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August Wilhelm Francke 14 Marz 1785 in Karow bei Genthin 23 Mai 1851 in Magdeburg war ein deutscher Verwaltungsjurist und Oberburgermeister von Magdeburg Fruhe Fotografie August Wilhelm Francke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken als Oberburgermeister von Magdeburg 3 Ehrungen 4 Familie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFrancke wurde als Sohn eines Rittergutspachters geboren Von 1790 bis 1803 ging er auf das Gymnasium in Brandenburg Havel An der Friedrichs Universitat Halle studierte er Rechtswissenschaft 1804 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Halle 1 1807 trat er in den westphalischen Dienst und fing als Referendar bei der Kriegs und Domanenkammer in Magdeburg an 1808 die Domanenkammer wurde aufgelost fand er eine Beschaftigung bei der Unterprafektur in Halle Saale 1809 wurde er als Prafekturrat nach Gottingen berufen wo er jedoch nur wenige Monate blieb Er wurde dann in Magdeburg Generalsekretar des Departements der Elbe im Konigreich Westphalen In dieser Funktion kam es zu standigen Problemen mit der franzosischen Herrschaft da sich Francke als deutscher Patriot sah 1813 ging Francke daher als Unterprafekt nach Osterode am Harz Nach dem Ende des Konigreiches Westphalen im Zuge der franzosischen Niederlage in der Volkerschlacht bei Leipzig wurde Francke preussischer Militargouvernementsrat in Halberstadt Spater im April 1817 wurde er Rat bei der neugebildeten Regierung in Erfurt Wirken als Oberburgermeister von Magdeburg BearbeitenAm 23 Mai 1817 wurde Francke von Friedrich Wilhelm III dessen Gunst er genoss zum Kreislandrat Polizeidirektor und Oberburgermeister von Magdeburg ernannt Francke grundete 1823 die bis heute bestehende Stadtsparkasse Magdeburg aber auch eine Schullehrer Witwen und Waisenkasse sowie eine Holzversorgungsanstalt Neben dem Armenwesen reformierte Francke das Schulwesen der Stadt Magdeburg verfugte so zum damaligen Zeitpunkt uber das modernste Schulwesen Deutschlands Samtliche Kinder aller Bevolkerungsgruppen der Stadt wurden von diesem in Zusammenarbeit mit dem Schulinspektor Karl Zerrener entwickelten System erfasst Francke lebte in dieser Zeit an der Adresse Georgenplatz 3 2 Unter seiner Verantwortung entstanden mehrere Parkanlagen zu deren Gestaltung Francke Peter Joseph Lenne gewinnen konnte So bereits 1825 der Klosterbergegarten Weitere Anlagen waren der Herrenkrugpark und der Glacisweg 1827 entstand mit dem Nordfriedhof heutiger Nordpark Magdeburg der erste Friedhof ausserhalb der Stadtbefestigung gegen den Widerstand des Festungskommandanten Graf Gustav von Hacke Aus hygienischen Grunden und zur Verbesserung der Grundwasserqualitat machte sich dringend eine Entlastung der innerstadtischen Friedhofe erforderlich Ein starkes Engagement zeigte Francke bei der Bekampfung der 1831 ausgebrochenen Cholera In kurzer Zeit wurde acht Cholerabaracken und diverse Suppenverteilungsstellen eingerichtet Nach dem Erlass der Standeordnung vom 17 Marz 1831 trat er vom Amt als Oberburgermeister zuruck und nahm das Amt des Polizeiprasidenten von Berlin an Kurz darauf holten ihn die Magdeburger zuruck und machten ihn zum Oberburgermeister auf Lebenszeit 1832 liess er die Strassenbeleuchtung verbessern Francke setzte sich sehr fur die Forderung der Dampfschifffahrt auf der Elbe ein Er veranlasste den Bau neuer grosser Speicheranlagen Neuer Packhof 1832 1836 und engagierte sich fur den Ausbau der Eisenbahnverbindungen insbesondere der Bahnstrecke Magdeburg Leipzig Einweihung 1840 Weitere von ihm unterstutzte Projekt waren die Linien Magdeburg Halberstadt 1843 und Magdeburg Potsdam 1846 Francke verbesserte die Magdeburger Wasserversorgung und liess die ursprunglichen Holzleitungen gegen gusseiserne austauschen Ab 1844 erfolgte die Wasserforderung mit Dampfkraft Er machte sich auch Gedanken uber eine Stadterweiterung und verfasste eine entsprechende Denkschrift Die Umsetzung dieses Ansatzes erfolgte erst 30 Jahre spater unter seinem Nachfolger Gustav Hasselbach 1848 schied Francke