzierungen der Seeflache die dramatische Landschaftsveranderungen darstellen Bohrdatensatze des Central Lydia Archaeological Survey weisen auf eine signifikante und anhaltende Austrocknung des Sees z B in spatromischer Zeit hin moglicherweise als Ergebnis einer Durre 37 Offenbar haben Haufigkeit und Dauer solcher Austrocknungsereignisse in der Vergangenheit dieses Ebbe und Flut des Sees und die periodischen manchmal drastischen Uberschwemmungsepisoden der Flusse Hermus Gediz und Cogamus Alasehir Cayi den praktischen Bezug der lokalen Bevolkerung zu Siedlung Ackerbau Quellen und andere Aktivitaten so beeinflusst dass ihnen heilige Werte zugeschrieben wurden und sie von Homer mit mutterlichen Eigenschaften und spater auch mit der Artemis in Verbindung gebracht wurden 38 39 40 41 Fruhe Besiedlung Bearbeiten Bis heute wurden im Rahmen des Central Lydia Archaeological Survey eine spatchalkolithische und mindestens neun Statten der fruhen Bronzezeit in Zentral Lydien dokumentiert eine am nordlichen Rand des Gygaean Seebeckens und die restlichen eingebettet in das hugelige Gelande von Bin Tepe mit Blick auf den See im Norden und den Gediz Nehri im Suden Analysen instrumentelle Neutronenaktivierungsanalysen INAA von bronzezeitlichen Keramiken deuten auf eine verstreute Produktion von Topferwaren wahrend dieser Zeit hin Fast alle diese bislang bekannten Platze sind eher flach oder erscheinen nur als niedrige Hugel von relativ ahnlich kleiner Grosse was auf das Fehlen einer strengen Siedlungs Hierarchie zur fruhen Bronzezeit hinweist 42 43 Die Siedlungsmuster anderten sich allerdings in der mittleren Bronzezeit drastisch scheinen dann aber bis zum Ende der spaten Bronzezeit konstant geblieben zu sein Bemerkenswerterweise wurden viele der Platze in den Tieflandgebieten von Bin Tepe die von den Bewohnern der fruhen Bronzezeit bevorzugt worden waren aufgegeben zugunsten anderer Orte darunter besonders solche an sichereren Standorten von denen einige noch weiter abgesichert wurden Von mindestens dreizehn Platzen aus dieser Zeit liegen vier auf Bergrucken oder Hugeln die durch starke Befestigungen geschutzt sind ein Netzwerk von Zitadellen rund um den Gygaean See bilden und offenbar hierarchisch organisiert waren Exkurs Kaymakci Bearbeiten nbsp Die Kartenskizze zeigt die Verteilung der Tumuli und archaologischen Fundstellen des Bin Tepe Hugellandes in der Turkei zwischen Gediz Nehri und Marmara Golu vom Chalkolithikum bis zur EisenzeitUnter diesen vor eisenzeitlichen Siedlungsplatzen ist in den letzten Jahren vor allem ein bronzezeitlicher Ort archaologisch auffallig geworden die Siedlung Kaymakci eine vergessene Zitadelle aus der spaten Bronzezeit wie sie von Cihat Levent bezeichnet wird 44 Kaymakci bisweilen auch als Haciveliler bezeichnet der grosste dieser befestigten Platze wurde 2001 entdeckt und zwischen 2007 und 2009 intensiv kartiert Er erstreckt sich uber mehr als einen Kilometer uber die untere Ausdehnung eines Bergruckens des Gur Dag der zum Westende des Gygaeansees hin abfallt 45 Kaymakci liegt oberhalb und entlang des Westufers des Marmara Golu Trotz seiner auffalligen Uberreste auf einem Felsrucken etwa 140 m uber dem Seespiegel blieb Kaymakci von Archaologen bis 20016 weitgehend unbemerkt danach wurde der Platz anhand von Oberflachen Surveys des Central Lydia Archaeological Survey dokumentiert Dieses regionale Projekt zeigte dass Kaymakci nur eine von mindestens sechs Zitadellen war die den See umringten und dass es funf scheinbar unbefestigten Siedlungen im Flachland und mindestens 23 kleineren Statten mit offenbar kurzlebigerer Existenz gab die alle aus dem zweiten Jahrtausend v Chr stammen 46 47 Das