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Die Wilhelmstadt ist ein Ortsteil im Bezirk Spandau in Berlin dessen Name sich von Kaiser Wilhelm I ableitet Anlasslich des 100 Geburtstags des Kaisers erhielt die ehemalige Potsdamer Vorstadt im Jahr 1897 ihren heutigen Namen Wilhelmstadt Ortsteil von BerlinWilhelmstadt auf der Karte von Spandau Koordinaten 52 31 16 N 13 11 48 O 52 521111111111 13 196666666667 Koordinaten 52 31 16 N 13 11 48 OFlache 10 422 km Einwohner 40 920 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 3926 Einwohner km Postleitzahl 13593 13595Ortsteilnummer 0509GliederungBezirk SpandauOrtslagen Pichelsdorf Alt Pichelsdorf Pichelswerder Tiefwerder Luftaufnahme der Wilhelmstadt mit Blickrichtung nach Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Bildung 5 3 Sport 6 Personlichkeiten 7 Wilhelmstadt in der Literatur 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenAbgegrenzt wird der Ortsteil im Norden in etwa durch den Bullengraben sowie entlang der Ruhlebener Strasse Charlottenburger Chaussee im Osten durch die Havelchaussee sowie die Stossenseebrucke am Stossensee gegen Westend im Suden durch eine ost westlich verlaufende Linie sudlich des Jaczo Turms gegen Gatow und im Westen durch die Sandstrasse gegen Staaken Wichtige Strassen in der Wilhelmstadt sind die Heerstrasse Bundesstrasse 5 und ostlich bis zur Wilhelmstrasse auch Bundesstrasse 2 die Wilhelmstrasse sudlich ab Heerstrasse Bundesstrasse 2 sowie Gatower Strasse und Pichelsdorfer Strasse Neben der geschlossenen Mietshausbebauung der historischen Wilhelmstadt nordlich der Heerstrasse und den uberwiegend mit Einfamilienhausern bebauten Bereichen zwischen Heerstrasse und Weinmeisterhornweg gehoren auch die Ortslagen Pichelsdorf Pichelswerder und Tiefwerder ohne Sudhafen und Wohnbereich an der Dorfstrasse zum Ortsteil Wilhelmstadt Geschichte BearbeitenZum Ortsteil Wilhelmstadt gehort der sogenannte Seeburger Zipfel 1945 fuhrten die alliierten Streitkrafte aus der Sowjetunion und Grossbritannien einen Interessensgebietsaustausch durch unter anderem zwischen dem brandenburgischen Seeburg und dem Berliner Bezirk Spandau Seeburg erstreckte sich damals bis auf wenige Meter an die Havel heran sodass die sudlichen Gebiete von Spandau Gatow und Kladow per Strasse Potsdamer Chaussee Gatower Strasse von der Wilhelmstadt nur uber das Gebiet von Seeburg in der sowjetischen Besatzungszone erreicht werden konnten Die Briten betrieben im Suden von Spandau ihren Militarflugplatz sowie zwei Kasernen und wollten eine ungehinderte Zufahrt erreichen Daher wurde der Seeburger Zipfel an Spandau abgetreten Er umfasst das nahe der Havel gelegene Wohngebiet Weinmeisterhohe heute die Wohnlage mit den hochsten Bodenpreisen in Spandau und die Rieselfelder An die Gemeinde Seeburg wurden dafur im geringeren raumlichen Umfang Spandauer Gebiete westlich der Potsdamer Chaussee Rieselfelder abgetreten Der Seeburger Zipfel bildet heute die Gemarkung Seeburg in der Wilhelmstadt Mit dem Einigungsvertrag wurde bei der deutschen Wiedervereinigung entschieden dass die Austauschgebiete Seeburger Zipfel und Gross Glienicke beim Bezirk Spandau verbleiben Eine Verfassungsklage