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Der Herrenkrugpark ist ein stadtischer Park der Stadt Magdeburg HerrenkrugparkInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Inventar des Parks 3 1 Die Borussia 3 2 Der Ebeling Gedenkstein 3 3 Der Graf von Schwerin Gedenkstein 3 4 Die Kugelsonnenuhr 3 5 Der Lowe 3 6 Die Sandsteinbank FUR FAULE 3 7 Die Sonnenuhr 4 Geholzsammlung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp HerrenkrugstegDer Park liegt am ostlichen Ufer der Elbe im Magdeburger Stadtteil Herrenkrug und erstreckt sich parallel zum Fluss in Nord Sud Richtung Direkt verbunden mit der anderen Seite des Elbufers ist er uber den Herrenkrugsteg eine Fuss und Radwegbrucke Der Park gehort zum Netzwerk Gartentraume Sachsen Anhalt Geschichte BearbeitenDas Gebiet des heutigen Herrenkrugparks war ursprunglich stark bewaldet und vom sich stetig verandernden Lauf der Elbe gepragt Bereits in fruher Zeit kam es zu starken Rodungen Das Gelande befand sich im Besitz der Stadt Magdeburg und wurde durch den Magistrat wirtschaftlich zur Beweidung Heu und Holzgewinnung genutzt Aufgrund haufiger Diebstahle beschloss der Rat 1676 die Errichtung eines Warterhauses Das Haus wurde jedoch auch zu einem Wirtshaus und vor allem von den auf der Landstrasse Magdeburg Burg Reisenden genutzt Dieses Wirtshaus wurde Neuer Krug oder da es sich im Besitz der Ratsherren befand Herrenkrug genannt Dieser Name blieb bis heute Neben der Schankwirtschaft wurde auch Unterkunft angeboten Weitere Aufgaben des jeweiligen Pachters waren die Betreuung einer Fahre die Fuhrung einer Meierei und die Fuhrung der stadtischen Liegenschaft 1722 wurde eine Verpachtung gegen Hochstgebot vorgenommen Die bewirtschaftete Flache nahm stark zu Ende des 18 Jahrhunderts wurden 12 5 Morgen Ackerland 360 Morgen Wiesen und 300 Morgen Forst Eichen und Rustern mit drei Feuerstellen bewirtschaftet Um 1780 begann man mit der Anpflanzung eines Akazienhaines Auch erste Alleen aus Linden und Pappeln wurden angelegt Bei den Pappeln handelte es sich um kanadische Pappeln und sechs Reihen italienische Pyramidenpappeln Einige der ursprunglich gepflanzten Linden stehen noch heute Von 1791 bis 1803 hatte der Oberamtmann Steinkopf aus Klein Ottersleben das Gelande gepachtet und wirtschaftete sehr erfolgreich Zu seiner Zeit befanden sich dort 865 bewirtschaftete Obstbaume Nach 1808 herrschte Krieg Das alte Wirtshaus verfiel und wurde 1813 auf Befehl des franzosischen Gouverneurs der franzosisch besetzten Stadt Magdeburg abgerissen An dessen Stelle entstand das Schutzenhaus der Pfalzer Kolonie Zwischen 1807 und 1814 erfolgten wieder umfangreiche Rodungen die dem Gelande sehr schadeten der Stadtkasse jedoch 17 000 Reichstaler einbrachten Der Hain und die Lindenallee waren jedoch nicht betroffen Ab 1815 gab es durch den Stadtbaumeister Harte Plane im Herrenkrug einen englischen Park anzulegen in dem jedoch auch ein grosser Obstbaumbestand vorgesehen war Der Magdeburger Oberburgermeister August Wilhelm Francke beauftragte im Januar 1818 Regierungsrat Clemens mit dem Entwurf einer Parkanlage der ab Fruhjahr 1818 umgesetzt wurde Der Herrenkrug entwickelte sich zum Ausflugsziel mit Schankwirtschaft und Konzerten Holzgewinnung Gemuse und Obstanbau hatten jedoch innerhalb des Parks weiterhin