www.wikidata.de-de.nina.az
Christoph Matschie 15 Juli 1961 in Muhlhausen Thuringen ist ein deutscher Politiker der SPD Theologe und Mechaniker Christoph Matschie 2020 Wahrend der Friedlichen Revolution in der DDR wurde Matschie 1989 in der neugegrundeten SPD der DDR tatig und war in der Folge von 1990 bis 2004 Mitglied des Deutschen Bundestags sowie zwischen 2002 und 2004 Parlamentarischer Staatssekretar bei der Bundesministerin fur Bildung und Forschung ehe er in die Landespolitik wechselte Von 1999 bis 2014 war er Landesvorsitzender der SPD Thuringen nach der Landtagswahl 2004 Vorsitzender der SPD Fraktion im Thuringer Landtag und nach der Wahl 2009 bis 2014 in einer Koalition mit der CDU unter Christine Lieberknecht Kultusminister und stellvertretender Ministerprasident von Thuringen der Regierung des Linken Politikers Bodo Ramelow gehorte er danach nicht mehr an Von 2017 bis 2021 war er erneut Mitglied des Deutschen Bundestages Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Politische Karriere 2 1 Bundespolitik bis 2004 2 2 Landtagswahl 2004 2 3 Landtagswahl 2009 2 4 Kabinett Lieberknecht 2 5 Landtagswahl 2014 2 6 Ruckkehr in die Bundespolitik ab 2017 3 Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAusbildung und Beruf BearbeitenNach dem Besuch der Polytechnischen Oberschule POS in Schwarza absolvierte Matschie eine Berufsausbildung mit Abitur zum Mechaniker in Zella Mehlis Spater arbeitete er als Krankenpflegehelfer an der Medizinischen Akademie Erfurt Anfang der 1980er Jahre engagierte er sich in der unabhangigen Friedensbewegung u a im Montagskreis Suhl und in der Friedensgemeinde Jena 1984 begann er ein Studium der evangelischen Theologie in Rostock und Jena das er 1989 als Diplom Theologe beendete Politische Karriere BearbeitenBundespolitik bis 2004 Bearbeiten Im Oktober 1989 trat Matschie in die SDP der DDR ein 1989 90 war er Vertreter der SDP spater SPD am zentralen Runden Tisch der DDR Von Januar bis September 1990 war er Mitglied im Vorstand sowie von Februar bis September 1990 auch im Prasidium der SPD der DDR Von 1990 bis zum 1 Juli 2004 war er als Vertreter der bundesdeutschen SPD Mitglied des Deutschen Bundestages Hier war er in der 14 Wahlperiode 1998 bis 2002 Mitglied im Vorstand der SPD Bundestagsfraktion Von November 1998 bis Oktober 2002 war er Vorsitzender des Ausschusses fur Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit In der 15 Wahlperiode ab 2002 war er mit 44 4 Prozent der Stimmen direkt gewahlter Abgeordneter des Wahlkreises Jena Weimar Weimarer Land Matschie war von 1996 bis 2014 Mitglied des Vorstands der SPD Thuringen ab 1999 als Vorsitzender Von 2001 bis 2019 war er Mitglied des SPD Parteivorstands von 2005 bis 2011 gehorte er auch dem Prasidium an Vom 22 Oktober 2002 an war er Parlamentarischer Staatssekretar bei der Bundesministerin fur Bildung und Forschung Am 24 Juni 2004 gab er seinen Rucktritt von diesem Amt bekannt um sich der thuringischen Landespolitik zu widmen Landtagswahl 2004 Bearbeiten Bei der Thuringer Landtagswahl 2004 trat Matschie erstmals als Spitzenkandidat seiner Partei an Bei dieser Wahl verlor die SPD vier Prozentpunkte und sackte mit 14 5 Prozent der Stimmen auf einen historischen Tiefststand in Thuringen ab Demgegenuber erreichte die CDU unter Dieter Althaus 43 Prozent der Stimmen und eine absolute Mehrheit der Mandate Die PDS erreichte mit 26 1 Prozent der Stimmen den zweiten Platz Matschie wurde im neuen Landtag Vorsitzender der SPD Fraktion Landtagswahl 2009 Bearbeiten Am 24 Februar 2008 wahlten ihn die Mitglieder der Thuringer SPD mit 71 6 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidaten fur die Landtagswahl 2009 Sein Gegenkandidat Richard Dewes erhielt 27 0 Prozent 1 2 Kernthema der Kandidatenwahl war die Frage gewesen ob die SPD da sie bei den letzten beiden Landtagswahlen schlechter als die PDS abgeschnitten hatte sich