der Gemeinde Gross Glienicke hiergegen blieb erfolglos Der 1945 im Gegenzug an die Sowjetische Besatzungszone ubergebene Westteil des Ortsteils Staaken war seit 1961 eine selbststandige Gemeinde Staaken in der DDR und kam 1990 wieder zuruck zu Spandau Internationale Bekanntheit erlangte der Ortsteil ab 1947 als im dortigen Kriegsverbrechergefangnis sieben NS Kriegsverbrecher darunter Karl Donitz Rudolf Hess und Albert Speer inhaftiert wurden Das Gefangnis lag am sudwestlichen Rand der Wilhelmstadt und war dem Alliierten Kontrollrat unterstellt wobei die Bewachung der Haftlinge im Monatswechsel durch die ehemaligen Alliierten erfolgte 1987 nach dem Suizid des letzten und jahrelang einzigen Gefangenen Rudolf Hess wurde das Gefangnis abgerissen um es nicht zu einer Wallfahrtsstatte fur Rechtsradikale werden zu lassen Das Gelande wurde mit einem 1990 eroffneten Einkaufszentrum dem ehemaligen Britannia Centre Spandau 1 der NAAFI neu bebaut 2011 stellte eine Entwicklungsgesellschaft als neue Eigentumerin den Antrag auf Abriss des Kinokomplexes des ehemaligen Britannia Centers Die Pachtvertrage fur den Kinokomplex und den Shoppingkomplex wurden gekundigt 2 2013 folgte ein umfassender Teilabriss und Neugestaltung in Form eines einzelnen Supermarktgebaudes fur den Discounter Kaufland Bevolkerung BearbeitenJahr Einwohner2007 37 2892010 37 1622011 37 6242012 38 0492013 38 2952014 38 4112015 39 741 Jahr Einwohner2016 41 0252017 41 3322018 40 6182019 40 5362020 40 4632021 40 3462022 40 920Quelle Statistischer Bericht A I 5 Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31 Dezember Grunddaten Amt fur Statistik Berlin Brandenburg jeweilige Jahre 3 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Jaxa auf der Flucht vor Albrecht dem Baren Ausschnitt am Relief des Jaczo Turms nbsp Melanchthon Kirche nbsp Laurentius Kirche nbsp Haus Baensch nbsp Jaczo TurmMelanchthon Kirche am Melanchthonplatz 1893 eingeweiht Laurentius Kirche 1958 eingeweiht Nathan Soderblom Kirche 1968 eingeweiht Haus Baensch Weinmeisterhohe Hohenweg 9 geplant von Hans Scharoun 1935 Jaczo Schlucht am westlichen Ufer der Havel Auf Hohe der Gatower Strasse 199 beginnt kurz vor Gatow ein Weg durch die Schlucht zur Havel Hier befindet sich ein kleiner runder unscheinbarer und verwahrloster Turm Er wurde 1914 mit privaten Mitteln eines anonymen Spandauer Burgers zur Erinnerung an den slawischen Fursten Jaxa von Kopenick errichtet der auch der Schlucht den Namen gab Jaxa oder auch Jaczo ging in die Geschichte ein als Gegenspieler von Albrecht dem Baren bei der Grundung der Mark Brandenburg im Jahr 1157 Ein schon weit zerfallenes Relief am Turm zeigt Jaxa auf der Flucht vor Albrecht dem Baren und zwei seiner Reiter Der Legende und der lateinischen Inschrift nach soll Albrecht den Slawenfursten am Ende der Schlucht in die Havel getrieben haben Das rettende gegenuber liegende Ufer bei Schildhorn erreichte er nur mit Hilfe des in letzter Not angerufenen und bislang verhassten Christengottes dem er zum Dank die Treue schwor Bei Schildhorn liess Konig Friedrich Wilhelm IV von Preussen 1845 zur Erinnerung an Jaxas wundersame Bekehrung ein Denkmal errichten