unter dem Eindruck der Deutschen Revolution 1848 49 der er ablehnend gegenuberstand aus dem Amt 1849 wurde er zur 2 Legislaturperiode fur den Wahlkreis Magdeburg in das Preussische Abgeordnetenhaus gewahlt Er gehorte der Fraktion des Centrums an Am 11 September 1850 legte er das Mandat nieder Er war Verwaltungsratsmitglied verschiedener Eisenbahnunternehmen Ehrungen Bearbeiten nbsp Denkmal Franckes im Nordpark MagdeburgFrancke war Ritter des Roten Adlerordens 2 Im Jahr 1857 schuf Gustav Blaeser im Auftrag der Stadt Magdeburg fur ihn ein Denkmal das von Georg Ferdinand Howaldt in Braunschweig hergestellt wurde und nach einer Umsetzung heute im Nordpark Magdeburg der Stadt steht 1997 stiftete die Magdeburgische Gesellschaft von 1990 eine August Wilhelm Francke Medaille zur Verleihung an Magdeburger Personlichkeiten Die Stadt Magdeburg benannte ihm zu Ehren eine Strasse Franckestrasse Familie BearbeitenSein 1823 geborener Sohn Otto Francke war von 1864 bis zu seinem Tod 1886 Burgermeister in Stralsund Literatur BearbeitenIngelore Buchholz Francke August Wilhelm In Guido Heinrich Gunter Schandera Hrsg Magdeburger Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Biographisches Lexikon fur die Landeshauptstadt Magdeburg und die Landkreise Bordekreis Jerichower Land Ohrekreis und Schonebeck Scriptum Magdeburg 2002 ISBN 3 933046 49 1 Martin Wiehle Magdeburger Personlichkeiten Hrsg durch den Magistrat der Stadt Magdeburg Dezernat Kultur imPuls Verlag Magdeburg 1993 ISBN 3 910146 06 6 Otto Francke Francke August Wilhelm In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 233 235 Bernd Haunfelder Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1849 1867 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 5 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5181 5 S 100 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons August Wilhelm Francke Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1960 56 13 a b E F Liweh Adress Buch der Stadt Magdeburg Magdeburg 1823 Seite 31Oberburgermeister von Magdeburg Graf von Blumenthal Ludwig Noldechen August Wilhelm Francke Behrens Gustav Hasselbach Friedrich Heinrich Julius Botticher Gustav Schneider August Lentze Hermann Reimarus Hermann Beims Ernst Reuter Fritz August Wilhelm Markmann Otto Baer Rudolf Eberhard Philipp Daub Friedrich Sonnemann Werner Herzig Werner Nothe Wilhelm Polte Lutz Trumper Simone BorrisPolizeiprasidenten Berlins Justus von Gruner 1809 1811 Diederich Friedrich Carl von Schlechtendal 1811 1812 Paul Ludwig Le Coq 1812 1821 Ludwig Wilhelm von Esebeck 1822 1831 Friedrich Wilhelm Karl von Arnim 1831 1832 August Wilhelm Francke 1832 Karl von Gerlach 1832 1839 Eugen von Puttkamer 1839 1847 Julius von Minutoli 1847 1848 Moritz von Bardeleben 1848 Karl Ludwig Friedrich von Hinckeldey 1848 1856 Constantin von Zedlitz Neukirch 1856 1861 Leopold von Winter 1861 1862 Otto von Bernuth 1862 1867 Lothar von Wurmb 1867 1872 Guido von Madai 1872 1885 Bernhard von Richthofen 1885 1895 Ludwig von Windheim 1895 1902 Georg von Borries 1903 1908 Ernst von Stubenrauch 1908 1909 Traugott von Jagow 1909 1916 Heinrich von Oppen 1916 1918 Emil Eichhorn 1918 1919 Eugen Ernst 1919 1920 Wilhelm Richter 1920 1925 Albert Grzesinski 1925 1926 Karl Zorgiebel 1926 1930 Albert Grzesinski 1930 1932 Kurt Melcher 1932 1933 Magnus von Levetzow 1933 1935 Wolf Heinrich von Helldorff 1935 1944 Kurt Gohrum 1944 1945 Paul Markgraf 1945 1948 Johannes Stumm 1948 1962 Erich Duensing 1962 1967 Georg Moch 1968 Klaus Hubner 1969 1987 Georg Schertz 1987 1992 Hagen Saberschinsky 1992 2001 Dieter Glietsch 2002 2011 Margarete Koppers 2011 2012 Klaus Kandt 2012 2018 Michael Kromer 2018 Barbara Slowik seit 2018 Siehe auch Polizei Berlin Normdaten Person GND 116695870 lobid OGND AKS VIAF 69689089 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Francke August WilhelmKURZBESCHREIBUNG Oberburgermeister von MagdeburgGEBURTSDATUM 14 Marz 1785GEBURTSORT Karow bei Genthin STERBEDATUM 23 Mai 1851STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Wilhelm Francke amp oldid 238714631