grosse Bedeutung Der Ausbau des Parks dauerte bis 1824 Neben Pappeln wurden vor allem auch Birken Espen und Eichen gepflanzt Es wurden auch Bewasserungsgraben angelegt die durch Schopfrader mit Elbwasser und mittels Windrad mit Brunnenwasser versorgt wurden Im Park beschaftigte man sich auch mit der Zuchtung von Geholzen Bis heute ist ein 1820 gezuchteter Zierapfel Malus x Magdeburgensis erhalten gezuchtet aus Malus dasyphylla und Malus spectabilis 1824 gab Peter Joseph Lenne Oberburgermeister Francke bereits erste Empfehlungen fur die weitere Gestaltung des Parks 1829 erhielt Lenne einen entsprechenden Auftrag 1829 1830 erfolgten Arbeiten nach Lennes Vorgaben Es wurden im sudwestlichen Teil des Parks Durchblicke zu markanten Punkten Magdeburger Dom Klosterbergegarten sowie drei Kirchen geschaffen Im Nordteil des Parks wurde ein Birkenwaldchen angelegt Lennes Vorgaben fur diesen Bereich wurden jedoch im Wesentlichen nicht umgesetzt 1836 1837 wurde das Gelande zum Schutz vor Elbehochwassern eingedeicht Ab 1839 nahm Rudolf Schoch massgeblich Einfluss auf die Gestaltung des Parks und liess wiederum Auslichtungen durchfuhren 1843 1844 wurde das Schutzenhaus der Pfalzer Kolonie abgerissen und durch ein vom Stadtbaumeister Friedrich Wilhelm Wolff entworfenes klassizistisches Gesellschaftshaus ersetzt das zum zentralen Gebaudekomplex des Parkes wurde In den 1950er Jahren wurde das Gebaude obwohl es im Zweiten Weltkrieg unzerstort geblieben war abgerissen In den Jahren von 1849 bis 1863 verschwanden die letzten Pappelalleen Neben neuen Kirschplantagen im Suden veranlasste Wolff 1860 die erneute Wiederherrichtung der Domallee als Blickachse zum Magdeburger Dom 1862 trat Paul Viktor Niemeyer auf Empfehlung Lennes die Stelle als fur die Parks der Stadt zustandiger Inspektor an Er liess die Wegefuhrung im Park verandern und nahm starke Veranderungen an den Geholzen vor 1866 erfolgte die Errichtung des Borussia Denkmals 1874 wurde im sudwestlichen Teil des Parks vom Lehrer und Botaniker Christoph Wilhelm Ebeling ein botanischer Schulgarten gegrundet der ab 1877 Pflanzen an 24 Schulen lieferte 1904 wurde dem 1902 verstorbenen Ebeling im Herrenkrugpark ein Denkmal gesetzt Ein botanischer Schulgarten bestand im Park ab 1902 an neuer Stelle bis 1946 Anschliessend wurde dieses Gebiet militarisch genutzt Heute ist das Gebiet wieder zuganglich Dort fallen ungewohnliche nicht einheimische Pflanzen auf 1886 wurde zur besseren Anbindung des Parks eine Dampfstrassenbahnlinie eroffnet Sie wurde 1900 durch die elektrische Strassenbahn abgelost 1887 wurde das Parkrestaurant erbaut und 1903 1904 erweitert Ab 1890 war Johann Gottlieb Schoch als Gartendirektor tatig Schoch plante die Einbeziehung des benachbarten Waldgebietes Biederitzer Busch als Stadtwald in die Anlage Die Massnahmen zur Umsetzung der Idee blieben jedoch seinem Nachfolger Wilhelm Lincke vorbehalten der ab 1903 ein umfangreiches Wegesystem in den Bereichen ausserhalb der Parkanlage Wiesenpark anlegen liess Erst 1926 war der Wiesenpark fertiggestellt Ein sudlich gelegener Wildpark kam uber Planungen nicht hinaus Zu dieser Zeit war der Herrenkrugpark ein Arboretum Uber die vergangenen Jahrzehnte waren fremde Holzer gesammelt worden Im Jahr 1900 befanden sich im Park 616 Laubgeholz und 66 Nadelgeholzarten