an einer Koalition unter einem Ministerprasidenten der Linkspartei beteiligen sollte Dewes befurwortete dies im Gegensatz zu Matschie der in einer moglichen Koalition mit der Linken das Ministerprasidentenamt fur sich beanspruchte Bei der Landtagswahl am 30 August 2009 machte die SPD zwar die Verluste der letzten Landtagswahl wieder wett jedoch erreichte sie mit 18 5 Prozent der Stimmen wiederum nur den dritten Platz hinter der CDU 31 2 Prozent der Stimmen und der Linkspartei 27 4 Prozent der Stimmen Bei dieser Wahl kehrten FDP 7 6 Prozent der Stimmen und Bundnis 90 Die Grunen 6 2 Prozent der Stimmen in den Landtag zuruck Matschie selbst gewann den Wahlkreis Jena I gegen Karin Kaschuba und Reyk Seela als Direktkandidat seiner Partei zuletzt hatte die SPD bei der Landtagswahl 1994 Direktmandate gewonnen Die CDU verlor ihre absolute Mandatsmehrheit und erreichte auch mit der FDP zusammen keine Mehrheit Ein Bundnis zwischen SPD und Linken hatte eine knappe Mehrheit von 45 von 88 Mandaten bzw unter Einbeziehung von Bundnis 90 Die Grunen 51 von 88 Mandaten erreicht Matschie bekraftigte jedoch nach der Wahl den Spitzenkandidaten der Linken Bodo Ramelow keinesfalls zum Ministerprasidenten zu wahlen wahrend die Linke das Ministerprasidentenamt als starkere der beiden Parteien fur sich beanspruchte Nachdem die SPD unter Matschie in den Wochen nach der Wahl sowohl mit Grunen und Linken als auch mit der CDU Sondierungs gesprache gefuhrt hatte entschied der SPD Landesvorstand in der Nacht zum 1 Oktober 2009 Koalitions verhandlungen mit der CDU aufzunehmen Matschie begrundete dies damit dass die Gesprache mit der Linkspartei und den Grunen gescheitert seien Fur diese Entscheidung wurde Matschie auch aus der eigenen Partei heftig angegriffen insbesondere da die SPD gerade wenige Tage zuvor in der Bundestagswahl 2009 zweistellige Verluste erlitten und nun eine offentliche Debatte uber eine Neuorientierung der Partei nach links eingesetzt hatte 3 4 Kabinett Lieberknecht Bearbeiten Am 30 Oktober 2009 wahlte der Thuringer Landtag die neue CDU Landesvorsitzende Christine Lieberknecht zur Thuringer Ministerprasidentin Im Kabinett Lieberknecht dessen Mitglieder am 3 November 2009 vorgestellt wurden erhielt Matschie das Amt des Thuringer Kultusministers und die Funktion des Stellvertreters der Ministerprasidentin Im Dezember 2010 wurde auf seine Initiative hin ein neues Thuringer Schulgesetz verabschiedet das die Einfuhrung der Gemeinschaftsschule vorsieht Landtagswahl 2014 Bearbeiten Fur die Landtagswahl 2014 einigte sich die Thuringer SPD auf Heike Taubert als Spitzenkandidatin Bei der Wahl erhielt die SPD nur noch 12 4 Prozent der Stimmen Matschie selbst verlor sein Jenaer Direktmandat und erhielt in seinem Wahlkreis Jena I nur noch die viertmeisten Stimmen 5 Einen Tag nach der Wahl erklarte er nicht mehr fur den SPD Landesvorsitz kandidieren zu wollen 6 sein Nachfolger wurde Andreas Bausewein Die SPD ging erstmals eine rot rot grune Koalition unter Fuhrung der Linken ein Im Kabinett Ramelow I das am 5 Dezember 2014 ernannt wurde wurde Matschie nicht wieder als Minister berufen stattdessen sollte er anstatt des erst kurz zuvor gewahlten Matthias Hey erneut den Vorsitz der SPD Landtagsfraktion ubernehmen 7 Nach innerparteilichen Auseinandersetzungen um diese Frage erklarte er jedoch wenige Tage spater auf eine Kandidatur fur dieses Amt zu verzichten 8 Ruckkehr in die Bundespolitik ab 2017 Bearbeiten Zur Bundestagswahl 2017 entschied sich Matschie fur eine erneute Bundestagskandidatur Bei der Aufstellung der SPD Landesliste setzte er sich mit seiner Bewerbung fur Listenplatz 3 knapp gegen Steffen Claudio Lemme durch 9 Da die SPD in Thuringen drei Abgeordnetenmandate errang kehrte Matschie nach 13 Jahren wieder in den Bundestag zuruck und legte im Oktober 2017 sein Landtagsmandat nieder Matschie ist seit 2017 im Bundestag ordentliches