entsprechende archaologische Ausgrabungs Projekt Kaymakci Arkeoloji Projesi KAP wurde 2013 ins Leben gerufen Die Ausgrabungen selbst in Kaymakci gingen aus jenem Projekt hervor das mit der gezielten Untersuchung der Grabhugeln aus der Eisenzeit im Bin Tepe Hugelland in Zentral Lydien begann und mit einem 10 jahrigen Programm regionaler Untersuchungen im Marmarasee Becken Central Lydia Archaeological Survey fortgesetzt wurde Aufbauend auf den vorlaufigen Ergebnissen des Central Lydia Archaeological Survey 2005 2014 begannen die Ausgrabungen in Kaymakci im Jahr 2014 48 Spatbronzezeitliche Burgsiedlungen wie Kaymakci datiert auf die zweite Halfte des zweiten Jahrtausends v Chr bestanden zumeist aus einer mit starken Mauern befestigten oberen Zitadelle in der sich Verwaltungs und Kultzentren befanden und einem grossen und im Allgemeinen ungeschutzten unteren Stadtgebiet in dem die Menschen ausserhalb dieser Zitadelle wohnten Der Hugel Kaymakci Tepe markiert den Standort einer grossen stadtartigen Siedlung aus der spaten Bronzezeit mit einer oberen Siedlung und unteren Siedlungsteilen die auf breiteren Terrassen liegen Der Ort befindet sich in einer hohen geschutzten starken und strategischen Position Er hatte den Vorteil die wichtigste Handelsroute direkt nach Anatolien unter seiner Kontrolle zu haben Forscher spekulieren deshalb daruber ob dies die zweitgrosste Stadt Zippas Zippasla vermutlich Sippylos Sipylos heute der Spil Dagi der gebirgige Teil von Lydien 49 gewesen sein konnte die sich in hethitischen Aufzeichnungen die Verwaltung des Arzawa Konigreichs mit dessen Hauptstadt Apasa teilte 44 Annalen Vertrage Briefe und andere Texte die auf Tafeln aufbewahrt wurden die in Hattusa der hethitischen Hauptstadt in Zentralanatolien sowie in Amarna in Agypten gefunden wurden werfen ein gewisses Licht auf derartige politische Verhaltnisse hauptsachlich des 14 13 Jahrhundert v Chr Diese Zeugnisse zeigen dass das zentrale Westanatolien eine wichtige Position in der hethitischen regionalen Diplomatie und Eroberung einnahm 50 51 Wahrend dieser Zeit interagierten Teile der sogenannten Arzawa Lander am haufigsten mit Mitgliedern einer agaischen Gemeinschaft die den Hethitern als Ahhiyawa bekannt war und gemeinhin als Reprasentant einer mykenischen Gruppe oder ihrer Zeitgenossen in der ostlichen Agais angesehen wird 52 53 54 Auf der Grundlage dass solche Interaktionen potenziell die Interessen der Hethiter in der Region bedrohten steckten die hethitischen Konige ihre Anspruche sowohl diplomatisch als auch militarisch ab 55 Vasallenvertrage banden ortliche Herrscher zeitweise eng an den hethitischen Konig wahrend offensichtliche Verletzungen derselben oft unter Beteiligung von Ahhiyawa haufig den Zorn des hethitischen Konigs erregten was zu Eroberungs oder Ruckeroberungskampagnen fuhrte Das ist in diesem zweiten Jahrtausend v Chr die historische Umgebung in der Kaymakci gegrundet wurde und sich zur grossten bekannten Statte in der Region entwickelte schliesslich aber aufgegeben wurde 50 51 53 Der Grund warum Sardes zusammen mit den zentralen Verwaltungen der Eisenzeit die neue dortige Hauptstadt wurde die Grunde fur die Verlagerung von der geschutzten und starken Festung Kaymakci auf einen kleinen Hugel im Suden die Dynamik und der Verlauf der Transformation bleiben bislang noch ein Ratsel Der erhoht liegenden Platz Kaymakcis der durch einen schmalen und langen Bergrucken mit dem Gur Dag verbunden ist kontrollierte das schmale westliche Kustenufer des Marmara Golu Er lag an einer geschutzten und strategischen Stelle an einem funktionalen Punkt und verfugte uber eine grosse Kontrollentfernung 44 Allein die befestigte Zitadelle