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Dieser Artikel behandelt den Oberburgermeister von Magdeburg zu dem gleichnamigen Finanzbeamten 1818 1898 siehe Gustav Hasselbach Finanzbeamter Carl Gustav Friedrich Hasselbach 21 Marz 1809 in Stettin 21 April 1882 in Magdeburg war Geheimer Regierungsrat Kommunalpolitiker und uber 30 Jahre Ober burgermeister der Stadt Magdeburg Gustav HasselbachLeben BearbeitenEr war der Sohn des preussischen Justizrates Gustav Hasselbach 1778 1818 und der Charlotte geb Cober 1823 Hasselbach besuchte zunachst in Stettin die Schule und studierte dann in Gottingen und Berlin Rechts und Kameralwissenschaften 1830 trat er in den preussischen Staatsdienst ein 1836 kam er als stellvertretender Departementsdomanrat nach Magdeburg 1839 wurde er zum Regierungsrat ernannt und nach Gumbinnen versetzt Nach einer kurzzeitigen erneuten Tatigkeit in Magdeburg im Jahr 1842 wurde er in das konigliche Hausministerium versetzt Nach seiner Ernennung zum Oberregierungsrat wurde er Abteilungsdirigent in Minden 1850 war er Abgeordneter im Volkshaus des Erfurter Unionsparlaments Am 20 August 1851 wurde er zum ersten Burgermeister in Magdeburg gewahlt Dieser Wahl waren heftigste politische Auseinandersetzungen vorausgegangen 1848 hatte der letzte Oberburgermeister August Wilhelm Francke sein Amt wegen der Auseinandersetzungen in der Revolution 1848 niedergelegt Magdeburg verfugte seit drei Jahren uber keinen Oberburgermeister In der Stadtverordnetenversammlung bestand eine starke liberale Mehrheit Moglicher liberaler Kandidat war Victor von Unruh Da ein Oberburgermeister jedoch durch die Krone bestatigt werden musste bestand im Ergebnis der gescheiterten Revolution 1848 1849 keine Aussicht einen liberalen Oberburgermeister durchzusetzen Dies um so mehr da in der Stadt eine starke freireligiose Gemeinde unter Leberecht Uhlich bestand die von der Regierung als politische Gefahr gesehen wurde Dem konservativen und konigstreuen Hasselbach wurde daher auch die Bekampfung dieser Gemeinde aufgegeben Hasselbach zeigte sich jedoch gegenuber der Stadtverordnetenversammlung kompromissfahig und sorgte damit fur eine deutliche Beruhigung der politischen Situation in Magdeburg Anlasslich einer Grundsteinlegung fur einen Umbau des Augustinerklosters im Oktober 1853 gelang es Hasselbach den Konig von Preussen Friedrich Wilhelm IV zu einem Besuch der Stadt zu gewinnen Der Konig hatte seit dem Erstarken der Freien Gemeinde 1848 die Stadt gemieden Nach diesem Besuch wurde der ausgesprochen konservative Hasselbach zum Oberburgermeister ernannt In die Amtszeit Hasselbachs fiel die Entwicklung der Stadt zu einer modernen Industrie und Grossstadt Es wurden diverse wichtige Modernisierungen eingeleitet Der Bau des Wasserwerkes Buckau die Regelung der Abwasserfrage Gasbeleuchtung und Strassenpflasterung erfolgten 1862 wurde eine neue Strombrucke uber die Elbe eingeweiht Wichtigstes Projekt war jedoch die Stadterweiterung Magdeburg war Festungsstadt und daher in seiner Ausdehnung eng durch den Festungsgurtel begrenzt Die Entwicklung zur modernen Grossstadt machte jedoch eine Erweiterung erforderlich Ansiedlungen von Industriebetrieben war innerhalb der Stadt praktisch nicht moglich und erfolgten daher in den Vororten insbesondere in Buckau 1867 wurde zunachst Sudenburg eingemeindet 1871 gelang es Magdeburg grosse Teile des Festungsgelandes im Westen und Suden der Stadt insgesamt 54 Hektar zu erwerben wofur Kredite aufgenommen wurden Die so gewonnenen Gebiete im Westen bis Bahnhofstrasse im Suden bis zum heutigen Hasselbachplatz wurden bis 1885 bebaut Es entstanden private Gebaude