Mitglied des Auswartigen Ausschusses sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss fur Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Er ist Obmann des Unterausschusses Vereinte Nationen internationale Organisationen und Globalisierung Fur die SPD Fraktion ist er zustandig fur die Region Afrika sowie stellvertretend fur Russland und die Ukraine Ausserdem ist Matschie Obmann der SPD Fraktion im Unterausschuss Vereinte Nationen internationale Organisationen und Globalisierung Im September 2020 kundigte er an bei der Wahl zum 20 Deutschen Bundestag nicht erneut kandidieren zu wollen 10 Familie BearbeitenChristoph Matschie ist der Sohn eines Pfarrers und einer Krankenschwester Er ist geschieden und hat drei Kinder Matschie wohnt in Jena Literatur BearbeitenKurzbiografie zu Matschie Christoph Andreas In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christoph Matschie Sammlung von Bildern KurzbiografieAlter Link auf der Webseite des Thuringer Landtags nicht abrufbar Biographie beim Deutschen Bundestag Biografie auf SPD Website Archivlink AbgeordnetenwatchEinzelnachweise Bearbeiten Matschie SPD Spitzenkandidat in Thuringen Frankfurter Allgemeine Zeitung 24 Februar 2008 Urwahl in Thuringen Matschie gewinnt mit uberwaltigender Mehrheit SPD Thuringen 24 Februar 2008 SPD gibt der Linken in Thuringen einen Korb Welt Online 2 Oktober 2009 Matschie will Politikwechsel mit dem Gegner von gestern Spiegel Online 1 Oktober 2009 Wahlkreis 037 Jena I beim Landeswahlleiter Thuringen SPD Landeschef Matschie tritt zuruck Zeit Online 15 September 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Elmar Otto SPD Minister stehen fest Matschie wird neuer Fraktionschef Thuringische Landeszeitung 4 Dezember 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Matschie gibt auf Keine Kandidatur fur Fraktionsvorsitz Ostthuringer Zeitung 10 Dezember 2014 abgerufen am 10 Dezember 2014 Martin Debes SPD schickt Carsten Schneider als Spitzenkandidaten in Bundestagswahl Thuringer Allgemeine 27 Februar 2017 abgerufen am 26 September 2017 mdr de SPD Politiker Christoph Matschie kandidiert nicht mehr fur Bundestag MDR DE In mdr de Mitteldeutscher Rundfunk 11 September 2020 abgerufen am 30 November 2020 Stellvertretende Ministerprasidenten des Freistaats Thuringen Ulrich Fickel Gerd Schuchardt Andreas Trautvetter Birgit Diezel Christoph Matschie Heike Taubert Wolfgang Tiefensee Georg MaierKultusminister des Landes und des Freistaats Thuringen 1920 1952 Arnold Paulssen Max Greil Richard Leutheusser Arnold Paulssen Wilhelm Frick Wilhelm Kastner Fritz Wachtler Walter Wolf Marie Torhorst Isolde Oschmann Seit 1990 Christine Lieberknecht 1990 1992 Dieter Althaus 1992 1999 Michael Krapp 1999 2004 Jens Goebel 2004 2008 Bernward Muller 2008 2009 Christoph Matschie 2009 2014 Birgit Klaubert 2014 2017 Helmut Holter seit 2017 Landesvorsitzende der SPD Thuringen Hermann Leber in den 1920ern Georg Dietrich 1929 1933 Hermann Brill 1945 August Frolich komm 1945 1946 Heinrich Hoffmann 1946 Wilfried Machalett 1990 Bernd Brosdorf 1990 Peter Laskowski 1990 1991 Gisela Schroter 1991 1994 Gerd Schuchardt 1994 1996 Richard Dewes 1996 1999 Christoph Matschie 1999 2014 Andreas Bausewein 2014 2017 Heike Taubert komm 2018 Wolfgang Tiefensee 2018 2020 Georg Maier seit 2020 Vorsitzende der SPD Fraktion im Thuringer Landtag Gerd Schuchardt 1990 1994 Frieder Lippmann 1994 1999 Heiko Gentzel 1999 2004 Christoph Matschie 2004 2009 Uwe Hohn 2009 2013 Werner Pidde 2013 2014 Matthias Hey seit 2014 Normdaten Person GND 142859427 lobid OGND AKS VIAF 159876595 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Matschie ChristophALTERNATIVNAMEN Matschie Christoph AndreasKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdB MdLGEBURTSDATUM 15 Juli 1961GEBURTSORT Muhlhausen Thuringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph Matschie amp oldid 236009371