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Willy Marschler 12 August 1893 in Liegnitz 8 November 1952 in Karlsruhe war ein deutscher Politiker NSDAP in Thuringen Willy Marschler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarschler wurde als Sohn eines Muhlenbesitzers geboren 1 Er besuchte von 1900 bis 1907 Volksschulen in Liegnitz und Plauen Danach machte er drei Jahre lang eine kaufmannische Lehre und arbeitete anschliessend bis 1914 als kaufmannischer Angestellter Von 1914 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil und war ab 1919 bis 1923 als Handlungsgehilfe und Eisenhandler in Halle und Ilmenau beruflich tatig Zusatzlich war er ab 1919 im Deutschnationalen Handlungsgehilfen Verband und im Buhnenvolksbund ehrenamtlich tatig 1 Im November 1922 trat Marschler in die Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ein und wurde Mitglied der Ortsgruppe Ilmenau die ab 1923 Fritz Sauckel leitete 1 Am 10 Februar 1924 folgte die Wahl Marschlers in den Landtag Thuringens anfangs als Abgeordneter der DVFB Deutsch Volkische Freiheitsbewegung Dem Landtag gehorte er bis zur Auflosung am 14 Oktober 1933 als Mitglied der NSDAP Fraktion an Nach der Aufhebung des Parteiverbots trat er am 7 Dezember 1925 in die NSDAP wieder ein Mitgliedsnummer 24 216 1 Vom 23 Januar 1930 bis zum Rucktritt nach einem erfolgreichen Misstrauensantrag der SPD am 1 April 1931 war er als Staatsrat fur Weimar Regierungsmitglied ohne Geschaftsbereich der Regierung Baum Frick Daneben hatte er das ehrenamtliche Amt des Bevollmachtigten fur Thuringen fur die Gemeinnutzige Aktiengesellschaft fur Angestellten Heimstatten Berlin inne 1 Nach dem Wahlsieg der NSDAP zum VI Thuringer Landtag wurde Marschler am 26 August 1932 Staatsminister fur Finanzen und Wirtschaft in einer Landesregierung mit Fritz Sauckel als Vorsitzendem des Staatsministeriums ehe er am 8 Mai 1933 als Ministerprasident Nachfolger von Sauckel wurde Er blieb weiterhin Finanz und Wirtschaftsminister und nach dem Ausscheiden von Fritz Wachtler wurde er im Januar 1936 noch zusatzlich Volksbildungsminister Die eigentliche Macht in Thuringen behielt allerdings als neuer Reichsstatthalter Sauckel inne dem der Ministerprasident verantwortlich war und der die von der Landesregierung erlassenen Gesetze bestatigen musste Daneben war Marschler von 1931 bis 1932 Burgermeister von Ohrdruf und ab November 1933 Mitglied des Reichstags 1937 wurde er auf Wunsch Sauckels in den Vorstand der Stiftung Nietzsche Archiv aufgenommen 1940 wurde er zum Leiter des Landesamtes Thuringen fur den Vierjahresplan und 1943 zum SA Obergruppenfuhrer ernannt Marschler wurde mit dem Goldenen Parteiabzeichen und dem Silbernen Gauadler ausgezeichnet Der Rhonplan des mainfrankischen Gauleiters Otto Hellmuth fuhrte zur Aufstellung eines eigenen oft als Marschler Plan bezeichneten Rhonplans und zu einem innerparteilichen Konflikt der bis zum Obersten Parteigericht der NSDAP eskalierte und erst auf Anweisung Adolf Hitlers beendet wurde Im Unterschied zu Hellmuths Rhonplan sah der Marschler Plan keine rassebiologischen Untersuchungen der Bevolkerung und keine Absiedlungen vor sondern lediglich landwirtschaftliche und infrastrukturelle Verbesserungsmassnahmen aufbauend auf den schon vor 1933 durchgefuhrten Notstandsarbeiten Am 30 Mai 1945 nahm die US Armee Marschler in Gera gefangen Es folgten eine Internierung und aufgrund einer schweren Krankheit am 10 Oktober 1946 die Entlassung auf Bewahrung aus einem Internierungslager bei Darmstadt 1948 49 verurteilte ihn eine bayerische Spruchkammer Nach einem Aufhalt in Dortmund lebte er bis Januar 1950 in Ermershausen Danach zog er nach Karlsruhe wo er im Geschaft seiner Ehefrau arbeitete 1 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Joachim S Hohmann Landvolk unterm Hakenkreuz Agrar und Rassenpolitik in der Rhon Ein Beitrag zur Landesgeschichte Bayerns Hessens und Thuringens 1992 ISBN 3 631 45093 1 Bernhard Post Volker Mahl Dieter Marek Thuringen Handbuch Territorium Verfassung Parlament Regierung und Verwaltung in Thuringen 1920 bis 1995 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1999 ISBN 3 7400 0962 4 S 607Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Willy Marschler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Willy Marschler in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Willy Marschler in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik http www rhoen info Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Bernhard Post Volker Wahl Hrsg Thuringen Handbuch Territorium Verfassung Parlament Regierung und Verwaltung in Thuringen 1920 bis 1995 Veroffentlichungen aus Thuringischen Staatsarchiven 1 Weimar 1999 ISBN 3 7400 0962 4 S 607 Leitende Staatsminister und Ministerprasidenten des Landes und des Freistaats Thuringen 1920 1933 Arnold Paulssen 1920 1921 August Frolich 1921 1924 Richard Leutheusser 1924 1928 Arnold Paulssen 1928 1930 Erwin Baum 1930 1932 Fritz Sauckel 1932 33 1933 1945 Willy Marschler 1945 1952 Hermann Brill 1945 Rudolf Paul 1945 1947 Werner Eggerath 1947 1952 Seit 1990 Josef Duchac 1990 1992 Bernhard Vogel 1992 2003 Dieter Althaus 2003 2009 Christine Lieberknecht 2009 2014 Bodo Ramelow 2014 2020 Thomas Kemmerich 2020 Bodo Ramelow seit 2020 Siehe auch Thuringer Ministerprasident Land Thuringen 1920 1952 und Freistaat ThuringenFinanzminister von Thuringen Land Thuringen 1920 1952 Ottomar Benz 1920 1921 Emil Hartmann 1921 1924 Paul Stolze 1924 Wilko von Kluchtzner 1924 1927 Wilhelm Toelle 1927 1928 Arnold Paulssen 1928 1930 Erwin Baum 1930 1932 Willy Marschler 1933 1945 Leonhard Moog 1945 1950 Walter Konig 1950 1952 Freistaat Thuringen seit 1990 Klaus Zeh 1990 1994 Andreas Trautvetter 1994 2002 Birgit Diezel 2002 2009 Marion Walsmann 2009 2010 Wolfgang Voss 2010 2014 Heike Taubert 2014 2020 Hartmut Schubert 2020 Heike Taubert seit 2020 Normdaten Person GND 124209157 lobid OGND AKS LCCN n2005019203 VIAF 74779304 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marschler WillyKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 12 August 1893GEBURTSORT LiegnitzSTERBEDATUM 8 November 1952STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willy Marschler amp oldid 214817043