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Das Spandauer Volksblatt ist ein Berliner Anzeigenblatt das aus der ehemaligen Tageszeitung Spandauer Volksblatt und dem Anzeigenblatt Spandauer Anzeiger gegrundet um 1970 hervorgegangen ist Es erscheint als Regionalausgabe der Anzeigenzeitung Berliner Woche fur den Bezirk Spandau Die Berliner Woche erscheint in allen zwolf Berliner Bezirken wochentlich mit einer Auflage von 1 29 Millionen Exemplaren 1 aktuelles Logo Inhaltsverzeichnis 1 Anfange 2 Gepragt durch die Verlegerfamilie 3 Grosse Veranderungen 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseAnfange BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg begrundete Erich Lezinsky 1886 1952 eine neue Zeitung fur den Berliner Bezirk Spandau Bis 1933 hatte Lezinsky bereits bei der lokalen SPD Parteizeitung Volksblatt gearbeitet Nach langwierigen Bemuhungen erhielt der politisch unbelastete Lezinsky von der britischen Militarregierung die Lizenz fur eine Tageszeitung als einer der ersten Deutschen nach dem Krieg Die erste Ausgabe erschien am 5 Marz 1946 Die ersten Auflagen der drei Mal wochentlich erscheinenden Zeitung mit vier bis sechs Seiten umfassten 10 000 bis 20 000 Exemplare Im Abonnement war das zunachst eher liberal eingestellte Volksblatt ab Mai erhaltlich Taglich ausser montags wie in West Berlin jahrzehntelang ublich wurde das Blatt ab September 1946 auf den Markt gebracht Bei der Namensgebung verschmolz Lezinsky den SPD Titel Volksblatt mit dem burgerlichen Vorgangertitel Spandauer Zeitung des Verlegers Anton Stuckrath zu Spandauer Volksblatt Gepragt durch die Verlegerfamilie Bearbeiten nbsp Chefredakteur Hoppner diskutiert mit Kollegen 1963Nach Erich Lezinskys Tod ubernahmen seine Ehefrau Margarete und sein Sohn Kurt 1952 die Verlagsgeschafte zusammen mit wechselnden Geschaftsfuhrern Als beide 1967 verstarben fuhrte seine Witwe Ingrid Lezinsky geborene Metzler die Geschafte weiter Sie heiratete 1970 den Schauspieler und Coca Cola Manager Joachim Below In den 1970er Jahren gab der Verlag jahrlich den Spandauer Almanach heraus Nach dem Tod Belows im Jahr 1987 ubernahmen Ingrid Below Lezinsky und Sohn Rainer die Fuhrung des Verlagshauses Der zweite Sohn Olaf Lezinsky arbeitete seit 1991 in der Anzeigenabteilung mit Nachdem viele Zeitungen in West Berlin aufgeben mussten Der Abend Der Telegraf Nachtdepesche wagte der Erich Lezinsky Verlag den Schritt uber Spandau hinaus auf den gesamten West Berliner Zeitungsmarkt Ab 1981 nannte man sich Spandauer Volksblatt Berlin Zehn Jahre spater wurde die Zeitung erneut umbenannt und hiess kurz und knapp Volksblatt Berlin Pragend uber viele Jahre war der Chefredakteur Hans Hoppner der das Blatt nach einem Streit mit der SPD wegen alter Lizenzanspruche ab den 1960er Jahren wieder einer sozialliberalen Leserschaft offnete Das Spandauer Volksblatt liess als erste Zeitung die Anfuhrungszeichen beim Begriff DDR weg und beschaftigte zeitweilig Autoren wie Gunter Grass und Wolfgang Neuss Viele bekannte deutsche Journalisten gingen aus dem kleinen Verlag in der Neuendorfer Strasse hervor Auch Anne Will spater Tagesthemen Moderatorin und Talkmasterin ist ehemalige Volksblatt Mitarbeiterin Hagmut Brockmann leitete viele Jahre die Kulturredaktion Manfred Volkmar ehemaliger stellvertretender Chefredakteur ubernahm spater die Leitung der Berliner Journalisten Schule Hans Hoppner starb 2006 Anfang der 1970er Jahre grundete die Verlegerin auf Anregung des Anzeigenleiters Gerhard Dunnhaupt mit dem Spandauer Anzeiger eines der ersten und schnell sehr erfolgreichen kostenlosen Anzeigenblatter Der Verlag lebte auch sehr stark vom Auftragsdruck in der verlagseigenen Rotationsdruckerei Unter anderem wurde hier jahrelang jede Nacht die taz Berlin gedruckt Ausserdem war Ingrid Below Lezinsky viele Jahre lang fur die Durchfuhrung sehr personlich gestalteter Leserreisen bekannt Trotz einer nennenswerten Ausdehnung des Spandauer Volksblattes auch in die anderen West Berliner Bezirke bildete die Spandauer Leserschaft und der Lokalteil das wirtschaftliche Ruckgrat der Zeitung Grosse Veranderungen BearbeitenNoch vor dem Fall der Berliner Mauer und kurz nach dem Tod von Joachim Below beteiligte die Familie Lezinsky auch die jungeren Sohne Olaf und Lars waren beteiligt den Axel Springer Verlag am Erich Lezinsky Verlag mit zunachst 24 9 Prozent Der Schritt war in West Berlin umstritten da Springer als konservativ galt wahrend das Spandauer Volksblatt eher eine linksliberale Ausrichtung hatte Allerdings war die Familie der Ansicht dass die Zeitung im Verbund der Springer Presse eine grosstmogliche Unabhangigkeit habe und kartellrechtlich keine Mehrheitsbeteiligung moglich sei Somit wollte man auch den Verbleib der Familie in der Gesellschaft sichern was beim