nbsp Parkhotel und Biergarten im Herrenkrugpark1907 wurde direkt ostlich des Parks die Pferderennbahn des Magdeburger Rennvereins in Betrieb genommen Bereits seit 1838 hatten zuvor auf der dortigen Wiese Pferderennen stattgefunden Im Zweiten Weltkrieg hatte der Park auch durch Luftangriffe gelitten Unter dem Betriebsdirektor des stadtischen Grunanlagenbetriebs Helmut Lorenz kamen Park und Rennbahn in der DDR wieder in einen gepflegten Zustand Das Parkrestaurant und die Gebaude verfielen jedoch Der Wiesenpark und die nahere Umgebung wurden zum Militargelande der sowjetischen Streitkrafte Nach dem Ende der DDR wurden die Gebaude saniert und die militarischen Flachen geraumt und fur die Parkbesucher wieder nutzbar gemacht Inventar des Parks BearbeitenDie Borussia Bearbeiten In Erinnerung an die Befreiung Magdeburgs von franzosischer Fremdherrschaft wurde 1864 ein Borussia Denkmal gestiftet und 1866 aufgestellt Die Kosten von 1547 Talern stammten aus dem Hundesteueraufkommen Auf einem Sockel mit der Inschrift Zum Gedachtnis der Befreiung Magdeburgs von der Fremdherrschaft am 24 Mai 1814 Gestiftet 1864 Errichtet 1866 stand eine Frauengestalt mit Adler auf dem Kopf Siegerkranz in der einen und Speer in der anderen Hand Ursprunglich war nur ein Adler auf der Saule vorgesehen Der Grundstein fur das Denkmal wurde am 24 Mai 1864 50 Jahre nach dem Einrucken preussischer Truppen in Magdeburg gelegt Zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Statue Opfer von Schiessubungen Der Sockel befindet sich heute noch an seinem Platz Etwa zeitgleich war die Statue der Flora aufgestellt worden Diese ist jedoch verschwunden nbsp Ebeling GedenksteinDer Ebeling Gedenkstein Bearbeiten Fur den Lehrer und Botaniker Christoph Wilhelm Ebeling der im Herrenkrugpark 1874 einen botanischen Schulgarten begrundet hatte wurde 1904 ein Gedenkstein mit der Inschrift Ebeling 1829 1902 errichtet 1991 erfolgte eine Restaurierung Der Graf von Schwerin Gedenkstein Bearbeiten Am 9 August 1934 ehrten die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft ihren 1934 verstorbenen Prasidenten Fritz Graf von Schwerin mit diesem Gedenkstein Die Kugelsonnenuhr Bearbeiten nbsp KugelsonnenuhrFriedrich Wilhelm Wolff 1 liess zum Ende seiner Amtszeit als Stadtbaumeister am Schnittpunkt der Domallee und des Deichs eine Kugelsonnenuhr aufstellen Sie tragt zwei Inschriften Ostseite Auf diesem wustgelegenen Lande der vormaligen Meyerey Herrenkrug ward im Jahre 1818 auf Veranlassung des Oberburgermeister Francke mit Bewilligung des Gemeinderaths zur Erholung und Erheiterung fur die Bewohner Magdeburgs dieser Park angelegt Westseite Unter der Aufsicht und Leitung der Garten Deputation ist dieser Park seit dem Jahre 1818 ausgefuhrt erweitert und gepflegt von dem Stadtbaumeister Wolff mit den Kunst Gartnern Minding u Erich Dieses Denkmal ist gesetzt von dem St B Wolff beim Ablauf seiner 56jahrigen Dienstzeit im Jahre 1861 C Schonberg fecit 1989 erfolgte eine Restaurierung der Kugelsonnenuhr Der Lowe Bearbeiten 1845 wurde eine gusseiserne Lowenplastik aufgestellt Mit der Plastik wurde der Oberburgermeister Francke geehrt der in besonderem Masse fur den Herrenkrugpark gewirkt hatte Gestiftet wurde der Lowe vom Magdeburger Buchdrucker Friedrich August Heinrich Faber 2 Neben den Initialen