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Das Bezirksamt Walldurn zunachst Amt Walldurn dann bis 1813 Justizamt Walldurn war eine von 1807 bis 1872 bestehende Verwaltungseinheit im Norden des Landes Baden mit Sitz in Walldurn Nach mehreren Verwaltungsreformen liegt sein Gebiet seit 1973 mehrheitlich im baden wurttembergischen Neckar Odenwald Kreis Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Orte und Einwohner 3 1 1825 3 2 1864 4 Weitere Entwicklung 5 Ubergeordnete Behorden 6 Leiter der Verwaltung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Karte zur Lage des Amtsbezirks Der Amtsbezirk teilte sich in einen westlichen im Buntsandstein Odenwald im Einzugsgebiet des Marsbaches gelegenen Teil der Osten rund um die Erfa zahlte zum Bauland Geschichte Bearbeiten nbsp Das Schloss in Walldurn Das Amt wurde im Sommer 1807 als standesherrlicher Verwaltungsbezirk eingerichtet 1 Anlass war dass das Furstentum Leiningen 1806 durch die Rheinbundakte mediatisiert und dieser Bereich der badischen Landeshoheit unterstellt worden war Die Orte hatten vor dem Inkrafttreten des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 unter kirchlicher Landeshoheit von Kurmainz oder des Hochstifts Wurzburg gestanden die Einwohner waren daher weit uberwiegend katholischen Glaubens Die Stadt Walldurn war Sitz einer kurmainzischen Amtsvogtei gewesen die dem Oberamt Amorbach unterstellt war 2 Im Dezember 1807 kam es zu einer ersten Veranderung der Struktur das Bezirksamt wurde in die zwei als Justizamter bezeichneten Amter Walldurn und Hardheim zerlegt Die Zuordnung folgte teilweise den Verhaltnissen vor 1803 die mainzischen Orte und die des wurzburgischen Amtes Ripperg blieben bei Walldurn die des wurzburgischen Amtes Hardheim bildeten eine separate Einheit Zugleich wurde mit den Landvogteien eine neue Oberbehorde als Zwischenebene eingefuhrt Walldurn wurde der Landvogtei Miltenberg zugeordnet 3 1813 wurden die Amter Walldurn und Hardheim erneut zusammengefuhrt Zustandig wurde jetzt das neu geschaffene Kriminalamt Tauberbischofsheim 4 Sitz der Verwaltung war das Schloss in Walldurn 5 Im Zuge der Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung 1857 wurde Walldurn Sitz eines Amtsgerichts 1872 wurden sowohl das Bezirksamt als auch das Amtsgericht aufgelost die Gemeinden auf drei benachbarte Bezirke verteilt 6 Orte und Einwohner Bearbeiten1825 Bearbeiten Zum Zeitpunkt seiner Entstehung im Juli 1807 umfasste das Amt Walldurn diese Orte Bretzingen Birkfeldhof Dornberg Erfeld Gerolzahn Glashofen Gottersdorf Kummershof Gerichtstetten teilweise Hardheim Hopfingen Hambrunn Hornbach Hainstadt Hoffeld Kaltenbrunn Kudach Neusass Pulfringen Rinschheim Reinhardsachsen Rudental Rippberg Schweinberg Steinfurt Schlempertshof Vollmersdorf Wettersdorf Waldstetten teilweise und Walldurn 1 Mit dem Grenzvertrag zwischen Baden und Hessen von 1810 wurde Hambrunn gemeinsam mit dem angrenzenden Amt Amorbach an das Grossherzogtum Hessen abgetreten 7 Zeitgleich mit der Vereinigung der Justizamter Walldurn und Hardheim 1813 wurden einzelne Orte anderweitig zugeteilt dafur kamen der noch fehlende Teil von Waldstetten der grundherrschaftliche Ort Hettigenbeuern vom Justizamt Gerichtstetten Buch am Ahorn und Schwarzenbrunn sowie vom Justizamt Wertheim Rutschdorf und Breitenau hinzu ausserdem Gerichtstetten jetzt als Ganzes 4 1825 wird von diesen Ortschaften und Einwohnerzahlen berichtet 8 Als Standesherr Furst zu Leiningen Walldurn 2451 Walldurner Muhle 43 Ziegelhutte 6 Bretzingen 646 Dornberg 116 Erfeld 351 Erfelder Muhle 11 Gerolzahn 106 Neusass 49 Kummershof 7 Glashofen 165 Gottersdorf 108 Hardheim 1665 Rudental 160 Steinfurt 161 Gross und Klein Hornbach 103 Hopfingen 893 Schlempertshof 29 Kaltenbrunn 76 Spelzenmuhle 16 Pulfringen 517 