Hereinnehmen eines anderen Zeitungskonzerns schwierig gewesen ware Tatsachlich jedoch wurde die Fusion 1990 durch das Bundeskartellamt ruckwirkend untersagt da Springer durch den Zusammenschluss die ohnehin schon zuvor bereits bestandene beherrschende Stellung auf dem Lesermarkt fur regionale Abonnement Tageszeitungen und dem Anzeigenmarkt im westlichen Teil Berlins verstarkt hatte 2 Nach dem Mauerfall 1989 wurde der Schritt gewagt sich auf das benachbarte Havelland auszudehnen Doch diese Ausdehnung scheiterte Die Markische Allgemeine Zeitung aus der Markischen Volksstimme hervorgegangen blieb zunachst Marktfuhrer Daher zog sich das Volksblatt aus Brandenburg zuruck wo mit dem Havelland Anzeiger zunachst ein sehr erfolgreiches Anzeigenblatt gestartet worden war und konzentrierte sich wieder verstarkt auf den Spandauer Markt Einher ging dies mit der Ruckbenennung in Spandauer Volksblatt Allerdings waren die wirtschaftlichen Probleme inzwischen so gewachsen dass das tagliche Erscheinen am 29 Februar 1992 aufgegeben wurde Einige Redakteure wurden von anderen Berliner Zeitungen ubernommen die Berliner Morgenpost und die Berliner Zeitung errichteten eigene Redaktionen in Spandau und produzierten mehrere Jahre lang jeweils eine tagliche Spandau Seite fur die Leser dieses Bezirks Die erste Ausgabe des Volksblattes als Wochenzeitung kam am 5 Marz 1992 auf dem Markt Am 24 Juni 1992 wurde die Erscheinungsweise auf ein wochentlich herausgegebenes und kostenloses Anzeigenblatt umgestellt Genaugenommen wurde das Spandauer Volksblatt vollstandig eingestellt wahrend die kostenlose wochentliche Anzeigenzeitung Spandauer Anzeiger fortgefuhrt und lediglich der bekanntere Name der ehemaligen Tageszeitung auf das Anzeigenblatt ubertragen wurde Der Spandauer Anzeiger wie auch die Vorgangertitel Spandauer Zeitung und Havellandische Zeitung leben in der Titelunterzeile fort Die Mehrheit am Erich Lezinsky Verlag ubernahm nachdem mit der Einstellung der taglichen Erscheinungsweise auch der Hinderungsgrund des Bundeskartellamtes wegfiel 3 nunmehr der Axel Springer Verlag Herausgeberin blieb aber bis zu ihrem Tode 2005 die Witwe Kurt Lezinskys Ingrid Below Lezinsky Nachdem der Verlag jahrzehntelang gesellschaftsrechtlich der Familie Lezinsky gehort hatte legte der Axel Springer Verlag die alten Lizenzstreitigkeiten aus den spaten 1940er und fruhen 1950er Jahren zwischen der Familie und der SPD mit einer Zahlung an die SPD Beteiligungsfirma Konzentration GmbH bei 2013 verkaufte der Axel Springer Verlag eine grosse Anzahl von Tageszeitungen und Anzeigenblattern Wochenblatter an die Funke Mediengruppe ehemals WAZ Gruppe Seitdem gehort auch die Berliner Woche mit dem Spandauer Volksblatt zu diesem Essener Konzern Seit 1994 ist das Volksblatt nun eine Lokalausgabe des auflagenstarksten Berliner Anzeigenblattes Berliner Woche Das Spandauer Volksblatt erscheint wochentlich mit 108 220 Exemplaren flachendeckend in Spandau erreicht lt LA 2014 138 000 Leser wochentlich ca 63 der Bevolkerung des Bezirks und hat als einzige Lokalausgabe der Berliner Woche Auflage 1 532 000 Exemplare PL 27 von 2014 eine eigene Lokalredaktion Es gehort damit mit Abstand zu den starksten kostenlosen deutschen Wochenblattern Die Zustellung erfolgt uber den BZV die Zustellorganisation der Berliner Zeitungsverlage Die Gebruder Rainer und Olaf Lezinsky betreuen den Anzeigen und Beilagenverkauf des Titels Im stadtgeschichtlichen Archiv in der Zitadelle Spandau konnen die fast vollstandigen Jahrgange der Zeitung teilweise auch des Spandauer Anzeigers eingesehen werden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spandauer Volksblatt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der ehemaligen Verlegerfamilie und Anzeigenvertretung LezinskyLiteratur BearbeitenSilke Haffner Das Spandauer Volksblatt Untersuchung zur politischen Ausrichtung einer Berliner Tageszeitung LMU Munchen M A Abschlussarbeit Munchen 1989 Einzelnachweise Bearbeiten Axel Springer Verlag Berliner Woche Preisliste Nr 24a Memento vom 1 Marz 2011 im Internet Archive gultig ab 1 Februar 2011 Berlin 2011 Anmerkung Es handelt sich bei der Angabe Verbreitete Auflage um die Zahl der verteilten Exemplare d h wenn ein Packen mit 20 Zeitungen in einem Hauseingang deponiert wird dann zahlen diese 20 Exemplare als verteilt auch wenn nur einige Exemplare mitgenommen werden und der Rest direkt in den Papiercontainer geht Deutscher Bundestag Bericht des Bundeskartellamtes uber seine Tatigkeit in den Jahren 1989 1990 Seite 104 vierter Absatz PDF 4 5 MB Monopolkommission Hauptgutachten Seite B12 Punkt 14 1 2 Vorlage Toter Link www monopolkommission de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 188 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spandauer Volksblatt amp oldid 227867619