des Stifters tragt die Plastik die Widmung Dank ihm der aus dem Kleinen das Grosse der aus dem Schonen das Schonere schuf Dank ihm der Erz und Stein uberdauert der sich vom Enkel zum Enkel vererbt Ihm tont aus Luft und Wald das Lied der Freude Ihm schmuckt sich rings die Flur mit ihrem Feyerkleide Anfang der 1950er Jahre wurde der Lowe von sowjetischen Soldaten entwendet bereits kurze Zeit spater aber wieder am alten Platz aufgestellt 1989 erfolgte eine Restaurierung der Plastik Die Sandsteinbank FUR FAULE Bearbeiten Die Bank stammt aus dem Jahr 1819 und tragt die Inschrift FUR FAULE Hierbei handelt es sich um ein Akrostichon mit der Bedeutung Fur Ungluckliche Ruhe Fur Alte Und Leidende Erholung Die Sonnenuhr Bearbeiten Der Sockel der Sonnenuhr stammt von 1818 und soll ursprunglich vergoldet gewesen sein 1991 wurde von der Bildhauerin Martina Seffers ein neues Zifferblatt angefertigt Es tragt jedoch weiterhin die alte Aufschrift Zahle nur die heiteren Stunden Als weiterer Gedenkstein befindet sich im Park der Oppermannstein der an ein 1854 im Alter von vier Jahren in der Elbe ertrunkenes Kind erinnert Geholzsammlung BearbeitenDie Parkanlage stellt zugleich eine Geholzsammlung dar Unter anderem befinden sich im Herrenkrugpark folgende Geholze Bergahorn Blutahorn Blutbeerahorn Eschenahorn Feldahorn Franzosischer Ahorn Pontischer Ahorn Rottraubiger Ahorn Schneeballblattriger Ahorn Silberahorn Spitzahorn Streifenahorn Tatarischer Steppenahorn Weinahorn Zuckerahorn Amberbaum Amur Korkbaum Baum Hasel Bitternuss Blutbuche Europaische Eibe Iberische Eiche Eiblattrige Esche Goldesche Farbereiche Gemeine Esche Esskastanie Flatterulme Geweihbaum Ginkgo Gotterbaum Graupappel Sandbirke Hangebuche Hainbuche Holzbirne Japanische Larche Abendlandischer Lebensbaum Magnolie Gurken Magnolie Breitblattrige Mehlbeere Echte Mehlbeere Schwedische Mehlbeere Osterreichische Schwarzkiefer Platane Pyramideneiche Robinie Kleinblattrige Robinie Rotbuche Roteiche Balkan Rosskastanie Rote Rosskastanie Sachalin Kirsche Scharlacheiche Scheeglockschenbaum Schnurbaum Schwarznuss Silberlinde Silber Pappel Sommerlinde Stieleiche Traubeneiche Traubenkirsche Tulpenbaum Urweltmammutbaum Vogel Kirsche Gefulltbluhende Vogelkirsche Chinesischer Wacholder Walnuss Weymouthskiefer Zerreiche Zierapfel Malus x magdeburgensis Zirbe Zuckerbirke Nordamerikanischer ZurgelbaumLiteratur BearbeitenRobert Hesse Die Parkanlagen der Stadt Magdeburg Magdeburg 1907 Gisela Hoke Herrenkrug die Entwicklung eines Magdeburger Landschaftsparks 1991 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herrenkrugpark Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Herrenkrugpark Natur amp Parks der Ottostadt auf ottopix de Herrenkrugpark im virtuellen Stadtrundgang Magdeburg Deeplink auf magdeburg360 de52 151386111111 11 676977777778 Koordinaten 52 9 5 N 11 40 37 1 OEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Wilhelm Wolff Magdeburger Biographisches Lexikon Memento des Originals vom 20 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lexikon magdeburgica de Friedrich August Heinrich Faber Magdeburger Biographisches Lexikon Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lexikon magdeburgica de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrenkrugpark amp oldid 227976890