des Ortes umfasst rund 8 6 Hektar war also mehr als viermal so gross wie die damalige Burg von Troja 56 57 Zusammen mit dem Gebiet der unteren Siedlung erweitert sich die Gesamtflache des Standorts in etwa auf 75 Hektar wobei deutliche Siedlungs Verdichtungen im Kontrast zu vermuteten eingeschalteten offenen Flachen bestanden Kaymakcis befestigtes Gebiet war mehr als doppelt so gross wie jedes seiner nahegelegenen potentiellen Konkurrenten und verfugt uber eine vielfaltige interne raumliche Organisation Ausserdem erstrecken sich verstreute Siedlungsreste und andere Funktionen einschliesslich eines wahrscheinlichen Friedhofs weit uber die Zitadelle hinaus 55 58 Bereits nach dreijahriger Ausgrabung konnte anhand von Keramikanalysen gezeigt werden dass sich die Zitadelle vom Beginn des zweiten Jahrtausends bis zum 13 Jahrhundert v Chr entwickelt hatte Kaymakci war demnach bereits in der dortigen Mittleren Bronzezeit ca 2000 1700 1650 v Chr und intensiver in der Spatbronzezeit ca 1700 1650 1200 v Chr aktiv vielleicht gefolgt von einer finalen Phase in der spaten Bronzezeit oder moglicherweise einer Phase der fruhen Eisenzeit bevor sie aufgegeben wurde Die Analyse lokaler Keramik aus den Ausgrabungen in Kaymakci legt sogar eine weitere Unterteilung der spaten Bronzezeit in mindestens zwei grosse Phasen nahe eine fruhe Phase Spatbronze 1 ca 17 15 Jahrhundert v Chr und eine spate Phase Spatbronze 2 ca 14 13 Jahrhundert v Chr Somit wurden bisher drei Abschnitte identifiziert mit einer moglicherweise spateren Phase die auf die fruhe Eisenzeit datiert 59 Dementsprechend war Kaymakci schon vor der Zeit besiedelt in der zentralwestanatolische Gemeinden in hethitischen Texten vorkommen An der Statte selbst wurden keinerlei Textquellen gefunden doch die jungsten Rekonstruktionen der politischen Geographie des Gebiets halten die Taler der Flusse Gediz und Bakircay antik Kaikos latinisiert Caicus entspringt nordlich von Akhisar am Omer Dagi ein Fluss in der historischen Landschaft Mysien im westlichen Kleinasien fur den wahrscheinlichsten Standort des Seḫa Flusslandes einen Bestandteil des Arzawa Landes und ein hethitisches Vasallenkonigreich bis zum Ende des 14 Jahrhunderts v Chr 60 Obwohl sich noch drei weitere Zitadellen aus der mittleren und spaten Bronzezeit in den Auslaufern westlich und nordlich des Gygaeansees befinden Gedevre Tepesi 1 2 ha Asartepe 4 ha und Kizbaci Tepesi knapp 1 ha die alle massive Befestigungsmauern haben ist Kaymakci nach Meinung mancher Forscher der beste Kandidat als Hauptstadt zum damaligen Zeitpunkt 47 Aus den bereits erwahnten INAA Analysen ging u a hervor dass es in Kaymakci damals ein grosses Keramikproduktionszentrum gab der Platz also eine zentrale Rolle spielte obwohl bislang keine Brennofen gefunden wurden Insbesondere war Kaymakci viel grosser als die anderen befestigten Zitadellen Der Ort muss demnach als zentraler Knotenpunkt eines Netzwerks mit klarer hierarchischer Ordnung fungiert haben was sich auch in terrassenformigen Sektoren widerspiegelt die regelmassige grosse Gebaude enthielten sowie geschlossene und eingezaunte Gebiete die in einem Akropolis Bereich am hochsten Punkt innerhalb einer inneren Zitadelle gipfelten Mit dem inneren komplexen Aufbau der Grosse seiner Zitadelle und seiner riesigen unteren Siedlung muss Kaymakci ein regionales Zentrum von nicht geringer Bedeutung in der mittleren und spaten Bronzezeit gewesen sein Wenn die kurzliche Entschlusselung einer luwischen Hieroglyphen Inschrift am Karabel Pass korrekt ist dann war die fragliche Region vielleicht jenes Seḫa Flussland ein Konigreich von Arzawa und spater ein hethitischer Vasallenstaat des 14 und 13 Jahrhunderts