Birkenfeld 39 Reinhardsachsen 145 Rippberg 430 Lindenmuhle 16 Schweinberg 776 Schweinberghofe und Hoffeld 34 Vollmersdorf 65 Wettersdorf 112Als Standesherr Furst zu Lowenstein Wertheim Breitenau 11 Rutschdorf 80 Buch am Ahorn 309 Schwarzenbrunn 59 Gerichtstetten 657Als grundherrschaftliche Orte Hettigenbeuern 235 Gh Berlichingen Waldstetten 666 Gh Furstlich Leiningen und Rudt von Collenberg Eberstadt je zur Halfte 1864 Bearbeiten Im Oktober 1840 kam es zu einigen Anderungen vom Bezirksamt Buchen kamen Altheim mit Dorntal Helmstheim und Kudach hinzu dafur gingen Buch am Ahorn und Schwarzenbrunn an das Bezirksamt Gerlachsheim und Rutschdorf mit Breitenau zum Bezirksamt Wertheim 9 Die Abtretungen an Gerlachsheim und Wertheim wurden 1849 ruckgangig gemacht ausserdem wechselte Hundheim vom Bezirksamt Tauberbischofsheim zu Walldurn 10 1851 schied Buch am Ahorn erneut aus und kam zu Tauberbischofsheim 11 1864 lebten im Amtsbezirk 14 447 Menschen Sie verteilten sich auf 22 Gemeinden 12 Altheim 1 193 Einwohner Bretzingen 691 Einwohner Dornberg 151 Einwohner Erfeld 522 Einwohner Gerichtstetten 783 Einwohner Gerolzahn 205 Einwohner Glashofen 229 Einwohner Gottersdorf 142 Einwohner Hardheim 2 377 Einwohner Hopfingen 1 257 Einwohner Hornbach 197 Einwohner Kaltenbrunn 87 Einwohner Pulfringen 618 Einwohner Reinhardsachsen 142 Einwohner Rippberg 474 Einwohner Rutschdorf 85 Einwohner Schwarzenbrunn 55 Einwohner Schweinsberg 813 Einwohner Vollmersdorf 82 Einwohner Waldstetten 860 Einwohner Walldurn 3 339 Einwohner Wettersdorf 145 EinwohnerBei der Aufteilung 1872 gingen 6 Altheim Gerolzahn Glashofen Gottersdorf Hornbach Kaltenbrunn Reinhardsachsen Rippberg Walldurn und Wettersdorf an das Bezirksamt Buchen Bretzingen Dornberg Erfeld Gerichtstetten Hardheim Hopfingen Pulfringen Rutschdorf Schweinsberg Vollmersdorf und Waldstetten an das Bezirksamt Wertheim Schwarzenbrunn an das Bezirksamt Tauberbischofsheim Weitere Entwicklung Bearbeiten1879 wurden mit Erfeld und Gerichtstetten die 1874 dem Bezirksamt Tauberbischofsheim zugeteilt worden waren 13 sowie Bretzingen Dornberg Hardheim Hopfingen Rutschdorf Schweinberg Vollmersdorf und Waldstetten vom Bezirksamt Wertheim zum Bezirksamt Buchen umgesetzt 14 Somit waren bis auf zwei alle Gemeinden die zum Zeitpunkt seiner Auflosung 1872 zum Amtsbezirk gezahlt hatten wieder unter einem Dach vereint Aus dem Bezirksamt ging 1939 der Landkreis Buchen hervor Bei der Kreisreform 1973 wurde er aufgelost und zum weit uberwiegenden Teil mit denen des Landkreises Mosbach zum Neckar Odenwald Kreis zusammengeschlossen Ebenfalls seit 1973 zahlen Schwarzenbrunn und Pulfringen zum Main Tauber Kreis Das 1810 an Hessen abgetretene Hambrunn kam 1816 zum Konigreich Bayern und liegt mittlerweile im Landkreis Miltenberg Ubergeordnete Behorden BearbeitenDie ubergeordneten Behorden waren 1807 1809 die Provinz des Unterrheins oder der Badischen Pfalzgrafschaft mit Sitz in Mannheim 1809 1832 der Main und Tauberkreis mit Sitz in Wertheim 1832 1864 der Unterrheinkreis mit Sitz in Mannheim ab 1864 der Landeskommissarbezirk Mannheim ausserdem gehorten die Gemeinden dem neu gegrundeten Kreisverband Mosbach an Leiter der Verwaltung BearbeitenDie Leitung der Verwaltung als Amtmann oder Oberamtmann hatten inne 15 1806 1812 Johann Rudolf Thiry 1812 1814 Michael Anton Ries als Amtsverwalter 1814 1819 Anton Gabriel Wolff bis um 1820 Maximilian Strauss 1821 1838 Michael Anton Ries 1838 1840 Joseph Ruttinger 1840 1842 Melchior Fieser 1843 1848 Philipp Bode 1849 1858 Philipp Jacob Neff 1859 1867 Ludwig von Krutheim 1868 1872 Ludwig HordtLiteratur BearbeitenHistorischer Atlas von Baden Wurttemberg online verfugbar bei LEO BW Blatt VII 4 Verwaltungsgliederung in Baden Wurttemberg und Hohenzollern 1815 1857 Blatt VII 5 Verwaltungsgliederung