Landschaftsschutzgebiet Tiefwerder Wiesen letztes naturliches Uberschwemmungs und Hecht Laichgebiet in BerlinInfrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Wilhelmstadt wird von den Bundesstrassen B 2 und B 5 durchzogen Beide verlaufen grosstenteils auf der gemeinsamen Trasse der Heerstrasse in Richtung Innenstadt Die B 2 zweigt im Ortsteil an der Wilhelmstrasse nach Suden in Richtung Potsdam ab die B 5 verlauft weiter nach Westen in Richtung Nauen Unweit des Ortsteils liegen der Fern und Regionalbahnhof Spandau und der U Bahnhof Rathaus Spandau Die Wilhelmstadt selbst ist uber den Busverkehr der BVG erschlossen Langfristig ist eine Wieder Anbindung durch die Strassenbahn geplant nachdem die letzten Wilhelmstadt durchquerenden Strassenbahnlinien 75 und 76 am 24 Januar 1966 durch Busse ersetzt worden sind 4 Bildung Bearbeiten Bertolt Brecht Oberschule Wilhelmstadt Schulen privates Schulzentrum Sport Bearbeiten Kombibad Spandau Sud Uwe Gassmann Bad Gatower Strasse 19 Spandauer Yacht Club Scharfe Lanke 31 Weltweit einzige nasse Tiefenrausch simulationsanlage an der Scharfen Lanke am sudostlichen Rand der Wilhelmstadt Die DLRG Berlin kann mit ihrer Tauchturm Anlage der Bundeslehr und Forschungsstatte BLFS Tiefen bis zu 150 Meter Wassertiefe simulieren Sporttaucher konnen hier unter sicheren Bedingungen die Gefahren des Tiefenrausches erfahren und es werden Tauchunfalle behandelt Personlichkeiten BearbeitenJohn Barnett Humphreys 1787 1858 Schiffbauer Werftgrunder in Pichelsdorf Rudolf Hess 1894 1987 deutscher Politiker NSDAP lebte von 1947 bis zu seinem Suizid 1987 im Kriegsverbrechergefangnis in der Wilhelmstadt Hermann Wiederhold 1899 1968 Politiker FDP in Tiefwerder geboren Emmy Zehden 1900 1944 versteckte judische Mitburger Opfer des Nationalsozialismus lebte in der Franzstrasse 32Wilhelmstadt in der Literatur BearbeitenDie Wilhelmstadt ist zentraler Ort in den sogenannten Wilhelmstadtkrimis des Spandauer Autors Maik Bischoff Die Krimireihe die bisher drei Teile umfasst handelt vom ehemaligen LKA Ermittler Werner Bohme und dessen Freund Fabian Dost In den Buchern werden versteckte Orte und weitgehend unbekannte Geschichten rund um die Wilhelmstadt zum Teil der Geschichte um private Mordermittlungen Siehe auch BearbeitenListe der Strassen und Platze in Berlin Wilhelmstadt Liste der Kulturdenkmale in Berlin Wilhelmstadt Liste der Gedenktafeln in Berlin Wilhelmstadt Liste der Stolpersteine in Berlin WilhelmstadtWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Berlin Wilhelmstadt Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Berlin Bulletin Band 41 Nr 9 2 Marz 1990 Einkaufszentrum im neuen Gewand Memento vom 30 Marz 2012 im Internet Archive PDF 9 9 MB In Spandauer Volksblatt 10 August 2011 S 4 Amt fur Statistik Berlin Brandenburg Hrsg Statistischer Bericht A I 5 hj 2 22 Einwohnerregisterstatistik Berlin 31 Dezember 2022 3 Auflage Potsdam Marz 2023 S 25 statistik berlin brandenburg de PDF berlin straba deOrtsteile Berlins im Bezirk Spandau Falkenhagener Feld Gatow Hakenfelde Haselhorst Kladow Siemensstadt Spandau Staaken Wilhelmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berlin Wilhelmstadt amp oldid 235125975