v Chr der in Archiven der Hauptstadt der Hethiter verzeichnet ist 50 Zentral Lydien ist als Kerngebiet des Seḫa Flusslandes nicht unwahrscheinlich und Kaymakci fungierte moglicherweise als Hauptstadt dieses Konigreichs das in der Antike wegen seiner Position an der Schnittstelle der politischen und wirtschaftlichen Interessen der Hethiter im Osten und Aḫḫijawa westlich des Hethiterreichs 61 Diese jungsten Entdeckungen zeigen dass die Hugelgraber aus der Eisenzeit im Bin Tepe dort weder die einzigen noch die ersten monumentalen Bauten waren und dass Zentral Lydien der Kern eines indigenen und fur die damalige Welt international bedeutenden Konigreichs der Bronzezeit war womit fruhe schriftliche Berichte aus der Eisenzeit der Bedeutung des Gygaeansees und seiner Umgebung eine neue historische Wertigkeit verleihen Nach Interpretation der beteiligten Forscher stellen die Tumuli der lydischen Elite am Bin Tepe eine historische und ideologische Verbindung zu den maonischen lydischen Helden Homers maonischen Stamme gefuhrt vom Fusse des Tmolos 62 zu einem Netzwerk bronzezeitliche Macht also das sich um den Gygaeansee zentrierte Der heilige Charakter des Gebietes war zweifellos auch in der Eisenzeit von erheblicher Bedeutung doch gibt es derzeit zu wenige Informationen um eindeutige Verbindungen zu lokalen bronzezeitlichen Kultpraktiken oder orten zu postulieren Allerdings Obwohl nach dem mysteriosen Ende der Bronzezeit bei dem fast alle hoch entwickelten Reiche des Mittelmeerraums auf einen Schlag zusammenbrachen von den bronzezeitlichen Zitadellen keine wieder bewohnt wurde so scheinen jedoch die kontinuierliche Besiedlung einiger Platze und die Platzierung eisenzeitlicher Hugelgraber dort auf deren Kenntnis hinzuweisen 61 Zur Lage der Tumuli BearbeitenWahrend sich sehr viele der Hugelgraber des Bin Tepe vor allem entlang seines zentralen Kamms und auf seinen erhohten Auslaufern konzentrieren liegen andere entlang der westlichen und nordlichen Rander des Gygaean Seebeckens nicht selten in unmittelbarer Nachbarschaft von isolierten Erhebungen mit bronzezeitlichen Zitadellen die den eisenzeitlichen Tumuli Erbauern fraglos bekannt gewesen sein mussen und die unteren Auslaufer von Bergrucken Kaymakci Asartepe und Kizbaci Tepesi oder einen isolierten Hugel Gedevre Tepesi markieren Zumindest einige der Hugelgraber aus der Eisenzeit in Zentral Lydien konnen also als Markierungen fur bronzezeitlich wichtige Statten angesehen werden Ausserdem wurde keiner der Hugelgraber innerhalb der Ruinen der Zitadellen aus der Bronzezeit errichtet was auf Respekt vor den Vorfahren hindeutet Anderswo in Lydien und Anatolien steht dieses Muster interessanterweise im Gegensatz zu Tumuli direkt auf den Uberresten alterer Statten so z B im Grossraum Lydien in Gordion in Phrygien und in der Elmali Ovasi Elmali Ebene Provinz Antalya 63 Bin Tepe als Heiliger Bezirk Bearbeiten nbsp Blick auf lydische Grabhugel Tumuli in Bin Tepe Hugelland nordlich von Sardes September 2005In Zentral Lydien konnten Uberreste von mindestens 158 Hugelgrabern identifiziert werden die sich in zwei Gruppen gliedern lassen 64 Von diesen 158 Grabhugeln befinden sich etwa 117 in Bin Tepe die sich wiederum je nach Dichtemassstab in etwa acht oder funfzehn Haufungen gruppieren 65 Rechnet man die nicht mehr existenten aber auf Luftbildern von 1949 identifizierbaren Tumuli hinzu 66 so wird klar dass es in der Antike allein in Bin Tepe mindestens 130 Tumuli gab was auch die Schatzungen bestatigt die sich anhand der Arbeiten von Ludwig Spiegelthal und George Dennis mit etwa 40 weiteren Tumuli am West und Nordufer des Gygaean Sees ergeben und in deren Lage und Verteilung