aber auch stadtische Einrichtungen wie Schulen das Stadttheater und die Wache der Berufsfeuerwehr die zum Teil bis heute erhalten sind 1874 wurde auf diesem Gelande ein neuer zentraler Bahnhof errichtet der Magdeburg wieder eine grosse Bedeutung fur den Eisenbahnverkehr gab Mit der Erweiterung war die Einschnurung der Stadt durchbrochen Magdeburg entwickelte sich zur Industriestadt Es entstanden die grossen Maschinenfabriken Rudolf Wolf Hermann Gruson und Schaffer amp Budenberg Hasselbach war Mitglied im Provinziallandtag der Provinz Sachsen und wurde dort 1875 stellvertretender Vorsitzender Politisch blieb Hasselbach konservativ und gehorte diversen Organisationen konservativer und klerikaler Ausrichtung an So verweigerte er fur die Durchfuhrung einer Trauerfeier fur den Ehrenburger Leberecht Uhlich die Bereitstellung des Rathaussaales Er bekampfte mit staatlichen Mitteln die entstehende Sozialdemokratie 1881 wurde Hasselbach zu seinem 30 jahrigen Dienstjubilaum Ehrenburger der Stadt und schied aus dem Amt Kurze Zeit spater verstarb er Oskar von Hasselbach war ein Sohn Ehrungen Bearbeiten nbsp Grab Gustav HasselbachIm November 1890 setzte die Stadt Magdeburg ihm am sudlichsten Punkt der durch ihn erreichten Stadterweiterung dem heutigen Hasselbachplatz mit dem Hasselbach Brunnen ein Denkmal Wegen der zunehmenden Verkehrsbelastung des Hasselbachplatzes wurde das Denkmal 1927 auf den Haydnplatz umgesetzt Nach Hasselbach wurde im Erweiterungsgebiet ausserdem eine Strasse Hasselbachstrasse in der Nahe des Hauptbahnhofs benannt Das Grab von Hasselbach befindet sich auf dem Sudfriedhof Magdeburg in einem Rondell mit den Grabern des Oberburgermeisters Friedrich Botticher sowie der Ehrenburger Conrad Listemann und Otto Duvigneau Literatur BearbeitenJochen Lengemann Das Deutsche Parlament Erfurter Unionsparlament von 1850 Ein Handbuch Mitglieder Amtstrager Lebensdaten Fraktionen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Grosse Reihe Bd 6 Urban amp Fischer Munchen 2000 ISBN 3 437 31128 X S 156 157 Mathias Tullner Hasselbach Carl Gustav Friedrich In Guido Heinrich Gunter Schandera Hrsg Magdeburger Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Biographisches Lexikon fur die Landeshauptstadt Magdeburg und die Landkreise Bordekreis Jerichower Land Ohrekreis und Schonebeck Scriptum Magdeburg 2002 ISBN 3 933046 49 1 Artikel online Martin Wiehle Magdeburger Personlichkeiten Hrsg durch den Magistrat der Stadt Magdeburg Dezernat Kultur imPuls Verlag Magdeburg 1993 ISBN 3 910146 06 6 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Gotha Justus Perthes 1907 Magdeburger Burgermeister Magdeburg Stadtarchiv Magdeburg 1993 Magdeburger Wochens shau 3 Apr 1877 Magdeburgischen Zeitung Nachruf 21 Apr 1882 Oberburgermeister von Magdeburg Graf von Blumenthal Ludwig Noldechen August Wilhelm Francke Behrens Gustav Hasselbach Friedrich Heinrich Julius Botticher Gustav Schneider August Lentze Hermann Reimarus Hermann Beims Ernst Reuter Fritz August Wilhelm Markmann Otto Baer Rudolf Eberhard Philipp Daub Friedrich Sonnemann Werner Herzig Werner Nothe Wilhelm Polte Lutz Trumper Simone Borris Normdaten Person GND 13683678X lobid OGND AKS LCCN no2009035433 VIAF 81115819 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hasselbach GustavALTERNATIVNAMEN Hasselbach Karl Gustav Friedrich Hasselbach Carl Gustav FriedrichKURZBESCHREIBUNG Geheimer Regierungsrat Kommunalpolitiker und uber 30 Jahre Ober burgermeister der Stadt MagdeburgGEBURTSDATUM 21 Marz 1809GEBURTSORT StettinSTERBEDATUM 21 April 1882STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Hasselbach amp oldid 212858634