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August Frolich 31 Dezember 1877 in Sippersfeld 22 Januar 1966 in Weimar war ein deutscher Politiker SPD spater SED und Gewerkschaftsfuhrer August FrolichWahlplakat der SPD 1928 mit Wilhelm Bock Kurt Rosenfeld August Frolich Mathilde Wurm Georg Dietrich Karl Hermann August Siemsen Elsa Niviera Erich MaderAls Angehoriger aller von 1920 bis 1952 vom Volk direkt gewahlten thuringischen Landtagen ist er die Symbolfigur fur den thuringischen Parlamentarismus der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Darstellung Frolichs in der bildenden Kunst 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Kleinbauern erlernte nach dem Besuch der Volksschule von 1890 bis 1893 den Beruf eines Schlossers und Drehers in Enkenbach Von 1893 bis 1898 ging er auf Wanderschaft durch Deutschland 1895 trat er dem Deutschen Metallarbeiter Verband DMV bei 1898 wurde er in der Ludwig Loewe amp Co AG in Berlin zum Gewerkschaftsvertrauensmann gewahlt und wirkte 1899 bis 1901 als Bezirksleiter des DMV in Berlin Moabit Am 1 Januar 1900 wurde er Mitglied der SPD Von 1902 bis 1906 war er Bevollmachtigter des DMV fur Braunschweig und von 1906 bis 1914 Geschaftsfuhrer des DMV in Altenburg Zwischen 1913 und 1918 war er Stadtverordneter der Stadt Altenburg Von 1914 bis 1916 leistete er Militardienst Von 1916 bis 1918 war er wieder Geschaftsfuhrer des DMV Altenburg Im November 1918 stand er dem Arbeiter und Soldatenrat in Altenburg vor und war Delegierter auf dem 1 Ratekongress in Berlin 1919 wurde er in den Landtag des Freistaates Sachsen Altenburg gewahlt und war bis zur Eingliederung nach Thuringen 1920 dessen Staatsrat Regierungschef Als Mitglied des Staatsrats von Thuringen hatte er zudem massgeblichen Anteil an der Grundung des Freistaats 1920 Vom 7 Oktober 1921 bis zum 23 Februar 1924 war Frolich als Leitender Staatsminister des Landes Thuringen an einer Koalitionsregierung mit der USPD beteiligt Auch wahrend einer Koalition seiner SPD mit der KPD vom 16 Oktober bis 12 November 1923 hatte er den Vorsitz der Landesregierung inne Diese nach Sachsen zweite rot rote Koalition damals Arbeiterregierung genannt auf Landesebene in einer deutschen Demokratie zerfiel aufgrund massiven Druckes der Reichsregierung unter anderem der Einmarsch der Reichswehr in Thuringen verbunden mit der Drohung einer militarischen Losung vorzeitig Von 1924 bis 1933 war er Mitglied des Reichstages 1933 und 1938 wurde er vom NS Regime verhaftet und befand sich jeweils mehrere Monate in Schutzhaft Im August 1944 wurde er in Weimar zum dritten Mal von der Gestapo verhaftet und wegen seiner Verbindung zur Widerstandsorganisation von Theodor Neubauer und Magnus Poser zwei Monate in Berlin inhaftiert 1 Frolich war von den Verschworern fur den Umsturzversuch am 20 Juli 1944 als politischer Unterbeauftragter im Wehrkreis IX Kassel vorgesehen Er konnte aber das Kriegsende uberleben Im Oktober 1945 wurde er zum Vorsitzenden der Parteikontrollkommission der SPD Thuringen gewahlt 1946 gehorte er der Landesversammlung Thuringen an und war ihr Vizeprasident Seit dem 21 November 1946 war er bis zur Auflosung der Lander der DDR im Juli 1952 Landtagsprasident in Thuringen In diesem Amt nahm er kommentarlos die Verhaftung des Abgeordneten Hermann Becker LPDP am 23 Juli 1948 immerhin den Fraktionsvorsitzenden der zweitstarksten Kraft im Landtag hin Mit den Landtagssitzungen am 10 Dezember 1948 im FDGB Haus in Weimar am 13 Juli 1949 im Kultursaal des VEB Zellwolle in Schwarza und am 28 Februar 1951 im Kulturhaus Bruchstaedt alle drei politische Mobilisierungsveranstaltungen und der Hinnahme der Einheitslistenwahlen im Oktober 1950 wurde er schlussendlich zum Wegbereiter des kommunistisch stalinistischen Scheinparlamentarismus in der DDR 2 Am 7 April 1946 leitete Frolich den Thuringer Vereinigungsparteitag von