sich Muster widerspiegeln die in ganz Lydien zu finden sind 33 Zum grossten Teil liegen Hugelgraber an besonderen Orten normalerweise in grosseren Hohen auf Bergkammen und Hugelkuppen die aus verschiedenen Richtungen eine gute Sichtbarkeit ermoglichen Diejenigen die sich nicht an solchen speziellen Orten befinden sind normalerweise Mitglieder grosserer Gruppen in denen andere Grabhugel auffalliger sprich prominenter sind Einige Tumulus Gruppen befinden sich in unmittelbarer Nahe von Siedlungen aus der Eisenzeit die durch dichte oder verstreute Oberflachenreste lydischer materieller Kultur identifiziert wurden wahrend andere von lokaler Besiedlung weiter entfernt liegen Eine vorlaufige Interpretation geht davon aus dass viele Siedlungen im Bin Tepe Hugelland als Weiler fungierten die zu grosseren Gutern gehorten und deren Bewohner Landwirtschaft und Fischerei sowohl fur ihren eigenen Lebensunterhalt als auch fur die Produktion von Uberschussen fur Sardes betrieben Daruber hinaus durfte die Landbevolkerung auch Arbeitskrafte und Material fur den Bau von Grabhugeln gestellt bzw uberwacht haben Antike lokale Kalkstein und Marmor Steinbruche wurden vermutlich fur den Bau von Kammergrab Komplexe der Tumuli ausgebeutet Die Verstorbenen in den Tumuli besonders in denen des Bin Tepe durften zu Lebzeiten wohlhabende und oder adlige Landbesitzer gewesen sein also ein ausgesuchter Personenkreis der Teile des landlichen Hinterlandes kontrollierte und zur Wirtschaft von Sardes beitrug und dessen Familien aufgrund langjahriger tradierter heiliger und oder angestammter Sitten sicherlich enge Verbindungen zur Hauptstadt pflegten und deren Vorrecht es war wie lydische Konige die Mausoleen ihrer Vorfahren in der Ebene oder den umliegenden Bergen von uberall aus sehen zu konnen Damit durfte Bin Tepe wohl lange Zeit als besonders privilegierter Friedhofs Ort gegolten haben als heiliger Ort zum Gedenken an die Ahnen 67 Bin Tepes kulturhistorischer Wandel BearbeitenNach dem Zusammenbruch des Lydischen Reiches Mitte des 6 Jhs v Chr in der Zeit der Achameniden und spater war Bin Tepe von einer Begrabnisstatte fur Konige zu einem Friedhof auch fur andere hochrangige soziale Gruppen geworden fur Reiche und vielleicht einstige Adelige was zur Verbreitung von Hugelgrabern fuhrte von denen die meistens innerhalb von zwei oder drei Generationen nach dem Tod von Alyattes errichtet wurden 68 Moglicherweise in dem Bestreben ihre lydische Ethnizitat oder einfach nur ihren hohen Status durch Nachahmung der lydischen koniglichen Tumulus Tradition vergangener Zeiten zu feiern 69 oder um die Ahnentraditionen mit der Bestattung in etablierten Ahnendomanen aufrechtzuerhalten verwandelten die Einheimischen Bin Tepe in so etwas wie einen Nationalfriedhof fullten den Ort der drei grossen Tumuli mit mindestens 127 anderen Hugelgrabern von denen die meisten in Gruppen wahrscheinlich nach Ahnen oder Gemeinschaftsbedeutung arrangiert wurden Eine Anderung dieser Sichtweise scheint allerdings bereits Mitte der Eisenzeit eingetreten zu sein als Homer Herodot und andere sich uber die Geschichte und Wertigkeit der Vorfahren der Mermnaden uneinig waren 70 Als der materielle Einfluss der Achameniden zunahm begann die Tumulus Tradition in Zentral und Gross Lydien an Bedeutung zu verlieren 71 Gerade in dieser Zeit erfahren wir aus griechischen Quellen uber sekundare Verwendungen von Hugelgrabern in Lydien insbesondere als Spahposten in Konflikten zwischen griechischen und achamenidischen Armeen 72 Lyder dienten in diesen achamenidischen Streitkraften Wahrend der Achamenidenzeit scheinen andere Tumulus Nutzungen eine dauerhaftere Tradition geworden zu sein nicht