in Baden Wurttemberg und Hohenzollern 1858 1936 Gemeinsames Erlauterungsblatt verfasst von Ulrike Redecker Baden und Wilfried Schontag Wurttemberg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bezirksamt Walldurn Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b General Ausschreiben uber die Eintheilung des Grossherzogthums Baden in Bezirke veroffentlicht am 7 Juli 1807 im Regierungsblatt des Grossherzogtums Baden Heft 23 S 99f Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Erzstift Mainz Kurmainzischer Hof und Staats Kalender St Rochus Hospitals Buchdr 1790 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Landesherrliche Verordnung Weitere Organisation der executven Landesbehorden Veroffentlicht am 22 Dezember 1807 im Regierungsblatt des Grossherzogtums Baden Jahrgang V Heft 44 S 282ff Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek a b Beilage A Amtereinteilung veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt im Juli 1813 S 138f Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Adolf von Oechelhauser Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 4 3 Die Kunstdenkmaler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim Kreis Mosbach Tubingen 1901 doi 10 11588 diglit 1388 a b Entsprechende Verordnung vom 5 Januar 1872 veroffentlicht am 8 Januar 1872 im Gesetzes und Verordnungsblatt fur das Grossherzogtum Baden Heft II S 8 und Berichtigung veroffentlicht ebenda am 30 Januar 1872 Heft V S 79 Grenzvertrag zwischen Baden und Hessen vom 8 September 1810 veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt vom 16 November 1810 Heft XLVII S 347 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Friedrich Dittenberger Geographisch statistische topographische Beschreibung des Grossherzogthums Baden Karlsruhe 1825 S 154f Entsprechende Verordnung vom 13 Oktober 1840 veroffentlicht am 13 November 1840 im Grossherzoglich Badischen Staats und Regierungsblatt Heft XXXV S 263ff Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Entsprechende Verordnung vom 8 September 1849 veroffentlicht am 14 September 1849 im Grossherzoglich Badischen Staats und Regierungsblatt Heft LVI S 443 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Entsprechende Verordnung vom 4 September 1851 veroffentlicht am 17 September 1851 im GGrossherzoglich Badischen Regierungsblatt Heft LIV S 599 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Beitrage zur Statistik der inneren Verwaltung des Grossherzogthums Baden Zwanzigstes Heft Die Volkszahlung vom Dezember 1864 I Teil S 64 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Entsprechende Verordnung vom 29 Juni 1874 veroffentlicht am 16 Juli 1874 im Gesetzes und Verordnungsblatt fur das Grossherzogtum Baden Heft XXX S 376f Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Entsprechende Verordnung vom 12 Juni 1879 veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 20 Juni 1879 S 310 Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek Wolfram Angerbauer Red Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1996 ISBN 3 8062 1213 9 Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Bezirksamter des Landeskommissarbezirks Mannheim 1864 1939 im Land BadenKreis Mannheim Mannheim Schwetzingen 1924 aufgehoben Weinheim 1936 aufgehoben zu Mannheim nbsp Kreis Heidelberg Eppingen 1924 aufgehoben Heidelberg Sinsheim Wiesloch 1936 38 aufgehoben zu Heidelberg Kreis Mosbach Adelsheim 1936 aufgehoben zu Buchen Boxberg 1864 von Krautheim nach Boxberg verlegt 1872 aufgehoben 1898 wieder errichtet 1924 wieder aufgehoben Buchen Eberbach 1924 aufgehoben Mosbach Tauberbischofsheim Walldurn 1872 aufgehoben Wertheim 1936 38 aufgehoben zu Tauberbischofsheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bezirksamt Walldurn amp oldid 228387994