KPD und SPD in Gotha und war von 1946 bis 1952 Mitglied des Sekretariates des Landesverbandes Thuringen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Am 30 Juni 1947 wurde Frolich bei einem politischen Messer Attentat in Weimar leicht verletzt Die Hintergrunde konnten nie aufgeklart werden 3 Er nahm am II Parteitag der SED im September 1947 teil Von 1948 bis 1949 war er Mitglied des Zweiten Deutschen Volksrates vom 7 Oktober 1949 bis zum 27 September 1950 Mitglied der Provisorischen Volkskammer der DDR von Oktober 1949 bis zu ihrer Auflosung im Dezember 1958 auch Mitglied Altersprasident und zeitweise Vizeprasident der Landerkammer der DDR Nach der Auflosung der Landesparlamente im Juli 1952 war Frolich bis zu seinem Tod Abgeordneter des Bezirkstages des Bezirkes Erfurt sowie von 1952 bis 1960 Mitglied der Bezirksleitung Erfurt der SED Von 1953 bis 1957 war er Vorsitzender des Bezirksausschusses Erfurt der Volkssolidaritat Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1952 wurde ihm die Ehrenburgerschaft der Stadt Weimar verliehen 1954 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1957 Ehrentitel Held der Arbeit 1958 Franz Mehring Ehrennadel 1960 Orden Banner der Arbeit 1963 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 1977 Sondermarke August Frolich der Deutschen Post der DDR in der Serie Personlichkeiten der deutschen ArbeiterbewegungDarstellung Frolichs in der bildenden Kunst BearbeitenBernd Bauschke Portrat des Vizeprasidenten der Landerkammer August Frohlich Tafelbild Ol 1953 4 Hans Steger Arbeiterveteran August Frohlich Portratplastik Bronze um 1959 5 Die Deutsche Post der DDR gab 1977 zu seinen Ehren eine Sondermarke in der Serie Personlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung heraus Literatur BearbeitenJosef Schwarz Der Anteil des sozialistischen Landespolitikers August Frolich an den Reformen im Lande Thuringen nach der Novemberrevolution In Rot Rote Gespenster in Thuringen Demokratisch sozialistische Reformpolitik einst und heute quer verlag amp vertrieb 2004 ISBN 3 935787 04 9 Bernhard Post Volker Wahl Hrsg Thuringen Handbuch 1920 1995 Hermann Bohlau Weimar 1999 ISBN 3 7400 0962 4 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Dietz Verlag Berlin 1970Weblinks Bearbeiten nbsp Commons August Frolich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand August Frolich in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten August Frolich in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Christian Faludi August Frolich in NDB online Einzelnachweise Bearbeiten Portrat in Neues Deutschland vom 26 Februar 1966 Lengemann Jochen 1938 Thuringische Landesparlamente 1919 1952 biographisches Handbuch Bohlau Koln 2014 ISBN 3 412 22179 1 S 264 f Neues Deutschland vom 1 Juli 1947 http www deutschefotothek de documents obj 30121442 df hauptkatalog 0211279 016 SLUB Dresden Bildende Kunst der Arbeiterfestspiele 1960 Abgerufen am 6 Februar 2022 deutsch Leitende Staatsminister und Ministerprasidenten des Landes und des Freistaats Thuringen 1920 1933 Arnold Paulssen 1920 1921 August Frolich 1921 1924 Richard Leutheusser 1924 1928 Arnold Paulssen 1928 1930 Erwin Baum 1930 1932 Fritz Sauckel 1932 33 1933 1945 Willy Marschler 1945 1952 Hermann Brill 1945 Rudolf Paul 1945 1947 Werner Eggerath 1947 1952 Seit 1990 Josef Duchac 1990 1992 Bernhard Vogel 1992 2003 Dieter Althaus 2003 2009 Christine Lieberknecht 2009 2014 Bodo Ramelow 2014 2020 Thomas Kemmerich 2020 Bodo Ramelow seit 2020 Siehe auch Thuringer Ministerprasident Land Thuringen 1920 1952 und Freistaat ThuringenLandesvorsitzende der SPD Thuringen Hermann Leber in den 1920ern Georg Dietrich 1929 1933 Hermann Brill 1945 August Frolich komm 1945 1946 Heinrich Hoffmann 1946 Wilfried Machalett 1990 Bernd Brosdorf 1990 Peter Laskowski 1990 1991 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