mehr als Grabdenkmaler einer glorreichen Vergangenheit Bis in hellenistische und romische Zeit muss allerdings der Nimbus des Tumulus als hochrangige reiche Grabstatte bestehen geblieben sein denn spatestens seit dieser Zeit scheint die Suche nach Schatzen in Grabhugeln begonnen zu haben 73 Das endgultige Vergessen der kulturhistorischen Hintergrunde der Bin Tepe Tumuli mag in Zeiten eingetreten sein in denen die religiose Befolgung von althergebrachten Riten mit der sich ausbreitenden Popularitat des fruhen Christentums konfrontiert wurde Z B fand man als Verwendung eines Hugelgrabes in Zentral Lydien eine Art Massengrab Uberreste von mehr als 150 Personen die im Laufe des 4 bis 7 Jahrhunderts n Chr dort beigesetzt worden waren 74 72 75 Wahrend heute keines dieser Hugelgraber noch irgendwelche Beziehungen zu uberlieferten Traditionen erkennen lasst hatte die Region von Bin Tepe und des Beckens des Gygaean Sees als heilige Natur zumindest wahrend der romischen Kaiserzeit Bestand was sich in der Errichtung von Heiligtumern fur Zeus Driktes Apollo Pleurenos und die Lydische Mutter der Gotter Artemis Gygaia Artemis Coloe erkennen lasst 76 77 Trotz zahlreicher Versuche diese Platze heute noch zu finden sind keine von diesen in historischen Aufzeichnungen genannten Heiligtumern heute noch bekannt Curtius 1853 glaubte Spiegelthal und sein Team hatten den Tempel der Artemis Coloe im Nordosten von Bin Tepe lokalisiert doch blieb diese Identifizierung bislang nur eine Vermutung 78 Auch die kulturhistorische Wertung von Grabhugeln veranderte sich durch ihre Behandlung als plunderungswerte Schatzkammern Allerdings hat das Interesse an derartigen Plunderungen erst seit Mitte des 20 Jahrhunderts deutlich zugenommen was zu einer grossflachigen Zerstorung von Tumuli gefuhrt hat Da die kulturelle Bedeutung von Grabhugeln in Bin Tepe im fruhen 20 Jahrhundert fast aus der lokalen Erinnerung verschwunden war wurden die Graber viel destruktiver ausgebeutet als fruher 79 80 Luftaufnahmen von 1994 und 1995 im Vergleich mit Satellitenbildern von 2006 verdeutlichen dass mindestens funfzehn der ursprunglichen 130 Grabhugel im Bin Tepe vollstandig dem Erdboden gleichgemacht worden waren die meisten davon zwischen 1994 und 2006 81 Andere Hugelgraber zeigen zwar etwas weniger destruktive Anzeichen von Raubgrabungs und Tunnelbauten in Verbindung mit Plunderungen der Grabbeigaben dafur aber dramatische Veranderungen und Zerstorungen durch landwirtschaftliche und andere Erschliessungsaktivitaten 82 83 Nach Vorbildern turkmenischer Stamme die im 17 bis 19 Jahrhundert zwischen den Hugelgrabern von Bin Tepe lagerten wahrend sie ihr Banditentum an Reisenden praktizierten 84 nutzten turkische und vermutlich auch griechische Streitkrafte in Lydien im fruhen 20 Jahrhundert wahrend des turkischen Befreiungskrieges die strategischen Eigenschaften von Hugelgrabern in Bin Tepe und anderswo Die sogenannte Milne Linie von 1919 zwischen griechischen Gebieten im Westen und den turkischen im Osten fuhrte vom westlichen Rand des Gygaean Sees direkt durch das Bin Tepe Hugelland uber das Gediz Tal Nach Auswertungen von Feldarbeiten Luft und Satellitenbildern weisen mindestens zehn Hugelgraber und zwei hoch gelegene Orte in Bin Tepe die Uberreste von Schutzengraben und Stellungen auf 85 86 87 Die Haupt Grabhugel BearbeitenKocamutaf Tepe Karniyarik Tepe und Kirmutaf Tepe sind die drei grossten Grabhugel des Bin Tepe Hugellandes Die beiden Tumuli Alyattes Hugel Kocamutaf Tepe und Gyges Hugel Karniyarik Tepe aus dem Beginn des 6 und der Mitte des 7 Jh v Chr wurden wie wohl die meisten der Graber dort wahrscheinlich bereits in der Romerzeit und von Griechen und Lydern ausgeraubt Von den Grabbeigaben sind nur noch Keramikscherben ubrig Dennoch zeugt die Monumentalitat der lydischen Konigsgraber vom verschwenderischen Reichtum der lydischen Oberklasse 88 89 Der Kocamutaf Tepe der grosste Tumulus des Bin Tepe bei Sardes mit einem Durchmesser von 355 m und einer Hohe von mehr als 69 m wird aufgrund von Ubereinstimmungen in Lage Durchmesser steinerner Krepis Wand und Markierung auf dem Gipfel dem Alyattes dem Vater des sagenhaft reichen lydischen Konigs Krosus zugeschrieben 90 Nach Ansicht von Archaologen hatte sein Bau bereits zu Lebzeiten des Konigs begonnen Alyattes hatte seinen Bau nach seiner Ruckkehr von seinem Feldzug gegen die Meder angeordnet nachdem er die Grabhugel von Phrygien gesehen hatte 91 Die Zuordnung zu Alyattes ist uberzeugend aber aufgrund fehlender genauer Beweise und Diskrepanzen zwischen Kocamutaf Tepe und Herodots Bericht uber den Tumulus von Alyattes unsicher Das Grab wird auf ca 570 560 v Chr datiert Die Grabkammer befand sich etwa 30 m sudwestlich der Hugelmitte und wurde aus Marmorblocken errichtet Obwohl er der grosste Tumulus auf dem Bin Tepe Friedhof ist der Durchmesser des nachstgrossten Kirmutaf Tepe ist um 55 60 m kleiner sind seine Abmessungen etwas kleiner als die von Herodot fur den Tumulus von Alyattes angegebenen Die Hohe der Krepis Mauer des Kocamutaf Tepe an ihrer Sudseite angeblich 18 m hoch wurde aber seit den Ausgrabungen von Spiegelthal im Jahr 1854 nicht mehr vermessen 92 Herodot hatte angegeben dass sich auf der Spitze des Hugels funf Stelen befanden von denen jede eine Inschrift trug in denen die Handwerker erwahnt wurden die an der Erbauung des Tumulus beteiligt waren 93 Derzeit befindet sich nur ein Grabdenkmal ohne Inschrift auf der Spitze des Tumulus 94 nbsp Blick auf den Karniyarik Tepe einen der grossten lydischen Konigsgraber von Sardes im Bin Tepe Hugelland vermutlicher Tumulus des lydischen Konigs Gyges an der Fernstrasse D555 zwischen Akhisar und Salihli im Landkreis Salihli Provinz Manisa Turkei Das Grab des Gyges wird zumeist im Karniyarik Tepe dem zweitgrossten Tumulus des Bin Tepe vermutet Es erreicht eine Hohe von 50 Metern hat einen Durchmesser von ca 220 Metern 95 und war offenbar ebenfalls bereits in romischer Zeit ausgeraubt Nach geophysikalischen Prospektionen und Kernbohrungen durch die Sardes Expedition in den Jahren 1962 und 1963 wurde das Innere des Hugels 1964 1965 und 1966 uber Tunnel erkundet Die wenigen Keramikreste die bei den Erkundungen der fruhen 1960er Jahre aufgesammelt wurden weisen in das siebte oder fruhe 6 Jh v Chr Weitere geophysikalische Untersuchungen wurden 1992 durchgefuhrt gefolgt von einem Kernbohrprogramm im Jahr 1995 Eine weitere geophysikalische Forschung wurde 2011 durchgefuhrt und der Tunnelbau wurde 2012 in einem gemeinsamen Projekt mit dem Manisa Museum wiederaufgenommen Dabei stiess man nach etwa 65 m von der Hugelkante auf ein besonderes Merkmal des Karniyarik Tepe auf eine zweilagige Krepis Wand innerhalb des Hugels eine Kalksteinmauer mit halbrundem Aufsatz Derartige Wande umgeben normalerweise die Aussenseite eines Tumulus und stabilisieren die Erdfullung Diese Mauer liegt jedoch tief im Hugel vergraben und wurde nie fertiggestellt Sie gehorte offenbar zu einem fruheren kleineren Tumulus mit einem Durchmesser von etwa 85 m Der grossere Hugel hatte wahrscheinlich eine eigene Krepis Mauer aber kaum eine Spur ist erhalten Es scheint dass man in einer fruhen Bauphase entschieden hatte den Hugel zu erweitern seinen Durchmesser fast zu verdreifachen die unvollendete Krepis Mauer aufzugeben und zu begraben Christopher Ratte 7 vermutete dass dort ein kleinerer Hugel unter dem gegenwartigen verborgen wurde allerdings erst 50 100 Jahre nach Gyges Grabanlage Es ist nicht bekannt wer in diesem Tumulus beerdigt wurde Seine enorme Grosse deutet darauf hin dass es einem Mitglied der lydischen Konigsfamilie gehorte 96 In Karniyarik Tepe wurden zudem verschiedene Markierungen an der Stutzmauer gefunden Paare von Digammas Ϝ Ͷ Hakenkreuze sowie A Alpha und 8 Theta 97 Diese unterschiedlichen Zeichen werden mit Ausnahme der Digamma Paare alle als Steinmetz oder Maurerzeichen interpretiert und erstmals von Georges Hanfmann als das Symbol von Gyges identifiziert fur den sie allerdings Gugu bedeuteten seinen assyrischen Name 98 Hanfmanns Hypothese ist jedoch umstritten Der lydische Name von Gyges sollte Kukas gewesen sein Das Datum des Tumulus liegt in die erste Halfte des 6 Jahrhunderts v Chr lange nach dem Tod des ersten Mermnaden Gyges 672 v Chr Gerald M Browne 99 deutet diese Digammapaare eigentlich als Walwel also Lowe auf Lydisch In Wirklichkeit waren es wie Christopher Ratte meint 100 apotropaische Zeichen zur Abwehr boser Geister Er glaubte wegen der Stutzmauern ohnehin dass dies der Tumulus fur den Sohn des Krosus Atys war der wie Herodot berichtet 101 wahrend eines Jagdausflugs vorzeitig starb und dass Krosus einen im Bau befindlichen Tumulus beschlagnahmt hatte um ihn zu vergrossern und zum Grab seines Sohnes zu machen Die lydischen Konigsgraber von Bin Tepe bezeugen heute allein schon durch ihre Monumentalitat den verschwenderischen Reichtum der lydischen Oberklasse was seit der Herrschaft des Gyges vermutlich mit dem Zugang zu Goldvorkommen im Tmolosgebirge und der Einfuhrung der Geldwirtschaft zu erklaren ist 102 Literatur BearbeitenGeorge M A Hanfmann Robin U Russin Lydian Graves and Cemeteries In George M A Hanfmann Hrsg Sardis From Prehistoric to Roman Times Results of the Archaeological Exploration of Sardis 1958 1975 Harvard University Press Cambridge Massachusetts London 1983 S 53 66 Christopher Ratte Not the Tomb of Gyges In The Journal of Hellenic Studies 114 1994 S 157 161 Gerald M Browne The Tomb of Alyattes In Zeitschrift fur Papyrologie und Epigraphik 132 2000 S 172 Digitalisat Svend Hansen Grossgrabhugel der alteren Eisenzeit zwischen West und Ost Eine Annaherung In V Molodin u S Hansen Hrsg Terra Scythica Materialien des internationalen Symposiums Terra Scythica 17 23 August 2011 Denisov Hohle Altai Novosibirsk 2011 S 291 318 Digitalisat Christopher Ratte Lydian Architecture Ashlar Masonry Structures at Sardis Archaeological Exploration of Sardis Report 5 Cambridge Massachusetts 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B Scott Nami Shin Francesca G Sim Exploring Space Economy and Interregional Interaction at a Second Millennium B C E Citadel in Central Western Anatolia 2014 2017 Research at Kaymakci In American Journal of Archaeology Band 122 Nr 4 2018 S 648 683 John David Hawkins Tarkasnawa King of Mira Tarkondemos Bogazkoy Sealings and Karabel In Anatolian Studies Band 48 1998 S 24 a b Christina Luke Christopher H Roosevelt Memory and Meaning in Bin Tepe the Lydian Cemetery of the Thousand Mounds In Olivier Henry Ute Kelp Hrsg Tumulus as Sema Space Politics Culture and Religion in the First Millennium BC Part 1 De Gruyter Berlin Boston 2016 S 417 Homer Ilias Zweiter Gesang Vers 865 In der Ubersetzung von Johann Heinrich Voss In Lernhelfer Abgerufen am 21 November 2022 Christopher H Roosevelt Lydian and Persian Period Settlement in Lydia Dissertation Cornell University Ithaca 2003 S 198 Anmerkung 218 Christopher H Roosevelt Christina Luke Central Lydia Archaeological Survey 2006 Results In Arastirma 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